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Veröffentlicht am 15.09.2016

Schwarzer Dolch

Schwarzer Dolch
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Mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ hat der Fantasy- Autor Alexey Pehov den Auftakt zu einer Serie geschrieben, welcher unterhaltsam ist und die Neugier an dieser Reihe weckt.

Inhaltsangabe ...

Mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ hat der Fantasy- Autor Alexey Pehov den Auftakt zu einer Serie geschrieben, welcher unterhaltsam ist und die Neugier an dieser Reihe weckt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Ludwig van Normayenn wird geachtet und doch gefürchtet. Als Seelenfänger verfügt er über die Gabe, dunkle Seelen zu erkennen, die noch nicht bereit sind, das Reich der Sterblichen zu verlassen. Oft ist er die letzte Hoffnung der Menschen, die von den Ausgeburten des Dunkels heimgesucht werden. Auf der Jagd nach den ruhelosen Seelen zieht er von Fürstentum zu Fürstentum – doch auf seiner Reise erwarten ihn Feinde, die noch schrecklicher und gefährlicher sind, als er sich vorzustellen vermag ...

In „Schwarzer Dolch“ ist eine hilfreiche Karte und ein umfangreiches Glossar beigefügt wurden, in dem die wesentlichen Begriffe und Arten der ruhelosen Seelen aufgeführt wurden sind.
Der Schreibstil von Pehov ist angenehm und das Fantasy- Buch lässt sich leicht lesen. Auch ein unterschwelliger Humor ist erkennbar, welcher das Lesevergnügen zusätzlich steigert. Das Fantasy- Werk spielt in einer interessanten Welt, welche an einem mittelalterlichen Setting angelehnt ist. In dieser vielseitigen Welt wandeln die unterschiedlichsten Wesen, welche auch ruhelose Seelen genannt werden. „Schwarzer Dolch“ wird aus der Ich- Perspektive erzählt, wobei der Leser aus der Sicht von dem Protagonisten Ludwig van Normayenn dessen Abenteuer erleben darf. Hierbei werden abgeschlossene Abenteuer berichtet. Jedes Kapitel steht quasi für ein neues Erlebnis, in dem der Protagonist sich neu beweisen muss. Dies hat zur Folge, dass jedes Kapitel seinen eigenen Spannungsaufbau mit entsprechendem Finale hat. Jedoch empfand ich diesen Aufbau manchmal etwas unglücklich gewählt, mir hat ein bisschen der rote Faden zwischen den jeweiligen Geschichten gefehlt. Aber auf der anderen Seite hat dies auch zur Steigerung der Spannung geführt, man wusste als Leser nicht, in welche Richtung das nächste Kapitel gehen würde. Das letzte Kapitel bildet hierbei nochmal ein fulminantes Finale. Eine Steigerung zu den vorherigen Abenteuern ist erkennbar. Auch endet diese Geschichte mit einem wirklich fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte.
Auch die Charaktere konnten mich in diesem Fantasy- Buch überzeugen. Der Protagonist ist der Seelenfänger Ludwig van Normayenn. Er unterscheidet sich von den anderen Seelenfängern, da er nicht wahllos jede ruhelose Seele ermordet, die ihm über den Weg läuft. Nein, er unterscheidet diese zwischen gut und böse, welche den Menschen schaden könnte, diese werden dann von ihm mit Hilfe seines Dolches vernichtet. Seine beiden Begleiter spielen auch eine wesentliche Rolle in diesem Werk. Dies sind die ruhelose Seele Apostel und der Animatus Scheuch. Apostel ist recht pessimistisch und manchmal hat man den Eindruck, dass Apostel quasi das Gewissen darstellt. Er wiegt die Nachteile ab und nicht selten drückt er sich vor einem Abenteuer, weil er Angst vor dem Ausgang hat. Scheuch ist eine wandelnde furchteinflößende Vogelscheuche, welche still ist und mehr durch seine Gesten besticht. Er ist recht düster gehalten, dennoch bringt er ein gewisses Potential mit in die Geschichte ein, welches mein Interesse geweckt hat. Diese drei bestreiten zusammen Abenteuer und treffen hierbei auf Bekannte und auch auf neue Bekanntschaften. Dabei machen sie sich nicht immer Freunde. Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Diese sind vielseitig und interessant gehalten. Auch bestehen sie aus den verschiedensten Schichten und Allianzen, wie z.B. Gertrude – eine Hexe, die ebenfalls Seelenfänger ist, oder diverse Kirchenvertreter. Positiv möchte ich auch die vielseitigen Ideen von Pehov hervorheben, in Bezug auf die Seelen. Sie sind originell und bestechen durch ihre Vielfalt. Auch bekommt man einen kleinen Einblick in die Politik und die Intrigen zwischen den einzelnen Allianzen und Bünden.

Alles in allem konnte mich Alexey Pehov mit „Schwarzer Dolch – Chroniken der Seelenfänger“ gut unterhalten. Es besticht durch die Charaktere und die Vielseitigkeit der ruhelosen Seelen, aber auch durch Spannende Abenteuer mit reichlich Action. Dafür möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
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Die Dystopie von Veronica Roth „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist der Abschluss der Trilogie, welche von der Geschichte rund um Tris und Four berichtet.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Durch ...

Die Dystopie von Veronica Roth „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist der Abschluss der Trilogie, welche von der Geschichte rund um Tris und Four berichtet.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Durch den Krieg haben sich die Fraktionen aufgelöst, und Tris und Four haben erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch ihr Vorhaben stößt auf erbitterten Widerstand. Und auch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als die beiden erkennen müssen, dass die Lüge, die ihre Existenz bestimmt, größer ist, als sie es sich bisher vorstellen konnten. In größter Gefahr muss Tris die letzte Entscheidung treffen – und riskiert alles.

Der Schreibstil von der Autorin Veronica Roth ist auch im Abschlussband der Trilogie wieder sehr angenehm, sodass sich „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ flüssig lesen lässt.
Im dritten Teil erfolgt ein Perspektivenwechsel. Es wird aus der Sicht von Tris und Four berichtet. In der Taschenbuchausgabe ist in der Überschrift erkenntlich gemacht wurden, aus wessen Sicht geschrieben wurde. Dies erleichtert das Lesen, denn anhand des Schreibstils ist nicht erkennbar, ob nun Tris oder Four seine Erlebnisse schildert. Besonders zu Beginn des Buches habe ich mich gefragt, in wie weit es notwendig ist, nun im dritten Band der Trilogie einen Perspektivenwechsel einzuführen. In wie weit ist dies sinnvoll? Erst zum Ende des Buches wird einem als Leser klar, dass damit ein gewisser Grund umgesetzt wird. Jedoch fand ich es persönlich nicht sinnvoll, schon von Anfang an einen Perspektivenwechsel einzubauen. Es wäre erklärbar gewesen, wenn sich der Stil und auch die Gedanken der Protagonisten deutlicher unterschieden hätten oder die beiden Charaktere wesentlich andere Abenteuer erlebt hätten. Ich finde aber, dass dies definitiv nicht der Fall ist. Mit dem Perspektivenwechsel sollte wohl zusätzliche Spannung erzeugt werden. In meinen Augen ist dies jedoch missglückt. Meiner Meinung nach kam die Story öfters mal ins Stocken. Es gibt deutliche Ruhephasen, die den Charakteren gegönnt seien, jedoch irgendwie die Geschichte ins Stocken gebracht haben. Die Actionszenen haben mich teilweise deutlich an den ersten Band der Reihe erinnert und wirkten auf mich etwas aufgewärmt – manchmal kam es einer Wiederholung der Geschichte gleich. Auch die Charakterentwicklungen, sowohl in Bezug auf die Hauptcharaktere als auch auf die Nebencharaktere, konnten mich nicht immer überzeugen. Manchmal fand ich die Entwicklung nicht immer nachvollziehbar und manchmal wurden mir Charaktere auch einfach unsympathisch. Auch muss ich sagen, dass mich die Entwicklung der Geschichte leider nicht ganz zufrieden stellen konnte. Den Hintergrund des Fraktionssystems finde mich etwas unausgereift und irgendwie zu vorhersehbar. Allgemein gefällt mir der Hintergrund nicht so richtig – ich hatte mir irgendwie mehr erhofft oder auch in eine andere Richtung gedacht. Mir kam es manchmal so vor, als ob der Autorin die Ideen ausgegangen wären und Veronica Roth einfach irgendetwas dahin geschustert hat, was einigermaßen plausibel klang.
Auch das Ende konnte mich nicht wirklich befriedigen. Irgendwie hatte ich mit so einer Wendung schon gerechnet und so kam es für mich auch nicht wirklich überraschend, welche Entwicklung die Protagonisten am Ende durchmachen. Doch irgendwie fand ich es enttäuschend. Auch die Entwicklung der anderen Charaktere konnte mich absolut nicht überzeugen.

Leider konnte mich Veronica Roth mit „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ nicht vollkommen überzeugen. Allgemein war der dritte Teil der Trilogie für mich wohl der schwächste Teil der Reihe, wobei mir auch schon der zweite Teil nicht mehr 100%ig zugesagt hat. Der Abschlussband wirkte auf mich unausgereift. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schandweib

Schandweib
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Die Autorin Claudia Weiss hat mit „Schandweib“ den ersten Teil einer Reihe, welche Erlebnisse des Juristen Hinrich Wrangel erzählt, veröffentlicht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Hamburg 1701. ...

Die Autorin Claudia Weiss hat mit „Schandweib“ den ersten Teil einer Reihe, welche Erlebnisse des Juristen Hinrich Wrangel erzählt, veröffentlicht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Hamburg 1701. Die Stadt ist entsetzt über einen schrecklichen Fund: Am Schweinemarkt hat man eine kopflose Frauenleiche entdeckt. Schnell scheint die Schuldige ausgemacht: Ilsabe Bunk, eine Frau in Männerkleidern. Der junge Advokat Hinrich Wrangel übernimmt ihre Pflichtverteidigung und gerät damit in einen gefährlichen Strudel aus Interessen und Intrigen.

Man merkt dem historischen Roman „Schandweib“ bereits beim ersten Blätter an, dass der Autor sich mit der damaligen Zeit auseinander gesetzt hat. Im Anhang sind die historischen Persönlichkeiten aufgelistet und auf die relevanten Fakten in dessen Leben wird eingegangen. Auch sind wesentliche Begriffe aus der damaligen Zeit erklärt. Dieser Eindruck bleibt auch während des Lesens erhalten. Claudia Weiss hat die Verhältnisse der damaligen Zeit ausgezeichnet recherchiert, sodass dieser Roman rundum informativ ist. Als Leser hat man den Eindruck, dass man in die vergangene Zeit zurückversetzt wird. Jedoch musste ich mich erst mal an den Schreibstil von Weiss gewöhnen. Aber nach ein paar Seiten haben sich auch diese leichten Anfangsschwierigkeiten gelegt. Der Erzählstil ist eher nüchtern gehalten, auf die Gefühlswelt der Protagonisten wird nicht allzu detailliert eingegangen, auch werden Ereignisse eher nüchtern betrachtet und erzählt. Dieser Stil ist direkt und schnörkellos. Auch wird nichts beschönigt dargestellt, Foltermethoden werden behandelt, ohne diese zu verharmlosen. Aber ich finde, dass es zu dem historisch juristischem Rahmen passt. Nach ein paar Seiten war ich mitten im Geschehen und ich konnte in dem Fall, in dem es zu ermitteln galt, eintauchen.
Die Charaktere in „Schandweib“ konnten mich in Bezug auf ihre Tiefgründigkeit überzeugen. Sie wirkten durchaus authentisch und plastisch. Hierbei steht der neue Prokurator der Hansestadt Hamburg namens Hinrich Wrangel im Mittelpunkt. Er wird in diesem historischen Roman, welcher im 18. Jahrhundert spielt, bei einem Justizfall als Pflichtverteidiger eingesetzt. Dabei macht Wrangel einen noch recht naiven Eindruck, er glaubt an Ideale und ist gegen den damals weit verbreiteten Aberglauben in Bezug auf Hexerei eingestellt. Auch hadert er mit seiner Familie und seiner eigenen Vergangenheit, wobei beides ausreichend beleuchtet wird. In dem juristischen Fall verteidigt er eine Ilsabe Bunk. Diese hat jahrelang als Mann verkleidet gelebt und dabei auch mit diversen Frauen sexuell verkehrt. Bunk wurde wegen Körperverletzung und Sodomie angeklagt. Doch dann wird sie in Verbindung mit einer kopflosen Frauenleiche gebracht und wird des Mordes an dieser Frau beschuldigt. Der Advokat Wrangel versucht, neue Beweise und Indizien stichhaltig zu Gunsten Bunks zu finden und begibt sich damit in Gefahr. Diese juristische Schnitzeljagd treibt die Handlung voran und hält den Spannungsbogen hoch. Doch nicht alle Hinweise werden von Erfolg gekrönt, welches zusätzliche Spannung in das Buch hereinbringt. Durch die Aufarbeitung eines Justizfalles, welcher auf wahren Begebenheiten beruht, bekommt man einen recht guten Einblick in das damalige Rechtssystem der Stadt Hamburg im 18. Jahrhundert. Auch bekommt man als Leser ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit, welche Bürden es bereitgehalten hat und wie man erst lernen musste, sich damals zurechtzufinden und seinen Platz in der Welt zu finden.
Mein einziger Kritikpunkt an diesem historischen Roman ist jedoch, dass ich leider zu keinem Charakter eine wirklich Bindung aufbauen konnte. Zwar wird einem als Leser der ein oder andere Sympathieträger dargeboten, jedoch konnte mich keiner richtig berühren. Der junge Advokat Wrangel, mit seiner idealistischen Art oder auch die junge Jüdin Ruth, die mit ihrem vorgezeichneten Leben hadert oder sei es Ilsabe Bunk, die zum Mann wurde damit sie leichter überlebt - leider habe ich mit keinem Charakter richtig mitgelitten.

Alles in allem ein gut recherchierter und authentischer historischer Roman, welcher auf einem wahren Justizfall beruht. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. „Schandweib“ von Claudia Weiss ist für Liebhaber von realistischen historischen Romanen zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Blut aus Silber

Blut aus Silber
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Mit „Blut aus Silber“ hat der Autor Alex Marshall, welcher ein Pseudonym eines bekannten Autors sein soll, sein Fantasy- Debut auf den Markt gebracht.



Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Sie gewann ...

Mit „Blut aus Silber“ hat der Autor Alex Marshall, welcher ein Pseudonym eines bekannten Autors sein soll, sein Fantasy- Debut auf den Markt gebracht.



Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Sie gewann jede Schlacht. Sie war die bedeutendste Kriegerin ihrer Zeit - doch seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, und Zosia will alles andere als wieder zu kämpfen. Doch als sie erneut zur Waffe greifen muss, um die Schatten der Vergangenheit zu besiegen, beginnt ein Kampf gegen dunkle Intrigen, falsche Verbündete und grausame Armeen, der die Welt erschüttern wird. Denn ihre Freunde werden zu Feinden, und die Vergangenheit ruht nie ... »Blut aus Silber«, das Fantasy-Debüt des amerikanischen Autors Alex Marshall, eroberte den US-Buchmarkt gleich nach Erscheinen im Sturm.



Verlockend fand ich sowohl das Cover als auch den Klappentext von „Blut aus Silber“. Beides hat ein fulminantes High- Fantasy- Epos versprochen. Auch die Leseprobe fand ich ansprechend und diese hat Erwartungen geschürt. Leider konnten diese Hoffnungen auf das Buch nicht erfüllt werden.

„Blut aus Silber“ ist mit seinen etwa 860 Seiten ein umfangreiches Werk. Zu Beginn habe ich mich auf viele spannende, actionreiche und fantastische Seiten gefreut. Doch schnell wurden diese vielen Seiten zur Qual.

Der Einstieg in das Werk ist ziemlich direkt. Als Leser wird man sofort in das Geschehen hineingeworfen und man muss selber erst mal mit der aktuellen Situation und den handelnden Charakteren zurechtkommen und diese ordnen. Es dauert seine Zeit, bis man sich in der bisherigen Situation zurechtgefunden hat und die Personenkonstellationen einordnen kann. Allgemein werden viele Charaktere eingeführt, nicht immer war ich mir sicher, auf wem jetzt das Augenmerk liegen soll – welche Person wichtig ist und welchen Namen ich mir nicht merken muss. In „Blut aus Silber“ wird aus mehreren Erzählperspektiven berichtet. Daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Eigentlich habe ich damit keine großen Schwierigkeiten, aber in diesem Buch hat es für mich eher zu Verwirrungen geführt. Auch hat es nicht dazu beigetragen, dass ich mit den jeweiligen Charakteren mit fiebere und mich mit diesen verbunden gefühlt habe. Die wesentlichen Charaktere fand ich leider durchweg unsympathisch. Nicht ein einziger ist mir über die umfangreiche Länge des Buches ans Herz gewachsen und nur ansatzweise sympathisch geworden. Sie sind alle sehr skurril gehalten und nicht immer konnte ich ihre Beweggründe und ihre Handlungen nachvollziehen. Für mich blieben einige Persönlichkeiten ein Mysterium. Gerne hätte ich auch mehr über den jeweiligen Hintergrund gelesen und hätte somit mehr über diese herausgefunden. Doch irgendwie wirkten sie auf mich alle sehr blass. Mir hat das Hintergrundwissen zu den Charakteren gefehlt. Zwar wird immer wieder erwähnt, was für eine tolle Kämpferin Zosia mal war und wie sie sich den Thron an den Nagel gerissen hat, aber das war es eigentlich auch schon fast mit der Historie der Personen.

Der Schreibstil ist auch sehr gewöhnungsbedürftig. In der Leseprobe hat mir der andersartige Humor noch gefallen. Aber dieses Level konnte leider nicht aufrechterhalten werden. Der Stil ist recht direkt und auf seine Art doch ausschweifend. Auch ist das Buch recht vulgär und derb. Eigentlich habe ich im gewissen Maße damit keinerlei Probleme, aber in „Blut aus Silber“ wurde es mir einfach zu viel. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass einfach derbe Aussprüche eingeflochten wurden, nur der Schroffheit wegen – ich fand diese vulgäre Sprache einfach nur noch übertrieben. Auch kann über diese etwa 860 Seiten nicht immer die Spannung aufrecht erhalten werden. Oft gab es meiner Meinung nach langatmige Sequenzen. Das Buch hat sich manchmal ziemlich hingezogen. Nicht selten musste ich mich durch Szenen hindurch beißen und war kurz davor, aufzugeben. Auch war es oftmals verwirrend – viele Fragen wurden aufgewirbelt, welche nicht beantwortet wurden. Und auch das fehlende Hintergrundwissen zu den einzelnen Charakteren hat zu Verwirrungen geführt.

Negativ möchte ich auch hervorheben, dass in diesem High- Fantasy- Epos weder eine Karte noch ein Personenregister beigefügt wurde. Beides habe ich vermisst, nur zu gerne hätte ich diese zu Rate gezogen. Wer eine Karte ebenfalls benötigt, auf der Homepage des englischen Verlages ist eine zu finden. Bei dieser komplexen Welt ist dies echt ein Muss.



Mein Fazit ist, dass mir die Grundidee von „Blut aus Silber“ von Alex Marshall gefallen hat, jedoch war es eine mangelhafte Umsetzung. Viel Potential wird verschenkt und leider konnte ich mit den Buch einfach nicht warm werden. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frühstück mit den Borgias

Frühstück mit den Borgias
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Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: ...

Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Willkommen im The Cliffs, dem abgründigsten Hotel Großbritanniens Ariel Panek möchte eigentlich nur ein paar unbeschwerte Tage mit seiner Studentin und Geliebten Zeva verbringen, am Rande eines Informatik-Kongress in Amsterdam. Doch dort kommt er nie an und landet stattdessen im Küstenhotel The Cliffs – einem Ort ohne Verbindung zur Außenwelt. Dort ist er dem schrulligen Hotelbesitzer und seinen einzigen Gästen, einer neurotischen Familie, die die 'Borgias' genannt werden, ausgeliefert.

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches positiv hervorheben. Das Cover ist auf den Inhalt des Werkes abgestimmt und ist auch von der farblichen Auswahl und der Struktur recht ansprechend.
Der Schreibstil von DBC Pierre ist etwas gewöhnungsbedürftig und manche Sätze muss man zweimal lesen, damit man die vollständige Aussage auch erfassen kann. Aber nachdem ich mich auf den, manchmal doch etwas anspruchsvolleren, Stil eingelassen habe, bin ich gut in die Geschichte hereingekommen und konnte mich in dieser fallen lassen. Die Intention des Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Im Verlauf des Romans bekommt man ein Gefühl, was die Grundidee in „Frühstück mit den Borgias“ sein könnte und versucht, dieses Buch auf eine andere Art und Weise zu interpretieren. Hierbei wird die Story mit einem Zwinkern erzählt und besticht durch seine skurrilen und doch ziemlich unvorhersehbaren Charaktere. Auch die Geschichte an sich ist teilweise doch recht skurril und wird durch die Hauptcharaktere vorangetrieben.
Die wesentlichen Protagonisten sind alle auf ihre eigene Art eigenartig dargestellt und sie haben ihre eigenen wesentlichen Charakterzüge, welche sie unverkennbar machen. Sie haben ihre Marotten und wirken teilweise schon recht absonderlich. Familie Borders wird als eine wirklich besondere Familie dargestellt, auch in Bezug auf ihre Verhältnisse und ihren Umgang miteinander. Auch ihre Ansichten sind oftmals chaotisch und aus der Luft gegriffen. Nicht selten fragt sich der Leser, was es mit dieser wirklich eigenartigen Familie eigentlich auf sich hat. Was will einem der Autor mit solch überspitzen Charakteren eigentlich mitteilen? Der Protagonist Ariel hat auf mich ebenfalls nicht wie ein Sympathieträger gewirkt. Er ist recht technikversessen. Er hat Probleme mit der direkten zwischenmenschlichen Interaktion und die Medien helfen ihm dabei, diese zu kompensieren und die Wechselwirkung mit normalen Menschen zu minimieren. Als Ariel in dem Hotel, in welchem er abgestiegen ist, keinen Empfang hat, macht ihn das verrückt. Das Handy und allgemein das Vernetzt- Sein ist für ihn sehr wichtig. Auch wirkte der Protagonist auf mich teilweise recht emotionslos, wie er manche Sachen über sich ergehen lässt und wie er mit der Familie Borders interagiert. Im Verlaufe des Kennenlernens versucht er, die Familie zu analysieren, ihre Verhaltensmuster zu erkennen und eventuell mögliches Verhalten vorherzusagen. Er sucht quasi den Algorithmus der Familie und muss jedoch schnell feststellen, dass dies kein einfaches Projekt ist. All diese Eigenarten von Ariel und seine Art, wie er auf die Familie reagiert, macht ihn für mich persönlich nicht sympathisch. Seine Beziehung zu seiner Studentin Zeva lässt ihn auch nicht in einem besseren Licht darstellen. Diese Beziehung wird im Verlaufe des Buches analysiert und man bekommt immer größere Einblicke in ihre zwischenmenschliche Situation. Je weiter das Buch voranschreitet, desto größer wird der Abschnitt aus der Sicht von Zeva. Auch nachdem ich das Buch abgeschlossen habe, ist mir die Rolle, welche Zeva für das Voranschreiten der Geschichte spielt, noch nicht vollständig verständlich geworden. Allgemein werden die Charaktere überspitzt dargestellt, sie zeigen ein extremes Verhalten und neigen zu Übertreibungen. Wenn man aber die Grundidee des Buches im Hinterkopf behält, wirkt dies auf den Leser als durchaus schlüssig. Auch das Personal des Hotels hat seine eigenen Marotten. Das Hotel selber ist heruntergekommen und hat so seinen ganz eigenen Charme und seine Eigenarten. Das Personal ist schrullig und unnachgiebig. Sie haben ihre eigenen Regeln in Bezug auf den Ablauf im Hotel und diese müssten strikt eingehalten werden. Sie tragen dazu bei, dass die Atmosphäre des Buches ausgebaut wird.

Alles in allem ist „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ein recht skurriler Roman, der einem schon mal einen Schauder über den Rücken jagt. Hauptsächlich besticht er durch die überspitzten Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Interaktionen. Auch die Intention des Buches hat mir gefallen. Dennoch kann ich leider nur 3 Sterne für dieses außergewöhnliche Werk vergeben.