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Veröffentlicht am 15.09.2016

Schandweib

Schandweib
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Die Autorin Claudia Weiss hat mit „Schandweib“ den ersten Teil einer Reihe, welche Erlebnisse des Juristen Hinrich Wrangel erzählt, veröffentlicht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Hamburg 1701. ...

Die Autorin Claudia Weiss hat mit „Schandweib“ den ersten Teil einer Reihe, welche Erlebnisse des Juristen Hinrich Wrangel erzählt, veröffentlicht.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Hamburg 1701. Die Stadt ist entsetzt über einen schrecklichen Fund: Am Schweinemarkt hat man eine kopflose Frauenleiche entdeckt. Schnell scheint die Schuldige ausgemacht: Ilsabe Bunk, eine Frau in Männerkleidern. Der junge Advokat Hinrich Wrangel übernimmt ihre Pflichtverteidigung und gerät damit in einen gefährlichen Strudel aus Interessen und Intrigen.

Man merkt dem historischen Roman „Schandweib“ bereits beim ersten Blätter an, dass der Autor sich mit der damaligen Zeit auseinander gesetzt hat. Im Anhang sind die historischen Persönlichkeiten aufgelistet und auf die relevanten Fakten in dessen Leben wird eingegangen. Auch sind wesentliche Begriffe aus der damaligen Zeit erklärt. Dieser Eindruck bleibt auch während des Lesens erhalten. Claudia Weiss hat die Verhältnisse der damaligen Zeit ausgezeichnet recherchiert, sodass dieser Roman rundum informativ ist. Als Leser hat man den Eindruck, dass man in die vergangene Zeit zurückversetzt wird. Jedoch musste ich mich erst mal an den Schreibstil von Weiss gewöhnen. Aber nach ein paar Seiten haben sich auch diese leichten Anfangsschwierigkeiten gelegt. Der Erzählstil ist eher nüchtern gehalten, auf die Gefühlswelt der Protagonisten wird nicht allzu detailliert eingegangen, auch werden Ereignisse eher nüchtern betrachtet und erzählt. Dieser Stil ist direkt und schnörkellos. Auch wird nichts beschönigt dargestellt, Foltermethoden werden behandelt, ohne diese zu verharmlosen. Aber ich finde, dass es zu dem historisch juristischem Rahmen passt. Nach ein paar Seiten war ich mitten im Geschehen und ich konnte in dem Fall, in dem es zu ermitteln galt, eintauchen.
Die Charaktere in „Schandweib“ konnten mich in Bezug auf ihre Tiefgründigkeit überzeugen. Sie wirkten durchaus authentisch und plastisch. Hierbei steht der neue Prokurator der Hansestadt Hamburg namens Hinrich Wrangel im Mittelpunkt. Er wird in diesem historischen Roman, welcher im 18. Jahrhundert spielt, bei einem Justizfall als Pflichtverteidiger eingesetzt. Dabei macht Wrangel einen noch recht naiven Eindruck, er glaubt an Ideale und ist gegen den damals weit verbreiteten Aberglauben in Bezug auf Hexerei eingestellt. Auch hadert er mit seiner Familie und seiner eigenen Vergangenheit, wobei beides ausreichend beleuchtet wird. In dem juristischen Fall verteidigt er eine Ilsabe Bunk. Diese hat jahrelang als Mann verkleidet gelebt und dabei auch mit diversen Frauen sexuell verkehrt. Bunk wurde wegen Körperverletzung und Sodomie angeklagt. Doch dann wird sie in Verbindung mit einer kopflosen Frauenleiche gebracht und wird des Mordes an dieser Frau beschuldigt. Der Advokat Wrangel versucht, neue Beweise und Indizien stichhaltig zu Gunsten Bunks zu finden und begibt sich damit in Gefahr. Diese juristische Schnitzeljagd treibt die Handlung voran und hält den Spannungsbogen hoch. Doch nicht alle Hinweise werden von Erfolg gekrönt, welches zusätzliche Spannung in das Buch hereinbringt. Durch die Aufarbeitung eines Justizfalles, welcher auf wahren Begebenheiten beruht, bekommt man einen recht guten Einblick in das damalige Rechtssystem der Stadt Hamburg im 18. Jahrhundert. Auch bekommt man als Leser ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit, welche Bürden es bereitgehalten hat und wie man erst lernen musste, sich damals zurechtzufinden und seinen Platz in der Welt zu finden.
Mein einziger Kritikpunkt an diesem historischen Roman ist jedoch, dass ich leider zu keinem Charakter eine wirklich Bindung aufbauen konnte. Zwar wird einem als Leser der ein oder andere Sympathieträger dargeboten, jedoch konnte mich keiner richtig berühren. Der junge Advokat Wrangel, mit seiner idealistischen Art oder auch die junge Jüdin Ruth, die mit ihrem vorgezeichneten Leben hadert oder sei es Ilsabe Bunk, die zum Mann wurde damit sie leichter überlebt - leider habe ich mit keinem Charakter richtig mitgelitten.

Alles in allem ein gut recherchierter und authentischer historischer Roman, welcher auf einem wahren Justizfall beruht. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben. „Schandweib“ von Claudia Weiss ist für Liebhaber von realistischen historischen Romanen zu empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Blut aus Silber

Blut aus Silber
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Mit „Blut aus Silber“ hat der Autor Alex Marshall, welcher ein Pseudonym eines bekannten Autors sein soll, sein Fantasy- Debut auf den Markt gebracht.



Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Sie gewann ...

Mit „Blut aus Silber“ hat der Autor Alex Marshall, welcher ein Pseudonym eines bekannten Autors sein soll, sein Fantasy- Debut auf den Markt gebracht.



Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):

Sie gewann jede Schlacht. Sie war die bedeutendste Kriegerin ihrer Zeit - doch seitdem sind zwanzig Jahre vergangen, und Zosia will alles andere als wieder zu kämpfen. Doch als sie erneut zur Waffe greifen muss, um die Schatten der Vergangenheit zu besiegen, beginnt ein Kampf gegen dunkle Intrigen, falsche Verbündete und grausame Armeen, der die Welt erschüttern wird. Denn ihre Freunde werden zu Feinden, und die Vergangenheit ruht nie ... »Blut aus Silber«, das Fantasy-Debüt des amerikanischen Autors Alex Marshall, eroberte den US-Buchmarkt gleich nach Erscheinen im Sturm.



Verlockend fand ich sowohl das Cover als auch den Klappentext von „Blut aus Silber“. Beides hat ein fulminantes High- Fantasy- Epos versprochen. Auch die Leseprobe fand ich ansprechend und diese hat Erwartungen geschürt. Leider konnten diese Hoffnungen auf das Buch nicht erfüllt werden.

„Blut aus Silber“ ist mit seinen etwa 860 Seiten ein umfangreiches Werk. Zu Beginn habe ich mich auf viele spannende, actionreiche und fantastische Seiten gefreut. Doch schnell wurden diese vielen Seiten zur Qual.

Der Einstieg in das Werk ist ziemlich direkt. Als Leser wird man sofort in das Geschehen hineingeworfen und man muss selber erst mal mit der aktuellen Situation und den handelnden Charakteren zurechtkommen und diese ordnen. Es dauert seine Zeit, bis man sich in der bisherigen Situation zurechtgefunden hat und die Personenkonstellationen einordnen kann. Allgemein werden viele Charaktere eingeführt, nicht immer war ich mir sicher, auf wem jetzt das Augenmerk liegen soll – welche Person wichtig ist und welchen Namen ich mir nicht merken muss. In „Blut aus Silber“ wird aus mehreren Erzählperspektiven berichtet. Daran musste ich mich erst mal gewöhnen. Eigentlich habe ich damit keine großen Schwierigkeiten, aber in diesem Buch hat es für mich eher zu Verwirrungen geführt. Auch hat es nicht dazu beigetragen, dass ich mit den jeweiligen Charakteren mit fiebere und mich mit diesen verbunden gefühlt habe. Die wesentlichen Charaktere fand ich leider durchweg unsympathisch. Nicht ein einziger ist mir über die umfangreiche Länge des Buches ans Herz gewachsen und nur ansatzweise sympathisch geworden. Sie sind alle sehr skurril gehalten und nicht immer konnte ich ihre Beweggründe und ihre Handlungen nachvollziehen. Für mich blieben einige Persönlichkeiten ein Mysterium. Gerne hätte ich auch mehr über den jeweiligen Hintergrund gelesen und hätte somit mehr über diese herausgefunden. Doch irgendwie wirkten sie auf mich alle sehr blass. Mir hat das Hintergrundwissen zu den Charakteren gefehlt. Zwar wird immer wieder erwähnt, was für eine tolle Kämpferin Zosia mal war und wie sie sich den Thron an den Nagel gerissen hat, aber das war es eigentlich auch schon fast mit der Historie der Personen.

Der Schreibstil ist auch sehr gewöhnungsbedürftig. In der Leseprobe hat mir der andersartige Humor noch gefallen. Aber dieses Level konnte leider nicht aufrechterhalten werden. Der Stil ist recht direkt und auf seine Art doch ausschweifend. Auch ist das Buch recht vulgär und derb. Eigentlich habe ich im gewissen Maße damit keinerlei Probleme, aber in „Blut aus Silber“ wurde es mir einfach zu viel. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass einfach derbe Aussprüche eingeflochten wurden, nur der Schroffheit wegen – ich fand diese vulgäre Sprache einfach nur noch übertrieben. Auch kann über diese etwa 860 Seiten nicht immer die Spannung aufrecht erhalten werden. Oft gab es meiner Meinung nach langatmige Sequenzen. Das Buch hat sich manchmal ziemlich hingezogen. Nicht selten musste ich mich durch Szenen hindurch beißen und war kurz davor, aufzugeben. Auch war es oftmals verwirrend – viele Fragen wurden aufgewirbelt, welche nicht beantwortet wurden. Und auch das fehlende Hintergrundwissen zu den einzelnen Charakteren hat zu Verwirrungen geführt.

Negativ möchte ich auch hervorheben, dass in diesem High- Fantasy- Epos weder eine Karte noch ein Personenregister beigefügt wurde. Beides habe ich vermisst, nur zu gerne hätte ich diese zu Rate gezogen. Wer eine Karte ebenfalls benötigt, auf der Homepage des englischen Verlages ist eine zu finden. Bei dieser komplexen Welt ist dies echt ein Muss.



Mein Fazit ist, dass mir die Grundidee von „Blut aus Silber“ von Alex Marshall gefallen hat, jedoch war es eine mangelhafte Umsetzung. Viel Potential wird verschenkt und leider konnte ich mit den Buch einfach nicht warm werden. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frühstück mit den Borgias

Frühstück mit den Borgias
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Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: ...

Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Willkommen im The Cliffs, dem abgründigsten Hotel Großbritanniens Ariel Panek möchte eigentlich nur ein paar unbeschwerte Tage mit seiner Studentin und Geliebten Zeva verbringen, am Rande eines Informatik-Kongress in Amsterdam. Doch dort kommt er nie an und landet stattdessen im Küstenhotel The Cliffs – einem Ort ohne Verbindung zur Außenwelt. Dort ist er dem schrulligen Hotelbesitzer und seinen einzigen Gästen, einer neurotischen Familie, die die 'Borgias' genannt werden, ausgeliefert.

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches positiv hervorheben. Das Cover ist auf den Inhalt des Werkes abgestimmt und ist auch von der farblichen Auswahl und der Struktur recht ansprechend.
Der Schreibstil von DBC Pierre ist etwas gewöhnungsbedürftig und manche Sätze muss man zweimal lesen, damit man die vollständige Aussage auch erfassen kann. Aber nachdem ich mich auf den, manchmal doch etwas anspruchsvolleren, Stil eingelassen habe, bin ich gut in die Geschichte hereingekommen und konnte mich in dieser fallen lassen. Die Intention des Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Im Verlauf des Romans bekommt man ein Gefühl, was die Grundidee in „Frühstück mit den Borgias“ sein könnte und versucht, dieses Buch auf eine andere Art und Weise zu interpretieren. Hierbei wird die Story mit einem Zwinkern erzählt und besticht durch seine skurrilen und doch ziemlich unvorhersehbaren Charaktere. Auch die Geschichte an sich ist teilweise doch recht skurril und wird durch die Hauptcharaktere vorangetrieben.
Die wesentlichen Protagonisten sind alle auf ihre eigene Art eigenartig dargestellt und sie haben ihre eigenen wesentlichen Charakterzüge, welche sie unverkennbar machen. Sie haben ihre Marotten und wirken teilweise schon recht absonderlich. Familie Borders wird als eine wirklich besondere Familie dargestellt, auch in Bezug auf ihre Verhältnisse und ihren Umgang miteinander. Auch ihre Ansichten sind oftmals chaotisch und aus der Luft gegriffen. Nicht selten fragt sich der Leser, was es mit dieser wirklich eigenartigen Familie eigentlich auf sich hat. Was will einem der Autor mit solch überspitzen Charakteren eigentlich mitteilen? Der Protagonist Ariel hat auf mich ebenfalls nicht wie ein Sympathieträger gewirkt. Er ist recht technikversessen. Er hat Probleme mit der direkten zwischenmenschlichen Interaktion und die Medien helfen ihm dabei, diese zu kompensieren und die Wechselwirkung mit normalen Menschen zu minimieren. Als Ariel in dem Hotel, in welchem er abgestiegen ist, keinen Empfang hat, macht ihn das verrückt. Das Handy und allgemein das Vernetzt- Sein ist für ihn sehr wichtig. Auch wirkte der Protagonist auf mich teilweise recht emotionslos, wie er manche Sachen über sich ergehen lässt und wie er mit der Familie Borders interagiert. Im Verlaufe des Kennenlernens versucht er, die Familie zu analysieren, ihre Verhaltensmuster zu erkennen und eventuell mögliches Verhalten vorherzusagen. Er sucht quasi den Algorithmus der Familie und muss jedoch schnell feststellen, dass dies kein einfaches Projekt ist. All diese Eigenarten von Ariel und seine Art, wie er auf die Familie reagiert, macht ihn für mich persönlich nicht sympathisch. Seine Beziehung zu seiner Studentin Zeva lässt ihn auch nicht in einem besseren Licht darstellen. Diese Beziehung wird im Verlaufe des Buches analysiert und man bekommt immer größere Einblicke in ihre zwischenmenschliche Situation. Je weiter das Buch voranschreitet, desto größer wird der Abschnitt aus der Sicht von Zeva. Auch nachdem ich das Buch abgeschlossen habe, ist mir die Rolle, welche Zeva für das Voranschreiten der Geschichte spielt, noch nicht vollständig verständlich geworden. Allgemein werden die Charaktere überspitzt dargestellt, sie zeigen ein extremes Verhalten und neigen zu Übertreibungen. Wenn man aber die Grundidee des Buches im Hinterkopf behält, wirkt dies auf den Leser als durchaus schlüssig. Auch das Personal des Hotels hat seine eigenen Marotten. Das Hotel selber ist heruntergekommen und hat so seinen ganz eigenen Charme und seine Eigenarten. Das Personal ist schrullig und unnachgiebig. Sie haben ihre eigenen Regeln in Bezug auf den Ablauf im Hotel und diese müssten strikt eingehalten werden. Sie tragen dazu bei, dass die Atmosphäre des Buches ausgebaut wird.

Alles in allem ist „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ein recht skurriler Roman, der einem schon mal einen Schauder über den Rücken jagt. Hauptsächlich besticht er durch die überspitzten Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Interaktionen. Auch die Intention des Buches hat mir gefallen. Dennoch kann ich leider nur 3 Sterne für dieses außergewöhnliche Werk vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Monday Club - Der zweite Verrat

Monday Club
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Die Autorin Krystyna Kuhn hat mit „Monday Club – der zweite Verrat“ den zweiten Teil aus der Reihe rund um die Jugendliche Faye und das Geheimnis des Monday Clubs veröffentlicht. Meiner Meinung nach ist ...

Die Autorin Krystyna Kuhn hat mit „Monday Club – der zweite Verrat“ den zweiten Teil aus der Reihe rund um die Jugendliche Faye und das Geheimnis des Monday Clubs veröffentlicht. Meiner Meinung nach ist es dringend notwendig, dass man bereits den ersten Band „Monday Club – Das erste Opfer“ gelesen hat, um die Zusammenhänge verstehen zu können.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Durch ihre Schlaflosigkeit hatte Faye schon immer das Gefühl, anders zu sein. Aber war es wirklich nur eine Halluzination, als sie glaubte, ihre tote Freundin Amy zu sehen? Und was bedeuten Virgina Donnellys letzte Worte? Du wirst die Nächste sein…Luke ist fest davon überzeugt, dass Faye der Schlüssel zu allem ist und hinter dem Ganzen der Monday Club steckt. Um das zu beweisen, müssen sie Fayes Krankenakte finden. Doch jemand ist ihnen stets einen Schritt voraus. Und Faye begibt sich nicht in größte Gefahr, sondern muss sich auch fragen, welches Opfer sie für die Wahrheit zu bringen bereit ist…

Das Cover zu „Monday Club – Der zweite Verrat“ ist recht ansprechend und würde mir in der Filiale auffallen. Auch ist eine Zugehörigkeit zum ersten Teil erkennbar, wobei diesmal ein Auge geöffnet dargestellt wird.
Der Schreibstil von der Autorin Krystyna Kuhn ist auch im zweiten Teil der Reihe wieder sehr angenehm und locker, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. In „Monday Club – Der zweite Verrat“ wird nahtlos an den ersten Teil „Monday Club – Das erste Opfer“ angeschlossen. Hilfreich fand ich die kurze Zusammenfassung, was bisher geschehen ist. So konnte man sein Wissen nochmal auffrischen. In diesem Band wird hauptsächlich aus der Sicht der Protagonistin Faye berichtet, sodass man in ihr Gefühlsleben und ihr Agieren einen recht guten Einblick erhält. Aber es werden auch kurze Kapitel aus der Sicht des Monday Clubs eingeführt. Diese sind recht kryptisch und nebulös gehalten, sodass man mit rätselt, was hinter all dem eigentlich steckt und was verheimlicht werden soll. Durch diesen kleinen Einblick in den Monday Club wird die Spannung zusätzlich hoch gehalten. Viele offene Fragen aus dem ersten Teil werden aufgegriffen und weiter gesponnen. Die Frage, was plant der Monday Club und was sind dessen Absichten steht permanent im Raum. Aber auch neue Fragen werden aufgeworfen und so langsam verzweifelt man mit Faye, was wohl der Monday Club treibt, warum sie so wichtig ist und was es mit ihrer Krankheit eigentlich auf sich hat. Immer mehr gerät Faye in eine aussichtslose Lage, welche für ein Mädchen in ihrem Alter wirklich nicht alleine zu bewältigen ist. Sie gerät in einen gefährlichen Strudel, bei dem sich einfach nicht mehr weiß, wem sie eigentlich trauen soll und wem sie gegenüber sie aufpassen sollte, sowohl in ihrem Verhalten als auch in ihren Aussagen. So kommt es, dass sich Faye ihren Freunden anvertraut und zusammen versuchen sie, diese ganze Lage zu entknoten und Licht in Fayes Situation zu bekommen. Hierbei werden ihre Freunde kurz in die Geschichte mit eingebunden, wobei sie meiner Meinung nach nicht weiter thematisiert werden. Sie wirken auf mich noch recht blass, bis auf ein paar Fähigkeiten weiß man nicht über sie. Allein Luke erhält etwas mehr Raum, auch erfahren wir etwas über seine Vergangenheit und seine Beziehung zu seinem Vater. Dennoch hätte ich gerne mehr gewusst. Die Nebencharaktere könnten durchaus interessant sein, leider wird ihnen nicht allzu viel Raum in diesem Buch gewährt, eine wirkliche Entwicklung dieser Charaktere ist nur nebenbei oder kaum bemerkbar. Faye hält sich für ihre Lage eigentlich recht gut, dennoch war mir ihre weinerliche Art manchmal einfach zu viel. Zu oft wurde beschrieben, wie aussichtslos ihre Lage doch ist, dass sie nicht weiter weiß und dass sie niemand vertrauen kann. Ihre Verzweiflung ist wirklich gut spürbar, dennoch war mir ihre Art manchmal einfach zu viel.
Die finale Szene ist fulminant gestaltet, doch manchmal wirkte sie auf mich zu chaotisch und somit auch undurchsichtig. Der Cliffhanger in „Monday Club – Der zweite Verrat“ ist wirklich böse gehalten, sodass man als Leser am liebsten sofort wissen möchte, wie es mit Faye weitergeht.
Im Anhang sind die wesentlichen medizinischen Begriffe erklärt wurden. Auch eine hilfreiche Karte ist dem Buch beigefügt wurden.

Alles in allem konnte mich „Monday Club – Der zweite Verrat“ von Krystyna Kuhn nicht uneingeschränkt überzeugen. Dies liegt vor allem daran, dass mir zu viele Fragen nicht beantwortet wurden sind, jedoch ständig neue aufgewirbelt werden. Auch konnte mich die Protagonistin Faye nicht gänzlich von ihrer Art überzeugen. Daher vergebe ich 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Monday Club - Das erste Opfer

Monday Club. Das erste Opfer
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Krystyna Kuhns neues Buch „Monday Club – Das erste Opfer“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, welches man in die Kategorie Mystery-Thriller einordnet. Diese Reihe ist bestimmt nicht nur für Kinder lesenswert.

Inhaltsangabe ...

Krystyna Kuhns neues Buch „Monday Club – Das erste Opfer“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, welches man in die Kategorie Mystery-Thriller einordnet. Diese Reihe ist bestimmt nicht nur für Kinder lesenswert.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Kann ein Mensch zweimal sterben?
Seit sie denken kann, leidet die sechzehnjährige Faye unter einer seltenen Schlafkrankheit. Oft fällt es ihr schwer, Realität und Phantasie zu unterschieden. Als ihre beste Freundin Amy bei einem Autounfall ums Leben kommt und alle im Ort plötzlich Geheimnisse vor Faye haben, weiß sie nicht mehr, was sie glauben soll. Sogar ihr Freund Josh scheint etwas vor ihr zu verbergen. Ob das mit dem einflussreichen Monday Club zu tun hat? Und was meint die verrückte Missy Austen, als sie sagte: „Sie können Tote wecken“? Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Wahn verschwimmt immer mehr – und dann, eines Nachts, begegnet Faye der tot geglaubten Amy…

An erster Stelle möchte ich den Schreibstil von der Autorin Krystyna Kuhn positiv hervorheben. Dieser ist wirklich sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Man kommt recht gut in die Geschichte herein und kann sich mit der derzeitigen Situation schnell anfreunden. Was mich zu Beginn etwas abgeschreckt hat, waren die Anzahl an Nebencharakteren, die oft namentlich erwähnt wurden sind und man einfach als Leser nicht wusste, welche Namen man sich davon merken muss. Die Charaktere sind recht vielfältig und eigentlich haben mir die Nebencharaktere besser gefallen, als der Hauptcharakter Faye. Faye ist ein noch recht junges Mädchen, das recht wohlbehütet aufgewachsen ist – man hat das Gefühl, dass sie noch in ihrer kindlichen Welt lebt und sich dort wohlfühlt. Als dann ihre beste Freundin Amy stirbt, zerbricht diese Seifenblase und sie kommt in der realen Welt an. Oftmals war mir Faye einfach zu weinerlich – sie hatte mir in manchen Passagen einfach zu wenig kraft. Klar, es ist schon schwierig, wenn man seine beste Freundin verliert und obendrein noch mitbekommt, welche Lügen und Geheimnisse um einen herum existieren. Aber gerne hätte ich öfters gelesen, wie sie wieder aufsteht. Auch lässt sie sich gerne mal bevormunden oder übergehen – andere Personen entscheiden über ihr Leben. Im Verlauf des Buches hat auch sie dies erkannt und will dies ändern, aber manchmal hätte ich mir etwas mehr Willensstärke von ihr erhofft, weniger Naivität. Interessant fand ich her Luke. Ein Junge von außerhalb, der nach dem Tod seines Vaters in die Gegend gezogen ist. Oder auch Missy, die angeblich verrückte Person des Ortes, bei der ich mich öfters gefragt habe, ob sie wirklich so verwirrt ist, wie alle gerne denken. Ich finde, dass diese beiden Nebencharaktere einfach mehr Potential hatten, als die Protagonistin.
Allgemein ist dieses Buch eher mysteriös. Das finde ich nicht weiter schlimm, was mich eher gestört hat, das in „Monday Club – Das erste Opfer“ allgemein kaum Fragen beantwortet werden. Es ist verständlich, dass man im Auftakt nicht gleich alles Pulver verschießen möchte, aber mir persönlich war dies einfach zu wenig. Am Ende hatte ich ziemlich viele ungeklärte Fragen. Auch wird ziemlich wenig über den legendären Monday Club erzählt, das fand ich auch etwas schade – eigentlich verschenktes Potential. Ein paar kleine Andeutungen oder Hinweise hätten hier mehr Spannung bringen können. Leider konnte mich auch die Handlung nicht wirklich überzeugen. Rückblickend würde ich sagen, dass inhaltlich in diesem Buch nicht allzu viel passiert. Ich hätte mir echt mehr davon erhofft und mehr Geschehnisse zwischen den Menschen oder im Ort gewünscht.
Das Ende ist ein typischer Cliffhanger, der Lust auf mehr machen soll und das Interesse und die Neugier des Lesers wecken soll. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich diese Reihe weiterhin verfolgen werde, da mich die Story einfach nicht vollständig überzeugen konnte.

Leider konnte mich Krystyna Kuhns „Monday Club – Das erste Opfer“ nicht vollständig überzeugen. Der Schreibstil ist wirklich angenehm, jedoch hatte die Handlung ihre Längen und meiner Meinung nach wurde hier viel Potential verschenkt. Daher kann ich leider nur 3 Sterne geben.