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Veröffentlicht am 16.07.2022

Die Leiche am Deich

Die Leiche am Deich
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Mit dem Regionalkrimi, welcher an der Nordsee spielt, „Die Leiche am Deich“ hat der Autor unter dem Pseudonym Joost Jensen den Auftakt geschrieben, in dem die Friesenbrauerin Gesine Felber ihre privaten ...

Mit dem Regionalkrimi, welcher an der Nordsee spielt, „Die Leiche am Deich“ hat der Autor unter dem Pseudonym Joost Jensen den Auftakt geschrieben, in dem die Friesenbrauerin Gesine Felber ihre privaten Ermittlungen durchführt.

Klappentext:
In Sünnum ist die Welt noch in Ordnung: Die herzliche Gesine Felber betreibt in dem kleinen Dorf den Kroog, eine urige Kneipe mit kleinem Lädchen. Der Kroog ist das zweite Wohnzimmer der Sünnumer, bei selbstgebrautem Bier wird hier nach Herzenslust geschnackt, gefeixt, gelacht und gefeiert. Mit der Ruhe und Gemütlichkeit ist es allerdings vorbei, als die Leiche einer Frau am Strand gefunden wird. Die Tote ist die Ehefrau des Großbauern Burmeister, der sich mit seinem Milchbetrieb vor allem bei Umweltaktivisten keine Freunde gemacht hat. Wird Burmeister der Nächste sein? Als Enno, ein guter Freund von Gesine und leidenschaftlicher Naturschützer, ins Visier der Ermittlungen gerät, macht sie sich unerschrocken auf die Suche nach dem wahren Täter ...

Gerne lese ich auch mal einen Krimi zwischendurch und dabei greife ich auch gerne mal auf einen Kriminalroman mit Lokalkolorit zurück. Daher habe ich mir von „Die Leiche am Deich“ einen spannenden Fall mit friesischem Flair erhofft.
Der Schreibstil von Jensen ist leicht, sodass sich das Buch angenehm und zügig lesen lässt. Wobei mir manche Wörter doch ein bisschen zu häufig wiederholt wurden. Am Ende des Buches konnte ich den Begriff Tüdelbräu oder Tüdelbüdel nicht mehr wirklich lesen. Schon auf den ersten Seiten wird eine maritime Atmosphäre aufgebaut, sodass man als Leser schon mal das Gefühl hat, dass einem eine starke Brise um die Nase weht. Die Grundidee, dass ein fester Bestandteil des Dorfes ihre privaten Ermittlungen durchführt und somit wieder den Dorffrieden herstellen will, hat mir persönlich gut gefallen. Jedoch, so muss ich leider gestehen, fand ich die Umsetzung etwas mangelhaft. Mir persönlich kam der Krimianteil einfach zu kurz. In diesem Roman wird recht viel Lokalkolorit eingebaut. An sich finde ich dies immer sehr interessant, aber mir fehlte hier einfach ein bisschen die Atmosphäre. Eigentlich spielt sich vieles in der Dorfkneipe von Gesine, auch Tüdelbüdel genannt, ab oder in ihrem kleinen Tante- Emma- Laden, welchen sie gefühlt ständig verlässt. Mir hat hier so ein bisschen der Charme gefehlt, es war mir zu viel Drumherum. Dadurch bleibt die Spannung stellenweise etwas auf der Strecke. Im Allgemeinen fand ich den Kriminalfall teilweise auch stellenweise zu vorhersehbar. Manche Ereignisse oder auch Zusammenhänge konnte man leicht erahnen, sodass auch hier Potential verschenkt wurde.
Leider fand ich auch die Protagonistin Gesine nicht immer sympathisch. Zu gerne mischt sie sich überall rein und macht auch vor dem Privatleben der Dorfbewohner kein Halt. Dafür scheint sie aber ihr eigenes Leben strikt rauszuhalten und interessiert sich nur für das von anderen. Manche Privatangelegenheiten gehen Gesine einfach nichts an. Und nur, weil sie die Dorfkneipe betreibt, muss sie anscheinend immer auf dem aktuellsten Stand sein und verrät dabei gerne auch mal ein Geheimnis, welches man ihr anvertraut hat. Gesine überschreitet gerne auch mal Grenzen und ist sich dessen Konsequenzen nicht immer bewusst. Dabei bringt sie ihre Tochter Wiebke, welche bei der Polizei arbeitet und in dem Mordfall ermittelt, ebenfalls mit in Gefahr. Manchmal hat man jedoch das Gefühl, dass Wiebke hier die Mutter ist, sie ist einfach viel vernünftiger und handelt auch rationaler. Die Ermittlungen von Gesine sind nicht immer logisch. Es werden auch andere Dorfbewohner in dem Kriminalroman erwähnt, diese spielen auch eine kurze Rolle in dem Buch, jedoch bleiben sie eher blass. Selbst Wiebke ist mehr eine Randfigur. Mir war Gesine hier einfach zu präsent und da ich mit ihr als Protagonistin nicht so ganz warm geworden bin, hat es dem Buch in meinen Augen nicht immer gutgetan.
Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, jedoch hatte ich mir persönlich mehr Spannung erhofft, das Werk kommt eher gemütlich daher. Es ist damit eher ein Buch für Zwischendurch oder als leichte Strandlektüre gedacht.

Insgesamt hat Joost Jensen mit dem Reihenauftakt „Die Leiche am Deich“ einen kurzwelligen Roman geschrieben, der ohne viel Tiefgang auskommt. Durch den leichten Schreibstil fliegen die Seiten nur dahin. Wer hier jedoch einen spannungsgeladenen oder actionreichen Krimi sucht, der wird enttäuscht werden. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.06.2022

Der Uhrmacher in der Filigree Street

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist aus der Feder von Natasha Pulley. Dies ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
London, ...

Das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist aus der Feder von Natasha Pulley. Dies ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden.

Klappentext:
London, Oktober 1883. Eines Abends kehrt Thaniel Steepleton, ein einfacher Angestellter im Innenministerium, in seine winzige Londoner Mietwohnung heim. Da findet er auf seinem Kopfkissen eine goldene Taschenuhr. Es ist ihm ein Rätsel, was es mit ihr auf sich hat. Sechs Monate später explodiert im Gebäude von Scotland Yard eine Bombe. Steepleton wurde gerade rechtzeitig gewarnt, weil seine Uhr ein Alarmsignal gab. Nun macht er sich auf die Suche nach dem Uhrmacher und findet Keita Mori, einen freundlichen, aber einsamen Mann aus Japan. So harmlos Mori auch scheint, eine Kette von unheimlichen Ereignissen deutet schon bald darauf hin, dass er etwas zu verbergen hat...

Der Klappentext zu diesem Buch hat mich neugierig gemacht. Es spielt in London im 19. Jahrhundert, beinhaltet fantastische Elemente und verspricht einen japanischen Einschlag. Dies hat mein Interesse geweckt. Ich habe zwar ein ganz anderes Werk bekommen, als ich erwartet hätte. Aber dennoch wurde ich nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Pulley ist angenehm und gemächlich wird eine Atmosphäre aufgebaut, die einen in den Bann ziehen kann, wenn man dem Buch Zeit lässt. Es ist eher ein gemütlicher Fantasyroman. Wer hier eine Actionszene aneinander gereiht an eine vorherige erwartet, der sucht in diesem Werk vergebens. Die Autorin bedient sich dem Mittel des Perspektivewechsels, um weitere Spannung zu erzeugen und um einen vielseitiger Einblick in die Handlung zu geben. In diesem Roman wird aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten erzählt, welche zunächst unabhängig verlaufen. Und im Verlauf des Buches laufen diese Handlungen zueinander und ergeben damit ein Gesamtbild. Es gibt aber auch die ein oder andere Wendung, welche ich so nicht vorhergesehen hätte. Dadurch wird zusätzlich Spannung erzeugt, will man nur zu gerne wissen, wie die Handlung weitergeht. Auch schafft es die Autorin ein tolles Setting aufleben zu lassen. Mir hat der Mix aus London und Japan sehr gut gefallen und die kleinen Rückblenden von Mori waren für mich etwas besonders in diesem Buch. Auch so manche Details konnten mich begeistern, z.B. die mechanischen Uhren von Mori oder auch der mechanische Oktopus mit dem Zufallslaufwerk. Dies waren so Kleinigkeiten, die das Buch zu etwas Besonderem gemacht haben.
Dennoch empfand ich den Einstieg als etwas zäh. Auf den ersten Seiten passiert zunächst inhaltlich nicht so viel. Man lernt einen der Protagonisten besser kennen und bekommt einen Eindruck von seinem eintönigen Leben. Dann explodiert eine Bombe und so langsam kommt Spannung in die Handlung auf. Doch trotzdem muss man als Leser noch ein bisschen Geduld aufbringen, bis man so richtig in die Story eintauchen und in dieser fallen lassen kann. Aber hat man dem Buch die Zeit gegeben, sich zu entwickeln, dann lernt man die lebendigen Charaktere besser kennen. Mir hat die Darstellung der Protagonisten und auch dessen Entwicklung gut gefallen. Sie haben ihre Ecken und Kanten, man lernt sie wirklich Seite für Seite besser kennen und dabei entwickeln diese quasi ein Eigenleben. Grace ist eine moderne Frau für ihre Zeit. Sie ist eine Wissenschaftlerin, welche zum Äther forscht und von einem eigenen Labor träumt. Thaniel hat auch ein besonderes Talent, er kann Töne sehen. Doch um sein Lebensunterhalt zu verdienen, reicht sein musikalisches Talent nicht, sodass er im Ministerium einen einfachen Posten innehat. Er hat manchmal schon eine recht spezielle Art, sein Umfeld wahrzunehmen. Doch er kämpft für die Menschen, welche ihm am Herzen liegen. Auch Mori hat eine besondere Gabe, welches man immer besser kennen lernt. Die Art, wie sich ihre Leben miteinander verknüpfen, hat mir gut gefallen. Manchmal liegt der Fokus der Handlung doch eher auf dem Zwischenmenschlichen, sodass die Story ein bisschen in den Hintergrund gerät. Manche Gedankengänge hätte ich mir intensiver ausgeführt gewünscht. Zum Beispiel das Thema der Frauenbewegung an der Universität oder auch der Widerstand in der einfachen Bevölkerung. Solche wichtigen und interessanten Themen wurden nur kurz angerissen. Aber wegen dem wunderbaren Setting und den lebendigen Charakteren, welche mir über den Verlauf des Buches ans Herz gewachsen sind, kann ich darüber gerne hinwegsehen.

Insgesamt hat mir das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ von der Autorin Natasha Pulley gut gefallen. Es konnte mich unterhalten, auch wenn es anders war, als ich aufgrund des Klappentextes vermutet hätte. Die Charaktere konnten mich überzeugen und auch die Handlung an sich war interessant. Auf Grund ein paar kleinerer Kritikpunkte möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.06.2022

Leere der Nacht

Die Leere der Nacht
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Der Thriller „Die Leere der Nacht“ stammt von dem Autor Alexander Hartung. Dies ist bereits der zweite Teil, welcher von der Ermittlerin Alina Grimm erzählt. Jedoch kann man dieses Buch auch ohne Probleme ...

Der Thriller „Die Leere der Nacht“ stammt von dem Autor Alexander Hartung. Dies ist bereits der zweite Teil, welcher von der Ermittlerin Alina Grimm erzählt. Jedoch kann man dieses Buch auch ohne Probleme lesen, wenn man den Vorgänger „Nichts als Staub“ noch nicht gelesen hat.

Klappentext:
In ihrer neuen Tätigkeit als Privatermittlerin erhält Alina Grimm Post von einem Journalisten. Doch als sie mit dem Mann in Kontakt treten will, teilt man ihr mit, er habe in der Nacht zuvor Selbstmord begangen. Außer einem Zeitungsartikel mit einem darauf notierten Datum hat sie keinerlei Hinweise, warum er sie um Hilfe bitten wollte.
Während ihrer Recherche stößt sie zunächst auf einen Fall, bei dem ein stadtbekannter Krimineller und zwei Unbeteiligte durch eine Explosion ums Leben gekommen sind. Trotz aller Bemühungen des LKA konnten die Täter nicht ermittelt werden. Alina entdeckt, dass dieses Attentat Teil einer noch nicht abgeschlossenen Serie ist. Und ihr wird schnell klar: Die Hintermänner nehmen auch ihren Tod in Kauf, sollte sie sich ihnen in den Weg stellen.

Dies ist mein erstes Buch aus der Feder von Alexander Hartung – obwohl dies der zweite Teil rund um Alina Grimm ist, fand ich den Klappentext recht ansprechend, sodass ich als Quereinsteiger in die Reihe gestartet bin.
Der Schreibstil von Hartung ist flüssig, sodass sich der Thriller zügig lesen lässt. Jedoch werden manchmal ein paar Zeitsprünge in das Buch eingebaut, welche nicht immer gleich ersichtlich sind. Diese stören den Lesefluss etwas und lassen die Handlung teilweise etwas holprig erscheinen. Der Autor bedient sich dem Mittel der unterschiedlichen Handlungsstränge. Dadurch bekommt der Leser einen vielseitigeren Einblick auf die Handlung, diverse Perspektiven und Facetten der Geschichte werden beleuchtet. Dadurch muss man sich, besonders auf den ersten Seiten, doch etwas mehr konzentrieren, damit man die Zusammenhänge besser erkennt. Doch schnell gewöhnt man sich daran, sodass man voller Spannung die einzelnen Perspektiven mitverfolgt. Auch inhaltlich geht es Schlag auf Schlag – es gibt viele spannende und actionreiche Szenen. Diese waren mir persönlich oftmals zu überspitzt und damit auch zu unrealistisch und auch konstruiert dargestellt. Ob dies in der Realität auch so stattfinden würde, halt ich für fragwürdig. Allgemein scheint das Team eher aus Außenseiter zu bestehen, dennoch haben sie immer die richtigen Kontakte und Möglichkeiten, damit sie den Fall aufklären können. Mir hatten sie hier oftmals einfach zu viel Glück.
Für mich war die Darstellung der Charaktere ein großer Negativpunkt. Auch wenn dies der zweite Band der Thriller- Reihe ist, hätte ich mir doch ein paar Erläuterungen oder Ausführungen zu den Protagonisten gewünscht. Man bekommt als Leser eigentlich keinerlei Erklärungen. Sie sind allesamt sehr oberflächlich dargestellt. Man bekommt ein paar Fakten hingeschleudert, ohne eine Ausführung dazu. Hier hat mir das beschreibende Element gefehlt. Es werden nur Tatsachen aufgezählt und der Leser soll sich den Rest denken. Eine Charaktereinführung würde ich mir anders vorstellen. Man lernt die Charaktere nicht wirklich kennen. Und dies führt dazu, dass sie einem auch nicht ans Herz wachsen. Dadurch habe ich nicht wirklich mitgefiebert und der Thriller wirkte auf mich eher flach. Auch überschätzen sich manche Charaktere ständig – irgendwie können sie alles und kennen immer die richtigen Personen, wissen, an wen sie sich in Problemen wenden können. Dies wirkte auf mich zu oberflächlich und konstruiert. Hier hätten ein paar Sätze mehr wahre Wunder wirken können. Auch die Protagonistin Alina ist mir nicht wirklich sympathisch geworden – sie handelt oftmals ohne nachzudenken, begibt sich bewusst in Gefahrensituationen, welche sie nicht einschätzen kann. Und kommt am Ende dennoch ohne großen Schaden aus der ganzen Sache raus. Gestört haben mich auch die permanenten Wortwiederholungen, der ehemalige Schulkamerad ist hier nur ein Beispiel.

Insgesamt hat Alexander Hartung mit dem Thriller „Die Leere der Nacht“ eine actionreiche Fortsetzung geschrieben. Jedoch waren mir die Charaktere zu oberflächlich und die Handlung zu konstruiert. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 19.06.2022

Wen der Rabe ruft

Wen der Rabe ruft
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Die Autorin Maggie Stiefvater hat mit ihrem Werk „Wen der Rabe ruft“ den Auftakt zu einer vierteiligen Fantasy- Reihe geschrieben. Diese Bücher wurden schon vor Jahren veröffentlicht, jedoch nun neu aufgelegt. ...

Die Autorin Maggie Stiefvater hat mit ihrem Werk „Wen der Rabe ruft“ den Auftakt zu einer vierteiligen Fantasy- Reihe geschrieben. Diese Bücher wurden schon vor Jahren veröffentlicht, jedoch nun neu aufgelegt.

Klappentext:
Sein Name ist Gansey, und Blue findet bald heraus, dass er ein “Raven Boy” ist - ein reicher Schüler von Aglionby, der örtlichen Privatschule. Eigentlich hält Blue sich von Aglionby fern, denn Raven Boys bedeuten nichts als Ärger. Und Gansey ist nicht allein: Gemeinsam mit Adam, dem Stipendiaten, der sich über die Privilegien um ihn herum ärgert; Ronan, dessen Emotionen von Wut bis Verzweiflung reichen; und Noah, dem schweigsamen Beobachter, der vieles bemerkt, aber wenig sagt, ist er auf einer geheimen Queste.
Solange sie sich erinnern kann, wurde Blue gewarnt, dass sie den Tod ihrer wahren Liebe herbeiführen wird. Sie dachte nie, dass sie sich verlieben würde. Aber jetzt, als sie in die geheimnisvolle Welt der Raven Boys gerät, ist sie sich nicht mehr so sicher.

Die Bücher rund um die Raven Boys und Blue sind in Buchkreisen recht bekannt, man kann vielleicht sogar behaupten, dass sie gehypt werden. Nachdem sie neu aufgelegt wurden sind, wollte ich sie auch nur zu gerne lesen, um mir selbst ein Bild von den Büchern zu machen.
Der Schreibstil von Stiefvater ist sehr angenehm und packend – gekonnt baut sie eine dichte Atmosphäre auf, sodass man als Leser das Gefühl hat, selber in Henrietta zu versinken. Die Seiten lassen sich angenehm lesen und gebannt folgt man dem Verlauf der Story. Steifvater bedient sich auf der wechselnden Perspektiven, sodass man einen vielseitigeren Einblick auf die Handlung bekommt. Dadurch lernt man die Protagonisten auch besser kennen und die Story wird gekonnt vorangetrieben. Gefallen hat mir auch die fantastische Welt rund um das kleine Städtchen Henrietta, welche die Autorin hier zeichnet. Diese lernt man zusammen mit den Protagonisten stückchenweise immer besser kennen. Sie bekommt eine Vielschichtigkeit, welche ich zu Beginn des Buches so nicht erwartet hätte. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie dies noch weiter ausgebaut wird.
Die Protagonisten sind allesamt auch überzeugend und authentisch dargestellt. Blue ist die weibliche Protagonistin. Diese ist in einen Hellseher- Haushalt hineingeboren wurden, ist selbst aber nur ein verstärkendes Medium. Blue kennt ihren Vater nicht und auch ihre Mutter hat manchmal unkonventionelle Ansichten. Ihr Gegenpart sind die Raven Boys Gansey, Noah, Adam und Ronan. Wobei man Gansey als den Kopf der Bande ansehen kann. Er ist der Kleber, der die Gruppe zusammenhält. Jeder für sich separat genommen fand ich ansprechend und interessant, denn jeder hat hier seine eigenen Charaktereigenschaften, welche ihn besonders machen. Zu gerne habe ich mehr über jeden einzelnen von ihnen erfahren. Dennoch habe ich mich – besonders zu Beginn des Buches – schwergetan, diese als Gruppe zu sehen. Für mich war ihre Freundschaft nicht greifbar. Ich konnte nicht verstehen, was sie verbindet – sie sind sehr unterschiedlich und das eine Element, was sie verbindet, war für mich nicht ganz nachvollziehbar. Aber im Verlaufe der Handlung bessert sich dies und ich konnte erkennen, was ihre Freundschaft ausmacht. Dadurch konnte ich richtig in Henrietta eintauchen und wollte das Buch danach nicht mehr aus der Hand legen. Die Wichtung der einzelnen Jungs variiert – auf manche wird mehr eingegangen als auf andere. Dies wechselt im Verlauf der Handlung auch ein wenig, dennoch lernt man sie alle vier etwas besser kennen und auch die Sympathien wechselten bei mir immer mal. Ich kann mich gar nicht entscheiden, wen ich von den Raven Boys am interessantesten oder auch sympathischsten finde. Manche Aspekte von Ronan finde ich total spannend, aber auch Noah und Gansey konnten mich in ihren Bann ziehen. Mit der Figur Adam habe ich mich persönlich etwas schwergetan. Auch die Konstellation von Blue mit den Raven Boys wandelt sich im Laufe der Story. Mir hat es Spaß gemacht, dies mitzuverfolgen und die Entwicklung konnte mich überzeugen.
Der Einstieg in das Buch ist mir persönlich nicht so leichtgefallen – dies lag zum einen an der Beziehung der Raven Boys untereinander, aber auch an dem Thema der Ley- Linien, mit dem ich mich erst einmal anfreunden musste. Dies war für mich zu Beginn nicht ganz greifbar. Aber je weiter ich in der Handlung vorangeschritten bin, desto mehr hat sich eine Sogwirkung ausgebildet. Das Buch hat sich spannend weiterentwickelt und es gibt auch einige überraschende Wendungen.
Auf den letzten Seiten geht nochmal alles Schlag auf Schlag – ein paar Fragen werden geklärt, aber es werden auch neue in den Raum geworfen. Der Cliffhanger ist schon echt fies, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Denn bei diesem Ende will man nur zu gerne wissen, wie es mit Blue, Gansey, Adam, Noah und Ronan weitergeht.

Insgesamt konnte mich Maggie Stiefvater mit ihrem Reihenauftakt „Wen der Rabe ruft“ gut unterhalten. Nach einem Einstieg, der mir nicht so leicht gefallen ist, konnte ich das Buch dann in vollen Zügen genießen. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben – und ich bin schon auf die Weiterführung der Reihe gespannt.

Veröffentlicht am 16.06.2022

Der letzte Rabe des Empire

Der letzte Rabe des Empire
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Mit „Der letzte Rabe des Empire“ hat der Autor Patrick Hertweck einen historischen Abenteuerroman mit Fantasyelementen für Jugendliche geschrieben. Dies ist ein eigenständiges Buch, welches ohne weitere ...

Mit „Der letzte Rabe des Empire“ hat der Autor Patrick Hertweck einen historischen Abenteuerroman mit Fantasyelementen für Jugendliche geschrieben. Dies ist ein eigenständiges Buch, welches ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Klappentext:
London 1888. Eine Mordserie versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Voller Entsetzen verfolgt Melvin die Ereignisse, denn er kannte jedes einzelne Opfer. Als auch noch das Mädchen getötet wird, das er heimlich liebt, setzt er alles daran, den Mörder aufzuspüren. Noch ahnt er nicht, dass in den dunklen Gassen des East End unheimliche Wesen auf ihn lauern. Und dass ihm ein einbeiniger Rabe auf Schritt und Tritt folgt …

Mich hat der Klappentext sofort interessiert – eine Geschichte rund um Jack the Ripper – in Szene gesetzt mit fantastischen Elementen. Da war gleich meine Neugier geweckt und daher habe ich mich voller Vorfreude in diesen Abenteuerroman gestürzt.
In „Der letzte Rabe des Empire“ wird man in das viktorianische England entführt und wandelt auf den Spuren von Jack the Ripper. Zusammen mit dem Protagonisten Melvin versuchen wir, den Mörder zur Rechenschaft zu ziehen und weitere Mordfälle zu vermeiden. Auf den ersten Blick klingt dies nach einem spannenden und abenteuerreichen Roman.
Doch leider ist mir der Einstieg in das Jugendbuch nicht leichtgefallen. Der Schreibstil selber ist recht angenehm und einfach zu lesen. Aber durch den ständigen Perspektivewechsel ist es mir als Leser nicht leicht gefallen, mich in dieser Welt zurecht zu finden oder mich einfach in die Story fallen zu lassen. Mir kam der Einstieg etwas holprig und unbeholfen vor. Als ob der Autor so schnell wie möglich eine spannende und atmosphärisch dichte Handlung aufbauen will. Zwar bekommt man durch den häufigen Wechsel der Erzählperspektiven einen vielseitigen Einblick in die Handlung, dennoch hat es das Buch, besonders zu Beginn sperrig gemacht. Für mich haben sich die ersten Seiten etwas gezogen und es kam nicht richtig Spannung auf. Hier fehlten stellenweise auch ein paar hilfreiche Erklärungen, was es mit den Charakteren oder auch den Handlungen auf sich hat. Als Leser hat man eher das Gefühl, dass man einem Ereignis zuschaut, ohne direkt daran beteiligt zu werden. Auch mit den Charakteren konnte ich keine direkte Verbindung aufbauen, obwohl diese sympathisch waren.
Der Protagonist Melvin ist ein Straßenjunge, der sich mehr oder minder alleine durchschlagen muss. Er hat keine Eltern mehr, hat jedoch seinen Platz gefunden. Melvin ist ein mutiger Junge, welcher sich für seine Freunde einsetzt und diesen zur Seite steht. Als ein paar Freundinnen von ihm ermordet werden, erkennt er, dass er der gemeinsame Nenner ist und möchte seine anderen Freunde warnen. Er begibt sich auf die Suche nach dem Mörder und kommt dabei dem ein oder anderen Geheimnis auf die Spur. Melvin musste einige Schicksalsschläge in seinem jungen Leben ertragen, aber er lässt sich dadurch nicht unterkriegen. In ihm steckt mehr, als man zunächst vermuten würde und im Verlauf der Handlung verdichtet sich dies immer mehr.
Weitere wichtige Charaktere sind die Freunde Sam, Vincent, Byron und Nathaniel. Über sie erfährt man das ein oder andere und diese haben auch besondere Fähigkeiten. Hierbei sind die Fantasyelemente ganz gut umgesetzt wurden, der Autor stützt sich dabei auf altbewährtes. Dennoch hätte ich mir manchmal gewünscht, dass die Freunde und auch dessen Interkationen miteinander mehr Raum bekommen hätten. Dies hätte das Buch bestimmt noch spannender gemacht.
Die Handlung selber, nachdem sie nach einem holprigen Einstieg an Spannung zugenommen hat, hat mir ganz gut gefallen. Die Idee dahinter fand ich ganz interessant und ansprechend, es gab ein paar vielversprechende Ansätze. Auch der Bösewicht der Story ist ganz gut in Szene gesetzt worden. Dennoch hat mir so ein bisschen das i- Tüpfelchen gefehlt. Am Ende war es doch etwas vorhersehbar. Dennoch rätselt man mit Melvin mit, was hinter all den Ereignissen steckt und ein paar Überraschungen hat Hertwick auch parat.

Insgesamt hat mich Patrick Hertwick mit seinem Abenteuerroman „Der letzte Rabe des Empire“ gut unterhalten, auch wenn der Einstieg etwas zäh war. Auf den ersten Seiten hatte ich persönlich ein paar Schwierigkeiten in die Story zu finden. Dies ist im Verlauf des Buches besser geworden, aber komplett begeistern konnte mich dieses Buch leider nicht. Ich möchte 3 Sterne für dieses Werk vergeben.