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Veröffentlicht am 29.05.2022

Engel des Todes

Engel des Todes
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Der Autor Thomas Ziebula hat mit dem historischen Roman „Engel des Todes“ seine Reihe rund um den Polizeiinspektor Paul Stainer fortgesetzt, dies ist bereits der dritte Teil. Jedoch ist es meiner Meinung ...

Der Autor Thomas Ziebula hat mit dem historischen Roman „Engel des Todes“ seine Reihe rund um den Polizeiinspektor Paul Stainer fortgesetzt, dies ist bereits der dritte Teil. Jedoch ist es meiner Meinung nach nicht zwingend nötig, dass man die Vorgänger „Der rote Judas“ und „Abels Auferstehung“ bereits gelesen hat. Man versteht die Zusammenhänge auch ohne weitere Vorkenntnisse.

Klappentext:
Leipzig, März 1920: Der Kapp-Putsch bricht aus. Frustrierte Reichswehrsoldaten haben die Regierung in Berlin für abgesetzt erklärt. In Leipzig, wie in vielen deutschen Städten, kommt es zu blutigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Putschisten. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände halten Kriminalinspektor Stainer in Atem – auch innerhalb der «Wächterburg», da die völkisch-nationalen unter Stainers Kollegen die Weimarer Republik zur Hölle und die Putschisten an die Macht wünschen. Damit nicht genug, bemerkt Stainer unter den vielen Toten in den Straßen einzelne Opfer, die in auffälliger Manier erwürgt oder erstochen wurden. Jemand scheint die Gunst der Stunde zu nutzen, um seine Morde unter dem Deckmantel der Unruhen zu begehen. Hinweise der Straßenbahnfahrerin Josephine König und ihrer Tochter Mona, die es sich in den Kopf gesetzt hat, Polizistin zu werden, lotsen Stainer und Junghans ins Theatermilieu – wo jemand seinen ganz eigenen Rachefeldzug führt …

Von dem Autor Ziebula habe ich bereits diverse Bücher gelesen, sowohl historische Romane als auch Fantasy. Und weil ich die Stadt Leipzig und auch seine historische Vergangenheit sehr mag, habe ich mich an diese Reihe herangewagt. Jedoch kannte ich vorher nicht die beiden vorherigen Bücher, dennoch hatte ich keine Probleme in dieses Werk hinein zu finden.
Von Seiten des Verlages ist dieses Buch als Kriminalroman deklariert worden. Jedoch würde ich es eher in die Rubrik des historischen Romans einordnen, der Fokus liegt hier meiner Meinung nach eher auf dem historischen Geschehen rund um den Kapp- Putsch anstatt auf dem Kriminalfall.
Schon der erste Eindruck von dem Buch ist ein positiv. Mir hat die Karte von Leipzig im Jahr 1920 sehr zugesagt, sodass ich in dieser erst einmal versunken bin und mir bekannte Straßen und Ecken gesucht habe.
Der Schreibstil ist, wie ich bereits aus anderen Büchern aus der Feder von Ziebula gewohnt bin, sehr angenehm und bildhaft. Gekonnt schafft es der Autor eine dichte Atmosphäre entstehen zu lassen und versetzt dadurch den Leser in eine bereits vergangene Zeit. Man fühlt sich in diese Zeit zurückversetzt und hat das Gefühl selber vor Ort in Leipzig zu sein. Ziebula schafft es wirklich gekonnt, die damaligen Ereignisse umzusetzen und seine bildhaften Beschreibungen und glaubhaften Charakteren leisten ebenfalls ihren Beitrag dazu. Die politischen Geschehnisse werden gekonnt in den Fokus gerückt und man hat als Leser dabei das Gefühl, dass man die Zusammenhänge gut versteht. Hier wird man nah am Puls des Geschehens hineinkatapultiert und ist mitten drin, wenn die Leipziger demonstrieren oder Aufstände ausüben oder politische Ereignisse nicht einfach so hinnehmen. Man merkt dem Buch auf jeder Seiten an, wieviel Herzblut und auch Recherchearbeit der Autor in dieses Werk eingebracht hat.
Doch leider empfand ich den Einstieg etwas holprig. Ich musste mir erst einmal einen Eindruck von der damaligen Zeit machen, musste die Zusammenhänge verstehen und sacken lassen. Doch nachdem ich mir einen Eindruck – sowohl von den politischen Geschehnissen als auch von den Charakterkonstellationen machen konnte – bin ich in die damalige Zeit zurückversetzt worden. Dennoch konnte meiner Meinung nach nicht immer die Spannung aufrechterhalten werden, teilweise waren mir die politischen Ausführungen etwas zu viel. Man muss sich schon sehr konzentrieren, damit man diese versteht. Der Kriminalfall ist eigentlich nur nettes Beiwerk und nimmt keinen so großen Raum in der Handlung ein. Dieser ist zwar relevant für die Geschichte, aber ich hatte das Gefühl, dass der Kapp- Putsch und dessen Auswirkungen das eigentliche Thema des Buches war.
Auch manche Handlungen der Charaktere waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Doch dadurch wirkten sie auch dreidimensionaler, hatten sie doch alle ihre Ecken und Kanten. Gelungen fand ich auch, wie sich die Charaktere – sowohl bewusst als auch unbewusst- untereinander beeinflusst haben und damit die Geschichte geprägt haben.

Insgesamt habe ich durch den historischen Roman „Engel des Todes“ aus der Feder von Thomas Ziebula noch einiges über die damaligen Zusammenhänge vom Kapp- Putsch gelernt. Dieses Buch besticht durch seinen bildhaften Schreibstil und seiner guten Recherchearbeit. Konzentriert verfolgt man die Ereignisse mit und bekommt einen guten Eindruck in das damalige Geschehen. Auf Grund von ein paar kleinen Kritikpunkten möchte ich 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 17.05.2022

Das Mädchen, das die Zeit durchbrach

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Die Autorin Anna Benning hat mit „Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ den zweiten Band zu ihrer Fantasy – Trilogie Vortex geschrieben. Um den Mittelband der Reihe in vollen Zügen genießen zu können, ...

Die Autorin Anna Benning hat mit „Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ den zweiten Band zu ihrer Fantasy – Trilogie Vortex geschrieben. Um den Mittelband der Reihe in vollen Zügen genießen zu können, würde ich empfehlen, dass man bereits den Vorgänger „Der Tag, an dem die Welt zerriss) gelesen hat.

Klappentext:
Elaines Welt wurde von Vortexen erschaffen. Sie formten Städte aus Bäumen, Lagunen aus Licht – und Menschen, die mit Feuer, Luft, Wasser und Erde vermengt wurden. Elaine dachte, sie hätte diese Welt gerettet. Was ein Sieg für die Freiheit sein sollte, droht jedoch, zu einem furchtbaren Krieg zu werden. Als ihr Widersacher Varus Hawthorne seine Vortexläufer zurück in die Vergangenheit schickt, bleibt Elaine und Bale keine Wahl: Sie müssen ihnen folgen. Doch jede Zeit, in der sie landen, offenbart neue Geheimnisse. Bis Elaine etwas erfährt, was ihr Vertrauen zu Bale erschüttert und ihr klarmacht, dass ihre Liebe das Schicksal aller entscheiden wird …

Schon der erste Teil der Reihe konnte mich positiv überraschen und das Ende von diesem Band war wirklich fies. Daher war ich sehr auf die Weiterführung der Story gespannt. Und auch die Fortsetzung hat mich nicht enttäuscht. Obwohl man ja oftmals sagt, dass der zweite Band von Trilogien oftmals nur langweilige, wegbereitende Zwischenbände sind, welche eine Brücke vom Anfang zum fulminanten Ende bilden. Diese Aussage kann ich bei der Vortex- Reihe definitiv nicht bestätigen.
Der Schreibstil der Autorin ist, wie ich es bereits aus dem Vorgänger gewohnt war, gut verständlich und einfach gehalten. Dies führt dazu, dass sich das Buch zügig lesen lässt. Außerdem wird auf vielseitige Weise Spannung erzeugt und es macht einfach Spaß, der Story zu folgen und dabei mitzuverfolgen, wie Elaine diese schwierigen Hürden meistert. Auch in diesem Band gelingt es Benning, einen gekonnten Spagat zwischen ruhigen und actionreichen Szenen hinzubekommen. Dadurch wirkt das Buch vielseitiger und wirkt nicht zu überladen, ist aber dennoch nicht zu ruhig, es ist gut ausbalanciert.
Trotzdem hatte ich ein paar kleine Startschwierigkeiten. Ich kann gar nicht genau festmachen, woran dies lag. Aber dennoch brauchte ich ein paar Seiten, um wieder voll in der Story zu sein. Auch hat mich die Handlung zu Beginn nicht gleich packen können. Es hat etwas gebraucht, bis ich gebannt an den Seiten geklebt habe.
Positiv möchte ich auch erwähnen, dass wir im zweiten Band mehr Hintergrundwissen über die Welt bekommen. Beziehungsweise auch, wie die Welt, wie wir sie im ersten Band kennen gelernt haben, entstanden ist. Welche Verkettungen der Geschehnisse sein mussten, damit am Ende dieses Ergebnis rausgekommen ist. Es war wirklich sehr interessant, diese Ereignisse – umgesetzt durch einen Zeitsprung in die Vergangenheit – aktiv mitverfolgen zu können. Dabei hat man das Gefühl, näher an diesen ganzen Verkettungen dran zu sein. Auch sieht man die Welt aus dem ersten Band nochmal mit anderen Augen – kennt man nun seine Entstehungsgeschichte besser. Mit solchen Ereignissen hätte ich nicht gerechnet, Benning hält hier ein paar unerwartete Wendungen parat.
Gefallen hat mir auch die Entwicklung der Charaktere. In „Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ lernt man die beiden Protagonisten Ellie und Bale besser kennen. Besonders auf Bale, welcher ja eher verschlossen ist, erhält man nochmal einen guten Einblick in seine Gedankengänge und kann so manche Reaktionen und Taten von ihm besser verstehen. Aber auch Ellie lernt man besser kennen, wobei sie hier manchmal mehr Glück als Verstand hat. Dafür dass dies wirklich schwierige Aufgaben sind, welche sie zusammen meistern müssen, gelingen ihr die Bewältigung dieser fast fehlerfrei. Hier hätte ich mir manchmal ein paar Komplikationen mehr gewünscht. Aber auch so mancher Nebencharakter bekommt mehr Raum in diesem Buch und man hat noch mal ein paar andere Facetten von ihm kennen gelernt.
Auf jeden Fall macht auch der Zwischenband Lust auf mehr. Und nachdem der zweite Teil einen echt fiesen Cliffhanger hat, will man am liebsten gleich den Abschlussband hinterher lesen.

Insgesamt konnte mich Anna Benning mit dem zweiten Vortex- Band „Das Mädchen, das die Zeit durchbrach“ gut unterhalten. Die Grundidee finde ich recht spannend und auch die actionreiche Umsetzung gefällt mir. Auf Grund ein paar kleinerer Kritikpunkte möchte ich 4 Sterne vergeben und bin schon sehr auf den finalen Band gespannt.

Veröffentlicht am 01.05.2022

Das Mädchen und der Totengräber

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Der Autor Oliver Pötzsch hat mit dem historischen Kriminalfall „Das Mädchen und der Totengräber“ den zweiten Fall für Leopold von Herzfeldt geschrieben. Hierbei ist es meiner Meinung nach nicht zwingend ...

Der Autor Oliver Pötzsch hat mit dem historischen Kriminalfall „Das Mädchen und der Totengräber“ den zweiten Fall für Leopold von Herzfeldt geschrieben. Hierbei ist es meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich, dass man den Vorgänger „Das Buch des Totengräbers“ bereits gelesen hat. Jedoch steigert es meiner persönlichen Ansicht nach das Lesevergnügen, wenn man die Charaktere bereits kennt.

Klappentext:
Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!

Der Autorenname Oliver Pötzsch war mir persönlich kein Fremdwort mehr. Habe ich doch schon einige historische Romane aus seiner Feder gelesen. Besonders seine historische Reihe rund um die Henkerstochter ist vielen Lesern von diesem Genre ein Begriff. Aber durch sein eigenständiges Werk „Die Burg der Könige“ hat sich Pötzsch einen Platz in meinen Lieblingsbüchern gesichert. Und auch der erste Teil rund um den Ermittler von Herzfeldt konnte mich schon sehr begeistern. Daher waren meine Erwartungen an diese historische Fortsetzung doch recht hoch und dennoch konnte der Autor diesen Hoffnungen gerecht werden.
Schon der erste Blick in das Buch bietet einen positiven ersten Eindruck. Dieses ist mit einer historischen Karte von Wien und einem umfangreichen Personenregister ausgestattet.
Der Schreibstil von Oliver Pötzsch ist, wie ich es nicht anders aus seinen bisherigen Büchern gewohnt war, wieder sehr angenehm, sodass sich das historische Buch mit Krimieinfluss flüssig lesen lässt. Die Seiten sind sehr zügig dahingeflogen, es entsteht eine regelrechte Sogwirkung – man möchte dieses etwa 500 Seiten umfassende Werk nur ungern wieder aus der Hand legen. Nur allzu schnell war das Werk ausgelesen, und ich habe hier wirklich jede einzelne Seite genossen. Auch schafft es der Autor gekonnt, eine dichte und packende Atmosphäre aufzubauen. Ich hatte hierbei das Gefühl, dass der Autor einen in die damalige Zeit hineinkatapultiert und sieht dadurch die Welt aus den damaligen Blickwinkeln im Zusammenhang der damaligen Zeit. Auch die Darstellung der beschriebenen Orte und der handelnden Personen ist sehr gelungen. Ich konnte mir alles nur allzu gut vorstellen, wurde in diese vergangene Zeit hineingesaugt und hatte das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Spannend wird hier eine packende Geschichte erzählt. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser sofort in das Geschehen hineingezogen. Mitten in Wien wird eine frische Mumie gefunden, dessen Todesumstände sehr mysteriös sind. Aber auch weitere Mordfälle geschehen, welche Grund zum Rätseln geben. Immer tiefer wird man in diesen spannenden Strudel hineinzogen und schon bald stellt man seine eigenen Ermittlungen und Vermutungen an, überlegt wie die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Taten sein könnte und was wohl dahintersteckt.
Gut gefallen haben mir auch dieses Mal wieder die Anfänge von neuen Kapiteln. Diese beginnen mit einem Auszug aus dem Werk von dem Totengräber Augustin Rothmayer „Totenkult der Völker“. Diese sind immer sehr unterhaltsam und zeitgleich informativ.
Von der Aufstellung der Charaktere bedient sich Pötzsch schon bei den altbekannten Gesichtern aus dem Vorgängerroman. Im Zentrum steht der fortschrittliche und noch junge Ermittler Leopold von Herzfeldt. Dieser ist noch nicht lange in Wien, kommt eigentlich aus einer jüdischen Familie, welche in Graz sesshaft ist. Leopold hat es mit seinen Arbeitskollegen nicht immer einfach – besonders, weil er neue Ermittlungsmethoden in Wien einführen möchte und dabei oftmals auf taube Ohren stößt, aber auch Leopold selber ist nicht immer ein einfacher Charakter. Zu gerne hätte ich ihn manchmal geschüttelt. Stellenweise war er mir nicht immer sympathisch. Besonders zu Beginn des Buches wirkte er auf mich recht oberflächlich und von materiellen Dingen besessen. Sein Privatleben mit Julia hat unter seinem Beruf zu leiden, als Ermittler hat man nicht pünktlich Feierabend. Aber auch sein Umgang mit ihr und der Tochter Sissi ist nicht gut für die gemeinschaftliche Beziehung. Am Ende macht Leo ein Umdenken durch, sodass sich auch sein Verhalten in Bezug auf seine Mitmenschen ändert. Ich hoffe, dass dies von Dauer sein wird. An der Seite von Leo ist auch dieses Mal wieder Julia Wolf, welche nun als Tatortfotographin arbeitet. Sie hat ihr Herz an richtiger Stelle und hilft auch denjenigen, welche sich nicht selbst helfen können und wenn Julia der Überzeugung ist, dass sie unschuldig sind, dann setzt sie alle Hebel in Bewegung.
Und dann kommen wir noch zu meinem einzigen Kritikpunkt. Der Totengräber Augustin Rothmayer. Ich mag diesen kauzigen Charakter sehr gerne, welcher durch seine geistigen und umfangreichen Gedankengänge zu bestehen weiß. An seiner Seite lebt nun die junge Anna mit, welche er nicht ganz legal aufgenommen hat. Wie kann man diesen beiden überzeugenden Charakteren nur so wenig Raum geben? Besonders wenn der Titel des Buches den beiden gewidmet ist? Ich hätte nur zu gerne mehr über Augustin gelesen – seine Szenen bereichern dieses Buch ungemein. Daher bitte mehr davon!

Insgesamt konnte mich der Autor Oliver Pötzsch mit seinem neuen historischen Kriminalfall „Das Mädchen und der Totengräber“ wieder in seinen Bann ziehen. Ich wurde ausgesprochen gut unterhalten. Ich bin im bereits vergangenen Wien an der Seite von Leopold von Herzfeldt gewandelt und bin dem Geheimnis einer Mumie auf der Spur gewesen. Dafür möchte ich 4,5 Sterne vergeben und eine klare Leseempfehlung für alle Leser von historischen Romanen aussprechen.

Veröffentlicht am 21.04.2022

Die Spiele von Solstasia

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Der Fantasy- Roman „A Song of Wraiths and Ruin – Die Spiele von Solstasia“ stammt aus der Feder von Roseanne A. Brown. Dieses Buch ist der Auftakt zu einer geplanten Dilogie und ist somit ohne Vorkenntnisse ...

Der Fantasy- Roman „A Song of Wraiths and Ruin – Die Spiele von Solstasia“ stammt aus der Feder von Roseanne A. Brown. Dieses Buch ist der Auftakt zu einer geplanten Dilogie und ist somit ohne Vorkenntnisse lesbar.

Klappentext:
Alle zehn Jahre findet im Königreich Sonande das berühmte Solstasia-Turnier statt, bei dem alle Nationen des Reiches zusammenkommen, um dem Wettstreit der Champions beizuwohnen. Doch für die junge Königin Karina geht es um viel mehr: Um ihre Mutter wiederbeleben zu können, braucht sie das Herz eines Königs. Daher bietet Karina dem Gewinner des Festes ihre Hand an…Zur gleichen Zeit kommt Malik mit seinen beiden Schwestern in die Hauptstadt Ziran, voller Hoffnung auf ein neues Leben fern von Krieg und Gewalt. Malik freut sich auf die Festlichkeiten rund um Solstasia – bis ein rachsüchtiger Geist seine kleine Schwester Nadia entführt und einen furchtbaren Preis für ihr Leben verlangt: den Tod von Königin Karina. Für Malik gibt es nur eine Chance, Karina nahe genug zu kommen, um sie zu töten: Er muss das Solstasia-Turnier gewinnen …

Von diesem Fantasy- Buch hat man schon einiges gehört und die dazugehörige Leseprobe hat sich vielversprechend angelesen. Daher habe ich mich voller Erwartungen herangewagt.
Der Schreibstil von Brown ist recht angenehm, sodass man auf angenehme Weise in die Story eingeführt wird. Dennoch empfand ich die ersten Seiten als etwas zäh. Man wird in die Welt und in die Charaktere eingeführt und stellenweise lief die Handlung etwas schleppend. Ich musste mich durch die ersten Seiten etwas durchbeißen. Mir hat bei diesem Fantasybuch teilweise die Spannung gefehlt. Ich hätte mir mehr Action gewünscht bzw. auch durch den Klappentext erwartet. Dieser verspricht packende Spiele und spannungsgeladene Turniere. Ich hätte mir diese Spiele packender vorgestellt. In diesem Bezug wurde ich jedoch enttäuscht. Teilweise sind die Aufgaben sehr einfach gehalten, mir hat es hier an Spannung gefehlt. Auch die fiktive Welt ist vielversprechend und bietet einiges an Potential. Es gibt einige interessante Ansätze und es werden einige Andeutungen über die Traditionen und Glaubensrichtungen in dieser Welt. Doch leider fehlen mir hier manchmal die Details. Die gezeichnete Welt birgt viel Potential, doch leider fehlen hier stellenweise ein paar erklärende Worte. Allgemein ist das Setting recht interessant gestaltet und konnte mich überzeugen. Es gibt viele Ansätze und die Grundidee konnte mich auch überzeugen. Doch leider empfand ich die Umsetzung als mangelhaft. Hier hätte man mehr daraus machen können und vielleicht noch ein paar weitere Erklärungen in die Handlung mit einstreuen können.
Die beiden Protagonisten heißen Malik und Karina. Malik ist ein Junge aus einfachen Verhältnissen, welcher in eine Region bzw. Stamm geboren wurde, die nicht so angehsehen ist, sodass er seine eigene Herkunft verleugnet. Er ist mit seinen beiden Schwestern nach Sonande geflüchtet-. Auch hat Malik mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen. Doch es gibt auch Momente, in denen Malik seine weiche Seite zeigt. Er macht im Verlauf des Buches eine gewisse Wendung durch. Karina ist der weibliche Gegenpart. Sie ist recht stark, aber andererseits doch recht unsicher und labil. Sie wird durch Selbstzweifel geplagt, welche sich in einer feindlichen Umgebung behaupten muss. Leider hat mir persönlich der Bezug zu den Charakteren gefehlt. Auch durch die Perspektivenwechsel wird keine tiefere Verbindung zu den Protagonisten aufgebaut. Diese waren über die ganze Länge recht unnahbar – ich konnte keine Beziehung zu diesen aufbauen.

Insgesamt konnte mich Roseanne A. Brown mit ihrem Auftakt „A Song of Wraiths and Ruin –Die Spiele von Solstasia“ gut unterhalten. Die Grundidee hat mir gut gefallen, es gibt einige tolle Ansätze. Doch leider wird hier meiner Meinung nach das Potential nicht vollständig genutzt. Man hätte mehr aus der fiktiven Welt machen können und auch der Bezug zu den Charakteren hat mir persönlich gefehlt. Auch der Spannungsaufbau war anders als erwartet, dennoch hat das Buch durchaus so seine packenden Momente. Insgesamt möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Blutrausch?

Viral. Blutrausch
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Mit dem Werk „Viral. Blutrausch“ hat der bekannte Kriminalbiologe Marck Benecke seinen ersten Kriminalroman geschrieben, welche als Crime- Noir- Geschichte angepriesen wird. Diese kann man ohne Vorkenntnisse ...

Mit dem Werk „Viral. Blutrausch“ hat der bekannte Kriminalbiologe Marck Benecke seinen ersten Kriminalroman geschrieben, welche als Crime- Noir- Geschichte angepriesen wird. Diese kann man ohne Vorkenntnisse lesen.

Klappentext:
Eine Mordserie erschüttert eine deutsche Großstadt. Leichen von jungen Frauen tauchen an unterschiedlichen Fundorten auf. Der Gerichtsmediziner macht eine grausige Feststellung: Den Frauen wurden mit chirurgischer Genauigkeit große Mengen Blut abgenommen. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wer steckt hinter den Schneewittchen-Morden?
Hauptkommissarin Christine Peterson fordert die Unterstützung der Privatermittler Janina Funke und Bastian Becker an. Doch die Spurensuche erweist sich als schleppend. Je länger die Mordermittlungen andauern, desto mehr Verschwörungsmärchen verbreiten sich im Netz. Nach und nach entwickeln sie sich zu einer ganz eigenen, echten Bedrohung.

Ich habe bereits mehreren Vorträgen von Marck Benecke gelauscht. Daher war ich sehr auf seinen Kriminalroman gespannt, konnten mich seine Vorträge bisher immer begeistern. Auch der Klappentext klang sehr vielversprechend, blutleere Leichen klang nach einem spannenden Abenteuer. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Mich hat dieser Kriminalroman jedoch etwas ratlos zurückgelassen.
Schon der Schreibstil konnte mich leider nicht so richtig überzeugen. Dieser war recht emotionslos und stellenweise auch recht holprig. Die Zeitformen wurden nicht immer konsequent eingehalten und auch die Dialoge wirkten zum Teil sehr sperrig. Es konnte meiner Meinung nach auch keine richtige Atmosphäre aufgebaut werden. Es gibt in Bezug zu den Lokalitäten auch nur recht vage Andeutungen, sodass es mir schwergefallen ist, mir sowohl die Örtlichkeiten als auch die Charaktere vorzustellen.
Zu Beginn wird man gleich in die Story hineingeworfen, sodass man sich gleich am ersten Tatort empfindet. Dieser direkte Einstieg gefällt mir eigentlich recht gut. Doch bei diesem Roman wird man erst einmal mit Namen überrumpelt, welche man erst einmal sortieren muss. Mir fehlt hier ein bisschen die durchdachte Charaktereinführung. Auch allgemein werden die Charaktere in diesem Buch nur sehr oberflächlich dargestellt. Es gibt eine breite Bandbreite an Personen, welche für den Fall wichtig sind. Teilweise klingen hierbei die Frauennamen auch noch recht ähnlich. Doch eine Charaktertiefe, auch bei den Protagonisten, sucht man hier vergeblich. Dies führt dazu, dass ich auch keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Mir persönlich war es eigentlich egal, ob sie innerlich leiden mussten. Benecke bedient sich hier auch einiger Klischees. Ein ehemaliger Polizist, der jetzt als Privatermittler arbeitet, dabei sein Leben nicht in den Griff bekommt und mit der Hierarchiestruktur der Polizeibehörde nicht zurechtkommt. Oder eine junge zielstrebige Polizistin, die sich in ihren Theorien verrennt und dabei die klassischen Polizeiarbeiten über Bord wirft, um auf eigene Faust den Fall zu lösen.
Ich finde es ebenfalls schade, dass die Polizeiarbeit hier auch nur knapp angerissen wird. Ein roter Faden ist leider nicht wirklich erkennbar. Teilweise gibt es inhaltliche Sprünge, sodass man sich als Leser fragt, ob man vielleicht etwas überlesen hat. Es wird ein möglicher Täter präsentiert. Aber wie man genau auf diesen gekommen ist, wird nicht weiter ausgeführt. All dies führt dazu, dass kein richtiger Spannungsbogen aufgebaut wird. Es fehlt einfach an Spannung auf allen möglichen Ebenen. Es werden lediglich diverse Tatsachen aneinandergereiht. ohne dabei auf die Zusammenhänge einzugehen. Dies führt auch dazu, dass kein richtiges Gefühl für die Geschichte aufkommt.
Viele – teils unglaubwürdige- Zufälle führen am Ende dazu, dass dann doch noch der richtige Täter gefunden wird. Und diese letzten Seiten erzeugen wenigstens ein paar spannende Momente. Dennoch kann dieser kurze Ausbruch an Spannung nicht über die vorherigen Seiten hinwegtrösten.

Insgesamt konnte mich Mark Benecke mit „Viral. Blutrausch“ mit seinem Kriminalroman nicht überzeugen. Es hält einfach nicht, was sowohl Titel als auch Klappentext versprechen. Mir hat es hier persönlich an allem gefehlt, zum Beispiel Charaktertiefe oder auch spannende Ermittlungsarbeiten. Lediglich die letzten Seiten zeigen, dass der Autor Spannung erzeugen kann. Daher kann ich leider nur 2 Sterne vergeben.