Skurril
Unerhörte Stimmen„ Vieles in diesem Buch ist wahr und alles erfunden.“
Dieser Satz aus den Anmerkungen am Ende des Buches trifft absolut zu. Elif Shafak hat eine sehr skurrile Geschichte geschrieben, in der unterschwellig ...
„ Vieles in diesem Buch ist wahr und alles erfunden.“
Dieser Satz aus den Anmerkungen am Ende des Buches trifft absolut zu. Elif Shafak hat eine sehr skurrile Geschichte geschrieben, in der unterschwellig ganz viel Gesellschaftskritik steckt.
Es ist ein Buch über Menschen, die nicht hineinpassen in die Gesellschaft und Freunde, die die Ursprungsfamilie ersetzen, die „Wasserfamilie“ die verlässlicher und liebevoller ist als die „Blutfamilie“.
Leila ist eine Prostituierte, die gleich auf der ersten Seite ermordet wird.
In den letzten Minuten, in denen ihr Herz schon aufgehört hat zu schlagen und das Gehirn noch funktioniert, kommen die Erinnerungen an ihr Leben zurück, an ihre Kindheit im Dorf, an den Vater und seinen 2 Frauen, die Frau, die sie Tante nannte, obwohl sie ihre Mutter war, ihre Flucht in den Moloch der Großstadt Istanbul.
Schnell ist sie in Istanbul in der Straße der Bordelle gelandet, denn verstoßen von der Familie, musste sie irgendwie überleben. Leila ist eine starke Frau und am Ende hat sie fünf Freunde, die ehrlich um sie trauern.
Auch deren Geschichte erfahren wir in diesem Roman. Es sind wie Leila Außenseiter der Gesellschaft aber gemeinsam können sie sich vor dem Hass und den Beleidigungen im Alltag schützen.
Elif Shafak zeichnet in ihrem Buch ein Bild der Türkei von heute mit Traditionen und Aberglauben von gestern. Es war teilweise etwas abgedreht aber eine durchaus interessante Lektüre.