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Veröffentlicht am 26.03.2018

Würgespiele

Ostseerache
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Nach vielen Jahren kehrt Flora in ihr Heimatdorf zurück, da ihre Mutter einen Herzinfarkt hatte. In ihrer Kindheit starb ein Spielkamerad von ihr und sie gilt als diejenige, die Schuld daran trägt. Zudem ...

Nach vielen Jahren kehrt Flora in ihr Heimatdorf zurück, da ihre Mutter einen Herzinfarkt hatte. In ihrer Kindheit starb ein Spielkamerad von ihr und sie gilt als diejenige, die Schuld daran trägt. Zudem hat ihr Vater sich das Leben genommen. Als Polizist, mit der Dienstwaffe. Nach Psychiatrie und Pflegeeltern, fern von der Mutter, hat sie noch immer keine Erinnerungen an den Vorfall. Im Dorf wird sie gemieden, nur Nicole ist freundlich zu ihr. Als diese tot in ihrer Küche aufgefunden wird, gerät Flora sofort in Verdacht. Doch Pia Korittki sieht einen Zusammenhang und setzt alles daran, beide Fälle aufzuklären …

Dies ist der bereits vierzehnte Band der Reihe um Pia Korittki. Als alleinerziehende Mutter schafft sie immer wieder den Spagat zwischen Beruf und Kind, eigener Beziehung und der freundschaftlichen Beziehung zum Vater ihres Sohnes Felix. Im Beruf bringt sie Herz und Kopf zusammen und auch wenn das den meisten Kollegen nicht so ganz passt, ist sie damit sehr erfolgreich. Kein Wunder also, dass ihr nicht jeder die Karriereaussichten gönnt.

Das Privatleben sowie das Miteinander werden gut erzählt und geschildert, ohne zu viel Raum einzunehmen. Die Mischung passt, meiner Meinung nach, sehr gut. Auch kann man das Buch sehr gut lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen, denn der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Einzig ein gewisser Strang zieht sich durch mehrere Bücher der Reihe – und selbst, wenn ich alle Bücher gelesen hätte, hätte dieser mich am Ende von „Ostseerache“ genauso geärgert und genervt. Er ist in sich unstimmig, völlig am wahren Leben vorbei und – ohne ersichtlichen Zusammenhang mit der Story. Noch dazu ist man am Ende so schlau, wie am Anfang. Das ist einfach nicht gut.

Die Dorfbewohner sind für meinen Geschmack zu stereotyp. Alle eigenbrötlerisch, gegen jeden „Fremden“, jeder lästert über jeden und echte Gemeinschaft gibt es nur vordergründig im Kirchenchor. Jeder hat ein Geheimnis, jeder bringt sich selbst in Verdacht. Es gibt für meinen Geschmack zu viele falsche Fährten. Das nutzt sich dann irgendwann ab und macht keinen Spaß mehr. Auch gibt es unzählige mehr oder weniger kurze Nebenstränge, die das Buch einfach „überfüllen“, zumal sie oft nur kurz erwähnt und dann wieder fallengelassen werden. Das genauer zu beschreiben würde leider spoilern und das möchte ich nicht. Es wirkt auf mich, als habe die Autorin da eine Idee gehabt, sie aber wieder fallengelassen (ob nun freiwillig oder dem Lektorat geschuldet, sei dahingestellt).

Auch wenn sich das Buch flott wegliest, ist mir die Story irgendwie zu abgedroschen und lieblos geschildert. Ich spüre leider kein Feuer der Autorin. Das Ende ist nicht gerade vorhersehbar, aber auch nicht wirklich überraschend. Die eine oder andere Wendung kommt für mich, als habe Frau Almstädt auf den einen oder andern Faden einfach keine Lust mehr und kappt diesen dann eben mehr oder minder furios. Einen echten Cliffhanger für Band 15 gibt es nicht, dennoch ist klar, dass die Reihe weitergehen wird. Allerdings wohl mit einer etwas „ausgebremsten“ Hauptfigur und in nicht gerade angenehmer Stimmung. Schade.

Da man nicht vierzehn Bände einer Reihe verkauft bekommt, wenn sie nicht ein gewisses Level in der Qualität mitbringt, gehe ich stark davon aus, dass dies einfach nur ein sehr schwacher Band ist und der Rest wesentlich besser. Auch bin ich mir sicher, der nächste Band kann nur besser werden. Für „Ostseerache“ kann ich jedoch nur drei Sterne geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Spannungsbogen
  • Cover
Veröffentlicht am 24.03.2018

Schnell, herzhaft, lecker

Herzhafte Mug Cakes
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Als Alternative zu süßen Tassenkuchen oder auch als kleine Mahlzeit – die herzhaften Mug Cakes sind einfach lecker! In diesem kleinen Büchlein finden sich gleich 30 (nicht wie auf dem Cover angegeben 50) ...

Als Alternative zu süßen Tassenkuchen oder auch als kleine Mahlzeit – die herzhaften Mug Cakes sind einfach lecker! In diesem kleinen Büchlein finden sich gleich 30 (nicht wie auf dem Cover angegeben 50) Rezepte, die Abwechslung bringen und für jeden Geschmack etwas bieten. Sogar eine vegetarische Variante ist zu finden!

Der Aufbau der Rezepte ist immer gleich: Eine Seite ein Foto, auf der anderen die Zutatenliste und die Arbeitsschritte, darüber der Titel und ein, zwei passende Sätze zum Mug Cake und die Angabe, für wie viele Tassen oder Personen das Rezept gedacht ist. Die Zutaten sind nicht immer so gewählt, dass sie in jeder Küche zu finden wären. Manche Käsesorten und andere Zutaten sind sehr ausgefallen, aber man kann alles ersetzen. Auch benötigt man oft nur wenig von einer Verpackungseinheit (beispielsweise 40 Gramm Karotten aus der Dose oder 4 Schnecken aus der Dose oder 4 Esslöffel gewürfelte Ananasstückchen aus der Dose), sodass man da schon vorher wissen sollte, was man mit dem Rest anfängt – oder eben entsprechend mehr Portionen macht. Dennoch finde ich das Buch gelungen und habe schon das eine oder andere Rezept für Gäste vorbereitet und sie damit dann sehr überraschen können (außerordentlich positiv noch dazu). Für die Studentenküche oder ungeübte Köche ist das Buch eher nicht geeignet, aber für all jene, die gern kochen, sich auch mal an außergewöhnliche Zutaten wagen und gern experimentieren und eine gewisse Übung haben, ist das ein tolles Geschenk!

Der französische Einschlag durch die Autorin ist deutlich zu spüren. Das ist kein Fehler und auch keine Kritik. Für Einsteiger empfehle ich „Mug Cake einmal brunchig“. Das ist lecker und verführt schnell dazu, etwas kompliziertere Rezepte auszuprobieren.

Abzüglich meiner Kritikpunkte bleiben sehr gute vier Sterne!

Veröffentlicht am 24.03.2018

Lecker und schnell

Mug Cakes
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Hin und wieder überfällt einem doch gern mal die Lust auf eine mehr oder weniger kleine Kleinigkeit zwischendurch. Und nicht immer hat man dann einen Kuchen oder einen Snack zur Hand. Mit ein paar Zutaten, ...

Hin und wieder überfällt einem doch gern mal die Lust auf eine mehr oder weniger kleine Kleinigkeit zwischendurch. Und nicht immer hat man dann einen Kuchen oder einen Snack zur Hand. Mit ein paar Zutaten, die fast ausnahmslos immer in einer durchschnittlichen Küche zu finden sind (und wenn nicht, sind sie leicht im Supermarkt zu finden), bekommt man mit diesen 50 Rezepten Schlemmer-Mug-Cakes, leichte Mug-Cakes und herzhafte Mug-Cakes in wenigen Minuten frisch auf den Tisch (oder eben in die Tasse).

Die Rezepte kommen ohne viele Worte aus. Nach der Bezeichnung des Mug-Cakes folgen Schlagworte zu Mengenangabe, Kostenfaktor, Schwierigkeitsgrad, Zubereitungszeit und Backzeit. Sogar die benötigten Küchenutensilien werden aufgezählt (okay, bei den Karotten-Mug-Cakes fehlt hier noch die Reibe, aber das ist für mich gerade nicht so dramatisch). Zutatenliste und Anleitung fehlen natürlich auch nicht. Dazu gibt es – was mir persönlich immer sehr wichtig ist – zu jedem Mug-Cake ein ansprechendes Foto. Ich sehe gern, was ich am Ende geschaffen haben sollte, wenn alles halbwegs klappt.

Mug-Cakes sollten immer noch warm genossen werden. Kalt verlieren sie oft an Geschmack. Die Zubereitungszeit kann je nach Mikrowellengerät variieren, deshalb muss man anfangs ein wenig experimentieren. Aber sobald man die optimale Zeit herausgefunden hat, lässt sich das auf alle Rezepte übertragen und mit jedem neuen Mug-Cake wird man geübter.

Das Buch hat einen festen Platz in meiner Rezeptesammlung, aber es ist auch ein ideales Mitbringsel zur Kaffee-Einladung! Ich gebe gerne die vollen fünf Sterne!

Veröffentlicht am 24.03.2018

Alles andere als langweilig

halb zehn - das Frühstückskochbuch
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Frühstück muss oft schnell gehen, aber Frühstück kann man auch zelebrieren. Das sind die schönsten Tage, die mit einem tollen Frühstück starten. Nicht ohne Grund ist es in Restaurants und Cafés, die Frühstück ...

Frühstück muss oft schnell gehen, aber Frühstück kann man auch zelebrieren. Das sind die schönsten Tage, die mit einem tollen Frühstück starten. Nicht ohne Grund ist es in Restaurants und Cafés, die Frühstück anbieten, morgens rappelvoll! Doch auch zu Hause kann man den Tag mit einem besonderen Frühstück beginnen – mit ein klein wenig mehr Aufwand (also nix für auf die Schnelle) erzielt man riesige Erfolge und lässt nicht nur Kinderaugen strahlen!

Vom Brot angefangen finden sich hier wunderbare, überraschende, erstaunliche, leckere Rezepte, die auch schon mal aus einem Frühstück eine Hauptmahlzeit werden lassen. Brot und Brötchen erfordern natürlich eine Planung im Vorfeld. Auch und gerade dann, wenn man mit selbst angesetztem Sauerteig arbeiten möchte. Aber wer sagt denn, dass man alle Rezepte nacharbeiten muss? Man mag ja auch nicht unbedingt alles gleich gern essen. Ich beispielsweise mag Sauerteigbrot nicht so gern (und arbeite auch gar nicht gern mit Sauerteig, weder selbst ansetzen noch kaufen ist da eine Lösung) und schon gar kein Porridge. Dennoch gehört beides für mich ebenso in das Buch, wie Waffeln und Eier in zig Varianten. Außerdem ist es immer wieder schön, auch mal neue Wege zu gehen und Dinge auszuprobieren, die man bisher gar nicht auf dem Schirm hatte.

Unterteilt ist das tolle Buch in die Bereiche:
- Brot, Brötchen und weiteres Gebäck
- Hefeschnecken, Muffins und süßes Gebäck
- Sandwichs, Stullen und Toasts
- Ei, Ei, Ei …
- Pancakes und Waffeln
- Müsli, Porridge und Obst im Schälchen
- Aufstriche, Marmeladen, Soßen und Dips
- Kaffee, Saft und noch mehr Getränke

Nach der Bezeichnung des Gerichtes/der Speise folgt ein kleiner, erklärender Text, der nicht nur Appetit macht, sondern auch ein wenig Info liefert. Das eigentliche Rezept ist dann aufgegliedert in Mengenangabe, Angaben zu den Zutaten für die einzelnen Komponenten (so denn vorhanden – bei Backwaren beispielsweise Teig / Füllung /Glasur), eine gut erklärte Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie Angaben zu Kalorien, Fett, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Eiweiß. Zur einfachen Übersicht ist ganz unten auf der Seite auch immer der Bereich vermerkt, aus dem das Rezept gerade stammt. Ein kleines Detail, das mir sehr gefällt! Nicht zuletzt gibt es zu allen Speisen auch tolle Fotos. Mir persönlich ist das immer sehr wichtig, andere können darauf verzichten. Aber ich sehe gern vorher, ob mir das Gericht / die Speise auch optisch gefällt und schmecken könnte.

Manche der Rezepte verlangen Zutaten, die man vermutlich nicht standardmäßig im Vorratsschrank hat. Das ist schade, aber bei solchen Rezepten schwer zu vermeiden. Da dieses Art Frühstück jedoch sowieso eine gewisse Planung erfordert und nicht „eben mal so“ gezaubert wird, kann ich damit gut leben. So ein klein wenig fehlt mir aber die Angabe, wie viel Zeit man für die Zubereitung benötigt.

Mit diesem Buch wird das Frühstück zum Erlebnis. Es ist nichts für Eilige und auch nicht wirklich für jeden Tag – aber für die Highlights der Woche, für Geburtstagsfrühstück, für den Muttertag oder für den Urlaub daheim ein echter Gewinn. Von mir gibt es vier strahlende Sterne!

Veröffentlicht am 23.03.2018

Letzte Tour nach Graceland

Das Glück kurz hinter Graceland
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So wirklich im Griff hat Cory ihr Leben noch immer nicht, obwohl sie 37 Jahre ist. Das Leben als Bar-Sängerin ist nicht immer einfach, aber Cory kommt klar. Seit ihrer Kindheit ist ihr klar, dass Bradley ...

So wirklich im Griff hat Cory ihr Leben noch immer nicht, obwohl sie 37 Jahre ist. Das Leben als Bar-Sängerin ist nicht immer einfach, aber Cory kommt klar. Seit ihrer Kindheit ist ihr klar, dass Bradley nicht ihr leiblicher Vater sein kann, denn zum Zeitpunkt ihrer Zeugung war ihre Mutter Laura Berry, genannt Honey, weit weg – in Graceland. Acht Monate nach Lauras Tod entdeckt Cory im Schuppen ihres Daddys eine Sensation: einen Blackhawk. Der war das Lieblingsauto von Elvis und Cory beschließt, mit dem Wagen nach Graceland zu fahren und die Wahrheit herauszufinden. Sie erfährt auf ihrer Reise viel mehr, als sie je erwartet hätte …

Mir hat dieses Buch unsagbar gut gefallen. Der Erzählstil, den Kim Wright Cory gibt, ist wunderbar. Mal eine Spur Galgenhumor, eine Prise Ironie, aber immer eine dicke Portion Lebenslust und Liebe zu Musik und Familie – diese Mischung ist zauberhaft! Romantische Gefühle, die aus dem Buch eine Schnulze machen würden, gibt es nicht. Aber Verbundenheit zu Familie, was Familie überhaupt bedeutet und ausmacht, wie man sich selbst und seinen Platz im Leben erkennen und finden kann, was wirklich zählt und was einen Menschen ausmacht, das steckt alles in diesen nicht einmal 400 Seiten.

Es gibt zahlreiche unerwartete Wendungen, die aber kein bisschen konstruiert daherkommen. Alles erklärt sich im Nachhinein schnell als in sich schlüssig und damit logisch, dennoch zeigt es, wie bunt und unberechenbar das Leben ist, wenn man genau hinsieht. Cory bekommt auf ihrer Reise die Möglichkeit, ihre Mama mit ganz anderen Augen sehen zu können, ihr Leben vor der Zeit als Mutter zu verstehen und auch zu erkennen, dass große Geheimnisse manchmal sehr wichtig sind – sogar zwischen Mutter und Tochter. Sie lernt, dass ihre Schlüsse, so logisch sie auch sind, nicht der Wahrheit entsprechen müssen. Als dann auch noch Fakten auftauchen, die ihre Theorie schnell zunichtemachen und sogar zwei neue Theorien entstehen lassen, erkennt sie, dass die Dinge selten so sind, wie sie scheinen.

Das Buch ist reine Fiktion, auch wenn es Elvis und Graceland natürlich sehr wohl gegeben hat und gibt. Die Teile, die in Graceland spielen, könnten jedoch tatsächlich so oder so ähnlich gewesen sein. Elvis war eine schillernde Persönlichkeit, mit ganz eigenem Rhythmus und so musste sein Umfeld sich dem anpassen. Die Version von Kim Wright ist in meinen Augen nicht die übelste! Ich habe jede Zeile genossen und hatte keine Probleme, vom Hier und Jetzt mit Honey in die 70er zu reisen. Die Wechsel sind sehr gut gelungen und man weiß immer, wo man sich gerade befindet. Ich höre hin und wieder ganz gern ein paar Stücke von Elvis, bin aber ganz sicher nicht das, was man als Fan bezeichnen würde. Dennoch hat mich das Buch in seine Zeit zurückversetzt und sein Tod im Buch mich tatsächlich noch mehr betroffen gemacht, als damals – zumal ich da ein Kind war und nur halb begriffen hatte, was die Welt da verloren hat.

Selten mag ich in einem Buch alle Charaktere. Hier habe ich sogar die „Bösewichte“ ins Herz schließen können. Zudem mag ich momentan „Mutter-Tochter“-Bücher sehr gern. Hier passt für mich alles, sodass ich das Buch sehr gerne mit den vollen fünf Sternen bewerte!