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Veröffentlicht am 14.11.2022

Wie rettet man die Welt?

Shorty
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Shorty ist nicht wie andere. Er hat schon eine Menge Jobs gemacht und verloren oder hingeworfen. Er kann alles, aber nix richtig. Dennoch wurstelt er sich immer durch und fällt auf die Füße. Doch dass ...

Shorty ist nicht wie andere. Er hat schon eine Menge Jobs gemacht und verloren oder hingeworfen. Er kann alles, aber nix richtig. Dennoch wurstelt er sich immer durch und fällt auf die Füße. Doch dass er plötzlich eine Stimme hört, ist neu. Er soll einen Kurzschluss auslösen, um die Welt zu retten. Zunächst ist Shorty skeptisch, doch dann macht er sich ans Werk. Und natürlich geht alles komplett schief!

Shorty – ich weiß nicht so recht, was ich von ihm halte. Mag ich ihn? Mag ich ihn nicht? Das ändert sich irgendwie ständig. Ich frage mich auch von Anfang bis fast Ende, ob er vielleicht eine Krankheit hat. Ähnlich wie bei „Phänomenon“. Das Ende dann, nun, es lässt mich nicht so ganz glücklich zurück. Muss es ja auch nicht, soll es wohl auch nicht. Trotzdem ist dies dann schlussendlich auch ein Aspekt für meine Schlusswertung.

Ja, Jörg Maurer packt in diese Story eine Menge Themen ein, die gerade jetzt brisant sind. Auch gibt es immer wieder Stellen zum Lachen, neben spannenden Momenten. Dennoch kann er mich nicht packen, nicht überzeugen. Die Story ist aberwitzig, witzig, skurril. Das ist okay. Doch sind für mich zu viele Längen vorhanden. Die Reise durch die Universen, die Begegnungen mit den vielen Spezies, die Überlegungen, die Twists, die Lacher – es ist ein für meine Geschmack zu grellbunter Mix. Dazu kommen dann die genannten Längen, bei denen mich Maurer fast komplett verloren hat und nur schwer wieder in die Story ziehen konnte.

Ja, der eine oder andere Gag ist durchaus gelungen. Aber andere nutzen sich ab, wie beispielsweise die ständige Wiederholung mit Simon Jäger, dem bekannten Hörbuchsprecher. Eingesprochen hat dieses Hörbuch der Autor übrigens selbst. Ansätze sind super, doch hat Maurer wohl einen etwas anderen Plan verfolgt, als ich erwartet habe, jedenfalls kam die Story rund um Shorty nicht so gut bei mir an. Die durchaus vorhandenen unterhaltsamen Stellen und die großartige Phantasie weiß ich durchaus zu würdigen. Dennoch bekommt „Shorty“ von mir nicht mehr als drei Sterne. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich am Ende nur schwer jemandem erzählen kann, was genau so alles in der Story geschehen ist. Sie hat also eine zu kurze Halbwertzeit.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Rosa in ihrem Element

Rosa kocht vegan
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Rosa Roderigo ist die Verkörperung der 2020er: Jung, energiegeladen, Influencerin mit Instgram-Kanal, mehreren Ausbildungen rund ums Thema Lebensmittel (Praktikum in der Küche, Konditorausbildung, Produktentwicklung, ...

Rosa Roderigo ist die Verkörperung der 2020er: Jung, energiegeladen, Influencerin mit Instgram-Kanal, mehreren Ausbildungen rund ums Thema Lebensmittel (Praktikum in der Küche, Konditorausbildung, Produktentwicklung, Meisterschule) und nun ein Buch – und das über vegane Küche. Puh! Viel auf einmal! Und diese Frau steckt so voller Energie, dass einem beim Lesen echt schwindlig wird. Ich selbst bin keine Veganerin, bin aber gern für Gäste gerüstet und interessiere mich prinzipiell für alles, das schmeckt. Für mich selbst kommen Tofu & Co nicht infrage, womit also auch recht wenige Rezepte für meinen Gaumen übrig bleiben. Also ran ans Buch und „studiert“!

Gestutzt habe ich bei einigen Stellen dann schnell. Ich kann ja verstehen, wenn jemand komplett auf tierische Erzeugnisse verzichten möchte. Aber dann Produkte feiern, die weder wirklich gesund noch umweltfreundlich sein können (Aromen – ich möchte doch bitte auf künstliche Aromen verzichten und mir keine Chemiekeule reinziehen; gehärtete Fette – echt jetzt?; Instantgemüsebrühe – ohne Worte!). Dazu kommt die „Jugendsprache“. Ja, Rosa ist jung. Aber irgendwie fallen mir die Ausdrücke doch schnell auf den Wecker. Da kann man noch so positiv gestimmt ans Werk gehen, irgendwann ist es schlicht zu viel. Spätestens nach dem ersten Drittel fand ich auch die Selbstinszenierung ein wenig zu heftig. Das ist schade, denn im Grunde ist das Buch gelungen – vor allem für „ernsthafte“ Veganer, aber auch für Leute wie mich, die Veganer-Gästen eine Freude machen möchten.

Momentan ist es ja hipp, mit Listen zu beginnen. Hier sind es „Geschmackskicks“ und Küchenutensilien (neudeutsch: Gadgets). Die Rezepte sind dann klassisch aufgebaut mit Zutatenliste, Zubereitungsanleitung und hier und da Tipps und immer wieder Jugendsprache. Muss man wirklich die Gemüsetaler in die Pfanne „schmeißen“? Auf Hinweise, bei Schokolade usw. darauf zu achten, dass nicht jede vegan ist, wurde verzichtet. Dafür findet man Angaben zu Nährwerten und Kalorien, sowie der Zubereitungszeit und der Menge. Dass man für die vegane Küche ein paar besondere Zutaten benötigt, ist auch klar.

Die Rezepte (Frühstück, Snacks, Suppen/Salate, Defitges, Picknick/Party, Süßes) sind durchweg simpel und können von Kochanfängern bewältigt werden. Besondere Überraschungen fand ich jetzt keine. Vom Hocker haut mich das Buch also nicht. Das „witzige Mätt-Igelchen“ hat mich aber echt den Kopf schütteln lassen. Mein Fazit ist insgesamt also, dass dieses Buch echt nur dann zum Einsatz kommt, wenn ich vegane Gäste verwöhnen möchte. Für mich selbst fand ich keine neuen Ideen oder Ansätze. Rosa ist ein Kind ihrer Zeit und sowohl erfrischend, als auch anstrengend. Ihr Selbstbewusstsein und ihre Kraft sind bewundernswert. Aber ihr Buch bekommt von mir leider nur drei Sterne.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Überzeugt mich keineswegs

Die Filiale
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Laura Jacobs arbeitet bei einer Bank und ist quasi die Heldin des Tages, als sie dafür sorgt, dass ein Banküberfall nicht böse endet. Doch dann hält sie die Kündigung ihrer Wohnung in den Händen – die ...

Laura Jacobs arbeitet bei einer Bank und ist quasi die Heldin des Tages, als sie dafür sorgt, dass ein Banküberfall nicht böse endet. Doch dann hält sie die Kündigung ihrer Wohnung in den Händen – die Wohnung, die sie teuer renoviert hat und nicht verlieren möchte. Die Wohnung, die der Bank gehört. Zusammen mit ihrem Mann will sie ihr Vorkaufsrecht nutzen, doch der hat sich verspekuliert und das Eigenkapital reicht nicht mehr aus. Auf der Suche nach einer Lösung gerät Laura in Machenschaften rund um Immobilien, das Darknet, Aktien und Cryptowährung.

Hier handelt es sich schon um einen Thriller – auch mit Mord und allen Faktoren, die dazu gehören. Jedoch eben um einen Thriller im Finanzwesen. Das ist nicht jedermanns Metier und dürfte einige abschrecken. Für mich bestand das größte Problem darin, dass ich Laura Jacobs, die eigentlich sehr intelligent sein müsste, für reichlich naiv halte. Was sie nicht wusste ist ein bisschen viel für eine Bankangestellte, die eine leitende Position bekommen soll. Das kommt mir nicht sehr realitätsnah vor. Auch ihr soziales Verhalten und ihre Beziehung zu ihrem Mann sind mir fremd. Ich habe deshalb nur bedingt mit ihr mitfühlen können. Dennoch wollte ich wissen, was hinter all dem steckt und so habe ich bis zum Ende durchgehalten.

Leider bin ich nur mittelstark beeindruckt von der Story und dem Verlauf. Und leider ist mir das schon bei anderen Versuchen mit Büchern dieses Autors so gegangen. Ich stelle also fest, dass Veit Etzold leider nichts für mich ist und ich künftig wohl keine weiteren Bücher von ihm lesen werde.

Zugute halten möchte ich ihm aber, dass er hier eindeutig viel Recherche hat reinstecken müssen, um die Zusammenhänge halbwegs laientauglich zu schildern. Der Spannungsbogen bleibt mir zu flach und die „Highlights“ reißen es nicht mehr raus. Dazu gab es zu viele Längen für mich. Dass dies ein Auftakt zu einer Reihe um Laura Jacobs sein soll, verwirrt mich dann doch noch zusätzlich. Noch mehr „Bankenthriller“ brauche ich nicht, zumal mir Laura ein bisschen zu emotionslos an alles herangeht und keine Ermittlerin ist. Schade, aber mehr als drei Sterne sind definitiv nicht drin.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Gehobene Cross-Over-Küche, aber kein Japan-Kochbuch, wie man es erwartet

Tohrus Japan
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Bisher kannte ich Tohru Nakamura nicht. Aber ich bin leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin, da ich gern in Küche und Backstube experimentiere, Neues ausprobiere und im Lebensmittelbereich gerne dazulerne. ...

Bisher kannte ich Tohru Nakamura nicht. Aber ich bin leidenschaftliche Kochbuch-Sammlerin, da ich gern in Küche und Backstube experimentiere, Neues ausprobiere und im Lebensmittelbereich gerne dazulerne. Dieses Kochbuch ist in mehrerer Hinsicht außergewöhnlich. Das fängt schon mal damit an, dass es mit einem ausführlichen Vorwort beginnt und mit mehreren Seiten „Japan in Deutschland“ fortfährt, um gleich im Anschluss eine Einleitung („Von der Berufung zum Beruf“) zu bieten. Das ergibt insgesamt vierzig Seiten Text und Bild.

Dann folgt der Rezeptteil, doch dieser ist nicht so gegliedert, wie man das sonst kennt. Hier findet man die Rezepte nach einzelnen typisch japanischen Zutaten sortiert. Das ist absolut gewöhnungsbedürftig und nichts für Eilige. Es gibt zu jeder dieser Zutaten eine mehr oder weniger kleine oder große Warenkunde. Dann folgen Doppelseiten mit Rezept, gegliedert in Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Anleitung, daneben dann ein ganzseitiges Foto. So sehr ich Fotos zu Rezepten liebe, hier hätte man locker die doppelte Anzahl Rezepte unterbringen können, so viel Platz bleibt bei der Textseite übrig und so übergroß sind die Fotos. Das finde ich ein bisschen schade.

Die Rezepte selbst sind außergewöhnlich und bunt gemischt, aber meiner Meinung nach nicht so wirklich typisch japanisch. Hier ist der deutsche Einfluss sehr stark zu spüren. Das ist im Grunde gar nicht schlecht, aber eben nicht das, was ich von diesem Buch erwartet hatte. Die Rezepte sind keine Jeden-Tag-Küche und selbst ambitionierte Hobbyköche werden die nicht aus dem Handgelenk heraus umsetzen können. Ich würde behaupten, dieses Kochbuch ist für die meisten doch eher Lektüre und Bildband, denn nachkochbare Rezeptsammlung. Chichi-Küche, keine Sattwerdküche. Toll, wenn man so bekocht wird, aber doch schwierig, das selbst zu machen.

Die Zutaten sind teils ein bisschen exotisch, sollten aber durchweg alle im Lebensmittelhandel aufzutreiben sein. Manches wird man vorbestellen müssen, dennoch sehe ich hier keine großen Schwierigkeiten. Die ausgefalleneren Zutaten findet man im Asia-Laden. Allerdings sind die Zutaten zumeist auch ein bisschen preisintensiv!

Glosar, Register, Danksagung – alles vorhanden. Angaben zu Nährwerten und Zeiten nicht. Für mich eher interessante Lektüre mit einer Menge Informationen und eine Cross-Over-Küche. Aber eben kein Japan-Kochbuch. Daher kann ich nur drei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Leider so gar nichts Neues im verkappten vegetarischen Kochbuch

Casa Zarrella
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Ihr strahlendes Lächeln und ihre ganze Art machen Jana Ina Zarrella enorm sympathisch. Ja, ich seh sie gern in den diversen TV-Formaten. Und ja, das Kochbuch hat mich entsprechend ihres „Promibonuses“ ...

Ihr strahlendes Lächeln und ihre ganze Art machen Jana Ina Zarrella enorm sympathisch. Ja, ich seh sie gern in den diversen TV-Formaten. Und ja, das Kochbuch hat mich entsprechend ihres „Promibonuses“ gelockt und gereizt. Auch finde ich es gar nicht mal so übel. Da gibt es andere Promis, deren Kochbücher weniger Existenzberechtigung haben. Aber! Ja, es gibt ein Aber! Man findet erst im Buch selbst (im Vorwort von Jana Ina Zarrella) heraus, dass es sich um ein vegetarisches Kochbuch handelt. Doch stopp, das stimmt gar nicht so wirklich – Fisch und Meeresfrüchte gibt es massig. Das wäre dann also pescetarisch. Und dann verstecken sich doch glatt Hähnchenbrust mittendrin und Parmaschinken und Würstchen auf den letzten paar Seiten! So ganz konsequent ist das alles also nicht wirklich! Es mag pingelig erscheinen, aber ich mag es da klarer definiert.

Das Buch startet mit Texten von Jana Ina und Johann Lafer. Die beiden betonen, wie sehr sie sich mögen und verstehen und dass der eine vom anderen viel gelernt hat. Schön! Dennoch bleibt bei mir ein leichtes „Gschmäckle“. Wenn da mal nicht auch ein bisschen Berechnung dabei ist, dem Buch auf zwei Arten zu Erfolg zu verhelfen! Na, macht nichts, es gibt Schlimmeres! Aber ganz ehrlich, man merkt dem Buch doch schon an, dass ein Profi ordentlich mitgewirkt hat und die Familienküche der Zarrellas aufpoliert hat. So ein klein wenig Ernährungspsychologie spielt auch noch mit – Zucker ist böse, nicht vergessen! Küchenhacks, Küchenhelden, Vorratskammer-Inhalt, Küchenwerkzeuge, Zeitmanagement usw. werden ebenfalls aufgefahren. Ein Theorie-Teil zu Beginn, um dem Buch ein gewisses Alleinstellungs-Merkmal zu verpassen.

Die Rezepte selbst sind in die Kapitel „Frühstück, Snacks & Smoothies“, „Suppen und Salate“, „Einfach und lecker für jeden Tag“, „Süße Schlemmereien“ und „Wenn Zarellas feiern“ unterteilt. Der Mix aus italienischer und (seltsam fleischloser) brasilianischer Küche mit viel Lafer dazu ist manchmal schon ein bisschen eigenartig, aber interessant.

Ein großes Bild vom Gericht, Angaben zu Menge und Zeitaufwand (ggf. auch das Label „vegetarisch“), die Zutatenliste, daneben die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Bei einigen Gerichten finden sich ein „Stempel“ mit dem Konterfei von Johann oder Jana Ina und daneben dann ein Tipp. Insgesamt erkenne ich da wenig Familienküche der Zarrellas. Mir ist das alles viel zu ordentlich und gestylt, viel zu sehr Johann Lafers Handschrift und Chichi. Wenigstens sind die Zutaten nicht übermäßig ausgefallen, bis auf den einen oder anderen Ausreißer. Irgendwie sind alle Rezepte schon mal dagewesen, nichts reißt wirklich vom Hocker oder ist auf irgendeine Weise neuartig. Das finde ich sehr schade und auch ein bisschen ärgerlich.

Für Fans von ihr oder ihm, für alle, die noch nicht viele Kochbücher haben, wird das Buch ganz sicher richtig nett sein. Für mich leider nicht. Ich kann hier nur mit drei Sternen werten.

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