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Veröffentlicht am 01.04.2024

Das Tüpfelchen auf dem i!

Süßes Glück
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In diesem hübsch gemachten Buch finden sich Rezepte, die man ohne große Mühe nacharbeiten kann. Neben einem großen Foto finden sich immer die Zutaten als Liste und die knapp formulierten, aber aussagekräftigen ...

In diesem hübsch gemachten Buch finden sich Rezepte, die man ohne große Mühe nacharbeiten kann. Neben einem großen Foto finden sich immer die Zutaten als Liste und die knapp formulierten, aber aussagekräftigen Arbeitsanweisungen. Backzeit, Temperatur und Portionenzahl sind angegeben, auch gibt es recht häufig auch mal zusätzliche Tipps zu den Rezepten. Verzichtet wurde hingegen auf Nährwertangaben, was ich besonders bei Desserts fast schon beruhigend finde. Wer Diät hält, wird auf Süßes verzichten bzw. sich soweit sowieso auskennen. Zudem ist dies ja auch kein Diätbuch. Auch Veganer werden nicht happy mit diesem Buch werden, denn nur bei zwei Rezepten werden keine tierischen Produkte verwendet. Es ist also ein Buch für klassische süße Sünden, wie es mir besonders gut gefällt.

Die verwendeten Zutaten sind herrlich un-exotisch und entsprechend einfach beim normalen Einkauf zu bekommen. Durch die Einteilung in die vier Jahreszeiten wird es besonders einfach, regional und saisonal zu kaufen und zu genießen. Jeweils zehn Rezepte für Frühling, Sommer, Herbst und Winter wurden ausgewählt und präsentiert. Auch Anfänger bekommen diese köstlichen Kleinigkeiten hin. Der eine oder die andere mag sagen, dass man hier keine Überraschungen erlebt, doch ich finde die Auswahl der Rezepte wunderbar und sehr gelungen. Als süßen Abschluss eines Essens oder für den Nachmittagskaffee mit der Freundin, die hier präsentierten süßen Glücksmomente machen Freude beim Herstellen und Genießen. Das perfekte Tüpfelchen auf dem i also!

Schade finde ich, dass drei Doppel-Seiten ins Buch geschmuggelt wurden, die reine Werbung sind. Klar, macht die Kosten geringer, aber bei einem Buch für satte 24 Euro ist das unschön.

Insgesamt dennoch ein Buch, das ich gerne immer wieder zur Hand nehme, um ein Süßes Glück zu zaubern. Vier Sterne!

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Ein Lebensmittel, drei Varianten und das 20 Mal

Drei
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Auf dem Cover steht ganz groß: „20 Zutaten, die du überall bekommst – je 3 kreative Rezepte, die du daraus kochen kannst“. Soweit stimmt das auch. Allerdings kommen zu diesen 20 Zutaten auch so einige ...

Auf dem Cover steht ganz groß: „20 Zutaten, die du überall bekommst – je 3 kreative Rezepte, die du daraus kochen kannst“. Soweit stimmt das auch. Allerdings kommen zu diesen 20 Zutaten auch so einige weitere, die man nicht unbedingt überall bekommt und zumindest ich nicht im Standardvorrat habe. Ganz so außergewöhnlich, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, ist das alles dann doch nicht. Es sind eben jeweils drei Gerichte mit der entsprechenden Zutat. Quasi zwanzig Mal drei Gerichte zu einem Thema. Nichts Neues!

Die Rezepte sind häufig asiatisch gefärbt. Man hätte also auch werben können mit „20 Zutaten in drei unterschiedlichen Länderküchen“. Insgesamt gefallen mir die Rezepte bzw. deren Umsetzung ganz gut, doch so recht alltagstauglich finde ich diese Sammlung dann doch nicht. Das Buch ist ein tolles Geschenk für jemanden, der gerne kocht und Kochbücher sammelt. Wer Kochanfänger ist oder ein Kochbuch für die Alltagsküche sucht, dürfte hier etwas enttäuscht sein.

Die 20 Zutaten, um die sich die jeweiligen drei Rezepte drehen, sind Linsen, Hähnchen, Spinat, Auberginen, Rote Beete, Lachsforelle, Kartoffeln, Brezeln, Brokkoli, Kürbis, Gurke, Lachs, Rindergulasch, Mandeln, Möhren, Zucchini, Hackfleisch, Kichererbsen, Mango, Grüne Bohnen. Man ahnt es jetzt schon: einige dieser Zutaten kommen in den weiteren Rezepten ebenfalls vor. Ein Beispiel: Bei den Linsen gibt es auch ein Rezept für einen Linsen-Gurken-Salat. Schlimm ist das nicht, aber schon ein bisschen lustig und es fällt mir eben auf. Ich hätte mir das ein bisschen anders vorgestellt. Auch klar ist, dass dies kein Kochbuch für Vegetarier oder Veganer ist.

Hin und wieder werden Rezepte auch miteinander kombiniert, so zum Beispiel beim Hähnchen in Weiß mit Kräutern und Oliven. Hier wird als Beilage das Rezept zu Spinat mit Rosinen und Pinienkernen vorgeschlagen.

Die Darstellung vor jedem Dreier-Satz mit den sich überschneidenden Kreisen, also Schnittmengen, gefällt mir sehr gut. Ein kleiner Text stimmt auf das Lebensmittel, das im Mittelpunkt steht, ein. Die Rezepte selbst sind abwechslungsreich und gern an die italienische oder asiatische Küche angelehnt. Auch hier gibt es vor dem eigentlichen Start noch einen kleinen Text. Danach folgen die Anzahl der Portionen, die Zutatenliste, falls erforderlich noch besonderes Zubehör und die Zubereitungsschritte. Auf die Angabe von Nährwerten wurde verzichtet. Alles ist übersichtlich angeordnet und verständlich geschrieben. Die meisten Rezepte können auch von Anfängern nachgekocht werden und die Zutaten sind recht einfach zu bekommen, also nicht extrem exotisch.

Ich sehe dieses Kochbuch nicht als eines für jemanden, der eine Art Grundkochbuch sucht. Es ist eine nette Idee, aber nicht der Hit schlechthin. Ich gebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Internationale Landküche

Vom Kochen und Leben auf dem Land
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Dieses Kochbuch gehört zu jenen, die ganz viel Lesestoff neben den Rezepten bieten. Julius Roberts erzählt von seinem Leben auf dem Land, wie er dazu kam, was es für ihn bedeutet, welche Arbeiten dazu ...

Dieses Kochbuch gehört zu jenen, die ganz viel Lesestoff neben den Rezepten bieten. Julius Roberts erzählt von seinem Leben auf dem Land, wie er dazu kam, was es für ihn bedeutet, welche Arbeiten dazu gehören und auch von den Tieren. So gibt es hier zwar jede Menge Rezepte mit Fleisch, aber immer mit dem Hintergrund nicht jeden Tag Fleisch zu essen und wenn, dann hochwertiges von Tieren, die ein gutes und schönes Leben hatten. Das mag für den einen oder anderen auf den ersten Blick seltsam erscheinen, doch ist dies ja auch kein Kochbuch für jeden Tag. Es finden sich hier Rezepte, die für Julius Roberts eine Bedeutung haben. Auch ist sein Buch nicht auf die englische Landesküche beschränkt, sondern auf die Landküche allgemein. Mir kommt das sehr entgegen und ich finde, es erweitert die Möglichkeiten enorm.

Das Buch ist in die vier Jahreszeiten unterteilt, sodass man ganz einfach saisonal kochen kann. Einige der Zutaten sind etwas ausgefallener, wenn auch nicht komplett exotisch. Auf alle Fälle lohnt es sich, den eigenen Horizont mal zu erweitern. Natürlich wird nicht jeder mit jedem Gericht warm. Das hatte ich auch noch nie bei einem Kochbuch. Da ich keine Meeresfrüchte und nur wenig Fisch mag, fallen leider viele Rezepte für mich raus. Aber es finden sich doch erstaunlich viele Gerichte, die von mir eine Dauermarkierung bekommen haben, also immer mal wieder gekocht werden. Ganz besonders die Comté-Zwiebel-Quiche hat es uns angetan. Sie ist einfacher, als es den Anschein hat und schmeckt einfach köstlich!

Schön ist auch, dass die Rezepte selten kompliziert sind. Manche benötigen etwas mehr Zeit, sind aber im Grunde dennoch bodenständig und einfach. Vor allem motiviert Julius Roberts den Leser, mutig zu sein und Rezepte abzuwandeln. Er verlangt also nicht, sich strikt an die Anweisungen zu halten. Ganz meine Art zu kochen!

Neben den Rezepten und Fotos dazu finden sich noch herrliche Fotos vom Hof- und Landleben. Alles ist recht rustikal und nicht hochglanzpoliert. Man fühlt sich dadurch direkt wohl und zu Hause. Zu jedem Rezept gibt es eine kleine Geschichte, die Zutatenliste mit Angabe zur Personenzahl, für die es gedacht ist und eine ausführliche Beschreibung, wie es zubereitet wird. Wir sind nur zwei, kochen aber gern für Gäste. Die Rezepte sind meist für 4-6 Personen ausgelegt. Wir rechnen entweder herunter oder freuen uns, für mehrere Tage versorgt zu sein oder einen Teil einfrieren zu können und so an stressigen Tagen nur wenig Arbeit beim Kochen zu haben.

Insgesamt sehe ich dieses Buch für alle, die gern kochen und schon etwas Übung haben als absolute Bereicherung an. Kochanfänger werden es wohl eher seltener benutzen – bis sie sich mehr zutrauen. Dem sympathischen Autor und seinem gelungenen Werk gebe ich daher vier Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

Herrlich gelungene Persiflage mit Herz

Schnitzel Surprise
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Thomas Mann ist mit Leib und Seele Kneipenwirt vom Schnitzeleck. Da sein Name so auffällig ist, spielt er gern mit ihm bzw. den Werken seines Namensvetters bei den Bezeichnungen seiner Gerichte, die sein ...

Thomas Mann ist mit Leib und Seele Kneipenwirt vom Schnitzeleck. Da sein Name so auffällig ist, spielt er gern mit ihm bzw. den Werken seines Namensvetters bei den Bezeichnungen seiner Gerichte, die sein Azubi kocht. Dieser ist bereits 60 Jahre, aber wen interessiert das schon? Das Problem ist leider völlig anderer Natur. Thom hat sich in den 1980ern verloren und den Anschluss an die angesagte Erlebnisgastronomie verpasst. Daher stehen ihm die Gläubiger Schlange und er muss Insolvenz beantragen. Doch da wird ein TV-Produzent auf ihn aufmerksam und bietet ihm an, all seine Schulden zu begleichen, wenn er sich für ein paar neue Koch-Show-Ideen zur Verfügung stellt. Was am besten im Netz ankommt, geht dann in Serie. Thom bleibt nicht viel anderes übrig, also sagt er zu. Die Folgen konnte keiner erahnen!

Markus Heitz ist sonst so gar nicht mein Autor. Die Beschreibung des Plots war aber dermaßen genial, dass ich angebissen habe. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt! Um im Wortspiel zu bleiben: mir schmeckt, was mir vorgesetzt wurde! Die Verwicklungen sind einfach urkomisch, dabei aber erschreckend logisch. Heitz legt den Finger geschickt in die eine oder andere Wunde der 2020er Jahre, zeigt uns Kindern der 1980er, wie Recht wir mit unserer Liebe zu diesen Jahren haben und macht sich auf wunderbar charmante Art und Weise über Kochsendungen lustig. Dazu muss ich sagen, dass Heitz genau wie ich Kochsendungen liebt, so ganz tief im Herzen. Es ist dennoch manchmal einfach nur noch zum Haareraufen, was den Zuschauern da manchmal geboten wird. Die deutlichen Persiflagen haben alle ihre Berechtigung und nehmen vermutlich sogar nur vorweg, was noch kommen wird.

Die Figuren sind alle unfassbar liebenswert, sogar die weniger netten. Sie alle haben herrliche Charakterzüge abbekommen und agieren wunderbar miteinander. Die eine oder andere schräge oder gar absurde Idee und Wendung sorgt für laute Lacher und Lachtränen. Ich wurde in letzter Zeit selten so gut unterhalten, wie mit dieser Story! Thomas Nicolai hat seinen Sprecher-Job unfassbar gut gemacht. So viele unterschiedliche Stimmen und Stimmlagen hinzubekommen, das verdient schon den größten Respekt!

Ganz zauberhaft finde ich die Idee der Rezepte am Ende. Das eine oder andere ist gewöhnungsbedürftig, ganz klar. Aber zu den jeweiligen Sendungskonzepten passen sie hervorragend. Wer gern kocht, wird hier auch den einen oder anderen besonderen Kniff für sich mitnehmen können.

Alles in allem bin ich, es wird nicht überraschen, komplett begeistert. Eine Persiflage vom Feinsten, mit ganz viel Humor und Herz, einfach wunderbar! Ganz klar, dass ich das mit fünf Sternen belohne!

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Wertvolle Zeilen für wertvolle Momente

25 letzte Sommer
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Der Ich-Erzähler ohne Namen trifft auf Karl, dessen Lebenseinstellung sich komplett von seiner eigenen abhebt. Karl hat eine offene, sehr sympathische Art und der Ich-Erzähler gerät ins Nachdenken. Seine ...

Der Ich-Erzähler ohne Namen trifft auf Karl, dessen Lebenseinstellung sich komplett von seiner eigenen abhebt. Karl hat eine offene, sehr sympathische Art und der Ich-Erzähler gerät ins Nachdenken. Seine Zeit verbringt er nun sehr gern mit Karl. Ihre Gespräche drehen sich um die kleinen und großen Fragen des Lebens und regen den Leser bzw. Hörer dazu an, selbst aus einem anderen Blickwinkel auf sich selbst, das Leben und die Antworten zu werfen.

Ich habe von Anfang bis Ende ohne Pause dieser Geschichte gelauscht und fühlte mich einfach nur wohl dabei. Kein moralisch erhobener Zeigefinger, keine Besserwisserei, einfach nur eine liebevolle, sehr kluge und weise, wertvolle und auch tröstende Erzählung, die entschleunigen kann und zeigen, was man alles im hektischen Alltag verpasst, wenn man nicht aufpasst.

Der Stil ist wunderbar. Ein wenig philosophisch, ein wenig märchenhaft, warm und weich. Die beiden Charaktere sind komplett unterschiedlich und ergänzen sich dabei erstaunlich gut, denn auch Karl genießt die Zeit und zieht aus den Gesprächen eine Art von Wissen. Die meiner Meinung nach wichtigste Aussage ist, dass man sich vor anderen nicht verschließen darf und Kontakte wichtig sind. Dann vergisst man auch nicht, das Leben zu leben, zu genießen und bewusst wahrzunehmen, nicht zu vergessen, dass es endlich ist. Dass dies nicht schlimm ist, sondern nur schade, wenn man seine Zeit nicht nutzt, vergisst man viel zu leicht.

So kurz die Erzählung ist, so schön ist sie auch. Ihre Leichtigkeit lässt einen selbst leicht werden. Es ist nicht schlimm, alt zu werden. Es ist schlimm, dabei nicht gelebt zu haben. Und das liegt an jedem selbst. Wie man sein Handeln und Denken neu ausrichten kann, ohne andere dabei zu belästigen oder zu stören, vermittelt Karl nicht nur dem namenlosen Ich-Erzähler, sondern auch dem Leser oder Hörer auf einzigartige Weise. Mir fällt als Résumé zu diesem Buch ein Zitat ein: „Morgen ist kein neuer Tag, sondern ein Tag weniger“. Das mag deprimierend klingen, ist es aber nicht. Das Buch ist ein kleines Juwel und kann selbst den größten Hektiker ein bisschen erden und entschleunigen. Fünf Sterne und die dringende Bitte: lesen!

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