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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2024

So geht ein unblutiger Thriller!

Wer zuerst lügt
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Evie Porter ist gerade frisch bei ihrem Freund Ryan eingezogen. Es ist zwar ein bisschen schnell gegangen, doch die beiden sind ein tolles Paar und ergänzen sich prima. Doch das ist alles nur Schein, denn ...

Evie Porter ist gerade frisch bei ihrem Freund Ryan eingezogen. Es ist zwar ein bisschen schnell gegangen, doch die beiden sind ein tolles Paar und ergänzen sich prima. Doch das ist alles nur Schein, denn Evie existiert gar nicht, ist eine Betrügerin und Ryan ihr neuer Auftrag. Als auf einer Party Ryans bester Freund mit seiner neuen Liebe Lucca Marino auftaucht, weiß Evie, dass ihr eigenes Leben in Gefahr ist, denn sie selbst ist Lucca Marino und somit wohl selbst in den Fokus ihres Auftraggebers gelangt. Als Evie ihr eine Falle stellt und kurz darauf die falsche Lucca stirbt, weiß sie, dass sie handeln muss. Ein temporeiches Katz-und-Maus-Spiel beginnt!

Reese Witherspoon hat dieses Buch 2024 als ersten Pick ausgewählt und damit eindeutig ein gutes Händchen bewiesen. Das Buch macht wirklich Spaß! Es ist ein Thriller, der ohne viel Blut auskommt, Humor und eine Prise Liebe aufweist und dennoch spannend ohne Ende ist. Das ist erfrischend und hebt sich vom Einheitsbrei erfreulich ab.

Es gibt mehrere Wechsel in der Zeit, in denen Aufträge von Evie, und damit auch diverse ihrer Identitäten, erzählt werden. Wie sie in ihre Rollen schlüpft und auch welche Fehler ihr unterlaufen liest sich herrlich. Gerade die mehr oder weniger kleinen oder großen Fehler machen die Story lebensnah und realistisch. Da ahnt man dann auch gleich, warum ihr Lucca Marino geschickt worden war.

Mir gefallen die Wendungen, die teilweise zu erahnen, aber dennoch gekonnt gemacht sind. Es hakelt an keiner Stelle, alles fügt sich logisch und stimmig ineinander. Das Ende ist ein richtig gut gemachter Knaller und hat mich laut auflachen lassen. Die Stimmung in der ganzen Story ist also wirklich deutlich anders, als bei den meisten Thrillern und ganz besonders im Vergleich zu skandinavischen. Frisch, hell, amüsant, dennoch rasant, ohne viel Blutvergießen, aber voller Tempo und Spannung, so mag ich das. Besonders schön ist, dass Evie trotz ihrer Vita echt sympathisch ist und man automatisch auf ihrer Seite steht.

Zum Thrillerdebut einer Jugendbuchautorin ist der Stil passend. Auch die Sprecherin Michaela Gaertner ist perfekt gewählt. Sie verkörpert für mich die Protagonistin ideal. Für die kleinen Längen hier und da muss ich jedoch einen Stern kürzen, daher gebe ich vier Sterne und freue mich auf eine Verfilmung, sowie weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Rundum besonders und bezaubernd

Die sieben Türen
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Dieses Buch reiht sich mühelos bei Werken wie Der kleine Prinz und Die Möwe Jonathan ein. Es ist märchenhaft, aber doch weniger für Kinder, denn Erwachsene geeignet. Ein zunächst sehr kleines Leuchten ...

Dieses Buch reiht sich mühelos bei Werken wie Der kleine Prinz und Die Möwe Jonathan ein. Es ist märchenhaft, aber doch weniger für Kinder, denn Erwachsene geeignet. Ein zunächst sehr kleines Leuchten trifft auf die kleine Raupe Yara. Diese nimmt das Leuchten mit auf eine Entdeckungsreise, bei der sie sieben Türen öffnen werden und an deren letzter Tür das Leuchten dann die Entscheidung treffen muss, was es sein möchte.

Hinter den sieben Türen finden sich immer vermeintliche Gegensätze wie das Licht und die Dunkelheit oder das Glück und die Trauer. Was es damit auf sich hat und wieso es immer beides geben muss, erfährt das Leuchten nach und nach. Für mich ist in diesem Buch fast schon jeder Satz ein kleines Juwel. Voller kluger Gedanken und Erkenntnisse, schafft Adrian Draschoff hier einen philosophischen Schatz, der jeden bereichern kann. Die Illustrationen von Natascha Baumgärtner setzen dem Ganzen eine verdiente und bezaubernde Krone auf. Noch dazu wurde mit der Schrift gespielt und so alles noch mehr bildlich dargestellt. Am liebsten würde ich jedem Menschen in meinem Umfeld eine Ausgabe schenken, so wunderbar finde ich dieses Buch!

Die Kernaussage ist wichtig. Leider vergessen wir tatsächlich so viel, das wichtig ist und dieses Buch erinnert uns wieder daran. Es ist gar nicht so schwer, sich selbst und gleichzeitig andere glücklich zu machen. Ein kleines Leuchten und eine kleine Raupe erzählen eine große, großartige Geschichte auf nur einhundertsechzig Seiten, von denen viele fast nur aus Bildern bestehen. Da steckt so viel mehr drin, als auf den ersten Blick zu sehen ist!

Ich kann nur in Superlativen über dieses Buch sprechen und dennoch nicht ausdrücken, was es in mir bewegt und bewirkt hat. Für mich ist es das schönste und wertvollste Buch seit vielen, vielen Jahren. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Eine Mischung aus Rezepten und Lesestoff

Brot-Zeit
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Brot backen macht unheimlich glücklich und zufrieden und nichts duftet besser, als frisch gebackenes Brot! Dazu der richtige, ebenfalls selbst gemachte, Aufstrich und keiner vermisst etwas! Ja, das kann ...

Brot backen macht unheimlich glücklich und zufrieden und nichts duftet besser, als frisch gebackenes Brot! Dazu der richtige, ebenfalls selbst gemachte, Aufstrich und keiner vermisst etwas! Ja, das kann mindestens genauso lecker sein, wie ein Wirtshausessen!

In diesem Buch versammeln sich Rezepte von 24 Personen für Brote und Aufstriche, dazu bekommt man Tipps und Tricks und auch eine Anleitung für selbst angesetzten Sauerteig. Es finden sich schnelle Brote, aber auch welche mit langer Teigführung, Hefebrote, Sauerteigbrote, Brezeln und vor allem Geschichten der Rezeptgeber rund ums Brot und ihre Liebe dazu. So ist es nicht einfach nur eine Rezeptsammlung, sondern eine kleine Liebeserklärung zum wohl vielseitigsten Lebensmittel, das den Menschen schon so viele Jahre begleitet und ernährt.

Die Zutaten für die Rezepte sind nicht alle ganz problemlos aufzutreiben, da hin und wieder recht ausgefallene Mehle verwendet werden. Da hilft die Bezugsquellenliste am Ende des Buches prima weiter. Der Arbeitsaufwand ist unterschiedlich, mal größer, mal gering. Die Brote sind abwechslungsreich, manche weniger alltagstauglich, andere wahre Alleskönner. Manche Rezepte sind gleich für mehrere Brote ausgelegt. Hier muss man dann eben selbst noch ausrechnen, will man nur eins backen. Die Zubereitung ist bei allen Rezepten gut erklärt. Insgesamt ist dies ein liebevoll gestaltetes Back-und-Lesebuch mit herrlichen Rezepten, das man im Regal haben sollte und auch gut an alle verschenken kann, die Brot ebenso lieben und gern selbst backen, wie man selbst.

Ein Rezept ärgert mich jedoch sehr, schon allein, weil es gar nicht wirklich ein Rezept ist. Hier geht es um eine Brotbackmischung, die man kaufen soll. Das finde ich ein bisschen daneben. Dafür finde ich Rudis Brotstangerl „Mikado“ eine tolle Idee und wahnsinnig lecker. Daher gebe ich insgesamt vier Sterne.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Zusammen kochen als Paar

Kiss & Cook: Die »Gay Guy«-Edition
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Gleich mal vorweg – dass auf dem Buch steht, dass dieses Buchset für schwule Paare ist, finde ich schon mal ein bisschen unglücklich! Ich bin hetero, aber auch mein Mann und ich finden die Idee und die ...

Gleich mal vorweg – dass auf dem Buch steht, dass dieses Buchset für schwule Paare ist, finde ich schon mal ein bisschen unglücklich! Ich bin hetero, aber auch mein Mann und ich finden die Idee und die Rezepte super! Es gibt noch eine Ausgabe von Annette Sandner und Michael Riedl, klassisch Mann und Frau. Und gleich mal fünf Euro günstiger. Hm! Kurz und gut, ich hab mich für die Gay-Guy-Edition entschieden, weil ich die Jungs klasse finde. So!

Das Prinzip der Kochbücher finde ich einfach super gelungen. Jede Hälfte eines Paares gleich welcher Ausrichtung hat sein eigenes Buch, um seinen Teil des ausgewählten Gerichtes zuzubereiten. So sind die Aufgaben klar und der Kochspaß gesichert. Die Cover ergeben ein großes Bild, wenn auch leicht versetzt. Aber schön anzusehen ist das allemal. Ein bisschen überflüssig finde ich aber, dass die ersten Seiten in beiden Büchern, bis auf die Worte von Sascha und Torsten an den Leser, identisch sind. Das müsste so nicht sein.

Bei den Rezepten sind die Fotos jeweils natürlich identisch. So findet man auch ratzfatz und ohne Seitenzahl das Rezept, das man gerade gemeinsam kochen möchte. Es wird mit einer kleinen Anekdote zum Rezept gestartet, jeweils einmal von Sascha und einmal von Torsten. Das ist stimmig, ganz klar. Es folgen die Zutatenliste, an die auch noch Zubehör gehängt wird, wenn etwas ungewöhnlich, die Angabe zu Personenzahl, für die das Gericht ausreicht, und die Angabe zum Zeitaufwand. Über Kalorien und Nährwerte erfahren wir hier nichts. Mich stört es nicht!

Die abwechslungsreichen Rezepte sind in die Bereiche Kochen; Backen; Drinks; Party-Food; Festliche Menüs unterteilt. Alle sind mit leicht zu bekommenden, nicht exotischen Zutaten machbar. Der Schwierigkeitsgrad hält sich immer in Grenzen, ohne den Geschmack zu beeinflussen. Auch weniger geübte Hobbyköche können mit den gut zu verstehenden Anweisungen diese Gerichte nachkochen. Wunderbare Bilder zeigen, auf was man sich freuen darf und machen enorm Appetit. Auch für alle, die schon länger zusammen sind, ist die Idee toll. Und wer alleine kocht, der hat die Rezepte eben nebeneinander liegen!

Kurz und gut – man muss nicht schwul sein, um die Jungs zu mögen und das Kochbuch-Set absolut toll zu finden. Trotz kleiner Meckerei gebe ich natürlich die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Motivation für Lesemuffel? Eher nicht!

Lesen NERVT! – Bücher? Nein, danke! (Lesen nervt! 1)
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Karoline Kneberwecht, ihres Zeichens Weberknechtspinne, sitzt im Bücherregal und will ihre Ruhe. Kein Wunder, hat sie doch kunstvoll ein Zuhause gesponnen, das zerstört wird, wenn jemand ein Buch herausnimmt. ...

Karoline Kneberwecht, ihres Zeichens Weberknechtspinne, sitzt im Bücherregal und will ihre Ruhe. Kein Wunder, hat sie doch kunstvoll ein Zuhause gesponnen, das zerstört wird, wenn jemand ein Buch herausnimmt. Deshalb kämpft sie mit allen Mitteln gegen das Lesen an. Doch all ihre Mühe ist vergebens!

Ja, nun, mir ist schon klar, dass hier mit umgekehrter Psychologie gearbeitet werden soll. Je mehr man etwas verbietet, desto interessanter wird es. Nur ist das hier nicht so ganz gut gelungen! Die Idee an sich gefällt mir gut, aber die kleine Spinnendame nervt extrem und selbst ich, längst dem Zielgruppenalter entwachsen, eingefleischte Leseratte, wäre beinahe liebend gern der Aufforderung gefolgt und hätte das Buch geschlossen und weggestellt!

Viele der Seiten sind packpapierbraun und laden damit nicht gerade ein, am Ball zu bleiben. Die Aufgaben, die nach einiger Zeit den Kindern gestellt werden, sind abwechslungsreich und lehrreich, aber ob sie tatsächlich die Lust am Lesen fördern? Man darf zweifeln! Bei den Aufgaben wird auf den Seiten nicht mit Farbe gegeizt und es werden zudem unterschiedliche Schriftarten genutzt. Auch dies ist wieder zweischneidig. Einerseits lernen die Kinder so, auch etwas lesen zu können, das anders aussieht, andererseits könnte das auch bei Erstlesern nach hinten losgehen. Beworben wird das Buch mit Fibelschrift. Davon sehe ich nicht wirklich viel!

Natürlich kommt es im Buch, wie es kommen muss, und Karoline wird selbst zum Fan von Büchern und dem Lesen. Ob das bei den Kindern auch so einfach klappt? Ich denke eher, dass dieses Buch Lesemuffel erstmal bestätigt und diese gar nicht über das erste Drittel hinauskommen. Kleine Leseratten dagegen werden ihren Spaß haben.

Mein Fazit fällt deshalb leider nicht ganz so positiv aus. Die Idee ist großartig, die Umsetzung nur zum Teil gelungen und Karoline ist erst ganz am Ende sympathisch. Hier geht es weniger ums Lesen selbst, als um Deutsch-Übungen. Daher von mir drei Sterne.

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