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Veröffentlicht am 08.11.2023

Was für eine Familie!

Die mörderischen Cunninghams (Die Cunninghams 1)
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Die Cunninghams sind eine sehr spezielle Familie. Hat doch jeder im wahrsten Sinne des Wortes eine Leiche auf dem Gewissen oder im Keller. Und da ist es dann nicht verwunderlich, dass beim ersten Familientreffen ...

Die Cunninghams sind eine sehr spezielle Familie. Hat doch jeder im wahrsten Sinne des Wortes eine Leiche auf dem Gewissen oder im Keller. Und da ist es dann nicht verwunderlich, dass beim ersten Familientreffen seit Jahren auch eine Leiche auftaucht – und dazu alle eingeschneit und von der Außenwelt abgeschlossen sind. Ernie, der ein ganz spezielles Verhältnis zu Krimis hat, bleibt nichts anderes übrig, als die Ermittlungen zu übernehmen.

Diese Familie ist wirklich außergewöhnlich und Ernie Cunningham muss man einfach mögen. Nicht, weil er seinen eigenen Bruder wegen Mordes angezeigt und ins Gefängnis gebracht hat, sondern weil er eine charmante Art hat, die Geschichte zu erzählen. Dabei nimmt er nicht nur andere, sondern auch sich selbst auf die Schippe. Seine Kombinationsgabe ist erfrischend und teils urkomisch.

Die Verwirrungen und daraus entstehenden Entwicklungen, die Wendungen und neuen Ansätze sind so vielzählig, dass es eigentlich anstrengend sein müsste, der Story zu folgen. Aber das Gegenteil ist der Fall! Das Ganze ist amüsant, unterhaltsam, spannend und super kurzweilig. Dazu trägt nicht zuletzt bei, dass Benjamin Stevenson sehr bewusst mit einem alten Erfolgskonzept arbeitet. In bester Agatha-Christie-Manier und mit modernem Anstrich serviert er uns hier einen tollen Cozy Crime. Er nutzt dazu den aktuellen Trend und schwimmt mit dem Donnerstagsmordclub, Mrs. Potts Mordclub, den Büchern von Colleen Camebridge und einigen mehr auf einer Welle. Das kann ich aber nicht verurteilen, denn er macht es großartig! Er legt ein rasantes Tempo vor, das die vielen Ereignisse ein wenig verworren erscheinen lässt. Allerdings mag ich das – sofern eine Auflösung folgt – an Krimis doch sehr gern. Zu klar und durchschaubar ist doch nur langweilig!

Auch gefällt mir, dass der Leser direkt angesprochen wird und Ernie Cunningham gelegentlich über das Schreiben referiert. Das finde ich amüsant und auch interessant. Er nimmt damit sich selbst und die Zunft der Schreibenden gleichermaßen ein bisschen auf die Schippe.

Insgesamt finden die vielen Stränge am Ende doch gut zusammen, allerdings bleibt nicht allzu viel wirklich hängen, sodass man auch mal einen der Stränge vergessen hat, bis er aufgelöst wird. Darum gebe ich vier Sterne.

Simon Jäger schafft es wie immer, dem Erzähler einen erkennbaren Charakter zu geben. Seine ironische Art beim Erzählen, die nie gemein ist, aber den Finger in die Wunde legt, ist sehr gelungen. Dabei werden auch die anderen Figuren sehr schön und passend getroffen. Es macht sehr viel Spaß, der Story zu lauschen!

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Oftmals zeitaufwendig, aber extrem lecker

Weber's Dutch Oven und Plancha
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Besonders gut finde ich bei den Weber-Büchern, dass es eingangs immer einen guten, ausführlichen, sehr schön bebilderten Theorieteil gibt, der Wissen auffrischt oder vermittelt, je nach Stand. Genauso ...

Besonders gut finde ich bei den Weber-Büchern, dass es eingangs immer einen guten, ausführlichen, sehr schön bebilderten Theorieteil gibt, der Wissen auffrischt oder vermittelt, je nach Stand. Genauso die Rezepte für Würzpasten und Würzmischungen. Sie sind vor den eigentlichen Rezepten zu finden, damit man sie gut vor dem Start vorbereiten kann.

Dieses Buch bringt zudem acht Rezepte für ein gegrilltes Frühstück und hier möchte ich auch definitiv sofort zugreifen! Auch die Vorschläge unter „Weber’s one more“ zu ausgefallenen Broten gefallen mir sehr. Die Rezepte zu beiden Kapiteln sind kurz und knackig, ohne viele Schritte und auch ohne Auflistung der einzelnen Zutaten. Da heißt es also gut lesen und den Vorrat checken! Hier wäre es hilfreich gewesen, wären die Zutaten zumindest in einer anderen, auffälligen Farbe (z.B. Rot) geschrieben.

Es folgen die Hauptkapitel Feuertopf; Suppen & Eintöpfe; Pot & Griddle; Weber’s Most Wanted; Surf & Turf; Love in BBQ, Weber’s Fire & Ice. Abgeschlossen wird das Buch dann mit einem Sach- und einem Rezeptregister. Der Aufbau der Rezepte ist hier dann klassisch. Nach dem Titel folgt eine kleine Beschreibung, darunter links gelistet die Zutaten, das benötigte Zubehör und die Angaben zu der benötigten Zeit für die einzelnen Teile (Vorbereitung, Grillzeit, Ruhezeit) und der Grillmethode. Wenn zutreffend, ist auch vermerkt, ob ein Gericht vegetarisch/vegan ist. Auf der rechten Seite finden sich dann die Zubereitungsschritte, die verständlich und klar formuliert sind. Zu jedem Rezept gibt es auch ein unbeschreiblich appetitanregendes Foto.

Die Mischung ist sehr gelungen, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. Die benötigten Zutaten sind unspektakulär und sollten in jedem guten Supermarkt und dem echten Metzger zu bekommen sein. Das beste aber ist, dass man die meisten Gerichte auch recht gut in der Küche (also in Töpfen und Pfannen) zubereiten kann, ohne sehr viel vom Genuss zu verlieren. Dennoch sollte man den Dutch Oven und die Plancha einfach mal ausprobieren – es lohnt sich!

Für uns ein weiteres Highlight im Grillbuchregal. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Keine neuen Erkenntnisse, Rezepte oder auch nur Ideen

Deine Küche kann nachhaltig!
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Dass wir umweltbewusster und damit eben nachhaltiger leben sollten, das ist gar keine Frage. Für mich wird es nur immer dann schwierig, wenn dies automatisch mit veganer Ernährung gleichgesetzt wird und ...

Dass wir umweltbewusster und damit eben nachhaltiger leben sollten, das ist gar keine Frage. Für mich wird es nur immer dann schwierig, wenn dies automatisch mit veganer Ernährung gleichgesetzt wird und so impliziert wird, dass Flexitarier nicht nachhaltig leben. Für mich muss es nicht täglich Fleisch geben, aber ganz darauf zu verzichten, halte ich für nicht ganz durchdacht oder richtig. Die Ersatzprodukte und Nahrungsergänzungsmittel will ich mir, meinem Körper und auch der Umwelt nicht antun. Das aber nur am Rande. Verena Hirsch hat an einer Stelle angemerkt, dass eine nachhaltige Ernährung vegane Ernährung (und andere Punkte) nicht voraussetzt, doch zielt der Rest des Buches stark darauf ab.

Zu Anfang erzählt uns die Autorin von ihrer Kindheit, dem Leben auf dem Bauernhof und wie sie zu der Frau wurde, die sie heute ist. Das ist nachvollziehbar, dennoch störe ich mich an der Behauptung, sie habe deshalb eine große Wertschätzung Lebensmittel gegenüber. Da behaupte ich doch glatt einfach mal, dass das reine Erziehungssache ist. Ganz gleich, ob man als Bauernhofkind aufwächst oder als Stadtkind! Zumindest mir wurde von klein auf beigebracht, dass man mit Essen nicht spielt und Lebensmittel wertvoll sind. Auch halte ich es für schwierig, alle importierten Lebensmittel zu vermeiden. Klar kann man statt Reis Goldhirse essen – ist aber dann doch eine völlig andere Sache. Umwelt schützen heißt für mich nämlich auch, dass man Länder, die vom Export abhängig sind, nicht die Lebensgrundlage komplett entziehen darf. Nachhaltigkeit ist manchmal nicht so einfach, wie das, was vor der Nase ist.

Auf weiten Strecken des Buches habe ich einfach nur gestaunt. Diese Tipps braucht die Welt? Ganz im Ernst? Wo waren diejenigen, die sie nicht vollkommen logisch finden und schon immer danach leben, denn die letzten 20 oder 30 Jahre? Dass Kunststoff nicht per se schlecht ist, man aber möglichst darauf verzichten kann, ist wohl der erstaunlichste Tipp in diesem Buch. Ich gebe zu, das war der Punkt, an dem es für das Buch und die Autorin sehr schwierig wurde, mich noch irgendwie zu überzeugen. Auch dass man angefangene Packungen in dicht verschließbare Gefäße umfüllt und diese beschriftet, um z.B. unterschiedliche Mehlsorten unterscheiden zu können, dürfte jetzt nicht die Erkenntnis schlechthin sein. Das machte meine Mutter schon so!

Wirklich neue Tipps sind in diese Buch leider nicht zu finden. Für manche mag es neu sein, Lebensmittel einzufrieren (und wie das geht), allerdings kenne ich niemanden, dem das nicht schon immer klar ist. Im günstigsten Falle könnte ich sagen, dass das Buch eine Zusammenstellung all der Dinge ist, die schon unsere Großmütter im Haushalt bzw. in der Küche beachtet haben. Doch wer bisher seine TK-Kräuter im Tütchen gekauft hat, wird auch jetzt keine frischen Kräuter haben, die er selbst tiefkühlt. Deshalb macht mich das Buch wirklich nicht glücklich, aber doch etwas ungehalten. Vor allem, weil ich mich frage, wie planlos hat man gekocht, wenn der Rest des Essens noch mal eine ganze neue Mahlzeit ergibt? Kann ich sie dann nicht einfach so, wie sie war, für zwei Tage nutzen? Wer hat so viele Spaghetti übrig, dass er am nächsten Tag genug Muffins daraus zaubern kann, dass sie für alle reichen? Wo war da dann die Nachhaltigkeit? Reste sind für mich Reste, kleine Mengen, nicht so viel, dass es eine ganze Mahlzeit ist.

Die Rezepte sind zum Teil richtig lecker, aber mit fairwerten hat das in meinen Augen wenig zu tun. Dazu benötigt man jedes Mal viel zu viele zusätzliche Zutaten. Es geht hier also nicht darum, aus echten Resten ein Essen zu machen, sondern Reste beim Kochen zusätzlich mit zu verwerten.

Schade. Ich bin wirklich entsetzt und enttäuscht. Mit viel gutem Willen kann ich gerade so eben zwei Sterne geben. Aber wenn man wirklich diese Tipps braucht, dann ist die Welt schon jetzt unrettbar verloren.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Hommage an die Kunst des Brotbackens

Unsere Brotbibel
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Brot ist meiner Meinung nach das beste Lebensmittel überhaupt. Noch dazu haben wir Deutschen das Glück, dass wir das weltweit beste Brot, das größte Brotangebot haben. Und Brot backen ist einfach wunderbar! ...

Brot ist meiner Meinung nach das beste Lebensmittel überhaupt. Noch dazu haben wir Deutschen das Glück, dass wir das weltweit beste Brot, das größte Brotangebot haben. Und Brot backen ist einfach wunderbar! Allerdings ist es alles andere als einfach, ein wirklich gutes Brot zu backen. Ich merke immer wieder, dass man dranbleiben muss. Je öfter man Brot backt, desto besser wird man darin und desto schöner und besser werden die Ergebnisse. Erstaunlich, aber auch wunderbar. Kein Teig ist mit Brotteig vergleichbar! Leider stehe ich nach wie vor mit Sauerteig auf dem Kriegsfuß, aber dieses Buch ist ein wunderbares Nachschlagewerk, nicht nur für Rezepte (und damit den besten Brotbäckern), sondern auch für Informationen, Hilfe und Tipps rund um das Brot.

Der erste Teil ist der Geschichte des Brotes gewidmet. Auf mehr als fünfzig Seiten bekommt man einen groben Überblick, wie das Brot quasi die Welt eroberte und welche Bedeutung es für die unterschiedlichen Schichten hatte. Die unterschiedlichen Sauerteige werden ebenfalls vorgestellt.

Dann geht es los! Jeder der 44 Brot-Sommeliere oder Bäcker wird in einem kleinen Portrait vorgestellt. Danach stellt dieser eins seiner Rezepte vor. Die Zutaten sind übersichtlich gelistet, danach folgen die Zubereitungsschritte. Angaben für Nährwerte oder anderes findet man nicht. Es werden gern mal außergewöhnliche Mehle oder Zutaten verwendet und die Menge ist nicht immer für einen normalen Haushalt geeignet. Gleich das erste Rezept von Ricardo Fischer ist für die Menge von sechs Brotlaiben ausgelegt! Zeit braucht man für diese Brote. Spontan eins backen ist hier nicht! Gutes Brot ist meist mit langer Teigführung verbunden. Das ist auch hier zu merken. Schade für mich ist, dass kaum ein Rezept ohne Sauerteig dabei ist. Allerdings dürften die meisten Rezepte sowieso nichts für Anfänger oder Selten-Brot-Bäcker sein. Das eine oder andere Rezept ist aber machbar, auch wenn man wenig Erfahrung mitbringt. Ganz vorneweg dabei Das einfachste Brot der Welt von Axel Schmitt.

Den Abschluss bilden Rezepte für Aufstriche. Diese sind zum Teil sehr erstaunlich. Man muss sie nicht alle mögen, aber man kann nicht abstreiten, dass sie abwechslungsreich und gelungen sind. Fachbegriffe werden im Anschluss erklärt und die Adressen der Bäckereien sind ebenfalls gelistet. Warum nicht einfach mal die eine oder andere davon besuchen und das Brot zum Rezept aus dem Buch kaufen?

Mein Fazit: Nicht viele dieser Rezepte traue ich mir zu nachzubacken, zumal die meisten davon mit Sauerteig (der nicht wirklich mein Freund ist) oder eher exotischen Zutaten sind. Alltagstauglich sind nur wenige davon. Dennoch ist das Buch informativ, interessant, lehr- und hilfreich. Auch ist die Idee, 44 der besten Bäcker ein Rezept vorstellen zu lassen, einfach toll. Von daher gebe ich dem Buch vier Sterne.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Das etwas andere Kochbuch – es knuspert!

Crispy & Crunchy
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Hier wird es knusprig und lecker, mit tollen Ideen und Rezepten und vor allem mit einer Geschichte in Form eines Mangas bzw. Comics. Die Idee ist frisch und cool, auch dann, wenn man nicht so extrem auf ...

Hier wird es knusprig und lecker, mit tollen Ideen und Rezepten und vor allem mit einer Geschichte in Form eines Mangas bzw. Comics. Die Idee ist frisch und cool, auch dann, wenn man nicht so extrem auf Mangas steht.

Die Rezept-Kapitel sind Starter; In Between; Sushi; Main; Sweets; Drinks. Ich bin erstaunt, was man so alles in knusprig machen kann! Das eine oder andere ist so gar nichts für mich, aber das ist bei Speisen wohl bei allen Menschen so – niemand mag wirklich alles, jeder hat so seine Abneigungen. Dennoch findet man hier jede Menge Rezepte mit dem Super-Crunch!

Das Intro erzählt quasi, wie und warum es zu diesem Buch kam. Es wird alles erklärt, von den nötigen Utensilien über die benötigten Zutaten bis zu Tipps und Tricks rund um den Crunch. Beim Outro erfahren wir einiges über die Mochis und bekommen Grundrezepte an die Hand.

Die verwendeten Zutaten sind nicht alle in jedem Supermarkt erhältlich, aber der Asia-Shop hilft da immer! Der Aufwand ist in meinen Augen nicht ganz unerheblich bei einigen Gerichten. Das Ergebnis kann auch mal völlig anders als erwartet werden. Am Ende weiß man jedenfalls, dass man im Restaurant nicht ohne Grund die besten Knuspergerichte bekommt. Übung ist wichtig und die haben die Köche dann doch im Gegensatz zu mir!

Die Idee mit dem Comic ist schön, jedenfalls für alle, die auf Mangas und Comics stehen. Mir wäre das jetzt nicht so wichtig gewesen, zumal ich die Zeichnungen nicht wirklich schön finde.

Die Rezept-Titel sind auch auf Japanisch (Schriftzeichen) angegeben. Untereinander stehen die Zutaten gelistet, die für die jeweiligen Teile des Rezepts benötigt werden. Anschließend folgen die kurzen, knapp gehaltenen Anweisungen zu den Arbeitsschritten.

Insgesamt ist das Buch für mich eins der Art, die man gern im Regal stehen hat, um nachschlagen zu können, wenn nötig oder einen Themenabend zu gestalten. Also nicht unbedingt zum täglichen oder häufigen Gebrauch. Dennoch interessant und frisch – daher von mir vier Sterne.

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