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Veröffentlicht am 29.07.2023

Der kleine Schlaue ist wieder da!

Idefix und die Unbeugsamen 04
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Kam der kleine Idefix in den Asterix-Comics gern mal als Randfigur zu kurz, hat er hier seine eigene Reihe. Wohl nicht zufällig ähnelt er Asterix von der Mimik her gewaltig und auch der Charakter in dieser ...

Kam der kleine Idefix in den Asterix-Comics gern mal als Randfigur zu kurz, hat er hier seine eigene Reihe. Wohl nicht zufällig ähnelt er Asterix von der Mimik her gewaltig und auch der Charakter in dieser Reihe erinnert stark an den kleinen Gallier.

Die Zeichnungen sind gewohnt hochwertig. Die Charaktere ergeben eine lustige Bande. Die bekannten Figuren aus der Asterix-Reihe (ich persönlich freue mich immer sehr über Minchen!) sind hier Nebenfiguren, dafür gibt es einige neue Figuren in jeder Geschichte. Die Namen finde ich teils nicht so wirklich gelungen. Vermutlich hat die Zielgruppe da allerdings eine andere Meinung. Diese Reihe ist „ab 8 Jahren“ empfohlen. Mehr oder weniger stimme ich dem auch zu. Allerdings denke ich, dass die Eltern dabei sein sollten, denn ich vermute, zu der einen oder anderen Szene und einigen Texten ist Erklärungsbedarf.

Die Geschichten handeln alle mehr oder weniger von Zusammenhalt, Gemeinschaft und Gerechtigkeit. Das Gute siegt über das Böse, die Helden strahlen, die Bösen machen sich lächerlich. Ein bisschen sehr stereotyp, aber sicher für die Zielgruppe stimmig. In den einzelnen Bildern sind oft witzige Details zu finden, wenn man genauer hinsieht.

Schwierig finde ich die Schrift. Sie ist sehr klein und dafür alles in Großbuchstaben. Ich denke, das ist für die Zielgruppe weniger einfach zu lesen und vor allem empfinde ich persönlich Dauergroßschrift als „schreien“ und das mag ich so gar nicht.

Für die echten Fans ist diese Reihe eine feine Sache, ganz gleich welchen Alters! Kleines Format, drei abgeschlossene Geschichten, viele Anspielungen in Bildern und Texten – ich gebe vier Sterne!

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Es geht lecker weiter!

Kochen zu zweit. Band 2
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Schon der erste Band hat mich total begeistert. Dieser steht dem ersten in nichts nach. Da Dani und Roland Trettl so ein tolles Paar abgeben und beide unfassbar sympathisch sind, ist es echt schade, dass ...

Schon der erste Band hat mich total begeistert. Dieser steht dem ersten in nichts nach. Da Dani und Roland Trettl so ein tolles Paar abgeben und beide unfassbar sympathisch sind, ist es echt schade, dass es bei ihnen beziehungstechnisch nicht mehr klappt und sie da getrennte Wege gehen. Ich fände es toll, wenn sie beruflich noch ein Team bleiben könnten.

Die beiden haben das Buch diesmal ein klein wenig anders unterteilt. Nach einem Blick hinter die Kulissen folgen die Themen Snacks; Vorspeisen; Salate & Suppen; Pasta & Co; Hauptdarsteller Geflügel; Hauptdarsteller Schwein & Rind; Hauptdarsteller Fisch & Meeresfrüchte; Hauptdarsteller Gemüse; Nachspeisen.

Ich mag die kleinen Frotzeleien zwischen den beiden sehr. Das ist nie giftig, sondern richtig liebevoll und mit Verständnis. Auch wenn’s insgesamt schief ging, daran lag es sicher nicht. Die Fragen und Antworten machen die beiden nahbar und man findet sich auch öfter mal selbst darin. Super sympathisch, nicht abgehoben, bodenständig und vor allem genussfreudig.

Es werden einige relativ exotische Zutaten verwendet. Ich habe davon natürlich nicht alles da und möchte sie auch nicht unbedingt alle zukaufen. Deshalb habe ich es Dani gleich getan und sie ersetzt, also das Rezept dann entsprechend umgewandelt. Geht fast immer gut, vor allem, wenn es sich, wie beim Rührei Spezial, um Rehpfeffersalami handelt. Die habe ich durch meine Lieblings Pfeffersalami ausgetauscht. Auch bei den Pilzen habe ich geschummelt, den Knoblauch durch frischen ersetzt und die Gewürz- und Pfeffermischung ebenfalls ausgetauscht. Mir hat’s trotzdem super geschmeckt!

Bei den Fotos und Rezepten läuft mir einfach das Wasser im Munde zusammen – selbst bei den Rezepten, die Zutaten enthalten, die ich persönlich nicht mag. Dazu gehören Avocado, Schweinefleisch (und auch Schinken, Speck und Würstchen), Pilze außer Champignons und Meeresfrüchte. Die beiden zaubern tolle Speisen und ich habe kein Problem damit, mir die vorgenannten Zutaten weg- und Ersatz dazu zu denken. Klappt beim Umsetzen auch immer mehr oder weniger perfekt.



Ein wenig stören mich die Zutaten und Gewürze, die man ganz subtil am Ende zum Bestellen findet. Das ist mir nach reiflicher Überlegung aber keinen Sterneabzug wert, denn ich bin kreativ genug, selbst zu würzen, andere Mischungen zu machen oder zu kaufen. Auch dass die eine oder andere Zutat exotischer ist, als man sich das wünscht, schmälert die Freude an diesem wunderschönen Kochbuch bei mir nur marginal. Darum bleibt es bei mir bei fünf Sternen!

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Ein Engländer in Frankreich

Mord & Croissants
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Richard Ainsworth lebt in Frankreich, wo er ein kleines Bed & Breakfast führt, obwohl er eigentlich gerne lange schläft. Er hat seine Hühner nach Diven alter Filme benannt hat. Haustiere duldet er nicht ...

Richard Ainsworth lebt in Frankreich, wo er ein kleines Bed & Breakfast führt, obwohl er eigentlich gerne lange schläft. Er hat seine Hühner nach Diven alter Filme benannt hat. Haustiere duldet er nicht in seiner Pension, doch dann steigt Valerie d’Orçay mit ihrem „Taschenwolf“ Passepartout bei ihm ab, ein Gast verschwindet spurlos und Ava Gardner (die Henne, nicht die Schauspielerin) wird ermordet. Das ist zu viel für Richard, aber er ist gezwungen, auf eigene Faust zu recherchieren. Valerie ist sofort mit dabei und die beiden so unterschiedlichen Individuen finden Erstaunliches heraus!

Dies ist ein Cozy Crime, der so cozy ist, dass man fast schon zu sehr entspannt. Es gibt eine Menge lustiger Szenen, die an Klamauk grenzen. Auch sind die Figuren sehr stark überzeichnet. Natürlich ist das gewollt, wirkt aber insgesamt dann doch etwas bemüht. Hier merkt man dann, dass der Autor Ian Moore ein Comedian ist.

Viele der Figuren sind extrem klischeehaft gezeichnet, aber auch hier erkennt man insgesamt die Absicht dahinter. Das ist dann mehr Humor als Krimi und sollte dann auch so deklariert werden, um Enttäuschungen zu vermeiden. Spannung ist vorhanden, aber nicht sehr hoch gehalten. Kleine und feine Wendungen wiegen hier mehr und machen den Charme des Buches aus.

Insgesamt ist dies kein echter Pageturner und auch nicht unbedingt ein hitverdächtiges Buch, aber für die nette Auszeit vom Alltag mit ein bisschen Seele baumeln lassen und humorvoller Lektüre ist es genau richtig. Ich gehe zudem davon aus, dass sich die Reihe im Laufe der Zeit insgesamt steigern wird und dieser Auftakt nicht alles Potenzial verbraucht hat, das darin steckt. So einige lose Fädchen wollen doch weitergesponnen werden, allen voran die Sache mit dem Buch, das Richard schreiben möchte und seiner Ehefrau, die in England geblieben ist. Daher gebe ich vier Sterne, zu denen auch Johannes Steck mit seiner Art, das Hörbuch einzulesen, stark mit beiträgt.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Vielversprechender Anfang

Scurry 1
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Der Winter ist hart und außergewöhnlich lang, die Menschen verschwunden und die Kolonie Mäuse und Ratten kämpft in einem der verlassenen Häuser ums Überleben. Wilde Katzen, Raubvögel und die Monster aus ...

Der Winter ist hart und außergewöhnlich lang, die Menschen verschwunden und die Kolonie Mäuse und Ratten kämpft in einem der verlassenen Häuser ums Überleben. Wilde Katzen, Raubvögel und die Monster aus dem Wald machen ihnen die Nahrungssuche schwer. Pict versucht im Haus ihr Bestes, um ihrem Vater zu helfen, die Kolonie zusammenzuhalten und vor den Plänen von Resher zu schützen, Wix will als Späher den ominösen Truck suchen, der angeblich voller Nahrung ist.

Die Bilder sind mit unbeschreiblich viel Liebe zum Detail und dem Malen selbst gestaltet. Wenn man bedenkt, dass Mac Smith ein Autodidakt ist, erstaunt das umso mehr. Sie erinnern mich an die hohe Qualität früherer Disney-Zeichentrickfilme und erfreuen mein Herz entsprechend. Man kann sich nicht sattsehen und findet immer wieder neue Details. Sei es nun der Titel eines Buches, auf dem Orim thront, ein Windspiel auf der Veranda oder das Fliesenmuster – ich finde diese Feinheiten ganz besonders wichtig und bemerkenswert.

Die Story selbst ist düster und natürlich kurz. Immerhin findet sie auf weniger als 90 Comic-Seiten statt. Da es drei Bände sind und jedes Buch mehr als zwanzig Euro kostet, ist das schon eine Ansage und nicht für alle Fans des Genres so ohne weiteres machbar. In diesem ersten Band erfährt man nicht allzu viel, vor allem nicht, wo die Menschen sind und warum sie nicht mehr da sind. Es wird nur klar, dass Mäuse und Ratten zusammen in Kolonien leben, die weit übers Land verteilt sind, die Katzen der böse Feind sind (aus Mäuse- und Rattensicht ganz logisch) und im Wald Monster lauern vor denen beide Spezies große Angst haben. Diese scheinen mir Wölfe zu sein und da ich persönlich Katzen und Wölfe faszinierend finde, mag ich diese Einstufung nicht so sehr – aber ich liebe die Bilder!

Der Interpretationsspielraum ist hier groß. Die dystopische Geschichte zeigt in Form einer Fabel, wie die Menschheit sich verhält und wie falsch sie damit handelt. Aber sie zeigt auch, dass Mensch und Tier eng miteinander verbunden sind – ob uns das nun gefällt oder nicht.

Wie bei jeder Story, so sind auch hier die Charaktere das Maß aller Dinge. Sie sind herrlich dargestellt und man entwickelt sofort Sympathien und Antipathien. Die Galerie am Ende des Buches macht echt Spaß. Die Neugier auf die Folgebände ist ganz klar geweckt. Preislich eine Herausforderung, qualitativ in jeder Hinsicht aber topp. Ich mag Wix und Pict sehr und gebe fünf Sterne, nicht zuletzt, weil ich mich ein kleines bisschen an „Watership Down“ erinnert fühle, auf sehr positive Art.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Besondere Verbindungen

Vom Ende der Nacht
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Rosie und Josh sind Zwillinge. Sie sind auf besondere Weise miteinander verbunden, leben dennoch ihre Leben eigenständig. So kommt es, dass Rosie Joshs Freund Will erst wirklich auffällt, als dieser bei ...

Rosie und Josh sind Zwillinge. Sie sind auf besondere Weise miteinander verbunden, leben dennoch ihre Leben eigenständig. So kommt es, dass Rosie Joshs Freund Will erst wirklich auffällt, als dieser bei ihnen übernachtet, weil in der Zeit, in der Will Josh Nachhilfe gab, viel zu viel Schnee gefallen ist, als dass er in der Nacht noch nach Hause fahren könnte. Die beiden merken, wie gut sie sich verstehen und obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, ist da diese Anziehungskraft. Fortan versuchen sie, herauszufinden, wie sie damit umgehen sollen. Rosie kann Will nicht gehen lassen, aber sich auch nicht fallen lassen. Dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu und alles wird noch schwieriger – für beide.

Ich bin überrascht, wie sehr mich diese Geschichte bewegt, berührt und auch auf gewisse Weise still werden lässt. Ich hatte so oft eine kleine Wut auf Rosie und wollte sie schütteln, doch endlich zu tun, was sie wirklich möchte, nicht immer nur das, was irgendwer für richtig halten könnte. Dennoch habe ich einfach nur still abgewartet, ob sie selbst drauf kommt. Sowohl Rosie als auch Will mochte ich von Anfang an, trotz der Schwächen und Fehler, die beide haben. Wer hat denn keine? Viel wichtiger sind die Stärken, die sie haben und die eher zwischen den Zeilen zu finden sind.

Die Nebenfiguren tragen sehr viel zum Charme des Buches bei. Selbst jene, die mir weniger sympathisch sind, finde ich sehr gut gezeichnet und platziert. Vor allem ist sehr schön zu sehen, wie sehr auch – oder gerade – diese Rosies Verhalten prägen. Claire Daveley hat wunderschön eingefangen, wie Menschen in den unterschiedlichen Phasen ihres Lebens und auf Schicksalsschläge reagieren und agieren. Dabei werden sehr viele Themenbereiche angeschnitten und angesprochen, denen wir uns alle im Laufe unseres Lebens stellen müssen, aber auch einige, von denen wir alle hoffen, dass wir niemals damit in Berührung kommen werden.

Ich hätte nicht erwartet, dass mich diese Story so sehr in ihren Bann zieht und es schafft, dass ich völlig anders als gewohnt auf eine Liebesgeschichte reagiere. Das liegt wohl daran, dass die Ereignisse drumrum so viel schwerer wiegen und die Liebe hier fast schon zum Beiwerk wird. Oder es liegt daran, dass man mit 50+ auf vieles zurückschauen kann und die Story von Rosie und Will daher mit anderen Augen sieht? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich „Vom Ende der Nacht“ einfach großartig finde, mein Herz aufgegangen ist und ich hoffe, selbst weniger darauf achten werde, was andere erwarten und mehr tue, was ich selbst möchte. Wirklich möchte.

Jeder muss nur sich selbst gefallen und Rechenschaft ablegen. Und das ist oft schwerer, als es anderen recht zu machen. Fünf Sterne!

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