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Veröffentlicht am 07.09.2023

Im Backofen kann man auch prima kochen!

Kochen mit Christina
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So langsam macht mir Christina Bauer echt Angst. Ich liebe ihre Rezepte, ihre Backbücher und ihre Art. Sie ist rundum sympathisch und schafft es, gelingsichere Rezepte zu veröffentlichen, als sei das völlig ...

So langsam macht mir Christina Bauer echt Angst. Ich liebe ihre Rezepte, ihre Backbücher und ihre Art. Sie ist rundum sympathisch und schafft es, gelingsichere Rezepte zu veröffentlichen, als sei das völlig selbstverständlich.

Auch dieses neue Buch überzeugt wieder rundum. Nein, sicher schmeckt nicht jedem alles, aber jeder findet eine ganze Reihe Rezepte nach dem eigenen Geschmack. Mich hat sofort der Krautstrudel fasziniert und ich habe ihn schon mehrfach gebacken – auch mit Abwandlungen, die bei den Rezepten der Autorin fast ausnahmslos möglich sind.

Die meisten Rezepte machen nicht allzu viel Aufwand, aber dass auch Schnibbelarbeit Zeit benötigt, sollte man einkalkulieren. Auch wird nicht ausschließlich der Backofen benutzt. Bei einer ganzen Reihe von Rezepten wird zumindest ein Teil klassisch auf dem Herd vorbereitet. Doch insgesamt werden alle Gerichte im Backofen fertiggestellt. Das heißt auch, dass man fast alle Gerichte prima vorbereiten kann, wenn man Zeit hat. Zur gewünschten Zeit wird dann der Backofen vorgeheizt, das vorbereitete Essen hineingegeben und während der Backzeit ist Familienzeit oder Zeit für den Besuch.

Auch dieses Buch startet mit einem kleinen Theorie-Teil. Ein besonderer Punkt ist dabei die Wochenplanung. Mir leuchtet ein, was damit bezweckt werden soll, allerdings klappen bei mir persönlich solche Pläne selten, ganz einfach deshalb, weil der Appetit etwas anderes möchte. Das ist aber kein Problem, ich habe vieles vorrätig und Geschäfte ganz in der Nähe.

Die Kapitel Tiptop Teig: Grundrezepte; Jetzt aber fix: Wenn es schnell gehen muss; So sweet: Wenn du Lust auf Süßes hast; Hereinspaziert: Wenn Besuch zum Essen kommt; Basics und Beilagen: Wenn es die Extraportion braucht; Spar dir Herdzeit: Wenn wirklich jede Minute zählt; Aus Eins mach Zwei: Wenn du nicht von null starten willst und Es grünt so grün: Wenn es mal vegetarisch sein soll sind alle klassisch aufgebaut mit Zubereitungszeit, Backzeit, Backtemperatur, Zutatenliste (mit Angabe der Personenzahl und dem benötigten Gefäß) und den gut beschriebenen Arbeitsschritten. Fast immer gibt es auch noch am Ende einen Tipp. Gekrönt wird dann alles mit einem – mir sehr wichtigen – Foto des Gerichts. Ganz lassen kann Christina es nicht – es findet sich auch ein Brotrezept!

Die Zutaten sind wunderbar alltagstauglich, nichts ist exotisch oder schwer aufzutreiben. Vieles hat man immer im Haus und in der Speisekammer. Die Arbeitsschritte sind nicht wirklich kompliziert. Besonders toll finde ich die Grundrezepte. Die Autorin hat das Backofenkochen nicht neu erfunden, aber sie zeigt, wie lecker man so kochen kann und wie lecker die einfache Küche sein kann. Gute Zutaten und Liebe ergeben gesunde, leckere Gerichte. Ich bin wie immer begeistert und ja, ich gebe fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Wer braucht da noch Tütchenwürze?

Fix ohne Fix (Band 2) - schnelle Familienrezepte der SPIEGEL-Bestseller-Autorin Sandra Franitza von Sandras Kochblog
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Ein weiteres Buch, um die Tüten-Gewürze, die keiner braucht, ganz einfach selbst zu kochen, schnell und familientauglich, das finde ich einfach toll! Wieder zeigt Sandra Franitza, dass es kein Hexenwerk ...

Ein weiteres Buch, um die Tüten-Gewürze, die keiner braucht, ganz einfach selbst zu kochen, schnell und familientauglich, das finde ich einfach toll! Wieder zeigt Sandra Franitza, dass es kein Hexenwerk ist, die Gewürze selbst zu den Zutaten zu geben und das Kochen so frisch, lecker und ebenso schnell, wie mit den teuren Tüten geht. Und da ich kein Freund von Blogs bin, freut es mich natürlich umso mehr, dass der Heel-Verlag das Buch herausgebracht hat.

Leider verwendet die Autorin auch in diesem Buch wieder Gemüsebrühpulver und Schmelzkäse. Wenigstens verzichtet sie auf Creme fine und nutzt echte Sahne. Konsequenter wäre, wenn auch diese beiden Produkte verbannt werden würden. Sehr gefreut habe ich mich dennoch über eine Suppe, die ich seit frühester Kindheit liebe, ganz besonders wenn ich kränkle oder Seelentrost brauche: Tomatensuppe mit Reis! Insgesamt sind die Zutaten überschaubar, nicht exotisch und überall gut zu bekommen.

Hier geht es um leckere, recht problemlose und schnelle Gerichte. Da sollten Nährwerte Nebensache sein und darum freut es mich sogar sehr, dass auf diese Angaben verzichtet wurde. Wollte man unbedingt moppern, könnte man noch sagen, dass die Angabe des Zeitaufwandes insgesamt bei den Rezepten sehr schön gewesen wäre. Durch die Bemerkungen der Autorin habe ich mal die Tütchen-Regale genauer angesehen und tatsächlich – da hat sich das Programm wohl deutlich geändert. Ich habe mich vor ein paar Jahren gern von den Namen der Gerichte zum Selbstkochen inspirieren lassen. Einige Sorten, die mir früher immer aufgefallen waren, gibt es gar nicht mehr. Umso schöner finde ich, dass die nachgebauten Rezepte hier im Buch zu finden sind.

Ebenfalls erwähnen möchte ich die Fotos. Die sind mir bei Rezepten immer super wichtig, denn ich lasse mich von der Optik am meisten ansprechen. Rezepte ohne Foto fallen bei mir automatisch durchs Raster und werden ignoriert. Hier wurde nicht enorm gestylt. Viele Fotos ähneln sich vom Geschirr und dem Untergrund sehr, nur die Speisen sehen anders aus. Das fällt mir positiv auf, denn der Fokus liegt ja auf dem Rezept und zu Hause nutzt man ja ebenfalls immer wieder dieselben Töpfe, Pfannen und Teller. Deshalb sprechen mich diese Fotos noch mehr an – es ist eben, wie zu Hause!

Auch wenn ich selten bis gar nie solche Fix-Tüten genutzt hatte (einige nur, um herauszufinden, wie es schmecken soll) und seit Jahren gar nicht mehr, finde ich die Idee, die Rezepte nachzubauen und eine Kochbuch-Reihe daraus zu machen, großartig. Ganz besonders, weil die meisten Gerichte ohne großen Aufwand gekocht werden können und kein Chichi brauchen. Unterteilt in die Kapitel Ofengerichte, die jeder liebt; Lecker mit Geflügel; Pasta für die ganze Familie; Gutes aus Pfanne und Topf und Suppen, Snacks und Beilagen finden sich 57 abwechslungsreiche Rezepte, die sich zwar zum Teil denen aus dem ersten Buch ähneln, aber dennoch stark genug unterscheiden, um völlig anders zu sein.

Ja, ich mag das Buch! Und diesmal drücke ich auch bei Gemüsebrühpulver und Schmelzkäse ein Auge zu und gebe fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 05.09.2023

In der Pfanne gelingt’s!

Einfach in die Pfanne!
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Wer mich und meine Vorratskammer kennt, kennt auch meine Kochausrüstung und weiß, dass ich ein großer Pfannen-Fan bin und eine wahre Sammlung davon habe. Alle Größen und Arten finden sich hier. Ein spezielles ...

Wer mich und meine Vorratskammer kennt, kennt auch meine Kochausrüstung und weiß, dass ich ein großer Pfannen-Fan bin und eine wahre Sammlung davon habe. Alle Größen und Arten finden sich hier. Ein spezielles Kochbuch für dieses geniale Küchenutensil ist natürlich der Hit für mich!

Hier bekommt man auch eine kleine Pfannen-Warenkunde. Nur die Keramik-Pfanne ist nicht vertreten, dafür aber die gute alte Emaille-Pfanne. Christian Henze fasst sich im Vorwort kurz. Dafür legt er lieber mit den Rezepten richtig los. Sehr schön! Eingeteilt ist das Buch in die Kapitel Einfach und express; Einfach und leicht; Einfach und deftig; Einfach und mit Teig; Einfach und süß. Das Kapitel „einfach und leicht“ ist mir persönlich zu Asia-lastig. Dafür könnte ich mich bei „Einfach und Express“ hoch und runter kochen, mit Ausnahme der Gerichte mit Kokos (mag mein Mann nicht) und Schwein (esse ich nicht). Bei den weiteren Rezepten verzichten mein Mann und ich gemeinsam auch auf jene mit Tofu und/oder Avocado. Dennoch bleiben so viele Rezepte übrig, dass man sich definitiv nicht beklagen kann.

Der Aufbau der Rezepte ist ganz nach meinem Geschmack. Auf einer Seite findet sich der Titel des Rezepts mit der Angabe der Zubereitungsdauer, der Zutatenliste, daneben den Arbeitsanweisungen und am Ende Nährwertangaben und sehr häufig noch ein Tipp zum Rezept und/oder den Beilagen. Ganz unten ist noch vermerkt, aus welchem Kapitel das Rezept gerade ist. Und die gegenüberliegende Seite ist ganz dem Foto zum fertigen Gericht gewidmet – mir sehr wichtig und hier auch noch jedes Mal sehr gelungen und appetitanregend. Die Zutaten sind gut zu bekommen und alles andere als exotisch. Das gefällt mir natürlich sehr. Auch bin ich sehr zufrieden damit, dass hier zwar nicht das Rad neu erfunden wurde, aber altbekannte, teils fast schon vergessene Rezepte (die letzten Jahre waren voller Chichi, das ich einfach nicht mehr mag) mit neuem Schwung versehen werden.

Für mich ein sehr alltagstaugliches Kochbuch, das auch für Kochanfänger durchaus geeignet ist. Hier dürfte jeder eine ganze Reihe Rezepte nach dem eigenen Geschmack finden und auch mal ein kleines Experiment wagen. Mir gefällt’s super, deshalb gebe ich auch fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Regt sehr zum Nachdenken an – wunderschön!

Das Chaos eines Augenblicks
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Scarlett und Evie sind ganz besondere beste Freundinnen, seit sie elf Jahre alt waren. Inzwischen leben sie in einer gemeinsamen Wohnung und unterstützen sich gegenseitig. Als Evie die Diagnose MS erhält, ...

Scarlett und Evie sind ganz besondere beste Freundinnen, seit sie elf Jahre alt waren. Inzwischen leben sie in einer gemeinsamen Wohnung und unterstützen sich gegenseitig. Als Evie die Diagnose MS erhält, tut Scarlett alles in ihrer Macht stehende, um ihr zu helfen und Halt zu geben. Doch dann wird Scarlett durch einen Unfall aus dem Leben gerissen, als sie einem Fremden helfen will, der gerade mitsamt Fahrrad gestürzt ist. Und ausgerechnet dieser Fremde ist es, der sie aus ihrer Trauer ins Leben holt und auch Evies Herz gewinnt. Evie fühlt sich, wie eine Verräterin. Und sie weiß nicht, dass Scarlett noch immer an ihrer Seite ist.

Diese Story ist ganz klar eine Liebesgeschichte, doch steckt noch so viel mehr darin. Ganz unromantische Themen, wie Depressionen, Krankheiten, Suizid, Tod und Ehebruch werden ebenso verarbeitet, wie das Wachsen an Aufgaben, Selbstlosigkeit und Mut für neue Wege. Gekrönt wird sie noch mit einer Spur Esoterik und Übersinnlichkeit. Insgesamt ist dies also ein ganz außergewöhnliches Gesamtpaket.

Mal erzählt Evie, mal Scarlett. Das ergibt dann ein gutes Gesamtbild, eine gute Übersicht über die Geschichte, mit Ausflügen in die Vergangenheit und Geschehnissen in der Gegenwart. Die weiteren Figuren, darunter auch Anna/Astrid, Scarletts Familie, Nate und seine Familie, sind ebenso gut getroffen, wie Scarlett und Evie. Alle sind authentisch und agieren nachvollziehbar. Selbst der doch sehr mystische Schluss ist in sich wunderbar stimmig – und er tröstet unbeschreiblich.

Es ist fast schon ein bisschen zu viel mit all den sympathischen Figuren, aber irgendwie tut das auch enorm gut. Ganz sanft bekommt man vor Augen geführt, dass einfach jeder Mensch gute Seiten und Eigenschaften hat. Egal, was passiert, das macht den Menschen nicht per se zu einem bösen Menschen. Der Titel ist Programm: Es dreht sich hier alles um die Folgen eines einzigen Augenblickes und darum, dass dieser Augenblick so viel mehr ist, als er scheint. Selbst die schwere Krankheit von Evie tritt bei all den anderen Ereignissen in den Hintergrund. Für Evie selbst ist ihre Erkrankung weniger relevant, als Scarletts Tod. Deren Präsenz, sie Evie gar nicht spürt, streichelt meine Seele, denn ich musste mich von zu vielen Menschen bisher verabschieden. Der Gedanke, dass sie bei uns sind, bis wir den richtigen Weg haben, ist sehr tröstlich.

Für mich ist dieses Buch etwas ganz besonders. Es regt zum Nachdenken an, tröstet, hallt lange nach. Nicht nur Evie, auch Scarlett wächst über sich hinaus und beide versöhnen sich mit dem Schicksal. Mélanie Fouché und Nora Jokhosha haben es wunderbar eingesprochen und tragen sehr zu meiner Begeisterung bei. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Zu international für mich bei „Schwarzwald“ als Thema

Schwarzwald Reloaded 4
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Mein Speiseplan kommt immer öfter ohne Fleisch aus. Zudem liebe ich regionale Küchen und lasse mich davon zu kleinen kulinarischen Urlauben inspirieren. Die Schwarzwaldküche fleischlos, das hat mich sehr ...

Mein Speiseplan kommt immer öfter ohne Fleisch aus. Zudem liebe ich regionale Küchen und lasse mich davon zu kleinen kulinarischen Urlauben inspirieren. Die Schwarzwaldküche fleischlos, das hat mich sehr gereizt!

Die Hauptthemen sind Frühling; Sommerernte; Nudeln; Schnitzel ohne Schwein; Plant-Based; Rezepte für den Herbst; Jetzt wird’s süß. Dazwischen sind immer wieder längere Texte, die den Leser über die Idee, das Team, die Zutaten und vieles mehr informieren. Diese Texte lesen sich gut und machen tatsächlich etwas schlauer. Besonders schön finde ich „Merci g’sait!“. Hier lernt man alle Beteiligten quasi ein wenig kennen, bekommt die Gesichter zu den Rezepten zu sehen, was ich fast so wichtig finde, wie Fotos zu den Rezepten!

Für mich persönlich sind nur Rezepte relevant, die ohne Ersatzprodukte, wie beispielsweise Soja oder eben plant-based Fleischersatz, auskommen. Dass eine ganze Reihe Rezepte in diesem Buch sich auch damit beschäftigen, stört mich nur am Rande, denn es soll ja nicht nur mir, sondern der breiten Masse gefallen.

Der Aufbau der Rezepte ist eine Art augepimpte klassische Form. Das gefällt mir sehr gut. Unter dem Titel des Rezepts findet man immer eine kleine Info. Ganz oben in einer Ecke sind die Angaben zum Verfasser des Rezepts, dem Schwierigkeitsgrad, der Zubereitungszeit, der Menge und der Rezeptart (vegetarisch/vegan). Die Zutaten sind nach Teilrezept aufgelistet (viele Rezepte bestehen aus mehreren Teilen). Gelegentlich findet sich noch ein Tipp auf der Seite oder auch ein QR-Code, der dann zu passenden Videos führt.

Die Arbeitsschritte sind in kurzen, prägnanten Sätzen beschrieben. Es ist ratsam, sich jedes Rezept vor dem Nachkochen mindestens einmal gut durchzulesen und im Kopf schon mal durchzuspielen, um abchecken zu können, wie man gewisse Abläufe koordiniert und damit im Zeitplan bleibt.

Die eine oder andere für mich exotische bzw. neue Zutat (ich kannte Haferkochcreme tatsächlich noch nicht, was aber auch daran liegt, dass ich Flexitarier bin und eben fleischlos, nicht vegetarisch oder vegan koche; auch Mie de Pain befindet sich nicht in meinen Vorräten) hat mich dann doch überfordert. Bei „Vegetarisches Fried Chicken“ ist es ganz krass – die Hälfte der Zutaten kenne ich nicht. Das führt mich aber auch zu meinem Haupt-Kritikpunkt: Viele Rezepte haben mit dem Schwarzwald recht wenig zu tun, sind schon mehr internationale Küche und im besten Fall Crossover. Ich hätte mir definitiv mehr typische Schwarzwälder Speisen, aber eben ohne Fleisch bzw. tierische Produkte gewünscht.

Fazit: Ein tolles Kochbuch, das für mich nur zu wenig mit dem Thema „Schwarzwald“ zu tun hat, mich aber kulinarisch fordert und auch mal herausfordert. Das Team ist sympathisch, die Fotos zu den Rezepten appetitanregend. Ich gebe vier Sterne.

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