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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2021

Gelungene Zusammenstellung

Indoor-Ernte
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In Städten hat man oft nicht die Möglichkeit, einen kleinen Garten anzulegen. Aber auch auf dem Land wohnt nicht jeder in einem Haus mit Gartenanteil. Wir haben das Glück, einen kleinen eigenen Garten ...

In Städten hat man oft nicht die Möglichkeit, einen kleinen Garten anzulegen. Aber auch auf dem Land wohnt nicht jeder in einem Haus mit Gartenanteil. Wir haben das Glück, einen kleinen eigenen Garten zu haben, aber mit diesem Buch gelingt es zusätzlich, im Haus und auch im Winter einiges zu ernten. Das finde ich spannend und großartig.

Carolin Engwert geht auf alles ein, was man vor dem Start wissen und beachten muss. Das startet bei der richtigen und guten Ausstattung, geht über die Substrate und die Beleuchtung bis zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit, wobei sie auch auf die Probleme durch Schädlinge und Schimmel eingeht.

Die Pflanzen sind unterteilt in die Kapitel:
Keimsprossen &Microgreens
Salate & Gemüse
Speisepilze
Kräuter
Essbare Zimmerpflanzen

Bei allen gibt es informative Pflanzensteckbriefe, bei den meisten noch DIY-Vorschläge und Indoor-Specials. Die kleinen Checklisten sind sehr hilfreich. Alles ist aussagekräftig beschrieben und bebildert. Aber auch, was nicht möglich ist, wird erwähnt und erklärt. Die Tipps und Tricks sind teils alt – aber dadurch nicht schlecht! Man vergisst ja gern mal was und hier wird man wieder daran erinnert. Für Neueinsteiger ist das Buch genial, für alle, die sich schon länger mit dem Thema befassen, kann es aber auch mit neuen Ideen und Anregungen aufwarten.

Je nach Geschick und Ausdauer klappen die Vorschläge mehr oder weniger gut. Aber das ist ja im Leben immer und überall so und manchmal klappt eben erst der fünfte, sechste, siebte Versuch. Da so viele Ideen zusammengestellt wurden, findet man genug, das wirklich einfach klappt, und kann sich dazu eins der etwas schwierigeren Projekte heraussuchen.

Nicht nur mit Kindern, auch für sich selbst ist diese Beschäftigung bereichernd und inspirierend. Schon allein ein ewig nachwachsender Salat ist doch ein kleines Wunder, oder?

Mir gefällt dieses Buch richtig gut und ich probiere mich gerade nach und nach durch alle Vorschläge durch. Das macht riesig Spaß! Ich gebe fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 05.04.2021

Was ein Gemälde so alles in Bewegung setzen kann!

Bernsteinsommer
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Christinas Mann Arne hat ihr eröffnet, dass er sie nicht mehr liebt. Das trifft sie weniger hart, als sie gedacht hätte. Doch dass ihr Vater sich durch seine Alzheimererkrankung immer mehr verändert und ...

Christinas Mann Arne hat ihr eröffnet, dass er sie nicht mehr liebt. Das trifft sie weniger hart, als sie gedacht hätte. Doch dass ihr Vater sich durch seine Alzheimererkrankung immer mehr verändert und sie ihn dadurch immer mehr verliert, schmerzt sie sehr. Früher war er Kriminalbeamter und malte in seiner Freizeit. Inzwischen lebt er im Heim und muss immer mal wieder eingesammelt werden, weil er sich auf Spaziergänge macht. Als sie durch Zufall auf ein Gemälde stößt, das unmöglich von ihrem Vater sein kann, beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei erfährt sie viel über ihre Vorfahren und lernt das Leben positiv zu sehen, egal, was da kommt …

In Anne Barns neuem Buch geht es um Gefühle. Ja, klar, mag man jetzt denken. Aber es geht eben nicht ausschließlich um Verliebtsein, Liebe, Beziehungen, sondern viel größere Gefühle, nämlich der Liebe zu einem Menschen, den man gerade an seine Krankheit verliert. Für die Angehörigen sind Alzheimer und Demenz eine schwere Belastungsprobe, aber wie es den Betroffenen selbst geht, weiß niemand so genau. Sie leben in einer anderen, für uns nicht erreichbaren Welt. Sind wir nicht verpflichtet, sie darin so glücklich wie möglich sein zu lassen, ganz gleich, was es uns selbst kostet? Auch wenn es scheinbar nur am Rande behandelt wird, durchzieht dieses Thema das ganze Buch. Es gefällt mir sehr, was das in mir bewirkt hat! Ich finde, das ist schon eine Kunst, ein „Randthema“ so geschickt dann doch zum Hauptthema zu machen.

Die Geschichte rund um Christinas Gefühlsleben ist in sich stimmig und sehr amüsant zu verfolgen. Ich muss sagen, ich hätte an Christinas Stelle dem Charme des jungen Kollegen des Vaters nicht widerstehen können. Die erneute Begegnung nach einigen Jahren und dem Scheitern der Ehe ist tatsächlich „ein Wink des Schicksals“, finde ich. Ein weiterer Strang ist die Geschichte rund um Christinas Arbeit, in der sie nicht nur aufgeht, sondern die ihr auch noch hilft, mit den Tiefschlägen des Lebens klarzukommen. Dass auch hier ein Umbruch stattfindet, bringt noch mehr „Leben“ in die Story.

Ganz ohne moralisch erhobenen Zeigefinger gibt Anne Barns dem Leser doch genug Denk-Stoff auf den Weg. Ihre Figuren schaffen es, die eigene Einstellung beim Lesen zu so einigen Dingen noch mal zu überdenken und mit anderen Augen zu betrachten. Das bereichert meiner Meinung nach enorm und deshalb kann auch „leichte Literatur“ viel bewegen und verändern.

Besonders schön finde ich, dass es kleine Berührungspunkte zu anderen Büchern der Autorin gibt. Wer ihre Bücher kennt, trifft – zumindest kurz und am Rande – auf „alte Bekannte“. Ich mag’s! Aber die Krönung für mich ist auch diesmal wieder die kleine Rezeptsammlung am Ende des Buches. Die Autorin kann nämlich nicht nur super schreiben, sondern mindestens ebenso gut backen! Wunderbar, dass sie ihre Rezepte mit den Lesern teilt.

Alle Fäden passen sehr schön zueinander und ergänzen sich gegenseitig. Man zweifelt nicht daran, dass alles genau so hätte passieren können. Gerade die beiden Szenen 1917 und 1942 sorgen dafür, dass der Kreis sich schließt und alles erklärt wird. Zwar war das Buch mal wieder viel zu schnell zu Ende, dennoch lässt es mich glücklich und bereichert zurück. Da fällt das Warten auf das nächst Buch der Autorin sehr schwer! Ich wurde bestens unterhalten und gebe glücklich fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.03.2021

Ein weiteres Highlight aus der Weber Grillbibel-Reihe!

Weber's Gasgrillbibel
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Grillen ist für die einen einfach nur Wurst und Fleisch auf den Grill, für die anderen eine Philosophie und für wieder andere eine Leidenschaft. Wir gehören zu Letzteren – und grillen deshalb auch das ...

Grillen ist für die einen einfach nur Wurst und Fleisch auf den Grill, für die anderen eine Philosophie und für wieder andere eine Leidenschaft. Wir gehören zu Letzteren – und grillen deshalb auch das ganze Jahr über, unabhängig von der Jahreszeit und dem Wetter. Außerdem hat mein Mann quasi eine Grillsammlung (und die passenden Bücher dazu) – es findet sich von jeder Grill-Art mindestens einer in seinem Besitz! Obwohl wir das Grillen mit Holzkohle doch bevorzugen, gibt es Situationen und Momente, in denen der Gasgrill einfach die bessere Variante ist. Ganz klar, dass dafür auch ein Buch eines echten Profis her muss – hier ist es!

Die große Stärke dieses Buches ist, dass hier wirklich alles erklärt wird. Von den Stärken und Vorteilen eines Gasgrills über das Gas, die Vorbereitungen, die Grilltechniken, das Zubehör – bis hin zu den Rezepten ist hier an alles gedacht und über alles gesprochen worden. Manuel Weyer gibt sein Wissen großzügig an alle Grillfreunde weiter.

Die Rezepte – ganz klar das wichtigste in diesem Buch – sind einfach toll! Da ist nichts langweilig und schnöde, sondern alles ein Hochgenuss. Sehr gut finde ich, dass zwar öfter ein wenig Aufwand betrieben werden muss, aber dennoch keins der Rezepte extrem abgehoben ist. Sie sind reich und schön bebildert. Das ist mir immer sehr wichtig. Klar, es gibt Foodstylisten, dennoch mag ich gern sehen, was ich später auf dem Teller haben werde (oder haben könnte) und bei vielen Arbeitsschritten sind die Bilder einfach super hilfreich.

Immer wieder finden sich neben der klassischen Zutatenliste und den Arbeitsschritten, sowie den Angaben zu Vorbereitungszeit, Grillzeit, Grillmethode und Ruhezeit auch noch Tipps und Informationen und Variationen des Rezepts. Auch an das Register am Ende ist gedacht worden, was für mich ebenfalls immer sehr wichtig ist.

Die Rezepte selbst sind unterteilt in die Kapitel:
Top Eleven
Rind & Kalb
Schwein, Lamm & Wild
Geflügel
Fisch & Meeresfrüchte
Gemüse, Obst & Sides
Special & Freaky
Süßes & Desserts
Kids‘ Choise

Alles lässt sich super schön kombinieren. Für jeden ist etwas dabei. Mit Ruhe und Liebe zubereitet, klappt jedes Gericht und lässt Gäste – wenn man wieder welche empfangen darf – staunen, was man mit einem Gasgrill so alles „anstellen“ kann! Mit ein wenig Experimentierfreude lassen sich natürlich alle Rezepte auch auf jedem anderen Grill oder im Backofen zubereiten! Zudem ist das Buch ideal für alle Slow-Food-Fans.

Fazit: Wieder ein Weber-Buch, das man einfach haben muss und das unter Garantie nicht einstaubt. Fünf Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.03.2021

Für Groß und Klein, für Alt und Jung – eigenes Obst und Gemüse ist einfach toll!

Es geht auch einfach!
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Das Buch spiegelt quasi in perfektionierter Form das wieder, was mir meine Mama schon im Kindesalter ermöglicht hat: Zu Gärtnern, ohne dabei zum Minilandwirt zu mutieren, dabei aber super viel Spaß zu ...

Das Buch spiegelt quasi in perfektionierter Form das wieder, was mir meine Mama schon im Kindesalter ermöglicht hat: Zu Gärtnern, ohne dabei zum Minilandwirt zu mutieren, dabei aber super viel Spaß zu haben und eine schöne breite Auswahl an tollen Dingen, die am Ende auf mich warten. Damals wuchsen bei mir Nelken neben Erbsen und Karotten neben Dahlien – alles, wie es mir in den Sinn kam und Freude machte.

Heute weiß ich, dass Mischkultur eine sinnvolle Sache ist und die Pflanzen davon profitieren – wenn es richtig gemacht ist. Auch liebe ich es, Obst und Gemüse aus dem Garten frisch zu ernten und zu verarbeiten. Aber es dürfen und sollen keine Massen sein. Ich muss mich nicht komplett selbst versorgen können – dazu ist auch mein Garten trotz vieler Hochbeete zu klein. Aber so artet es nicht in Stress und Arbeit aus, sondern macht noch immer Spaß und Freude.

Dieses Buch hilft allen dabei, genauso zu gärtnern, aber eben geplant, sinnvoll, quasi mit Gelinggarantie. Hier wird mit Rahmenbeeten gearbeitet. Sehr schön finde ich, dass Otmar Diez den Leser nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellt, sondern auch erzählt, wie er begann und welche Überlegungen zu welchen Veränderungen führten. Das gibt die Möglichkeit, selbst weiter Ideen einzubringen und die Methode für sich selbst zu optimieren und zuzuschneidern.

Die einzelnen Kapitel bauen aufeinander auf. Sie sind:
Planung
Der Weg zum Rahmengarten
Anlage und Musterbeete
Pflege
Gemüse im Rahmengarten
Kräuter im Rahmengarten
Service

So findet man schnell im Buch zurecht, sowohl als Anfänger, als auch als Fortgeschrittener oder Profi. Alles ist verständlich beschrieben und die gute Übersichtlichkeit macht das Buch zum Nachschlagewerk, das man gern griffbereit hat. Die vielen und schönen Bilder machen das Buch noch besser lesbar und verständlich.

Kleiner Tipp: Mit einem einzelnen, nicht zu großen Beet beginnen. Danach sieht man, wie viel Spaß und Freude man daran hat und kann dann quasi wachsen. Wenn man mit einfachem, pflegeleichtem Gemüse beginnt, hat man schnell ein tolles Erfolgserlebnis und kann dann nach und nach mit Pflanzen weitermachen, die ein bisschen schwieriger und heikler sind.

Fazit: Das Buch lohnt sich auf alle Fälle! Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Ein weiterer überraschender und „anderer“ King, der mich sehr beeindruckt!

Später
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Jamie Conklin ist eigentlich ein ganz normaler kleiner Junge, sieht man mal davon ab, dass er schon sehr früh lesen konnte und sich schnell nicht mehr mit Kinderbüchern abgab – und tote Menschen sehen ...

Jamie Conklin ist eigentlich ein ganz normaler kleiner Junge, sieht man mal davon ab, dass er schon sehr früh lesen konnte und sich schnell nicht mehr mit Kinderbüchern abgab – und tote Menschen sehen kann. Nein, nicht wie im Film mit Bruce Willis, eher ein bisschen in Richtung „Pushing Daisies“. Die Toten müssen ihm die Wahrheit sagen, wenn er sie etwas fragt. Obwohl seine alleinerziehende Mutter lieber nicht über diese „Sache“ reden möchte, muss sie Jamies Gabe bald nutzen, um weiter für ihn sorgen zu können. Die einzige Person, die darüber Bescheid weiß, bringt Jamie in Gefahr …

Jamie erzählt hier seine Geschichte selbst. Das mag ich sehr und es liest sich einfach immer so, als sei man persönlich derjenige, dem erzählt wird, niemand sonst. Das Spiel mit dem Wort „später“ ist typischer King-Humor, verleitet aber auch zum Nachdenken. King ist es gelungen, seinen Protagonisten im Laufe des Buches nicht nur älter und erwachsen werden zu lassen, sondern ihn selbst auch entsprechend erzählen – oder schreiben – zu lassen. Jamie wird erwachsener, reifer, „besser“. Als Leser ahnt man, dass dies wichtig sein wird. Und obwohl King wie so gerne auch hier immer wieder darauf hinweist, dass „dies eine Horrorstory“ ist, verliert sie nicht an Reiz und Thrill. Im Gegenteil – obwohl das eine oder andere auf der Hand liegt, hat mich der Autor mal wieder kalt erwischt. Wer subtilen Horror liebt, wird dieses Buch ebenso genial finden, wie ich. Für alle, die „Holzhammerthrill“ wollen, wird das Buch eher zahm daherkommen.

Ja, für mich ist dies eins seiner besten Bücher. Das Mystische ist vorhanden, aber so gekonnt, dass man daran glauben mag, dass all dies wirklich geschehen könnte. Alles ist so realistisch und lebensnah, dass es umso heftiger trifft. Ich liebe es, wie King aus recht normalen Leben und Situationen etwas herausholen kann, das den Leser nicht ruhig schlafen lässt. Er öffnet Türen, die man nicht mehr ganz schließen kann. Und als wäre das nicht schon genial genug, findet man auch eine Menge schwarzen Humor.

Seit ich Stephen King für mich entdeckt habe, mache ich alle seine Höhen und Tiefen mit ihm durch. Jedes seiner Bücher ist auf seine eigene Weise speziell. Nicht alle liegen auf meiner Wellenlänge, doch die der letzten Jahre – bis auf einzelne Ausnahmen – begeistern mich besonders. King schafft es immer wieder, mit neuen Ideen um die Ecke zu kommen. Da fragt man sich, ob er genial oder völlig irre ist! Oder um mit Kings Phantasie zu arbeiten: ob er Zugang zu einer höheren Macht hat!

Auch wenn ein Cover sich gern mal mit anderen Auflagen ändert und nicht das Wichtigste an einem Buch ist, möchte ich es hier ausnahmsweise erwähnen. Es ist absolut gelungen und erzählt tatsächlich ein Stück der Story. Es gefällt mir sehr!

Die Figuren sind wunderbar gezeichnet, es werden viele mehr oder weniger aktuelle Themen tief genug angeschnitten, dass man sie nicht übersehen kann. Wie immer verzichtet King auf „wundersame alles-ist-wieder-gut“-Zaubereien. Manche Dinge werden eben schlechter und nicht besser und man muss damit leben lernen. Die Ursachen und Wendungen sind so entsetzlich logisch und in sich stimmig, dass man leicht alles für möglich hält. Mich packt das total!

Dass dieses Buch kein Nachwort vom Autor hat, fand ich erst schade, aber ich muss zugeben, genau das macht einen Teil der Wirkung des Buches aus. So bleibt Jamie der Erzähler und damit Autor der Geschichte. Und man fragt sich noch Tage nach der Lektüre, wie es Jamie weiter ergehen wird. Wer weiß, vielleicht werden wir hier in einigen Jahren eine Fortsetzung bekommen? Ganz im Stile von „The Shining“ vielleicht?

Nun geht das Warten wieder los, auf das nächste Werk des Autors, der mich schon so viele Jahre begeistert, schockiert, überrascht und ängstigt. Fünf Sterne!

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