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Veröffentlicht am 22.09.2024

Men’s Tears

Du kennst sie
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Sophie Braam ist Barkeeperin und erlebt dabei Dinge, die sie innerlich immer mehr brodeln lassen. Eines Tages bedient sich Mark Dixon ungefragt an ihrem besten Rotwein. Und nicht nur daran. Am Ende findet ...

Sophie Braam ist Barkeeperin und erlebt dabei Dinge, die sie innerlich immer mehr brodeln lassen. Eines Tages bedient sich Mark Dixon ungefragt an ihrem besten Rotwein. Und nicht nur daran. Am Ende findet man seine Leiche in einem Müllcontainer. Nora Martin ist Polizistin und kämpft gegen Vorurteile und Rassismus. Ausgerechnet sie wird auf den Fall angesetzt. Zwei besondere Frauen umkreisen sich, finden Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Doch es sterben noch mehr Männer!

Die ersten Seiten haben mich absolut in ihren Bann gezogen und mich auf diverse Arten köstlich unterhalten, auch auf morbide Weise. So unfassbar es scheint, so irrwitzig es ist, aber Sophie hatte schnell eine Menge Sympathiepunkte gesammelt. Ihre Darstellung der Männer und wie sie die Frauen sehen, ist vielleicht ein wenig überspannt, aber auch enorm treffend. Doch dann glitt die Story leider schlagartig etwas in eine Schiene, die mir weniger gefiel. Machte die Sache mit Mark noch Punkte und ergab einen, wenn auch schrägen, Sinn, so waren Sophies Gründe bald nur noch banal und nicht mehr logisch, schon gar nicht, um auf ihrer Seite zu sein. Gleichzeitig entwickelte sich Nora nicht so, wie ich es gehofft hatte. So hatte ich etwa in der Mitte des Buches einen echten Lesehänger. Über die eine oder andere Szene musste ich auch lachen, obwohl das höchstwahrscheinlich nicht von der Autorin beabsichtigt war.

Die Figuren sind definitiv außergewöhnlich. Es lässt sich ganz schwer sagen, ob das in diesem Fall gut oder schlecht ist. Die Sprachmelodie ist auffallend, besonders, oft sehr philosophisch, doch in so geballter Form und rund um Mord und Gewalt sehr gewöhnungsbedürftig. Einige Sätze sind überragend. Dumm nur, dass sie dann gleich mehrfach recycelt werden. Das macht sie dann wieder völlig kaputt. Es ist schwer, meine Kritik so zu verfassen, dass ich nicht spoilere. Mich stört an Sophies Verhalten, dass es nicht erkennbar ist, wann sie von der Angst, erwischt zu werden, zu dem Punkt kommt, unbedingt erwischt werden zu wollen. Bei Nora bin ich mir nicht wirklich klar geworden, ob oder wie sehr sie Dan liebt, oder ob es eher eine Zwecklösung ist, nicht allein sein zu müssen. Murph dagegen mochte ich sehr, auch wenn Nora ihn in ein Licht rückt, das nicht sehr vorteilhaft ist. Der Ansatz mit den Frauen ging leider irgendwann unter. Diese Geister hätten mehr Stimme bekommen sollen, das hätte das Buch gerettet.

Möglich, dass ich etwas nicht verstanden habe, aber ich staune nach wie vor, wohin die Story abgedriftet ist. Der Plot fing wirklich super vielversprechend an. Es war abzusehen, dass Sophie in keine Norm passt und morden wird, doch wie weit das dann geht, wer zu ihren Opfern wird, welche Motivation sie hat, was sie tut und nicht tut, das passt für mich nicht zum Anfang und macht aus dem Plot eine Story, die mir nicht gefallen hat. Es bleiben leider nur zwei Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

So vielfältig kann die Orange sein

Orangen - Deutscher Kochbuchpreis 2024 Silber
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Mir gefallen Koch- und Backbücher sehr, besonders, wenn sie Themen behandeln. Hier sind es die Orangen und ich staune, dass ich diese Frucht so lange so unterschätzt habe! Allerdings geht das wohl vielen ...

Mir gefallen Koch- und Backbücher sehr, besonders, wenn sie Themen behandeln. Hier sind es die Orangen und ich staune, dass ich diese Frucht so lange so unterschätzt habe! Allerdings geht das wohl vielen so, denn ich kenne kein anderes Kochbuch, das die Orange in den Mittelpunkt der Rezepte stellt.

Da passt die Geschichte von Jamie Schler, wie dieses Kochbuch entstanden ist, herrlich hinein und erklärt vieles. Man freut sich automatisch auf das Abenteuer, die Orange nicht nur als Obst für den Direktverzehr, sondern auch in Küche und Backstube einzusetzen. Interessant ist schon gleich mal die kleine Orangen-Sorten-Kunde. Ganz ehrlich, ich habe einfach nur Orangen gekauft und nie wirklich auf die Sorte geachtet. Das wird nun anders laufen!

Die Rezepte sind dann unterteilt in die Kapitel Saucen, Dressings, Dips und Relishes; Suppen, Salate, Vorspeisen und Beilagen; Hauptgerichte; süße und herzhafte Brote; Kekse und Leckereien; Kuchen; Desserts. Am Anfang steht immer eine Liste mit den Rezepten, die im jeweiligen Kapitel zu finden sind. Die Rezepte haben natürlich einen Namen. Darunter finden sich ein paar Zeilen Info zum Gericht. Anschließend teilt sich die Seite auf in eine Spalte mit Zutatenliste und Platz für die Zubereitungsschritte. Hin und wieder sind letztere etwas ausführlicher erklärt oder einfach mehr zu tun, sodass eine weitere Seite dafür nötig ist. Die Erklärungen sind immer gut verständlich und nachvollziehbar. Aber bitte den Rat der Autorin beachten: Immer erst genau das Rezept durchlesen und die Zutaten vorbereiten, dann klappt es super!

Die Zutaten sind in meinen Augen nicht ausgefallen. Man bekommt alles im gut sortierten Lebensmittelgeschäft recht problemlos. Die Rezepte sind für 4-6 Personen ausgelegt und im Schwierigkeitsgrad zumeist im alltagstauglichen Bereich. Ein paar aufwendigere Rezepte finden sich zusätzlich, die man sich ja für besondere Tage und liebe Gäste reservieren kann.

Nicht zu jedem Rezept findet sich ein Foto. Hier bin ich in der Regel äußerst empfindlich, da ich solche Rezepte in der Tat absolut ignoriere. Da Jamie Schler weitgehend nur bei Dressings, Dips und ähnlichen Rezepten keine Bilder eingefügt hat, bin ich nicht ganz so streng. Dennoch wäre es schön gewesen, hätte sie eine Seite mit nummerierten Schälchen mit diesen Speisen eingefügt.

Nicht alle Rezepte treffen meinen Geschmack, doch das erwarte ich auch von keinem Koch- oder Backbuch. Ich lasse mich gerne inspirieren und erweitere noch lieber mein Wissen. Die Rezepte sind bunt, vielfältig und quer durch die internationale Küche. Das imponiert mir, das spricht mich an, das gefällt mir. Süß finde ich, dass die Fotos dem Trend folgen, altes Geschirr und alte Küchenutensilien zu verwenden. Das symbolisiert perfekt die Tradition und Bedeutung, die Orangen für Jamie haben. Insgesamt bekommt man mit diesem Buch einen völlig neuen Blick auf die Orangen und das gefällt mir ausgesprochen gut. Fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Jung, bunt, lecker!

Die coolsten Backrezepte für Teens
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Ob für Teens oder Backanfänger, für alle ist hier etwas zu finden, das nachzubacken lohnt und im Schwierigkeitsgrad nicht ganz so hochgestellt ist. Dennoch überzeugen Optik und Geschmack! Wunderbar gemacht ...

Ob für Teens oder Backanfänger, für alle ist hier etwas zu finden, das nachzubacken lohnt und im Schwierigkeitsgrad nicht ganz so hochgestellt ist. Dennoch überzeugen Optik und Geschmack! Wunderbar gemacht finde ich schon gleich zu Anfang das Back-Know-How für Einsteiger, das interessant zu lesen und super informativ ist. Auch alte Hasen können da noch etwas für sich mitnehmen.

Die Rezepte sind übersichtlich und gut verständlich geschrieben und aufgebaut. Die Menge, die Zubereitungszeit, die Backzeit und die Kalorien pro Stück, darunter die Zutatenliste und am Ende die Zubereitungsschritte sind neben einem aussagekräftigen Foto und der Bezeichnung zu finden. Ohne den Buchtitel kommt man beim Inhalt nicht unbedingt darauf, dass das Buch sich direkt an Teens richtet.

Die Rezepte bieten eine große Auswahl, schon allein von den Teigen her. Vom Rührteig über Quark-Öl-Teig, an Hefeteig vorbei bis zu Biskuit ist alles dabei und auch Rezepte für Fertigteige aus dem Kühlregal finden sich. Süßes und Deftiges gibt es, um wirklich alle Geschmäcker abzudecken und auch als Mitnahmeessen für Schule oder Feiern zu passen.

Für mich ist dies ein fröhliches Backbuch, das zeigt, dass Backen Spaß und Freude bereitet, aber nicht zwingend kompliziert sein muss. Es ist auch recht dünn, sodass es die Zielgruppe nicht gleich erschlägt und ihr die Gelegenheit bietet, Interesse an weiteren Büchern mit Rezepten zu wecken. Idee und Umsetzung sind super, zumal für absolut jedes Rezept auch ein Foto geliefert wird, was mir persönlich enorm wichtig ist. Kann man prima verschenken, aber auch selbst behalten! Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Essen, das glücklich macht!

Seelenfutter! Das Goldene von GU
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Dieses Kochbuch hat mit gesunder, kalorienbewusster Ernährung nicht wirklich viel zu tun und genau das ist das Gute daran. Manchmal braucht die Seele eben etwas, das nicht vernünftig ist, sondern gut tut. ...

Dieses Kochbuch hat mit gesunder, kalorienbewusster Ernährung nicht wirklich viel zu tun und genau das ist das Gute daran. Manchmal braucht die Seele eben etwas, das nicht vernünftig ist, sondern gut tut. Und im Grunde ist genau das doch auch wieder gesund, solange es nicht jeden Tag genossen wird. Die Kapitel Kleine Seelentröster; Yummie Veggies; Feelgoods mit Fisch und Fleisch; Süßer Seelenbalsam sprechen deutlich für sich und teilen das Buch in meinen Augen großartig ein. Vorab gibt es eine interessant zu lesende Einführung, ein wenig Warenkunde und dann geht es los.

Die Gerichte sind mal mehr, mal weniger aufwendig zuzubereiten und natürlich schmeckt nicht jedem alles. Aber oft sind es nur wenige einzelne Zutaten, die man dann auch einfach weglassen kann, um Gefallen daran zu finden. Bei mir sind es beispielsweise die Oliven, die ich bei den ausgebackenen Mozzarellabroten nicht mag. Dafür gebe ich ein paar Paprikawürfelchen dazu und bin im Schlemmerhimmel. Die indischen Samosas beispielsweise sind köstlich, machen aber viel Arbeit. Doch stelle ich bei mir selbst fest, dass auch das Zubereiten schon die Seele füttert und der Genuss am Ende die Arbeit wettmacht.

Die Rezepte sind klar und übersichtlich strukturiert. Nach dem Titel folgt ein kurzer, erklärender Satz, dann Angaben zu Personen und Zeiten, die Zutatenliste(n) und die knappen, aber deutlichen Arbeitsschritte. Man muss kein Profi sein, um die Anweisungen zu verstehen und umsetzen zu können. Oft findet sich, was dazu schmeckt, sowie diverse Arten von Tipps von gute Laune über Tuning bis zu Profi. Die Rezepte reichen von Klassikern bis moderner Küche, von deutscher bis internationaler Küche. Sie sind kunterbunt und abwechslungsreich. Die Zutaten bleiben dabei recht bodenständig. Wirklich exotisch ist nichts und die etwas ungewöhnlicheren Zutaten finden sich im Supermarktregal problemlos. Ob deftig oder süß, ob Kleinigkeit oder mächtige Mahlzeit, ob mit oder ohne Fleisch, hier ist wirklich an alles gedacht. Ganz besonders freue ich mich über die tollen Fotos zu den Gerichten, ohne die ich Rezepte schlichtweg ignoriere.

Und natürlich schmecken all diese tollen Gerichte auch dann, wenn man keine Seelentröster braucht und total glücklich ist! Ob allein oder zu zweit, diese Rezepte erfreuen Herz, Seele und den Gaumen! Für alle Tage eher nicht ganz so ideal, wenn man sich bewusst ernähren möchte, aber für die besonderen Tage im Leben einfach toll. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Umfangreiches Bayern-Kochbuch

Das kulinarische Erbe Bayerns (Neuauflage)
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Gar keine Frage, die Rezepte sind toll, vielfältig und bayerisch durch und durch. Aber es ärgert mich echt immer wieder, wenn nicht zu jedem Rezept ein Foto abgedruckt ist, und sei es noch so klein. Bei ...

Gar keine Frage, die Rezepte sind toll, vielfältig und bayerisch durch und durch. Aber es ärgert mich echt immer wieder, wenn nicht zu jedem Rezept ein Foto abgedruckt ist, und sei es noch so klein. Bei der Spargelcremesuppe findet sich ein Foto von einem kleinen, noch dazu stark vertrocknetem, Spargel. Dafür aber keins von der Suppe. Klar, ist da nicht ganz so tragisch, wie bei komplexeren Gerichten, aber ich empfinde es als echt nervig. Das trifft auch auf die gewollte Kleinschreibung am Anfang der neuen Kapitel zu. Gruselig! Als Nicht-Bayer kann ich mir beispielsweise nichts unter dem Nürnberger Gwerch vorstellen. Da würde ein Foto schnell Abhilfe schaffen. Zudem koche und backe ich nichts, von dem ich nicht weiß, wie es am Ende aussehen soll. Fazit ist also, diese Rezepte fallen bei mir schon von Anfang an durchs Raster.

Die Kapitel sind unterteilt in Unser Käse; Wurst; Vieh; Fisch; Gemüse; Pilze; Obst; Wein; Bier; Spirituosen. Es wird ausführlich alles beschrieben. Die Rezepte sind in die Kapitel Suppen; Beilagen; Aufstriche; Fleischgerichte; Zum Fleisch; Fischgerichte; Vegetarisch; Süßes; Gebäck; Kuchen; Brot & Semmeln eingeteilt sind. Der Aufbau der Rezepte ist übersichtlich gestaltet. Es gibt eine kleine Geschichte zu jedem Gericht, Zubereitungsdetails, Zutatenliste und Arbeitsschritte. Die Zubereitungsdetails geben an, ob ein Gericht z.B. glutenfrei ist, den Schwierigkeitsgrad, die Personenzahl, für die es gedacht ist und die Arbeitszeit. Süßes Detail ist die kleine Landkarte, auf der die Herkunft des Gerichts angezeigt wird. Wirklich ausgefallene Zutaten werden nicht benötigt. Allerdings bekommt man nicht alle typischen Zutaten überall in Deutschland so leicht, wie eben in Bayern. Manches ist tatsächlich bundeslandtypisch und außerhalb nicht so bekannt. Man findet für jede Gelegenheit, jeden normalen, jeden Festtag etwas, das nachzumachen lohnt.

Für echte Bayern ebenso ein echtes Schätzchen, wie für Fans dieses urigen Bundeslandes. Und schmecken tut es auch dann, wenn man ein Preiß ist! Nur eben die fehlenden Bilder, die sind ein echtes Problem. Daher vier Sterne.

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