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Veröffentlicht am 29.12.2019

Endlich ein Skandinavier, der nicht so düster-dunkel schreibt!

Wisting und der Tag der Vermissten
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Wie jedes Jahr fährt Wisting auch am 24. Jahrestag zu Martin Haugen, dem Mann, dessen Frau damals spurlos verschwunden ist. Doch dieses Jahr hat er eine andere Motivation, denn durch einen anderen Fall ...

Wie jedes Jahr fährt Wisting auch am 24. Jahrestag zu Martin Haugen, dem Mann, dessen Frau damals spurlos verschwunden ist. Doch dieses Jahr hat er eine andere Motivation, denn durch einen anderen Fall gerät Haugen in den Fokus der Ermittlungen – und prompt ist er zum ersten Mal nicht zu Hause. Seine Erklärungen sind fadenscheinig und Wisting, sein Team und seine Familie müssen sämtliche Register ziehen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen …

Auch wenn das eine „ausgekoppelte Serie“ ist, kam ich ohne Vorkenntnisse prima in die Story rein. Für mich fehlt da jetzt nichts, das ich dringend hätte wissen müssen. Die Figuren werden gut eingeführt und so weiß man dann eben auch alles, was man wissen muss.

Besonders schön finde ich, dass hier endlich mal nicht unsinnig viele Stränge nebenherlaufen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Der Autor hat einen eigenen Weg gewählt und das gefällt mir sehr. Der Leser weiß immer, was wie zusammenhängt. Lines Strang hängt nicht in der Luft, sondern passt perfekt zu Wistings Strang. So macht Lesen Spaß und entspannt, statt anzustrengen. Die Spannung steigt sanft an, hält bei der Stange, stresst aber nicht. Selbst die Auflösung ist kein Knalleffekt, aber dennoch packend und stimmig. Wenn man dann noch mal Revue passieren lässt, welch weiten Weg alle gegangen sind (immerhin fast ein viertel Jahrhundert), was in der langen Zeit alles geschehen ist, was alle Beteiligten mitmachen mussten, dann geht das doppelt unter die Haut.

Im Gegensatz zu anderen Skandinaviern sind hier die Sprache und die Stimmung nicht so elend duster. Man könnte zwischendurch glatt vergessen, wo der Krimi spielt, gäbe es nicht immer mal wieder die ungewohnten, (für mich) etwas schwierigen Straßen- und Ortsnamen. Die Figuren sind lebensecht, mal sympathisch, mal weniger sympathisch. Besonders Line und Thomas gefallen mir sehr. Gerade Thomas, der eigentlich immer nur ganz am Rande mitspielt, ist interessant und so ganz anders, als man es gewohnt ist. Die Kapitel sind kurz gehalten. Ich mag das sehr, besonders, wenn sie, wie hier, nicht zu krasse Cliffhanger bilden und ineinander greifen. Noch mehr mag ich, dass hier keine reißerische Action ablief, sondern die ganze Sache fast schon gemächlich angelegt war. Das Subtile daran hat echt was. Ich möchte es gern mit „Wilsberg“ vergleichen, auch wenn hier weniger Humor versteckt wurde und die Figuren nicht ganz so krass von der Norm abweichen. Aber ansonsten sehe ich da schon Ähnlichkeiten im Stil.

Ja, mir gefällt dieser Krimi absolut. Besonders der „Katharina-Code“ ist eine Idee, die mich miträtseln ließ und dessen Auflösung ich richtig klasse fand. Darauf muss man erst einmal kommen – und es ist so erfrischend neu, nicht zum x. Male aufgewärmt. Überhaupt ist Wisting anders, neu, interessant und gelungen. Ich freue mich auf den nächsten Band – und das, obwohl mich Reihen und Serien ganz oft ärgern. Als Vielleser ist es schwierig, ein Jahr oder länger auf den nächsten Band zu warten und sich dann noch an die wesentlichen Dinge zu erinnern. Ich vermute, Wisting macht es mir leichter. Alles in allem gebe ich ihm fünf Sterne und kann ihn allen empfehlen, die keine blutrünstigen, überausführlichen Gewaltszenen mögen oder brauchen.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Diese Stärke ist bewundernswert!

Ein Schnupfen hätte auch gereicht
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Gaby Köster hatte, wie alle inzwischen wissen, am 08.01.2008 einen Schlaganfall. Diese Krankheit gibt es von leicht bis extrem schwer. Frau Köster hatte das Pech, keinen leichten Schlaganfall gehabt zu ...

Gaby Köster hatte, wie alle inzwischen wissen, am 08.01.2008 einen Schlaganfall. Diese Krankheit gibt es von leicht bis extrem schwer. Frau Köster hatte das Pech, keinen leichten Schlaganfall gehabt zu haben, aber das Glück einen schweren extrem gut überwunden zu haben.

An diesem Glück lässt sie uns als Leser nun teilhaben. Erzählt so viel sehr Privates, wie sie möchte und kann. Und das allein ist schon mal großartig. Aber WIE sie es erzählt - typisch Köster! Sie kämpft und kämpft und denkt immer erst an andere, auch wenn sie auf der Schnauze liegt! Sie ist einfach bewundernswert!

Medien, Yellow-Press, Fans - sie sind Fluch und Segen zugleich. Nicht abstreiten lässt sich, dass es frech, dreist und unverschämt war, was viele dieser Menschen getan haben: meckern, jammern, mit dem Fuß aufstampfen, auf Informationen pochen. Hallo???? Was soll das? Auch in den Rezensionen lese ich: was, ewig verstecken und jetzt soll man das Buch kaufen, lesen, gut befinden? Ja, klar! Was würden diese Personen denn sagen, wenn SIE einen Schlaganfall hätten und "die Öffentlichkeit" alles haarklein erzählt bekommen möchte, incl. Fotos von allen Einzelheiten? Schlimm finde ich soetwas!

Frau Köster hat mit Hilfe von Till Hoheneder ein bewundernswert ehrliches, schonungslos offenes und unsagbar tröstliches Buch geschrieben, das ein kleines Juwel ist und leider bei so manchen "Fans" Perlen vor die Säue. Selten findet man jemanden mit so einer schweren Krankheit, der auch noch dazu fähig ist, zu verzeihen und Liebe zu schenken, andere zu trösten und aufzubauen.

Ich jedenfalls werde künftig noch mehr darauf achten, von niemandem zu viel zu fordern und lieber selbst ein wenig mehr zu geben, auch wenn ich nie zu der Sorte Mensch gehört habe, die auf ein "Recht" pocht, von irgendwelchen Promis mehr zu erfahren, als sie freiwillig sagen wollten.

Ganz besonders berührt hat mich das Kapitel von Till Hoheneder. Brachte mich Frau Kösters Erzählung oft zum Schmunzeln, zum bestätigend Nicken, zum Staunen, so ließ Herrn Hoheneders Kapitel bei mir sämtliche Dämme brechen und mich hemmungslos heulen. Klingt blöd, aber Danke dafür!

Ich wünsche dieser bezaubernden, bewundernswerten Frau viele kleine Wunder, stetige Verbesserung ihres Gesundheitszustandes und viele fröhliche Stunden im Kreis ihrer Lieben - und wenn sie mag, und nur dann, auch wieder auf einer Bühne!

Ein Buch, das mich extrem abgeholt und bewegt hat und das mir Mut und Kraft geschenkt hat. Deshalb bekommt es einen Ehrenplatz in meiner kleinen Bibliothek!

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Fast 400 Bilder von Dampfloks plus deren Daten

Die schönsten Dampfloks
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Lokomotiven, speziell Dampflocks, haben eine ganz besondere Anziehungskraft, besonders auf Jungs und Männer, aber oft auch auf Mädchen und Frauen. In diesem Buch werden nicht nur Lokomotiven aus Deutschland ...

Lokomotiven, speziell Dampflocks, haben eine ganz besondere Anziehungskraft, besonders auf Jungs und Männer, aber oft auch auf Mädchen und Frauen. In diesem Buch werden nicht nur Lokomotiven aus Deutschland vorgestellt und mit technischen Daten abgebildet, sondern welche aus der ganzen Welt.

Hier reiht sich ein Foto an das nächste. Man kann sich kaum sattsehen! Besonders informativ ist dieses Buch auch für Modellbauer, die ihre Modelle nach einem bestimmten Typ gestalten wollen. Sie finden hier wichtige Informationen und vor allem eben aussagekräftige Bilder.

Dem Klappentext ist quasi nichts mehr hinzuzufügen – er bringt treffend auf den Punkt, was den Leser und Eisenbahnfreund hier erwartet. Es ist ein reicher Wissensschatz und damit ein tolles Nachschlagewerk. Dazu für einen sagenhaft günstigen Preis – da kann man eigentlich nur fünf Sterne geben!

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Großformatiges Traumauto-Buch

Das große Mercedes-Cabrio-Buch
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Mein Vater ist großer Mercedes-Fan. Besonders an den Cabrios hängt sein Herz. Deshalb hegt und pflegt er sein Liebhaberstück auch besonders. Und mit diesem Cabrio-Buch habe ich ihm eine riesige Freude ...

Mein Vater ist großer Mercedes-Fan. Besonders an den Cabrios hängt sein Herz. Deshalb hegt und pflegt er sein Liebhaberstück auch besonders. Und mit diesem Cabrio-Buch habe ich ihm eine riesige Freude machen können.

Das große Format ermöglicht große Fotos und eine Schrift, die super bequem zu lesen ist. Man kann sich an den Bildern kaum sattsehen, denn sie dokumentieren wunderbar die Automobilgeschichte. Zwar anhand einer einzigen Marke, aber dennoch auch für alle Autofans durchaus interessant und aufschlussreich. Zeitgeschichte und Automobilgeschichte im Wandel der Zeit fesseln den Leser. Mich fasziniert besonders der Mercedes 600 Pullmann Landaulet. Was für ein Auto! Es wurden nur 59 Stück davon gebaut.

Man erhält auch Einblick in das Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart-Untertürkheim. Vermutlich zieht es den Leser des Buches automatisch da hin. Man möchte die tollen Autos einfach nicht nur auf Fotos ansehen, sondern aus direkter Nähe – noch lieber: darin sitzen, damit fahren!

Viele Informationen rund um das Cabrio, inklusive Pflegetipps, sind hier aufgeführt. Auch technische Details werden sehr anschaulich beschrieben, beispielsweise der Airbag und das anhand von Zeichnungen und Fotos von Unfallautos. Ganz viele technische Daten findet der Autofan ebenfalls. Natürlich ist nicht von der Hand zu weisen, dass ein Stück weit Werbung betrieben wird, aber kann man das verübeln? Ich finde: Nein! Wer sich für Mercedes Benz und speziell für Cabrios des Herstellers begeistert, wird dies sowieso nicht als Werbung sehen. Fakt ist, das Buch ist sehr liebevoll gestaltet und hochwertig. Große und kleine Jungs werden darin geradezu versinken – mein Vater hat jedenfalls alles um ihn herum vergessen …! Ich gebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 21.12.2019

Kater Anton hat alle Pfoten voll zu tun!

Kater Anton und der Weihnachtsengel
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Ella kämpft mit aller Kraft für den Erfolg ihres Traumes, die Honigkuchen von Madame Bernard in Deutschland zu vertreiben, um ihren Liebeskummer zu überwinden. Kater Anton genießt derweil München und die ...

Ella kämpft mit aller Kraft für den Erfolg ihres Traumes, die Honigkuchen von Madame Bernard in Deutschland zu vertreiben, um ihren Liebeskummer zu überwinden. Kater Anton genießt derweil München und die Zeit mit seiner Siamkatzenliebe Lissy. Aber er merkt auch, dass er sich wieder mal um alles, wirklich alles, selbst kümmern muss …

Besonders schön finde ich, dass sich diese Weihnachtsgeschichte auch um einen Jungen rankt, der in Schwierigkeiten geraten ist, und dem Kater Anton hilft, so gut er kann. Hier sind es nicht einfach zwei Erzählstränge, sondern eine Art „Kletterstab“, um den herum die eigentliche Geschichte läuft. Das gefällt mir sehr gut und die Umsetzung ist prima gelungen.

Ellas Geschichte wird dadurch zwar hin und wieder unterbrochen, aber das gesamte „Flechtwerk“ ist besonders gelungen und weihnachtlich. Beides zusammen ergibt ein weihnachtliches Ganzes, das sich sehr gut lesen lässt und genau die richtige Portion Romantik mitbringt.

Ganz „unauffällig“ spricht die Autorin auch noch andere Themen an, ohne dass sie den Leser mit der Nase darauf stößt. Es gibt insofern dann auch keinen moralisch erhobenen Zeigefinger, trotzdem wirkt es. Miteinander reden – das ist wichtiger, als man denkt. Ganz gleich, wer mit wem – nur denken, was der andere meinen könnte, funktioniert nicht! Und auch, nicht nur an sich zu denken, sondern die Türen und Herzen auch für andere öffnen. Besonders, wenn es die Nachbarin ist, die sich sonst immer rührend kümmert, und auch mal Hilfe benötigt. Nicht zuletzt gehört natürlich auch dazu, Herz und Kopf in Einklang zu bekommen.

Anton ist humorig, frech, lieb, schlau, gerissen, verliebt, verfressen und schnuckelig wie im ersten Band. Seine Denkweisen gefallen mir sehr. Sie öffnen dem Leser auf liebevolle Weise den Blick auf Dinge, die man sonst gern übersieht. So kann „schnöde Unterhaltungsliteratur“ eben doch etwas ganz Besonderes sein!

Es finden sich unzählige Sätze im Buch, die man sich notieren und prominent aufhängen möchte, denn Anton hat einfach so Recht! Da können wir alle ganz viel lernen. Dabei ist der Schreibstil nicht lächerlich oder kindisch, sondern flott, unterhaltend und weihnachtlich-entspannend.

Ein Katzen-Weihnachtsbuch in der Adventszeit muss für mich einfach sein. Ich hoffe, ich muss auf den dritten Band mit Anton nicht wieder ganze drei Jahre warten – und gebe dem zweiten die fünf Sterne, die auch der erste schon bekam!

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