Diese Stärke ist bewundernswert!
Gaby Köster hatte, wie alle inzwischen wissen, am 08.01.2008 einen Schlaganfall. Diese Krankheit gibt es von leicht bis extrem schwer. Frau Köster hatte das Pech, keinen leichten Schlaganfall gehabt zu ...
Gaby Köster hatte, wie alle inzwischen wissen, am 08.01.2008 einen Schlaganfall. Diese Krankheit gibt es von leicht bis extrem schwer. Frau Köster hatte das Pech, keinen leichten Schlaganfall gehabt zu haben, aber das Glück einen schweren extrem gut überwunden zu haben.
An diesem Glück lässt sie uns als Leser nun teilhaben. Erzählt so viel sehr Privates, wie sie möchte und kann. Und das allein ist schon mal großartig. Aber WIE sie es erzählt - typisch Köster! Sie kämpft und kämpft und denkt immer erst an andere, auch wenn sie auf der Schnauze liegt! Sie ist einfach bewundernswert!
Medien, Yellow-Press, Fans - sie sind Fluch und Segen zugleich. Nicht abstreiten lässt sich, dass es frech, dreist und unverschämt war, was viele dieser Menschen getan haben: meckern, jammern, mit dem Fuß aufstampfen, auf Informationen pochen. Hallo???? Was soll das? Auch in den Rezensionen lese ich: was, ewig verstecken und jetzt soll man das Buch kaufen, lesen, gut befinden? Ja, klar! Was würden diese Personen denn sagen, wenn SIE einen Schlaganfall hätten und "die Öffentlichkeit" alles haarklein erzählt bekommen möchte, incl. Fotos von allen Einzelheiten? Schlimm finde ich soetwas!
Frau Köster hat mit Hilfe von Till Hoheneder ein bewundernswert ehrliches, schonungslos offenes und unsagbar tröstliches Buch geschrieben, das ein kleines Juwel ist und leider bei so manchen "Fans" Perlen vor die Säue. Selten findet man jemanden mit so einer schweren Krankheit, der auch noch dazu fähig ist, zu verzeihen und Liebe zu schenken, andere zu trösten und aufzubauen.
Ich jedenfalls werde künftig noch mehr darauf achten, von niemandem zu viel zu fordern und lieber selbst ein wenig mehr zu geben, auch wenn ich nie zu der Sorte Mensch gehört habe, die auf ein "Recht" pocht, von irgendwelchen Promis mehr zu erfahren, als sie freiwillig sagen wollten.
Ganz besonders berührt hat mich das Kapitel von Till Hoheneder. Brachte mich Frau Kösters Erzählung oft zum Schmunzeln, zum bestätigend Nicken, zum Staunen, so ließ Herrn Hoheneders Kapitel bei mir sämtliche Dämme brechen und mich hemmungslos heulen. Klingt blöd, aber Danke dafür!
Ich wünsche dieser bezaubernden, bewundernswerten Frau viele kleine Wunder, stetige Verbesserung ihres Gesundheitszustandes und viele fröhliche Stunden im Kreis ihrer Lieben - und wenn sie mag, und nur dann, auch wieder auf einer Bühne!
Ein Buch, das mich extrem abgeholt und bewegt hat und das mir Mut und Kraft geschenkt hat. Deshalb bekommt es einen Ehrenplatz in meiner kleinen Bibliothek!