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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2019

Wohnraum-Erweiterung für die sommerlichen Monate

Mein Open-Air-Wohnzimmer
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Für die Gestaltung unserer Terrasse war ich auf der Suche nach Anregungen. In diesem Buch gibt Christina Setzer dem Leser alles nötige „Handwerkzeug“ mit auf den Weg, in fünf Schritten einen Balkon – ganz ...

Für die Gestaltung unserer Terrasse war ich auf der Suche nach Anregungen. In diesem Buch gibt Christina Setzer dem Leser alles nötige „Handwerkzeug“ mit auf den Weg, in fünf Schritten einen Balkon – ganz gleich, welcher Größe – ebenso zu einem zusätzlichen Wohnraum zu gestalten, wie auch eine Terrasse.

Jeder einzelne Schritt wird genau beschrieben und erklärt. Da gibt es ordentlich Stoff zum Durcharbeiten! So auf die Schnelle ist hier weder ein Outdoor-Wohnzimmer geschaffen noch das Wissen gelesen! Genau das macht in meinen Augen das Buch so empfehlenswert.

Die Beispiele sind grandios und die Erklärungen versteht wirklich jeder. Die fünf Schritte sind simpel, aber selbstredend dennoch mit Arbeit und Zeit verbunden. Doch das Ergebnis ist all das wert! Dennoch sollte einem klar sein, dass eine solche Wohlfühl-Oase auch ihren Preis hat. Klar, man kann günstig kaufen und auch vorhandene Dinge nutzen, aber dennoch wird man kaum ganz ohne Neuanschaffungen auskommen. Meiner Meinung nach lohnt es sich. Lieber ein Jahr mit der Realisierung warten und dafür bis dahin gut und sorgfältig planen und eine kleine Spardose für das Projekt anlegen und schön prall füllen!

Es wird, wie nicht anders zu erwarten war, auch ein bisschen Werbung gemacht. Das ist einerseits schade, andererseits vermutlich kaum zu umgehen. Mir fehlen nur ein paar mehr Do-it-yourself-Ideen, aber dafür kann man sich dann eben noch ein weiteres Buch besorgen.

Insgesamt nicht nur ein inspirierendes, sondern ein begleitendes und helfendes Buch. Mir gefällt es sehr und ich gebe die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Ein Jahr mit Aisling

OMG, diese Aisling!
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Aisling ist total durchorganisiert und noch dazu unfassbar geduldig und naiv. Aber ich mag sie! Sehr sogar! Ihre Art hat bei mir bewirkt, dass ich Aisling gern "beschützen" möchte und sie ein kleiiiiiiiiiiiiin ...

Aisling ist total durchorganisiert und noch dazu unfassbar geduldig und naiv. Aber ich mag sie! Sehr sogar! Ihre Art hat bei mir bewirkt, dass ich Aisling gern "beschützen" möchte und sie ein kleiiiiiiiiiiiiin bisschen lockerer machen. Auch wenn sie Ende 20 ist, wirkt sie oft wie ein Kind. Sie hat ihre festen Ansichten zu Dingen – die zwar gar nicht so falsch sind, in der Summe aber wirklich witzig und auch mal nervig werden. So ein klein wenig Adrian Monk kommt da irgendwie durch.

Anfangs liest sich der Stil absolut unterhaltsam, aber irgendwann fängt es dann an, wirklich anstrengend zu werden. Aisling plappert wie aufgezogen. Ohne Punkt und Komma. Teils wirkt sie total altbacken, sogar im Vergleich zu ihrer Mutter. Dennoch ist sie total sympathisch. Das muss man erst mal hinbekommen! Wenn ihr endlich mal der Geduldsfaden reißt, dann kann man ihr nicht böse sein. Zu Aisling gehören ihre Macken einfach – sonst wäre sie nicht „vollständig“.

Ihre Art, die Mitmenschen per Post-its zu erziehen, ist urkomisch. Gleichzeitig schafft sie es aber nicht, ihren langjährigen Freund über ihre Gefühlen und Wünschen in Kenntnis zu setzen. Sie verschenkt quasi die vielzitierten „besten Jahre“. Ihre Gedanken und Gefühle kennt aber ganz sicher jede Frau, die schon mal eine Trennung (besonders nach sieben Jahren Beziehung) durchgestanden hat. Überhaupt gibt es jede Menge Gelegenheiten, sich selbst in Aisling wiederzuerkennen, auch wenn zehnmal so viele „Macken“ von ihr so gar nichts mit einem selbst zu tun haben. Oder etwa doch?

Als Leser begleitet man Aisling durch eine aufregende und auch aufreibende Zeit. Man erlebt mit ihr so viele Momente, die man so oder ähnlich schon selbst erlebt hat. Stimmt schon – wir sind alle ein bisschen Aisling. Genau deshalb haben die beiden Autorinnen auch so gut mitten ins Schwarze getroffen mit ihrem Buch, das auf einem Blog basiert. Nur leider wird ein Frauenbild gemalt, das ich nicht wirklich gut finde. Aislings Entwicklung ist in eine Richtung gelaufen, die sicher auch in Irland nicht viel mit Selbstverwirklichung und Selbstfindung zu tun hat. Schade.

Witzig, ein bisschen nervig, etwas anstrengend aber auch voll aus dem Leben. Es fängt toll an, lässt dann etwas nach und hätte von mir vier Sterne bekommen, aber das Ende finde ich unbefriedigend und auch unpassend, sodass leider nur drei Sterne bleiben.

Veröffentlicht am 22.08.2019

An die Tür zum Jenseits angeklopft

Wir von der anderen Seite
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Rahel ist Komödienautorin und von daher recht viel – auch schrägen – Humor. Aber festzustellen, dass sie im Koma lag und sich auf der Intensivstation befindet, nicht selbständig atmen kann und heftig Muskeln ...

Rahel ist Komödienautorin und von daher recht viel – auch schrägen – Humor. Aber festzustellen, dass sie im Koma lag und sich auf der Intensivstation befindet, nicht selbständig atmen kann und heftig Muskeln abgebaut hat, das macht sie doch fertig. Noch dazu lässt der Medikamentenentzug sie in den unmöglichsten Momenten winkende Eichhörnchen sehen. Der Weg von der anderen Seite zurück ins Leben ist schwerer, als geahnt …

Immer wieder musste ich an Gaby Köster denken. Ja, bei ihr war es ein Schlaganfall und ihr Weg zurück ins Leben eine noch andere Sache. Dennoch … Beide Fälle ähneln sich auf gewisse Weise eben doch. Und beide Frauen zeigen, mit was man fertig werden kann, wenn man dazu gezwungen ist. Noch dazu erzählen beide – die eine autobiographisch, die andere in einen Roman verpackt – mit unendlich viel Humor. Dabei bleibt der Ernst der Sache keineswegs auf der Strecke und es ist auch an keiner Stelle lächerlich oder komplett überzogen. Das ist großartig und bringt das Gefühlskarussell ordentlich in Schwung. Man kann lachen, aber auch weinen. Beides mal laut, mal leise.

Die Autorin Anika Decker hat in diesem Roman eigene Erlebnisse mit eingewoben. Nach einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung nach einer Nierenbeckenentzündung lag sie selbst im Koma und kämpfte sich zurück ins Leben. Mit Humor und dennoch emotional lässt sie den Leser an diesem einschneidenden Erlebnis teilhaben.

Sie schildert sehr einfühlsam, was man als Patient (im Extremfall) erleben kann, packt viel Galgenhumor dazu und verliert den Kontakt zum Leser/Hörer in keiner Sekunde. Nach und nach kommen immer mehr Ereignisse heraus, die in der Zeit vor, während und nach dem Koma stattfanden. Damit wird enorm Spannung erzeugt. Ich finde das rundum gelungen. Es wird wunderbar dargestellt, was körperliche Krankheiten auch für die Seele bedeuten. Auch, dass man dann nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen nervt. Klingt dämlich – aber es tröstet, dass man nicht allein so reagiert. Mein eigenes kleines Drama ist winzig dagegen, dennoch erkenne ich so viel wieder.

Man fährt Gefühlskarussell von Anfang bis Ende. Auch wenn man eigentlich nicht viel Neues erfährt, wird einem doch bewusst, was man vorher nur unterschwellig wahrhaben wollte. Gute Ärzte, arrogante Ärzte – irgendwie begegnet uns das tatsächlich genau so immer wieder. Dieses Buch bereichert ungemein. Ich liebe es! Fünf Sterne!

Katja Riemann liest das Hörbuch so wunderbar ein, als hätte sie das alles höchst selbst erlebt. Sie findet sich so gut in die Figur der Rahel Wald ein, dass sie jedes noch so kleine Gefühl, jede kleine Veränderung direkt dem Leser vor die Füße legt. Ganz großen Respekt! Sie ist definitiv die ideale Sprecherin für dieses Hörbuch.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Ist das noch Grillen? Ja!

Grillen
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Mal möchte man ganz einfach nur ein Steak und ein paar Würstchen auf den Grill hauen, mal soll es mehr Raffinesse haben und man gibt sich mehr Mühe und dann gibt es auch die Momente, in denen man sozusagen ...

Mal möchte man ganz einfach nur ein Steak und ein paar Würstchen auf den Grill hauen, mal soll es mehr Raffinesse haben und man gibt sich mehr Mühe und dann gibt es auch die Momente, in denen man sozusagen Sterneküche vom Grill haben möchte. Selbst machen – nicht gemacht bekommen. Da ist guter Rat teuer – oder man vertraut sich selbst und Fabian Beck.

Das Buch startet mit ein wenig Theorie. Das ist jedoch im angenehmen Rahmen und lässt den Rezepten (und dazugehörigen Bildern – mir ist das immer sehr wichtig) genug Raum. Da die Rezepte nicht nur Können voraussetzen, sondern auch den verwöhntesten Gaumen noch in Verzückung geraten lassen sollen, wird hier nicht nur mit dem gearbeitet, was man sowieso schon immer verwendet, sondern auch so einiges an saisonalen Zutaten und Extras, die man speziell besorgen muss. Zumindest ich habe – selbst im Frühling – nicht die Mairübchen schon im Gemüsefach liegen oder halbgetrocknete Tomaten in der Vorratskammer. Es werden hochwertige, saisonale und möglichst regionale Produkte verwendet. Je höher deren Qualität, desto besser das Ergebnis.

Auch bei Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten wird auf hohe Qualität und absolute Frische gesetzt. Das macht sich dann im Geldbeutel bemerkbar, doch macht man das ja nicht alle Tage und selten für eine halbe Kompanie. Es wird zumindest bei uns ein Highlight sein und bleiben, das man sich hin und wieder gönnt und gern an speziellen und besonderen Tagen genießt.

Die Rezepte sind mit Piktogrammen den passenden Grill-Geräten zugeordnet. So erkennt man schnell und auf einen Blick, welche Rezepte infrage kommen und welche nicht. Mein Mann liebt das Grillen und hat eine regelrechte Grill-Sammlung. Aber eine Ramsterbox hat er bisher noch nicht. Vermutlich ändert sich das aber zeitnah …!

Am einfachsten gelingen die Rezepte, wenn man eine Outdoor-Küche hat und einen wirklich guten Grill. Aber auch bei „Normalausstattung“ ist es kein Hexenwerk, den Rezeptanweisungen zu folgen. Die Beschreibungen sind klar und deutlich und leicht verständlich. Nicht alle Rezepte sind total kompliziert, es gibt auch einige, die man auch dann schafft, wenn man nicht der absolute Profi ist. Der Spargelauflauf beispielsweise ist göttlich und dennoch ganz einfach zu machen. Übrigens sogar in der Küche, wenn man mal doch nicht grillen möchte!

Und weil „next level“ angesagt ist, gibt es auch Rezepte für leckere süße Nachtische. Hier gewinnen alle, die auch in der Küche gerne backen und Nachspeisen zubereiten. Muss man können – ich bin da ein bisschen ungeschickter. Schmeckt zwar super, sieht aber nicht immer so aus!

Wie immer, so wird auch aus diesem Buch das eine oder andere Rezept fest in unser Repertoire übergehen, andere vielleicht mal ausprobiert werden und einige gar nicht erst in Frage kommen. Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so. Die Anregungen, die dieses Buch gibt, sind grandios und die Fotos von Debus setzen die Gerichte wunderbar in Szene. Ich finde wunderbar, was man mit diversen Grill-Arten alles zaubern kann und gebe dem Buch sehr gerne die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Tagebuch 2.0

Mein wundervolles Jahr
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Der Trend zu den Büchern, die man selbst gestaltet, gefällt mir sehr gut. Durch die vorgegebenen Themen muss man nicht komplett alles selbst kreativ erarbeiten, sondern wird ein wenig angeleitet und kommt ...

Der Trend zu den Büchern, die man selbst gestaltet, gefällt mir sehr gut. Durch die vorgegebenen Themen muss man nicht komplett alles selbst kreativ erarbeiten, sondern wird ein wenig angeleitet und kommt so aus sich heraus. Die eigene Kreativität wird dadurch sogar noch gefördert.

Das Buch „Mein wundervolles Jahr“ ist so angelegt, dass man jederzeit starten kann, man muss nicht auf den ersten Januar warten. Für mich beginnt das Buch mit dem ersten Tag nach einer überstandenen Krankheit, die mich sehr erschreckt und schockiert hatte. Gedacht ist, dass man eben vom Tag des Starts an ein Jahr lang damit arbeitet, einträgt, einklebt, gestaltet, notiert – was auch immer. Natürlich kann man auch länger damit arbeiten, aber ich finde die Idee schon klasse und schön, jedes Jahr ein neues solches Buch anzufangen. Und vielleicht nach einiger Zeit sogar komplett eines neu und selbst gestalten mit den Ideen, die man hier fand?

Vermutlich bin ich ein paar Jahre älter, als die eigentliche Zielgruppe. Deshalb finde ich auch den einen oder anderen Abschnitt, der nicht zu mir passt. Doch das ist kein Problem – hier ändere ich einfach ab und „erfinde“ einen Ersatz!

Die Zeichnungen und Grafiken sind wunderschön, trotz und gerade in ihrer Schlichtheit. Da fühlt man sich auch dann, wenn man selbst weniger Talent zum Malen hat, nicht überfordert. Dem Buch täglich oder alle paar Tage ein paar Minuten zu widmen und über das Erlebte zu reflektieren, erdet, entschleunigt und tut einfach gut. So hilft das Buch jeden Tag, ein klein bisschen glücklicher, ausgeglichener, zufriedener und ruhiger zu werden. Ich denke, das schadet niemandem und tut jedem gut!

Es müssen keine Romane geschrieben werden, ein paar Stichworte genügen oft schon. Das vorne eingefügte Inhaltsverzeichnis hilft, das passende Kapitel bzw. den passenden Abschnitt schnell zu finden. Es wird nicht chronologisch durchgearbeitet, sondern nach Ereignissen. Das ist erfrischend anders und macht das „Tagebuch 2.0“ zu einem neuen und unterhaltsamen Erlebnis.

Ich mag’s! Deshalb gebe ich die vollen fünf Sterne.