Profilbild von MissDaisy

MissDaisy

Lesejury Star
offline

MissDaisy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissDaisy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2020

Außergewöhnlich

Sleeping Beauties
0

Meine literarische Begegnung mit Owen King war nicht sehr erfreulich oder erbaulich. Ich hatte mich entschieden, weder von ihm noch von seiner Mutter je wieder ein Buch zu lesen. Im Gegensatz zum Bruder ...

Meine literarische Begegnung mit Owen King war nicht sehr erfreulich oder erbaulich. Ich hatte mich entschieden, weder von ihm noch von seiner Mutter je wieder ein Buch zu lesen. Im Gegensatz zum Bruder Joe Hill können diese beiden mich nämlich einfach nicht überzeugen. Scheint also, der Meister hat sein Talent nur einem der Söhne weitergegeben. Nun muss ich jedoch trotz allem eine Ausnahme machen, denn ich bin regelrecht süchtig nach Büchern von Stephen King und dies ist das einzige, das ich bisher noch nicht gelesen hatte.

Was soll ich sagen? Der Vater hebt den Sohn auf sein Level. Oder lässt sich zumindest nicht verbiegen und verändern. Ja, es geht hier eindeutig wieder mal stärker in Richtung phantastische Welten, doch auf eine Weise, die in unsere reale Welt passt. Ich kann nicht eindeutig auf Stellen zeigen, die von Owen stammen müssen. Dennoch ist dieses Buch definitiv „anders“.

Sehr schnell merkt man, dass es diesmal um Gewalt gegen Frauen geht und darum, dass sie noch immer nicht wirklich überall gleichberechtigt sind. Ganz subtil fängt das King-Duo dann an, den Frauen eine ganz besondere Kraft, eine außergewöhnliche Macht zu geben. Es wird von den Autoren an keiner Stelle auch nur angedeutet, dass das Fehlverhalten der Männer in irgendeiner Weise akzeptabel wäre. Das rechne ich den beiden hoch an. Schön auch, dass so ganz nebenbei auch Joe Hill erwähnt wird. Nicht wichtig, nein, aber hat mich zum Lächeln gebracht.

Die Geschichte ist sehr komplex und auch dicht aufgebaut. Wie bei King üblich, erscheint einem einfach alles logisch und möglich. Genau da liegt wohl die Stärke und der Grund, warum er der Meister des Horrors ist. Die Figuren sind klar gezeichnet. Ob nun Gut oder Böse, sie alle könnten direkt in der Nachbarschaft leben und wirken absolut real. Ganz „schwerelos“ bekommen selbst die unsympathischsten Figuren einen Rahmen, den sie perfekt ausfüllen. Notlagen ausnutzen, Macht demonstrieren, sich Dinge herausnehmen – ganz selbstverständlich fühlen sich die Bösewichte im Recht und glauben fest daran, dass man ihnen nichts kann. Das „Echo“ ist zunächst sanft, aber umso gewaltiger. Die Idee, kleinen Faltern dermaßen viel Kraft, Macht und Zerstörungskraft zu geben, ist so einfach, wie genial.

Ja, die Story ist gruselig, gar keine Frage. Aber man kann auch immer wieder breit grinsen oder gar lachen. Diese „Gefühlsschwankungen“ machen die Spannungskurve zu einer kleinen Achterbahn, steigern das Vergnügen aber auch enorm. Obwohl natürlich alles reine Fantasie ist, geben einem einige Stellen doch zu denken. Die beiden King-Männer zeigen sehr schön auf, wie weit der Weg zu echter Gleichberechtigung noch ist, wie dumm noch immer viele Männer denken. Aber sie zeigen auch, dass nicht jede Frau ein zartes Elfchen ist – oder sein mag. Und dass auch Frauen nicht ohne Fehler sind!

Stellenweise ist das Buch etwas zäh. Es hat durch manche zu ausführliche Schilderung ein paar Längen, die unkonzentriert machen. Man findet dann zwar wieder gut rein, aber das Abdriften mag ich gar nicht gerne. Ob man das auf die Mitarbeit von Owen schieben kann, möchte ich nicht beurteilen. Dennoch ist dies nicht das stärkste Buch von Stephen King und auch nicht typisch für ihn. Aber interessant und „anders“. Deshalb gebe ich insgesamt vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2020

Portugal in der heimischen Küche

Kochen wie in Portugal
0

Als leidenschaftliche Hobbyköchin sammle ich (Themen-)Kochbücher und freue mich immer über neue Anreize aus anderen Ländern. Ganz klar – in Portugal schmecken diese Gerichte noch viel besser, aber so ein ...

Als leidenschaftliche Hobbyköchin sammle ich (Themen-)Kochbücher und freue mich immer über neue Anreize aus anderen Ländern. Ganz klar – in Portugal schmecken diese Gerichte noch viel besser, aber so ein klein wenig Urlaub kann man damit zu sich nach Hause holen. Nicht alles gelingt so, wie es gewünscht ist, aber wie bei allem macht auch hier Übung den Meister. Besonders schön ist, dass hier auch weniger bekannte Gerichte zu finden sind.

Das Buch ist viel mehr als ein Kochbuch. Immer wieder finden sich stimmungsvolle Bilder aus Portugal bei den Rezepten und auch kleine informative „Geschichten“. Schon beim Vorwort wird klar, dass viel Leidenschaft darin steckt. Es startet dann mit einer „Portugal-Bucket-List“ mit fünf Dingen, die man in Portugal erlebt haben sollte. Danach lernt man im „Länder-Quickie“ noch zusätzlich einiges über das Land. Es folgen „Die Top-5-Zutaten“, direkt danach geht es mit „Snacks und Vorspeisen“ los – und schon die machen großen Appetit!

Die „Hauptgerichte“ sind meist recht zeitintensiv, aber diese Zeit lohnt sich! So bodenständig die Gerichte oftmals aussehen, so lecker sind sie doch, besonders dann, wenn man Fisch und Meeresfrüchte mag. Doch auch Geflügel, Rind, Schwein, Kaninchen und Lamm findet man in den Rezepten.

„Dolces – Süßes“ setzt dann dem Ganzen die Nachtisch-Krone auf, versüßt aber auch den Start in den Tag. Als besonderes Extra-Kapitel findet sich dann „Saucen und Beilagen“, womit man dann super variieren kann.

Alle Rezepte sind verständlich erklärt und gar nicht so kompliziert, wie sie manchmal auf den ersten Blick erscheinen. Die Zutaten sind übersichtlich aufgeführt und die Arbeitsschritte gut nachvollziehbar. Mich erfreuen zudem die aussagekräftigen Fotos der fertigen Gerichte. So fällt mir persönlich die Entscheidung immer leichter, was ich diesmal nachkochen möchte.

Die meisten Zutaten sind im normalen Lebensmittelgeschäft zu bekommen. Bei einigen speziell portugiesischen Zutaten sollte man gut vorplanen, um nicht kurzfristig ein Problem zu bekommen. Nicht überall sind portugiesische Lebensmittelläden zu finden. Online ist jedenfalls alles zu finden und fast alles hält sich ja auch längere Zeit.

Insgesamt eine kleine Portugal-Küchen-Reise, die mir sehr gefallen hat. Sehr geeignet für einen Themen-Abend im Freundeskreis oder auch für den besonderen Familientag. Ich gebe vier Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 12.09.2020

Regional und unterschätzt

Die besten Rezepte für heimische Gemüse. Mit Fleisch, Geflügel, Fisch und vegetarisch. Das Kochbuch für Blatt- und Kohlgemüse, Knollen, Wurzeln und Rüben, Maronen, Kürbis, Pastinake, Portulak, Steckrübe & Co.
0

Wenn Gemüse richtig zubereitet ist, schmeckt es super lecker. Man muss manchmal nur ein bisschen suchen, bis man für alles die richtige Zubereitung für sich selbst findet. Dieses Buch kann ein wenig dabei ...

Wenn Gemüse richtig zubereitet ist, schmeckt es super lecker. Man muss manchmal nur ein bisschen suchen, bis man für alles die richtige Zubereitung für sich selbst findet. Dieses Buch kann ein wenig dabei helfen. Es beinhaltet eine Auswahl Kombinationen und Rezepte für Gemüse, das bei uns heimisch ist, aber leider viel zu oft ignoriert und unterschätzt wird. Es sollte viel öfter auf unseren Tellern landen! Nicht nur, weil kurze Wege und regionale Produkte einfach für die Umwelt sinnvoller sind, sondern auch, weil es gesund und super lecker ist.

Dabei sind die meisten Rezepte auffallend einfach nachzukochen. Gleich das erste Rezept „Pastinaken-Kürbis-Klopse“ ist zwar mit Arbeit verbunden, aber nicht kompliziert. So wirklich anspruchsvoll sind in diesem Buch ganz wenige Rezepte. Das gefällt mir sehr – bin ich doch gerade auf dem Trip weg von der Chichi-Küche, zurück zu den Basics. Raffiniert dürfen die Gerichte gern sein, aber auch bodenständig und „machbar“. Die größte Herausforderung dürften die Soufflés sein. Vor denen hab ich immer jede Menge Respekt! Die Sellerieschnitzel „Cordon Bleu“ bekommt man auch auf alle Fälle hin – und sie sind sooooo lecker! Mir kommen nur leider Karotten und Lauch etwas zu kurz, auch ein paar Kartoffelrezepte mehr hätten mir gefallen. Bohnen und Erbsen finden leider auch kaum Platz in diesem Buch. Es ist mehr Kohl- und Rüben-lastig.

Aufgeteilt ist das Buch in die Kapitel „Wurzeln, Rüben, Knollen“, „Kohl“, „Kürbis, Pilze & Maronen“ und „Blatt- und Stielgemüße“. Vor den eigentlichen Rezepten erfährt man zunächst ein paar interessante Dinge über die jeweils gewählten Gemüsesorten. Am Ende des Buches findet sich auch ein Erntekalender. So sieht man gleich, was im jeweiligen Monat regional frisch geerntet wird. Es lohnt sich, den Speiseplan danach zu richten! Danach gibt es noch drei Rezeptregister – eins nach Kapiteln, eins alphabetisch und eins nach Gemüsesorten. Das finde ich sehr gelungen und hilfreich.

Sehr gut gefällt mir, dass es zu jedem Gericht auch ein Foto gibt. Da kann ich mir schon vom Anblick der Speisen Anregungen holen, mich inspirieren lassen und die Auswahl darüber treffen. Ganz im momentanen Trend wurden alte Geschirr- und Besteckstücke zum Anrichten und Dekorieren verwendet. Da ist die Suppe in einer alten Terrine, da liegt ein alter, großer Löffel neben dem Suppenteller, da wird grobes Steingut, grobe Leinentischdecken und Servierten, rustikale Messer und Brettchen und allerlei Hausrat aus Urgroßmutters Küche verwendet. Wer gerne Kochsendungen sieht, fühlt sich an Jamie Olivers Ausstattung erinnert. Es ist hübsch, es ist nostalgisch, es ist retro.

Die Rezepte selbst sind klassisch aufgebaut. Nach dem Titel folgen ein kleiner Text zum Gericht selbst, dann die Liste der Zutaten und die Anleitung der Zubereitung. Zumeist sind die Rezepte für vier Portionen ausgelegt, einige aber auch für 6-8. Angaben zu Nährwerten findet man keine. Das stört mich weniger, ist allerdings heute fast schon eine Ausnahme. Extratipps und Varianten werden optisch auf kleinen Zettelchen dargestellt. Das sieht hübsch aus und macht das Kochbuch ein bisschen persönlicher.

Alles in allem bin ich mit diesem schönen Kochbuch, das mit nicht ganz zehn Euro zudem noch ein wahres Schnäppchen ist, sehr zufrieden. Hier wurde viel Sorgfalt und Liebe hineingesteckt. Das belohne ich abzüglich meiner Kritikpunkten mit vier Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 08.09.2020

Da darf man nicht an die Kalorien denken!

Tasty Sweets
0

Die Kochbücher von TASTY finde ich klasse, also musste auch das Backbuch her! Und ja, auch das gefällt mir sehr! Zunächst wird auf die Grundzutaten eingegangen. Hier finden auch alte Hasen in der Backstube ...

Die Kochbücher von TASTY finde ich klasse, also musste auch das Backbuch her! Und ja, auch das gefällt mir sehr! Zunächst wird auf die Grundzutaten eingegangen. Hier finden auch alte Hasen in der Backstube noch interessante Informationen. Dann erfährt der geneigte Leser einiges über nützliche Küchenutensilien, bevor ein paar Kniffe rund ums Backen erläutert werden. All das ist nicht unbedingt neu, vergisst man aber auch gern mal und da ist so eine Erinnerung oder auch Auffrischung des Wissens eine feine Sache, wie ich meine.

Es folgen die Rezepte, die in die Kategorien Mächtig & Schokoladig, Knusprig & Knackig, Weich & Klebrig, Saftig & Fruchtig, Sahnig & Karamellig, Luftig & Fluffig sowie Cremig & Schmelzig unterteilt sind. Leider ist auch in diesem Buch nicht bei jedem Rezept ein Foto der fertigen Leckerei. Das finde ich immer sehr schade, auch wenn Food-Fotos mit manchen Tricks gemacht worden sein können. Ich seh doch ganz gerne, wie sich der Autor das fertige Produkt im Idealfall vorgestellt hat (oder wie es beim Test fürs Buch geworden ist). Ich lasse mich von genau solchen Fotos nämlich auch gern zum Nachmachen inspirieren, nicht vom Titel des Gerichts!

TASTY nutzt gern Fertigprodukte beim Kochen und Backen, vorneweg Teige aus der Kühlung oder TK. Das finde ich nicht immer sinnvoll, aber wenn es einfach sein soll, passt das. Und es wird ja keiner daran gehindert, seinen Teig selbst zu machen! Die Rezepte sind allesamt leicht verständlich geschrieben und die Zutaten deutlich angegeben.

Mein Favorit ist eindeutig die Neapolitanische Eiscreme-Torte! Die ist echt der Hit und das bekommen selbst Anfänger hin. Aber auch die gute alte Schachbretttorte ist zu finden. Genial finde ich den Crêperosen-Kuchen! Und jeder „gedeckelte“ Kuchen (z.B. Pie) wird zum Hingucker mit den tollen Ideen für Belagmuster. Aus langweiligen Baisers macht TASTY „Schaumgebäck mit Schokowirbeln“ und verzaubert damit jede Naschkatze. Und wer seine Gäste total von den Socken hauen möchte, der kredenzt einen Schokowellen-Käsekuchen! Optisch sind hier alle Werke Highlights und lassen die Gäste staunen.

Oh ja, Zuckerschnuten sind hier im Paradies! Deshalb sollte man dieses Buch unbedingt im Regal haben, denn man weiß nie, wann man ganz besonders ausgefallene SWEETS auf den Tisch zaubern möchte. Von mir gibt es vier Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 05.09.2020

Wer ist der größte Potterfan?

Die Bucket List für Potterheads
1

Die Pottermania hörte ja nicht nach dem letzten Band auf und ich denke, sie wird noch viele Jahre weitergehen. Da ist eine solche Bucket List nur eine logische Konsequenz.

Die Idee finde ich super, sie ...

Die Pottermania hörte ja nicht nach dem letzten Band auf und ich denke, sie wird noch viele Jahre weitergehen. Da ist eine solche Bucket List nur eine logische Konsequenz.

Die Idee finde ich super, sie ist auch sehr gut umgesetzt worden, doch wer alle Punkte (oder auch nur einen Teil davon) abhaken möchte, hat einen weiten Weg vor sich und benötigt ein gut gefülltes Portemonnaie! Wieso? Viele der abzuarbeitenden Punkte sind ohne Kohle gar nicht machbar. Da gehören diverse Käufe (Erstausgaben, Bücher in fremder Sprache, Fan-Artikel usw.) dazu, wie auch Reisen zu Orten und Besuche von Theater- und Musical-Aufführungen. Das macht mich ein bisschen traurig, denn das ist mir zu kommerziell. Oder weiß jemand einen Zauberspruch, der bei der Finanzierung hilft?

Schön dagegen sind Anregungen wie: „Schreibe mit Tinte und Feder“, „Mach’s wie Professor Dumbledore und gönn dir in aller Ruhe eine schöne Tasse Tee“ oder „Baue in deinem eigenen Herbarium ‚Zauberkräuter‘ an“. Die sind mit wenig Kosten verbunden und machen dennoch Spaß. Davon hätte ich mir in diesem Buch mehr gewünscht!

Für das Lösen einiger der Aufgaben gibt es „Hermine-Streberpunkte“. Die kann man „sammeln“ und am Ende des Buches dann nachlesen, was man erreicht hat. Eine witzige Idee! Die Zeichnungen sind schlicht, aber treffend, die Schriftarten unterschiedlich, aber nicht zu bunt gemixt und passend gewählt. Einige der vorgeschlagenen Punkte überraschen auch ein wenig. Selbst für sehr große Potterfans wird es wohl hier auch die eine oder andere neue Information geben.

Insgesamt finde ich das Buch gelungen und eine schöne Überraschung für einen echten Potter-Fan. Von mir gibt es vier Sterne dafür.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover