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Veröffentlicht am 22.12.2018

Psycho lässt grüßen

Winterkalt: Thriller
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Zunächst weiß Julia Schwarz nicht, wieso sie mitten in der Nacht zu einer Eisskulptur gerufen wird. Doch dann erkennt sie den Frauenkörper in der Skulptur. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Eisblock ...

Zunächst weiß Julia Schwarz nicht, wieso sie mitten in der Nacht zu einer Eisskulptur gerufen wird. Doch dann erkennt sie den Frauenkörper in der Skulptur. Niemand hat eine Ahnung, wie dieser Eisblock unbemerkt an diese Stelle gelangen konnte oder wie die Frau in deren Mitte kam. Noch während sie versucht, das Eis aufzutauen, geschieht ein zweiter identischer Mord. Julia und ihr Team müssen verhindern, dass der Serientäter erneut zuschlägt …

Nachdem mir „Der Flüstermann“ der Autorin nicht so sehr zugesagt hatte und mir da einiges fehlte, bin ich von „Winterkalt“ doch sehr viel mehr angetan. Hier kann ich einen roten Faden erkennen und die Figuren auch verstehen und teils sogar mögen. Die Zusammenhänge sind klar und der Hörer hat den einen oder anderen Verdacht und ist immer wieder auf der falschen Fährte. Klug inszeniert und mit einer schönen, unerwarteten Wendung gekrönt, macht dieser Thriller schon echt Spaß. Teils ist er mir jedoch zu brutal – ich muss nicht alles so genau hören! Auf Rückblenden wird verzichtet, aber es gibt immer wieder Wechsel in der Perspektive. Das wurde gekonnt umgesetzt und verwirrt beim Hören nicht. Man weiß immer, um wen es gerade geht.

Die Wünsche und Sehnsüchte der Figuren rühren an. Umso mehr leidet man dann mit ihnen. Auch die technischen und wissenschaftlichen Details wurden gut dargestellt und blieben so sehr interessant. Das ist so erstaunlich anders, als beim „Flüstermann“, dass ich fast dachte, es handle sich um eine andere Autorin! So gefällt mir ein Thriller. Ich hoffe, in diesem Stil noch mehr von Catherine Shepherd (wieso bitte dieser alberne Künstlername?) lesen oder hören zu können.

Svenja Pages weiß ich als Sprecherin sehr zu schätzen, doch bei diesem Hörbuch gefällt mir überhaupt nicht, wie sie den männlichen Figuren tiefe Stimmen zu geben versucht. Auch schafft sie es für mich nicht auf die richtige Art und Weise den Akzent nicht-deutscher Figuren darzustellen. Das wirkte auf mich öfter einfach nur albern und teils grotesk. Schade!

Ich wurde 472 Minuten prima unterhalten, muss aber leider tatsächlich für die mich ablenkende und störende Art, wie Svenja Pages die Männer sprach (und die Kollegin von Julia Schwarz), einen Stern abziehen. Bleiben aber noch immer vier sehr gute Sterne für ein tolles Hörbuch!

Veröffentlicht am 22.12.2018

So füttert man Hörer an …!

Die Blutlinie - Teil 1/4
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Seit dem Mord an ihrem Mann und ihrer Tochter hat Smoky Barrett Alpträume und immer wieder Selbstmordgedanken. Sie versucht, in ihren alten Job zurückzukehren. Da erfährt sie, dass eine sehr gute Freundin, ...

Seit dem Mord an ihrem Mann und ihrer Tochter hat Smoky Barrett Alpträume und immer wieder Selbstmordgedanken. Sie versucht, in ihren alten Job zurückzukehren. Da erfährt sie, dass eine sehr gute Freundin, bei deren Tochter sie Patentante ist, brutal ermordet wurde. Der Täter hat eine Nachricht für Smoky hinterlassen. Sie beschließt, den Mörder zu fassen …

Ja, es ist deutlich als Teil eins von vier deklariert. Und dennoch bin ich ein wenig angesäuert. So wirklich Sinn macht es nicht, ein Buch in vier einzelnen CDs zu verkaufen. Es bleibt dem Hörer ja gar nichts anderes übrig, als alle zu kaufen, wenn er die Story verfolgen und das Ende wissen möchte.

Allerdings davon abgesehen – die „hochkarätige Besetzung“ der Sprecher ist wirklich gelungen. Insgesamt in allen vier Teilen sind 38 Sprecher beteiligt und bisher gefällt mir die Auswahl richtig gut. Als Fan von Hörbüchern hatte ich ein wenig Bedenken, wie mir wohl ein Hörspiel zusagen wird. Nun, in diesem Fall zumindest ist es außerordentlich gut gelungen und hat mir mehr als nur gefallen.

In ersten Teil lernt man Smokys Hintergrund ein wenig kennen und trifft auf den Tatort und ihre Kollegen. Am spannendsten Punkt endet „Ohne mein Team“ und hier stehe ich nun und werde gleich Teil zwei bis vier bestellen!

Ja, das ist ein Einstieg, der gelungen ist. Bisher habe ich noch kein Buch des Autors gelesen. Obwohl einige Szenen in diesen 73 Minuten ein wenig heftig waren (ich mag auch Thriller lieber weniger bluttriefend), war ich gefesselt und schnell in der Story drin. Das klappt nicht immer so gut.

Inwieweit das Hörspiel gekürzt wurde, kann ich nicht feststellen. Auf alle Fälle ist alles stimmig und mir sind keine Lücken aufgefallen. Falls also etwas fehlt, dann nichts, das wichtig für das Verständnis und die Story war. Kurz: Super! Fünf Sterne.

Veröffentlicht am 21.12.2018

Kein Entkommen

Die Party
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Brandons Mutter starb bei seiner Geburt. Sein Vater, Gynäkologe und Geburtshelfer, konnte es nicht verhindern und ist daran fast zerbrochen. Er hat nie wieder geheiratet und seinen Sohn allein, aber mit ...

Brandons Mutter starb bei seiner Geburt. Sein Vater, Gynäkologe und Geburtshelfer, konnte es nicht verhindern und ist daran fast zerbrochen. Er hat nie wieder geheiratet und seinen Sohn allein, aber mit einer Haushälterin und deren Mann, dem Hausmeister, aufgezogen. In seiner Jugendzeit feierte Brandon eine Halloweenparty, bei der er einen besonderen „Auftritt“ hatte. Jetzt, mehr als 30 Jahre später, lädt er die zehn Freunde von damals wieder zu einer Party ein – ein Revival der damaligen Party. Nichts hat sich im Haus verändert, als sei die Zeit stehengeblieben. Doch kaum haben sich alle begrüßt, überschlagen sich die Ereignisse …

Ich liebe Bücher, die – streckenweise oder ganz – in den 1980ern spielen. In diesem Fall hier bin ich sogar im gleichen Alter wie die Figuren. Von daher kann ich vieles wohl sehr gut nachvollziehen, besonders die Anspielungen auf die Dinge, die damals nicht so gut und schön waren, wie der verklärte Blick gern zeigen möchte. Auch die Songs und Filme, die im Buch mehr oder weniger eine Rolle spielen, sind mir geläufig.

Dennoch hat mich das Buch nicht komplett abgeholt. Irgendwie hatte ich streckenweise das Gefühl, ich würde ein Manuskript lesen. Die Atmosphäre war trotz allem nicht greifbar, es gab keinen Wohlfühleffekt. Das Kopfkino wollte nicht so anspringen, wie es das üblicherweise tut. Die Umgebung und die Figuren blieben für mich etwas blass und unnahbar. Ich wurde mit keiner wirklich warm, hatte in keinem Moment eine Lieblingsfigur und vor allem hatte ich sie einfach nicht bildlich vor Augen. So habe ich zwischendurch wirklich überlegen müssen, wer nun was vorher gesagt hatte und jetzt sagt, ob da Widersprüche sind oder ich Personen verwechsle und wer mit wem wie nun auch klüngelt. Das war ein wenig anstrengend.

Die Story selbst kam auch nur zögerlich in Fahrt. Klar, es fängt gleich und super schnell mit dem ersten erstaunlichen Ereignis an, dem noch viele weitere folgen, dennoch ist das Vorankommen etwas gebremst. Insgesamt ist es eine großartig angelegte Escape-Room-Sache (nur eben in einem Haus auf einem eingezäunten Grundstück) mit guten Ideen, die aber nicht ausreichend ausgebaut, umgesetzt oder auch genutzt worden sind. Das ist sehr schade.

Dennoch liest sich das Buch flott und gut weg. Dazu ist das Ende zwar ein klein wenig hastig, aber doch mit einem kleinen Überraschungseffekt. Die Lesezeit ist keineswegs vergeudet, denn unterhaltsam ist das Buch auf alle Fälle. Nur fehlt mir eben das gewisse Etwas, um die vollen Sterne zu geben. Von mir gibt es deshalb vier Sterne.

Veröffentlicht am 11.12.2018

Zerbricht das Team ganz?

Die Opfer, die man bringt (3 MP3-CDs)
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Das ehemalige Team ist zerschlagen. Zusammen kommt es durch Zufall wieder – aus einer Vergewaltigungsserie, die Vanja in Uppsala beenden möchte, wird mehr. Eines der Opfer stirbt und somit wird die Reichsmordkommission ...

Das ehemalige Team ist zerschlagen. Zusammen kommt es durch Zufall wieder – aus einer Vergewaltigungsserie, die Vanja in Uppsala beenden möchte, wird mehr. Eines der Opfer stirbt und somit wird die Reichsmordkommission hinzugezogen. Doch die Querelen untereinander machen es schwierig. Und das große Schweigen hilft auch nicht wirklich. Als sich herausstellt, dass sich zwei der Opfer offenbar kennen, geraten die Dinge langsam in Bewegung …

Um den Fall genießen zu können, muss man nicht zwingend die vorherigen Teile kennen, doch da sehr viel von Sebastian Bergmanns Weiterentwicklung abhängt und immer wieder Anspielungen auf die Vorgänger gemacht werden, ist es doch hilfreich, sie vorher gelesen oder gehört zu haben.

Dieser Band verläuft weitgehend relativ gemächlich. Nicht unspannend, aber einfach weniger nervenaufreibend, als man das so kennt. Hier ist eher subtil der Thrill vorhanden – vor allem für Frauen. Das Thema ist mehr als heikel und am Ende kommt ein „Doppelknall“, der dann doch mal ein Volltreffer in der Magengrube ist und mir die Kinnlade runtergehauen hat. Ob das reicht, um Leser zu begeistern, ist fraglich. Ich gebe zu, mir gefielen die vorherigen Bände doch einen Tacken besser, aber das Ende ist hier einfach krass und toppt die anderen. Eine schwierige Sache, hier zu werten!

Sebastian entwickelt sich noch immer weiter, aber es wird ihm mehr als schwer gemacht, weil alle um ihn herum abwinken und resigniert haben. So verfällt er bei Gelegenheit immer wieder in alte Muster – und bekommt dann einen Schock verpasst, der es in sich hat. Ich bin wirklich gespannt, ob im nächsten Band die Folgen davon zu spüren sind und der Schock quasi Früchte trägt. Auch wird es für meinen Geschmack langsam Zeit, dass eine bestimmte Figur auffliegt bzw. irgendwie ein Ende findet. Doch mehr dazu zu sagen, wäre ein fieser Spoiler.

Wie erwartet, endet dieser Teil mit einem bösen Cliffhanger. Seltsamer Weise nehme ich das dem Autorenduo nicht übel – obwohl ich das bei anderen immer ganz grässlich finde. Douglas Welbart begeistert mich auch diesmal wieder als Sprecher. Er verkörpert Bergmann einfach genial, auch wenn das Buch nicht in der Ich-Form geschrieben ist und auch nicht so erzählt wird.

Auch wenn ich nicht in Jubelgesänge ausbreche, vier Sterne ist mir dieses Hörbuch auf alle Fälle wert!

Veröffentlicht am 09.12.2018

Weihnachtsklassiker neu erzählt

Fröhliche Weihnachten
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Das Buch ist wunderschön aufgemacht, groß und recht stabil. Die Illustrationen sind sehr schön, kindgerecht, bunt (aber nicht knallig) und ansprechend. Sie erzählen die Geschichten schön in Bildern nach.

Leider ...

Das Buch ist wunderschön aufgemacht, groß und recht stabil. Die Illustrationen sind sehr schön, kindgerecht, bunt (aber nicht knallig) und ansprechend. Sie erzählen die Geschichten schön in Bildern nach.

Leider gibt es bei den Liedern immer nur eine Strophe und gar keine Noten. Das ist ein wenig unglücklich, denn im Allgemeinen haben die Lieder viele Strophen und ohne Melodie kann man sie nicht wirklich singen. Dann muss man online danach suchen und das gefällt mir persönlich beim Bücherlesen mit Kindern so überhaupt gar nicht.

Die Altersangabe auf der Produktseite empfiehlt das Buch für 6 – 8jährige Kinder. Das sehe ich ganz ähnlich. Zudem ist es ein Buch für Erstleser, da die meisten Texte nicht allzu lang sind. Mit einem Erwachsenen an der Seite klappt das prima, besonders im Wechsel (ein Stückchen das Kind lesen lassen, ein Stück vorlesen). Je nach Kind kann aber sicher auch schon die eine oder andere Geschichte ab vier oder fünf Jahren vorgelesen werden. Auf dem Buch selbst findet sich leider keine Altersempfehlung.

Insgesamt ist es ein Buch, das sehr liebevoll gestaltet wurde und schöne neu erzählte Geschichten versammelt, die jedes Jahr zu Weihnachten wieder Freude machen und die Vorweihnachtszeit bereichern.

Von mir bekommt „Fröhliche Weihnachten“ vier Sterne.