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Veröffentlicht am 27.05.2018

Endlich mehr aus Lyras Welt

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
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In der His Dark Materials Trilogie begleiten wir die Jugendliche Lyra auf ihren Abenteuern. Obwohl die Trilogie selbst abgeschlossen ist, hat Philip Pullman sein Universum jedoch erweitert und klärt in ...

In der His Dark Materials Trilogie begleiten wir die Jugendliche Lyra auf ihren Abenteuern. Obwohl die Trilogie selbst abgeschlossen ist, hat Philip Pullman sein Universum jedoch erweitert und klärt in Über den wilden Fluss darüber auf, wie Lyra überhaupt ins Jordan College gekommen ist und in den Besitz des Alethiometers kam. Das alles wir jedoch nicht aus der Sicht Lyras erzählt. Die ist - ebenso wie ihr Daemon Pan - noch ein Baby und kann so nicht viel zur Handlung beitragen. Malcom ist der Protagonist dieses Romans und seinen Eltern gehört ein Gasthaus, dass direkt bei dem Kloster liegt, indem Lyra als Baby abgegeben wurde.

Malcoms Schicksal verbindet sich unwiderruflich mit dem von Lyra und nach einer großen Flut und weiteren lauernden Gefahren und trägt so zu Lyras weiterer Zukunft bei. Auch wenn die Zeit und die Umstände ganz andere sind, tauchte ich direkt wieder voll und ganz in die Welt ab, die Philip Pullman mit seinen Büchern erschaffen hat und es mag kitschig klingen aber ich war direkt wieder absolut verzaubert von seinem Schreibstil und einfach von allem.

Es gibt zahlreiche Verknüpfungen zu der ursprünglichen Trilogie und doch war dieses Buch so anders als alles, was man bisher von Pullman gelesen hat. Es eröffnet völlig neue Blickwinkel in die Welt und auch die Geschichte war anders, als alle zuvor. Wer bereits mit der His Dark Materials Reihe seinen Spaß hatte, der sollte sich Über den wilden Fluss auf keinen Fall entgehen lassen.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Genial!

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Nachdem mich der erste Band der Graphic Novel Adaption der Stadt der träumenden Bücher schon so begeistern konnte, war ich gespannt, wie es mit Teil 2 weitergehen würde. Dieser setzt direkt nach Band 1 ...

Nachdem mich der erste Band der Graphic Novel Adaption der Stadt der träumenden Bücher schon so begeistern konnte, war ich gespannt, wie es mit Teil 2 weitergehen würde. Dieser setzt direkt nach Band 1 an und erzählt den zweiten Teil der Romanvorlage, der hauptsächlich in den Katakomben spielt.

Was den Zeichenstil betrifft, oder generell den ganzen Aufbau der Graphic Novel, ist nach meiner Rezension zu Band 1 nichts mehr hinzuzufügen. Die Mühe und Detailverliebtheit, die Walter Moers und Florian Biege in dieses Buch bzw. in die gesamte Adaption gesteckt haben, beeindruckt mich nach wie vor sehr.

Die Katakomben haben Buchhaim aber eines vorraus: Die Geschichte setzt quasi mitten im Originalroman ein, das heißt, auf den Leser wartet schon direkt zu Beginn eine Menge Spannung und wir müssen uns nicht erst in die Geschichte einfinden. Hier ist es sicher ratsam zu erwähnen, dass man Band 1 noch sehr präsent haben muss. Es wird nichts wiederholt und man muss sich komplett allein zurück in die Geschichte finden. Diese überzeugte mich aber durch sehr viel Spannnung und den sehnlichst erwarteten Showdown.

Am Ende von Band 1 erwartete uns ja ein Lexikon mit allerlei Wissenswertem über Buchhaim, Zamonien und Co. Auch für Band 2 haben sich Walter Moers und Florian Biege etwas Besonderes ausgedacht. Sie geben uns einen Einblick in ihren Arbeitsprozess, der mich noch mehr begeistern konnte, als das Lexikon. Schritt für Schritt sieht man, wie die detailreichen Zeichnungen entstanden sind und schon das war für mich ein kleines Highlight.

Der zweite Teil der Die Stadt der träumenden Bücher Graphic Novel Adaption kann definitiv mit seinem Vorgänger mithalten. Der Zeichenstil ist nach wie vor zauberhaft und detailsverliebt und besonders der Anhang in dieser Ausgabe Gold wert.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Absolut nicht empfehlenswert

Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens
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Ein Roadtrip mit Senioren in Europa, ein Mädchen Undercover unterwegs für ihre Schwester und ein unvergesslicher Sommer, das klingt alles nach einer sehr tollen Geschichte, in die ich mich schon lange ...

Ein Roadtrip mit Senioren in Europa, ein Mädchen Undercover unterwegs für ihre Schwester und ein unvergesslicher Sommer, das klingt alles nach einer sehr tollen Geschichte, in die ich mich schon lange vor Erscheinen der deutschen Ausgabe von Wanderlust sehr gefreut habe. Auch das Design des Buches finde ich rundum gelungen und es ist sehr schön anzusehen. Umso enttäuschter war ich dann, als mich Jen Malones Werk auf ganzer Linie enttäuscht hat.
Angefangen hat das mit der Protagonistin Aubree und ihrer Schwester Elizabeth. Es gibt Protagonisten, mit denen ich, ganz egal welchen Charakter sie haben, grundsätzlich nicht warm werde. Das war bei Aubree nicht der Fall und zu Beginn fing ich an sie zu mögen bis mir ihr Charakter auffiel, der alles andere als liebenswert ist. Aubree ist unglaublich nervig, trotzig und steht nicht für andere ein, obwohl sie es von allen verlangt. Auch zu Beginn des Roadtrips und auch über weite Teile von diesem ist sie voller Vorurteilen und hat einfach eine Art an sich, die mich einfach nur genervt hat. Das Verhältnis zu ihrer großen Schwester Elizabeth schwankte ohne erkennbaren Grund zwischen „sie ist meine beste Schwester überhaupt“ und „ich komme gar nicht mit ihr klar“ und ich konnte bis zum Ende hin nicht erkennen, wie das Verhältnis zwischen den beiden nun wirklich ist.
Alle weiteren Charaktere blieben leider sehr blass, seien es die Senioren aus Aubrees Reisegruppe oder aber Sam, in den sie sich während des Buches verliebt. Auch die Beziehung zu Sam, ebenso wie die Beziehung zu ihrer Schwester, fand ich schwierig nachvollziehbar. Mir ging alles zwischen den beiden viel zu schnell und war für mich schlichtweg nicht glaubhaft dargestellt. Insgesamt bin ich aber generell kein Fan von InstaLove-Beziehungen.
Am meisten störte mich allerdings die Art und Weise, wie der Roadtrip bzw. die Reise der Senioren beschrieben wurde. Direkt beim ersten Halt in Amsterdam, eine Stadt, die ich sehr liebe und sehr schätze, sind mir die extrem klischeehaften und verletzenden Äußerungen aufgefallen, die beschrieben werden. Auch bei den Stops in Deutschland und Österreich sind mir diese aufgefallen, später aber nicht mehr, da ich die dann bereisten Länder nicht so genau kenne. Falsche oder klischeehafte Äußerungen stammen teils von der Autorin, teils sind es aber auch sprachliche Fehler (beispielsweise Holland/holländisch und Niederlande/niederländisch) die seitens der Übersetzung bestehen. Meiner Ansicht nach, und ich kann es leider nicht anders ausdrücken, spiegelt dieses Buch für mich eine falsche, klischeehafte und schlichtweg verletzende Sichtweise auf die europäischen Kulturen wieder. Insgesamt bleibt die Reise selbst, die ja durch Titel und Klappentext, sowohl der deutschen als auch der englischen Ausgabe, ehr beworben wurde, stark im Hintergrund. Das kenne ich von anderen Roadtrip- und Reise-Romanen anders. Hier hält sich meine Enttäuschung allerdings in Grenzen, da ich gut und gerne auf weitere Klischees und Vorurteile verzichten kann. Insgesamt glaube ich zum Thema Darstellung der Kultur ohnehin, dass dieses Buch vielleicht in Amerika funktionieren kann, jedoch nicht in einem der europäischen Länder, die im Zuge der Handlung besucht werden oder in Europa überhaupt.
Leider konnte mich Acht Städte, sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens nicht überzeugen. Grund dafür waren zum einen die blassen und wenig nachvollziehbaren Charaktere sowie die nervige Protagonistin. Zudem fehlte die Roadtrip- bzw. Reiseatmosphäre in diesem Roman, was nicht schlimm war, da die kulturellen Bezüge nur so vor Klischees trieften.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Hätte dicker sein können

Die Götter von Asgard
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Als großer Fan von Loki, Thor und Co. und mit einer Liebe für die Bücher von deutschen AutorInnen habe ich mich natürlich schon sehr auf Die Götter von Asgard von Liza Grimm gefreut. Sie nimmt uns mit ...

Als großer Fan von Loki, Thor und Co. und mit einer Liebe für die Bücher von deutschen AutorInnen habe ich mich natürlich schon sehr auf Die Götter von Asgard von Liza Grimm gefreut. Sie nimmt uns mit auf ein Fantasyabenteuer, das eng mit dem Schicksal von Asgard und Co. verknüpft ist und das alles auf gerade einmal 300 Seiten. Daran gemessen werden wir auch sehr schnell mitten in die Geschichte geworfen. Dabei fällt dem, der bereits mit nordischen Sagen vertraut ist der Einstieg keinesfalls schwer, denn vielen neuen Charakteren und Gestalten begegnet man nicht. Von Ray selbst bekommen wir auch sehr schnell ein gutes Bild, da sie als Protagonistin im Fokus steht. Und wieder einmal habe ich mich ein wenig in Loki verliebt. Der war für michwirklich ein hervorstechender Charakter und ich liebe seine Verwirrspiele einfach unendlich.
Im Verlauf der Story reisen wir in die unterschiedlichsten Welten der nordischen Myhologie und erleben so unterschiedliche Abenteuer, Tücken aber auch die schönen Seiten. Man bekam so einen sehr schönen Eindruck von der nordischen Mythologie und wurde nebenbei unterhalten. Das schafft Liza Grimm aber auch mit ihrem Schreibstil, der sehr schön und angenehm zu lesen war, und durch den man in den Seiten versinken konnte.
Wir haben also gleich mehrere tolle Welten, eine sehr schön zu lesende Geschichte mit tollen und abwechslungsreichen Charakteren und doch konnte mich Die Götter von Asgard nicht ganz begeistern. Grund dafür war schlichtweg die Länge des Buches. Dabei meine ich allerdings nicht, dass es zu lang und stellenweise langweilig war, eher das Gegenteil ist der Fall: Das Buch ist zu kurz. Bei der Vielzahl an Ereignissen, Welten und Charakteren, die Liza Grimm in die Geschichte eingebaut hat, hätte diese gut 800 Seiten lang sein können oder als Di- oder Trilogie verlegt werden können. Mir wurde alles zu schnell abgearbeitet, es fehlte den Charakteren teilweise an Entwicklung und Zeit für diese.
Das bedeutet, dass ich besonders auch mit meiner Bewertung Probleme habe. Auf der einen Seite ist das Buch klasse und zeigt tatsächlich eine ganze Menge Talent, auf der anderen Seite hätte es, um wirklich gut zu sein, einfach etwas länger sein müssen. Ich kann mir allerdings sehr gut vorstellen, dass besonders Neulinge im Fantasybereich mit diesem Buch die Möglichkeit bekommen, sich mit einem kurzen Buch an das Genre heranzuwagen und dabei nicht tiefgehende Welten und komplizierte Storyverläufe zu bekommen.
Die Götter von Asgard von Liza Grimm konnte mich durch die vielen Welten, die Charaktere und die Soryidee zwar überzeugen, die Umsetzung gefiel mir allerdings weniger gut, was hauptsächlich an der Länge des Buches lag. Meiner Meinung nach hätte die Story deutlich mehr Raum gebraucht und hätte sie diesen bekommen, hätte ich sie sehr geliebt. Dennoch bietet das Buch Fantasy-Neulingen meiner Meinung nach eine gute Möglichkeit, in das Genre einzusteigen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Berührend und wortgewaltug

Das tiefe Blau der Worte
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Es gibt Bücher, die du gerne liest und die du liebst und dann gibt es Bücher, die du einatmest, die du lebst und verehrst. Obwohl ich erst dachte, dass Das tiefe Blau der Worte in die erste Kategorie gehört, ...

Es gibt Bücher, die du gerne liest und die du liebst und dann gibt es Bücher, die du einatmest, die du lebst und verehrst. Obwohl ich erst dachte, dass Das tiefe Blau der Worte in die erste Kategorie gehört, habe ich nach ganz wenigen Seiten gemerkt, dass es in die zweite gehört. Denn es ist etwas Besonderes durch und durch und es mag kitschig klingen aber das merkte ich schon nach mehreren Seiten. Dabei kann ich nicht einmal benennen, wieso das so ist.
Ich habe mich mit Cath Crowleys Schreibstil sofort sehr wohl gefühlt. Gerne würde ich konkrete Punkte nennen aber ich denke, es ist einfach nur das Gesamtpaket, das durch und durch gelungen ist. Es holte mich sofort ab, wickelte mich in eine warme Decke und lies mich dann nicht mehr los. So wunderschön!
In Rachel habe ich mich restlos verliebt, denn obwohl sie mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat, wie ich oder viele andere Leser, erkannte ich mich in ihr wieder. In ihrer Art, mit allem umzugehen und auf ihre Umwelt zu reagieren. Ich gewann sie aber nicht nur lieb, ich konnte mich sehr häufig einfach zu hundert Prozent mit ihr identifizieren, was sicher ein sehr wichtiger Punkt ist. Doch auch alle anderen Charaktere sind einfach nur genial. Henry mochte ich, auch wenn er mich ebenso sehr wie Rachel manchmal zur Weißglut getrieben hat. Besonders ins Herz geschlossen habe ich allerdings seine kleine Schwester George, die schnell zu meinem Lieblingscharakter geworden ist. Die Liste könnte ich noch ewig fortsetzen, damit würde sie aber viel zu lang werden. Wenn Cath Crowley jedoch will, dass du einen Charakter magst, dann tust du das auch.
Ich liebe diese australische Kleinstadt, in der Das tiefe Blau der Worte spielt. Fragt mich nicht, welche das ist oder wo die liegt. Ehrlich gesagt kenne ich nicht einmal viele Details zu dieser Stadt aber die Art, wie Cath Crowley sie beschreibt, lässt sie einfach zu einem zu Hause werden und das hat zusammen mit dem Schreibstil dazu geführt, dass ich mich sehr wohl gefühlt habe. Besonders verliebt habe ich mich ja in den Buchladen von Henrys Eltern und ein wahres Highlight war natürlich die Briefbibliothek. Ich glaube, dass diese Bibliothek etwas für jeden Buchliebhaber ist und selbst, wenn man sie nicht besuchen kann, lohnt es sich doch darüber zu lesen.
Die Geschichte von Henry und Rachel ist traurig und schön zugleich. Ich wusste nie, ob ich einfach nur Glück für die beiden empfinden soll, oder Trauer oder Wut. Sie ist ein kleines Feuerwerk der Gefühle und das zog sich durchs ganze Buch und machte es sehr emotional. Auch das Ende ist genau das und hallt so noch lange nach.
Das tiefe Blau der Worte konnte mich von vorne bis hinten überzeugen. Der Schreibstil und das Setting waren zauberhaft, die Geschichte emotionsgeladen und wunderschön und auch alle Charaktere konnten mich restlos überzeugen. Auch wenn ich hier einen Liebling gefunden habe. Ich hoffe, wir werden in Zukunft noch mehr von Cath Crowley hören und lesen.