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Veröffentlicht am 27.01.2018

Klassisches Romantasy Jugendbuch

Snow
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Danielle Paiges Romane waren mir bisher nur durch Instagram und Dorothy Must Die ein Begriff. Bevor mir Thienemann Snow vorstellte, wusste ich nicht, dass sie neben dem Zauberer von Oz Retelling auch an ...

Danielle Paiges Romane waren mir bisher nur durch Instagram und Dorothy Must Die ein Begriff. Bevor mir Thienemann Snow vorstellte, wusste ich nicht, dass sie neben dem Zauberer von Oz Retelling auch an einem Schneekönigin Retelling arbeitet, welches ich euch heute vorstellen möchte. Snow lebt in unserer Welt in einer Psychiatrie und das Schlucken von Tabletten sowie der Alltag mit den anderen Jugendlichen gleicht einer ständigen Wiederholung von Ereignissen. Bis zu dem Tag, an dem ihr bester Freund Bale verschwindet. Snow kann fliehen, folgt seinen Spuren und findet sich plötzlich in Algid wieder. Das, so erfährt sie, ist ihr wahres Zuhause und sie niemand geringerer als die Prinzessin. Doch ihr einziges Ziel ist es, Bale zu finden und zu retten.

Snow war für mich ein sehr klassisches Jugendfantasybuch, dass Snows Heldenreise in den Vordergrund rückt und ansonsten sehr stark Romantasyelemente mit einbezieht. Das macht das Jugendbuch zu einem tollen Buch für zwischendurch und Dank des Schreibstils, der sowohl sehr gut als auch sehr zügig zu lesen war, wird dieser Effekt noch einmal verstärkt. Besonders an Snow ist es, innerhalb der Geschichte eine große Entwicklung durchzumachen. Diese ist auch sehr gut erkennbar und das ohnehin schon sehr starke Mädchen wächst im Verlauf der Geschichte an sich und an ihren Aufgaben. Durch den Fokus auf ihren Charakter, traten die anderen Charaktere stark in ihren Schatten und blieben eher blass. Das war nicht weiter schlimm, allerdings hätte ich mir gerade beim Genre Romantasy ab und zu doch ein wenig mehr wissen und Präsenz der Loveinterests gewünscht. Von denen gibt es insgesamt drei, denn neben Bale stehen besonders in Algid Jagger und Kai Snow zur Seite. Ihr solltet also definitiv Lust auf Romantasy und Liebesdrei- bzw- vierecke haben, bevor ihr zu Snow greift.

Auch inhaltlich bleibt Danielle Paige weiterhin dem Romantasy-Jugendbuch treu. Die Story selbst steht neben der Charakterentwicklung sehr stark im Vordergrund und wir erfahren sehr wenig über die Welt selbst, die eigentlich von ihrem Aufbau sehr interessant klingt. Snow absolviert während ihrer Reise mehrere Stationen und kommt somit sowohl dem Versteck von Bale als auch ihrem Vater, der sich als ihr Feind entpuppt, immer näher. Obwohl die Geschichte zu Beginn noch sehr langsam und unspektakulär voran schreitet, konnte mich Snow besonders zum Ende hin deutlich mehr in seinen Bann nehmen. Auch einige Wendungen und überraschende neue Informationen konnten mich am Ende noch einmal überzeugen. Insgesamt bleibt das Buch im Gegensatz zu anderen Büchern des Genres jedoch sehr blass und hat viel unausgeschöpftes Potential.

Snow ist ein wunderbar leicht zu lesendes Romantasy Jugendbuch für Zwischendurch. Besonders die Entwicklung der Protagonistin Snow stach für mich besonders hervor, wohingegen die Geschichte selbst einem klassischen Jugendbuch gleicht und nicht aus der Masse hervorzustechen vermag. Wer dennoch leichte Unterhaltung aus dem Fantasybereich sucht, ist hiermit sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Wundervoll

Die Anarchie der Buchstaben
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Ich bin in letzter Zeit auf so viele positive Meinungen zu Die Anarchie der Buchstaben gestoßen, dass es mich in den Fingern juckte, die Seiten des Buches zu durchstöbern. Das stellte sich als ein sehr ...

Ich bin in letzter Zeit auf so viele positive Meinungen zu Die Anarchie der Buchstaben gestoßen, dass es mich in den Fingern juckte, die Seiten des Buches zu durchstöbern. Das stellte sich als ein sehr guter Entschluss heraus, denn nicht nur die einzelnen Buchseiten sind allesamt hochwertig und liebevoll gestaltet, das Buch selbst ist auch etwas ganz besonderes. Es dreht sich hauptsächlich um die beiden Charaktere Perry und ihre Oma. Perry selbst ist ein junges Mädchen und was genau mit ihr los ist, das können wir im Buch nur erahnen. Sie berichtet uns, dass sie auf einer besonderen Schule ist und nach ihren Verhalten würde ich persönlich auf ADHS tippen, allerdings gibt es dafür wenige bis keine eindeutigen Beweise. Bei Perrys Oma Honora sieht das allerdings anders aus. Sie hat Alzheimer und ist im Seniorenheim Santa Lucia. Als Perry anfängt, ihre Oma regelmäßiger zu besuchen formt sich zwischen beiden eine Beziehung, von der beide Seiten profitieren.

Für ein Schulprojekt muss Perry ein ABC gestalten. Dass ihre Oma sehr gut mit Wörtern kann, findet sie sehr schnell heraus und so wird das in besonderer Form ein Projekt von beiden zusammen. Ähnlich wie der Charakter der beiden und des ganzen Buches, ist das allerdings ein ganz besonderes ABC, ein ACB, das darüber hinaus künstlerisch gestaltet wird, wie viele der Illustrationen zeigen. Es war wundervoll, die Darstellungen des Altersheims zu lesen, von Perrys Umgang mit den Bewohnern und überhaupt, Perry selbst zu erfahren. Trotz ihren jungen Jahren hat sie einen so wundervollen Charakter und eine offenherzige Denkweise, dass ich ihren Gedanken so sehr gerne gefolgt bin.

Darüber hinaus hält die Geschichte dank ihrer vielen Leerstellen sehr viel für den Leser bereit. Schon während des Lesens wird man immer wieder gefordert, das Gesagte und das Ungesagte zu verbinden, was dazu führt, dass man das Buch sehr bewusst wahrnimmt. Man beginnt, die Thematik bzw. die vielen verschiedenen angesprochenen Themen viel stärker zu beleuchten, was letztendlich dazu führt, dass man viel intensiver über alles nachdenkt. Bei mir hat das einen bleibenden Eindruck hinterlassen und mich darüber hinaus nachhaltig beeindrucken können. Obwohl es zunächst nach einem Kinderbuch aussieht, kann ich Die Anarchie der Buchstaben jedem wärmstens ans Herz legen.

Die Anarchie der Buchstaben überzeugt nicht nur durch die außergewöhnlich schöne Gestaltung sondern vermittelt auch eine herzerwärmende Geschichte zwischen Großmutter und Enkelin, von der beide Seiten profitieren. Egal ob Perry oder Honora, ich habe beide in mein Herz geschlossen und die Botschaft, die sie und das Buch vermitteln, ist grandios.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Ein märchenhaftes Kinderbuch

Feo und die Wölfe
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Feo und die Wölfe zog mich nicht nur wegen seiner außergewöhnlich schönen Gestaltung an sondern auch, weil ich das Thema und die historische Zeit des Titels wahnsinnig spannend fand. Als Kind habe ich ...

Feo und die Wölfe zog mich nicht nur wegen seiner außergewöhnlich schönen Gestaltung an sondern auch, weil ich das Thema und die historische Zeit des Titels wahnsinnig spannend fand. Als Kind habe ich am liebsten Weihnachtsgeschichten gelesen, die in Russland spielen und auch Leigh Bardugo hat mit ihrer Grischa-Trilogie die alte Liebe nur weiter verstärkt. Dennoch hebt Feo und die Wölfe einen eher traurigen Aspekt davon hervor, denn wir bewegen uns abseits des Zarenpalastes und erfahren nicht nur von dem traurigen Schicksal von Feos Familie sondern auch von den Bedingungen unter denen die Menschen in Russland zu leben hatten.

Feo steigt innerhalb der Geschichte schnell zu einer Heldin auf und die Abenteuer, die sie mit der Gruppe erlebt, die sich schnell um sie formt, erinnerten mich ein wenig an die rote Zora. Feo ist unglaublich stark, auch wenn sie ihr Geschick im Umgang mit Lebewesen eher bei Wölfen als bei Menschen beweist. Diesen Aspekt fand ich aber auch sehr interessant und lies Feo in meinen Augen als jemand sehr besonderes erscheinen und machte darüber hinaus die Wölfe menschlicher. Die sind mir darüber hinaus ohnehin sehr ans Herz gewachsen und machten die Geschichte besonders im Bezug auf Feo und die Botschaft, die übermittelt wird, rund.

Feos Mutter wird gefangen genommen, da sie und Feo sich weigern, die Wölfe, die sie bekommen haben, zu töten statt auszuwildern. Innerhalb der Geschichte versucht Feo nicht nur, ihre Mutter zu retten sondern muss somit auf General Rakow entgegentreten, der für ihr Schicksal verantwortlich ist. Dabei wird nicht nur der krasse Gegensatz zwischen dem puren Bösen und dem puren Guten sehr deutlich, Feo schafft es auch, nur mit wenigen Rückschlägen ihr Ziel zu erreichen. Das machte auf mich stark den Eindruck eines Märchens und rückblickend würde ich es auch als solches bezeichnen. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Konflikt und vor allen Dingen Grauzonen gewünscht, ich hätte mir gewünscht, dass auf den Aspekt der Wildwolfer und auf die damit verbundenen Probleme näher eingegangen wird. Bedenkt man aber, dass wir mit Feo und die Wölfe ein Kinderbuch vor uns haben, finde ich den Aufbau der Geschichte völlig angemessen und zauberhaft.

Feo und die Wölfe entführt uns in die zauberhafte Welt Russlands, die jedoch mehrere Schattenseiten zeigt, wie wir im Buch feststellen müssen. Zusammen mit der Protagonistin Feo und ihren Wölfen machen wir uns auf in ein märchenhaftes Abenteuer, dass nicht voll und ganz perfekt ist, mich jedoch sehr gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Habe mir mehr erhofft

Gilgamesch
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Jens Harder ist bekannt durch seine Bild- und Kulturgeschichte und wer diese Werke kennt, der kennt sicher auch die Professionalität, mit der geforscht wird und die unglaubliche Zeit, die in die Gestaltung ...

Jens Harder ist bekannt durch seine Bild- und Kulturgeschichte und wer diese Werke kennt, der kennt sicher auch die Professionalität, mit der geforscht wird und die unglaubliche Zeit, die in die Gestaltung gesteckt wird. So freute ich mich auch auf Gilgamesch. In der Graphic Novel wird die Geschichte von Gilgamesch bildlich aufgearbeitet. Der Epos ist der älteste überlieferte der Geschichte und ist noch dazu im Bereich des fruchtbaren Halbmonds, der Wiege unserer Kultur entstanden, was mich bedingt durch mein Studium dann sehr fasziniert hat. In diesem Zuge gefiel mir besonders gut, dass der Graphic Novel ein großer editorischer Teil angehängt war, der durch Nachbemerkungen, Bilder und Zeichnungen geprägt war und uns so ein besseres Bild von der frühen Kultur im heutigen Irak, Iran, Syrien und Saudi Arabien geben. Das unterstützt den Comic nicht nur enorm sondern sorgt auch für viel Verständnis, wenn man schon nicht selbst entsprechendes Vorwissen mitbringt.

Wenn man vor der Adaption eines alten Epos steht, dann stellt sich natürlich immer die Frage der Umsetzung - der Modernisierung oder der direkten Übernahme des alten Stoffes. Jens Harder hat sich für den letzten Weg entschieden und adaptiert die Graphic Novel weitestgehend in dem Stil, der bereits da war. Die Zeichnungen selbst gefallen mir hierbei sehr gut, denn sie sind ähnlich den Reliefszenen, die man heute noch an Ausgrabungsorten findet und vermitteln so allein schon einen schönen Eindruck und tragen stark zur Atmosphäre bei. Leider war dies zusammen mit dem ausführlichen Anhang das einzige, was mir an der Grpahic Novel gefiel.

Mein großes Problem beim Lesen und auch beim darüber Nachdenken im Nachhinein war die Adaption des geschriebenen Wortes bzw. des direkten mythologischen Stoffes. Dieser wurde von Jens Harder sehr unbehandelt belassen und so auch größtenteils übernommen. Das enttäuschte mich, denn meiner Meinung nach bietet diese Adaption einen schönen Weg, den alten Stoff für breitere Massen zugänglicher zu machen, was meiner Meinung nach durch den schwer lesbaren Urtext erschwert wird. Ich habe normalerweise keine Probleme beim Lesen von älteren Texten, was allerdings auch bedingt durch mein Studium eine Sache der Übung ist. Dennoch fiel mir das Lesen von Gilgamesch über weite Teile sehr schwer und hat mir so auch viel Spaß genommen. Besonders zur Übermittlung hätte ich mir eine Modernisierung des Stoffes gewünscht, da einerseits durch die Adaption die Möglichkeit besteht, andererseits so ein breiteres Publikum angesprochen wird.

Die Graphic Novel Adaption gefiel mir zwar durch den Zeichenstil und den großen Anhang mit wichtigen Informationen sehr gut, allerdings hatte ich mir von der Adaption des Mythos selbst mehr gewünscht. Ich hätte es schöner gefunden, wenn der Stoff selbst einem breiteren Publikum zugänglich gemacht worden wäre. Leider fiel selbst mir das Lesen schwer und nahm mir viel Spaß an der Geschichte

Veröffentlicht am 08.01.2018

Für Sci-Fi-Fans und Gamer

Arena
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Mit Arena präsentiert uns Holly Jennings einen Sci-Fi-Roman, der sich mit dem Thema Gaming in der Profiliga beschäftigt. Dieses Thema ist nichts neues, denn auch in der Gaming Branche hat sich heute schon ...

Mit Arena präsentiert uns Holly Jennings einen Sci-Fi-Roman, der sich mit dem Thema Gaming in der Profiliga beschäftigt. Dieses Thema ist nichts neues, denn auch in der Gaming Branche hat sich heute schon eine Profiliga etabliert. Doch vor allem von dem, was hinter den Kulissen passiert, bekommen wir nicht viel mit. In Kalis Welt im Jahr 2054 ist Gaming nicht nur ein weit etablierter und beliebter Profisport, das Spiel ist auch deutlich realer geworden, da man sich selbst per virtueller Realität in das Spiel lädt und somit auch hautnah miterlebt, wie man stirbt, was das Erlebnis deutlich realer macht.
Mit dieser Profiliga und dem damit verbunden Erlebnis gehen auch viele negative Aspekte einher. Die lernt Kali kennen, als ihr Teamkapitän an einer Überdosis einer Droge stirbt, die in Gamerkreisen weit verbreitet ist. Sie selbst wird zum Kapitän ernannt und verspürt daraufhin deutlich den Druck von ihrem Chef und den Sponsoren und auch privat beschäftigt sie viel, weshalb sie sich immer mehr in eine Abwärtsspirale hereinbewegt. Das wird von Holly Jennings sehr greifbar beschrieben und man konnte nicht nur Kalis Auswegslosigkeit mitfühlen, sondern auch die Atmosphäre, die in der Liga herrscht förmlich greifen, was das Lesen sehr intensiv gestaltete.
Kali ist anfangs nicht nur überfordert mit ihrer Situation sondern lässt sich von den Gefahren der Liga förmlich mitreißen. Dadurch bietet sich ihr ihm Buch eine Menge Entwicklungspotential, was auch genutzt wird. Sie entwickelt sich sehr stark weiter und setzt sich nach einiger Zeit nicht nur als Ziel, sich bzw. ihr Team zu retten, sondern auch die Arbeitsweise der gesamten Liga zu revolutionieren. Das geschieht keinesfalls von heute auf morgen. Vielmehr beschreibt Holly Jennings auf den 400 Seiten den Anfang dieser Revolution, der alles andere als leicht ist.
Sehr schön fand ich auch die Abwechslung, die sich dem Leser bei der Lektüre bot. Es geht zwar sehr viel um Kalis innere Verfassung und ihre Gedanken zu den Vorgängen in der Profiliga nehmen einen großen Teil der Handlung ein. Toll fand ich aber auch, dass sich viele Szenen mit dem Programm von Kalis Team beschäftigen, wenn es gerade nicht trainiert oder spielt. Auch die Trainings waren sehr wertvoll, weil in ihr alte asiatische Kampfphilosophien aufgegriffen wurden. Mein Highlight waren aber tatsächlich die Szenen, die in der Arena spielen.
Fazit: Mit Arena ist Holly Jennings ein toller Sci-Fi-Roman gelungen, der sich mit der Gaming-Profiliga zur Mitte des 21. Jahrhunderts auseinandersetzt und so stark zum Nachdenken anregt. Besonders die Protagonistin Kali bot hier sehr viel Raum für Entwicklung, die genutzt wird und die Szenen und Atmosphäre waren durchgängig abwechslungsreich und fesselnd.