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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2017

Ein toller Abschluss

Grischa 3: Lodernde Schwingen
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Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan der Grischa Trilogie und dennoch hat es lange gedauert, bis ich endlich zu Band 3 gegriffen habe. Zunächst hatte ich große Bedenken, dass ich nicht in die Geschichte ...

Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan der Grischa Trilogie und dennoch hat es lange gedauert, bis ich endlich zu Band 3 gegriffen habe. Zunächst hatte ich große Bedenken, dass ich nicht in die Geschichte reinkommen würde. Ich finde ja die Figuren und die ganzen Ordnungen und Stände etc. in der Grischa Trilogie unheimlich komplex und gut durchdacht. Meine Sorgen stellten sich als unbegründet heraus. Dank des Glossars und Personenverzeichnisses habe ich schon vor dem Lesen einen Überblick bekommen und auch Leigh Bardugo machte den Wiedereinstieg sehr leicht und angenehm und schnell war ich wieder über alles im Bilde.
Erst einmal bin ich froh sagen zu können, dass wir Rawka nicht am Ende dieses Buches verlassen müssen, denn die weiteren Bücher der Autorin spielen in der gleichen Welt. Ich liebe dieses Land, das entfernt an Russland erinnert und somit einfach mal anders ist und vor allen Dingen sehr stimmig. Es hat seine eigenen Sagen, seine eigenen Geschichten und Helden und Abschied von solch einem Setting zu nehmen, fällt sicher sehr schwer.
Auch bei den Figuren hat Leigh Bardugo die Reihe hindurch Können bewiesen und alle entwickeln sich auch im dritten Band sehr stark weiter und vollenden diese Entwicklung schlussendlich. Alina liebe ich, denn sie ist ein sehr vielschichtiger Charakter. Auf der einen Seite ist sie eine mächtige Grischa, eine Heldin und nun auch die heilige Sankta Alina. Auf der anderen Seite sieht sie in sich jedoch nicht mehr als das Mädchen aus dem Waisenhaus. Ich habe immer gerne gelesen, wie sie denkt, entscheidet und sich entwickelt. Alles war so nah am Leser und perfekt nachvollziehbar und Leigh Bardugo hat in meinen Augen eine tolle Heldin geschaffen und ihr ein mich voll und ganz zufriedenstellendes Ende gegeben.
Was Leigh Bardugo in meinen Augen gemeistert hat ist, so vielen männlichen Charakteren beeindruckende Gesichter und Lebensläufe zu geben. Da gibt es Maljen, den Dunkeln und Nikolaj und man mag sich gar nicht für einen der Kerle entscheiden. Die waren für mich auch immer sehr wichtig für die Gesamtgeschichte, denn sie beeinflussen Alina insofern, dass sie, je nachdem für wen sich Alina letztendlich entscheidet, eine bestimmte Zukunft für sie bereithalten. Das Ende und für wen sich Alina entscheiden wird, war sehr unvorhersehbar. Ich hatte zu Beginn des Buches keine Idee und auch bis kurz vor dem Ende hätte ich keine Vermutung anstellen können, wie Alinas Geschichte ausgeht. Das finde ich sehr gut gemacht und zudem hat mich das Ende der Geschichte sehr begeistert. Denn es enthält eine Art Moral, die eine große Macht und Wahrheit in sich trägt und die jeder für sich beherzigen sollte. Ein toller Job, Leigh Bardugo!
Fazit: Mit Lodernde Schwingen hat Leigh Bardugo einen perfekten Abschluss der Grischa-Trilogie geschaffen. Der Ausgang bleibt bis zum Ende hin rätselhaft und das Ende war sehr passend und besonders die Moral dahinter wunderschön. Ich nehme schweren Herzens Abschied von dieser tollen Trilogie, die definitiv ein Reread wert ist.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Wunderschön und berührend

Schreiben Sie mir, oder ich sterbe
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Meine Meinung: Ich liebe Bücher a la Lists of Note, die Nachlässe, egal ob Briefe oder Listen, vorstellen und editorisch erläutern. Ich war froh, ein neues solcher Bücher im Piper Verlag zu sehen und noch ...

Meine Meinung: Ich liebe Bücher a la Lists of Note, die Nachlässe, egal ob Briefe oder Listen, vorstellen und editorisch erläutern. Ich war froh, ein neues solcher Bücher im Piper Verlag zu sehen und noch begeisterter war ich, als ich sah, dass es das Hörbuch dazu bei Randomhouse Audio gibt. Ich hatte plötzlich diese Gewissheit: Manchmal, da muss man Liebesbriefe auch mal hören. Und damit sollte ich Recht behalten.
Zugegeben, man muss solch ein Hörbuch Stück für Stück hören und kann es nicht mit einem mal herunter hören. Die Spannung, die man aus Romanen kennt, fehlt bei diesem nicht-fiktionalen Werk ganz klar und außerdem trägt ein einzelner Brief häufig viel mehr Bedeutung als ein Kapitel eines Buchs. Man kann beim Hören nicht sprunghaft mit dem Auge von Zeile zu Zeile springen sondern hört mit Bedacht, mit der richtigen Betonung und nur ebenso schnell, wie der Hörbuchsprecher spricht. Das hat aber einen großen Vorteil: Man bekommt die geballte Ladung Gefühle ab und ich hatte zum einen manchmal richtig Lust, von meinem Freund auch mal solch einen Brief zu bekommen, auf der anderen Seite liefen mir manchmal die Tränen über die Wange. So zum Beispiel, wenn man die Worte hört, die Alain Delon an seine geliebte Romy Schneider geschrieben hat um ihr, wenigstens auf dem Papier, zu erzählen, welche Gefühle es in ihm auslöst, sie auf dem Sterbebett zu sehen. Oder den Brief von Marie Curie, den sie verzweifelt mit den Worten „Auf dem Friedhof gestern wollte es mir nicht gelingen, die in den Stein gemeißelten Worte Pierre Curie zu begreifen.“ Schreibt. Es ist spannend zu erfahren, welche der Paare ein langes Glück haben, und welche Paare leider nicht für immer und ewig glücklich zusammengelebt haben. Manches ist schwer zu begreifen, wenn man zuvor den vor Liebe überquellenden Brief gehört hat und doch jedes Mal zutiefst berührend.
Und nach diesem doch sehr langen Abschnitt gehen mir schon die Worte aus, die ich zu diesem Hörbuch sagen kann, denn insgesamt ist es doch sehr emotional und mit Worten sehr schwer zu beschreiben. Ich denke jedoch, auch so etwas kann sicher durchaus für sich sprechen und ich werde mir den einen oder anderen Brief sicher noch mehrmals anhören, denn Liebesbriefe entwickeln für mich immer eine ganz eigene Macht und Stärke.
Fazit: Liebesbriefe sollte man ruhig auch mal hören. Denn es lohnt sich auf jeden Fall! Das ist das Fazit, das ich zu Schreiben Sie mir, oder ich sterbe ziehen kann. Zwar kann ich es jedem auch als Buch bedenkenlos empfehlen und doch hat es als Hörbuch seinen ganz eigenen Zauber. Dies wird besonders durch die Mitarbeit vieler toller Hörbuchsprecher, darunter auch meine allerliebste Anna Thalbach, abgerundet. Ein emotionales Erlebnis.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Eine Hexengeschichte mit kleinen Abzügen

Belle et la magie 1: Hexenherz
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Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan der Royal Reihe und so war ich schon seit dem impress Bloggerlunch auf der Leipziger Buchmesse gespannt auf Valentinas neue Reihe Belle et la magie. Das schrie sofort ...

Meine Meinung: Ich bin ein großer Fan der Royal Reihe und so war ich schon seit dem impress Bloggerlunch auf der Leipziger Buchmesse gespannt auf Valentinas neue Reihe Belle et la magie. Das schrie sofort natürlich alles nach Die Schöne und das Biest und auch als ich den Namen des männliche Protagonisten, Gaston, gelesen habe, dachte ich, dass ein Retelling auf den Leser zukommt. Das war jedoch weniger der Fall und, wie einer der Nebencharaktere an einer Stelle des Buches erwähnte, ist es mehr purer Zufall, dass Belle und Gaston die Namen aus dem berühmten Märchen tragen. Ich war erst leicht enttäuscht aber dann gefiel mir die eigentliche Thematik, Hexen, umso mehr, denn ich bin grade ziemlich im Wahn, was Bücher dieser Thematik betrifft.
Mich hat Valentina Fast wieder komplett in ihren Bann genommen. Ich fand ihren Schreibstil während der Royal Reihe schon sehr angenehm und gleiches gilt nun auch für dieses Werk. Er ist leicht, flüssig zu lesen und so kann man sich nach einem anstrengenden Tag gemütlich ins Bett kuscheln und lesen, ohne sich groß dabei anstrengen zu müssen. Im Gegensatz zu der Royal Reihe habe ich aber bei Belle et la magie auch so einige Kritikpunkte.
Insgesamt haben mir die Idee hinter der Geschichte und auch die Umsetzung im Allgemeinen ganz gut gefallen. Was mich jedoch gestört hat war, dass so viele verschiedene Fässer aufgemacht wurden. Ich hätte mich sehr über zusammenhängende und komplett durchgehende Story gefreut. Stattdessen scheinen teilweise Nebencharaktere einen zeitweise ebenso wichtigen und doch völlig anderen Handlungsstrang zu besitzen, wie die Protagonistin. Das ist noch nicht alles. Auch mehrere vermeintliche Feinde stehen Belle gegenüber und wenn man an einer Stelle des Buches glaubte, den Hauptkonflikt des Buches gefunden zu haben, stellte er sich später als Nebensache heraus. Genauso ging es auch mit der Fülle an magischen Wesen weiter, die dem Leser allesamt vorgestellt werden, obwohl man noch nicht den Überblick über die Hexenwelt alleine bekommen hat.
Ich bin sehr gespannt auf den Abschluss der Reihe aber hier wäre weniger sicher mehr gewesen.
Fazit: Auch bei Belle et la magie: Hexenherz konnte mich Valentina Fast wieder mit ihrem Schreibstil verzaubern. Dennoch hinkt das Buch hinter der Royal Reihe her. Thematik, Idee und teilweise auch die Umsetzung sind sehr gut, sobald man sich erst mal an den Gedanken gewöhnt hat, dass trotz Belle und Gaston kein Die Schöne und das Biest Retelling vorliegt, für mich war es aber einfach zu viel: Zu viele Nebenstränge, eine zu undeutliche Haupthandlung und eine Fülle von magischen Wesen, obwohl man zu diesem Zeitpunkt nicht mal das essentielle für diese Reihe durchblickt hat. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Ein toller Abschluss der Dilogie um Brüderchen und Schwesterchen.

Secret Woods 2: Die Schleiereule des Prinzen (Märchenadaption von "Brüderchen und Schwesterchen")
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Meine Meinung: Ich habe mich so auf das Finale der Secret Woods Dilogie gefreut, denn, wie ich bereits in meiner Rezension zum ersten Band erwähnt habe, finde ich es sehr schön, dass Jennifer Alice Jaeger ...

Meine Meinung: Ich habe mich so auf das Finale der Secret Woods Dilogie gefreut, denn, wie ich bereits in meiner Rezension zum ersten Band erwähnt habe, finde ich es sehr schön, dass Jennifer Alice Jaeger mal keines der häufig adaptierten Märchen ausgewählt hat. Sie erzählt das Märchen von Brüderchen und Schwesterchen nach, verlegt es allerdings nicht in die Moderne sondern bleibt dabei in ihrer eigenen Welt, ohne dabei jedoch das Märchen allein nachzuerzählen.
Mir gefiel hierbei der zweite Band sogar noch ein wenig besser als bereits der erste. Die Handlungsstränge werden aus dem ersten Teil gekonnt wieder aufgenommen und zusammengewebt. Die Geschichte geht logisch weiter und wird meiner Meinung nach nochmal ein wenig spannender, da es langsam aber sicher dem Showdown zugeht. Der kommt gleich mehrmals ansatzweise denn es passierten ständig Dinge, die wie das Ende aussahen und zeitgleich sah man, dass man das Buch sich keinesfalls dem Ende zuneigte und auch, wer das Originalmärchen kennt weiß, dass es dort noch die eine oder andere Schwierigkeit gibt.
Nebenbei wird die Geschichte noch um einen stärkeren Zaubereiaspekt ergänz, als das Märchen selbst ihn nicht schon eh hatte. Ich glaube, dies machte die Geschichte erst belletristischer und mehr einem Roman gleich, als einem Märchen. Und auch das Ende ist märchenhaft kitschig und folglich genauso, wie es sein sollte. Zu schade, dass Jennifer Alice Jager nach diesem Buch mit den Märchen Retellings aufhört, um sich an neue Genres zu wagen. Ich werde ihre märchenhafte Welt vermissen und doch bin ich von ihrem Schreibstil so überzeugt, dass ich jedes weitere ihrer Bücher mit Freude lesen werde.
Fazit: Die Schleiereule des Prinzen ist Jennifer Alice Jagers gekonnter Abschluss der Secret Woods Dilogie. Die Geschichte um Nala und Dale wurde gekonnt weitergeführt und hat mich erneut verzaubern können. Auch wenn ich mit weinendem Auge von Jennifers Märchenwelt Abschied nehme, freue ich mich doch, ihre weiteren Werke aus anderen Genres zu lesen, denn auch mit ihrem Schreibstil hat sie mich erneut überzeugen können.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Die Gestirne

Die Gestirne
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Meine Meinung: Die Gestirne war mein Projekt 2016 und auch wenn es sehr komisch klingt, war ich tatsächlich seit Dezember letzten Jahres mit dem Debütroman von Eleanor Catton beschäftigt. Zwischendurch ...

Meine Meinung: Die Gestirne war mein Projekt 2016 und auch wenn es sehr komisch klingt, war ich tatsächlich seit Dezember letzten Jahres mit dem Debütroman von Eleanor Catton beschäftigt. Zwischendurch habe ich es mehr als einmal pausiert und ich wollte den mehr als 1000 Seiten dicken Wälzer einfach nicht fertig bekommen. Ich habe in der Regel kein Problem mit dickeren Büchern und selten habe ich überhaupt so lange für ein Buch gebraucht. Die Gestirne konnte mich aber lange Zeit einfach nicht packen und so hat mir schlicht und einfach die Motivation gefehlt.
Dabei ist die Autorin Eleanor Catton jüngste Booker-Preisträgerin und Die Gestirne ist das dickste Buch, das je ausgezeichnet wurde. Das schraubte meine Erwartungen enorm hoch und dabei wurden diese letztendlich nicht einmal enttäuscht. Die Geschichte ist brillant und so vielschichtig und komplex, wie eine über 1000-seitige Geschichte nun mal ist. Es war besonders anfangs sehr schwierig einen umfassenden Blick auf die Handlung und alle Beteiligten zu erhalten, nach und nach lichtet sich jedoch alles und man hat einen besseren Überblick. Auch bekommt man mit fortschreitender Handlung einen immer anderen Blick auf das Geschehen, dass nach und nach so auch mehr aufgelöst wird. Ich bewundere Eleanor Catton für diese Arbeit und betrachtet man das Werk von diesem Punkt aus, so ist es gar keine Frage mehr, weshalb sie den Booker-Preis gewonnen hat. Gleiches gilt auch an dieser Stelle für die Charaktere, die ebenso feinsinnig konstruiert sind.
Was war nach diesem großen Lob also der Grund für meine lange Lesezeit und die abschließende Bewertung? Das Schicksal der Charaktere und die Handlung sind eng an den Verlauf der Sterne und deren Konstellation gebunden. So eng, dass ich es selbst nicht einmal verstanden habe und so komplex, dass es eine akribische Planung der Handlung erfordert. Das war das, was mich stutzig machte. Sollten Bücher so geplant sein? Ich hatte nicht selten das Gefühl, dass über diese ganzen Konstellationen hinaus etwas Entscheidendes verloren gegangen ist: Liebe, Passion oder einfach das Schicksal der Charaktere seinen Lauf nehmen lassen. Abseits der Sterne. Man kann es nennen wie man will, aber mir hat dadurch etwas Entscheidendes gefehlt und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Punkt gewesen wäre, der mich an die über 1000 Seiten gefesselt hätte.
Fazit: Man kann nur staunen, welches Werk Eleanor Catton mit Die Gestirne geschaffen hat. Es ist akribisch konstruiert und überrascht den Leser in seinem Verlauf immer wieder. Dennoch hat mir neben der ganzen Ausgereiftheit und Brillanz entwas ganz Entscheidendes gefehlt. Die Liebe zum Werk und die Eigensinnigkeit, die ein literarisches Werk viel zu oft entfaltet. Somit wurde Die Gestirne für mich alles andere als perfekt und viel zu oft fehlte mir die Lust, weiterzulesen.