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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2017

Fesselnd und berührend

Zwischen dir und mir die Sterne
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Meine Meinung: Mit Zwischen dir und mir die Sterne hat mich der Fischer Verlag ziemlich angefixt. Will ist hin und hergerissen zwischen zwei Brüdern und das klang für mich nach einer ziemlich guten Geschichte ...

Meine Meinung: Mit Zwischen dir und mir die Sterne hat mich der Fischer Verlag ziemlich angefixt. Will ist hin und hergerissen zwischen zwei Brüdern und das klang für mich nach einer ziemlich guten Geschichte und nach dem Lesen stellte sie sich sogar noch als besser heraus, als ich es gedacht hätte. Darcy Woods Roman nimmt den Leser völlig in den Bann und lässt ihn nicht mehr mit dem Lesen aufhören.

„[…] Weißt du eigentlich, dass du die Zunge aus dem Mundwinkel streckst, wenn du dich konzentrierst?“ Natürlich weiß ich das, aber ich kann jetzt gerade keine siebzehn Jahre alten Angewohnheiten ändern. – S. 143

Besonders toll fand ich Wil und die Entwicklung, die sie durchmacht. Sie hängt noch immer sehr an ihrer verstorbenen Mutter und da diese besessen von der Sterndeutung, der Astrologie war, tut Wil es ihr nach und lebt ihr Leben strikt nach dem Horoskop. Und durch dieses merkt sie auch, dass sie nur noch 22 Tage hat, um den richtigen Jungen zu finden. Um sich zu verlieben. Und dann steht da plötzlich Seth vor ihr und die Sternzeichen der beiden könnten besser nicht passen. Doof nur, dass Wil vorher Grant kennengelernt hat. Er ist Seths Bruder und passt vom Sternzeichen her so gar nicht zu Wil. Und dennoch geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf. Wil war zu Beginn des Buches sehr auf die Sterne und ihre Mutter fixiert und das hat mich mehr als einmal ziemlich wütend gemacht. Denn es hat sie blind gemacht gegenüber Dingen, die im Leben wichtig sind. Auf der anderen Seite war Wils Art zu Beginn des Buches aber auch unbedingt notwendig um eine enorme Entwicklung von ihr konstruieren zu können. Die war es auch, die mir letztendlich an Wil besonders gut gefallen hat und zuletzt war sie ein Charakter, den ich sehr gerne zu meinen Freunden zählen würde. Was mir an ihr auch sehr gut gefallen hat war, dass sie nicht das typische schlanke und sportliche Mädchen ist, das man in den Protagonistinnen viel zu oft erwartet und letztendlich auch bekommt. Hinsichtlich ihrer Figur, ihres Äußeren und ihres Kleidungsstils ist Wil etwas ganz besonderes. Auch ihre Großmutter habe ich sehr ins Herz geschlossen und natürlich schlägt mein Herz für Grant, der von Darcy Woods auch ganz wundervoll entworfen wurde. Ich würde ihm Seth jederzeit vorziehen und bin gespannt, wem von euch es genauso gehen wird.

„Wil, du bist viel schöner als alle dünnen Mädchen zusammen.“ – S. 160

Die Geschichte selbst wurde von Darcy Woods auch sehr schön und mit vielen großen Gefühlen beschrieben. Sie war neben Wil der Grund, weshalb ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Wir können schon direkt ins Geschehen eintauchen und verzichten auf einen langen Einstieg und auch während der Story passiert ständig was und man möchte seine Augen gar nicht mehr von den Seiten lösen. Zwischen dir und mir die Sterne hat eine enorme Sogkraft und obwohl man sich nach dem Lesen des Klappentexts denken kann, wie das Buch endet, gibt es doch immer etwas Neues zu entdecken und viele offene Fragen, die gelöst werden wollen. Für mich war Zwischen dir und mir die Sterne eine perfekte Lektüre und ich hoffe noch mehr von Darcy Woods lesen zu dürfen.

Fazit: Zwischen dir und mir die Sterne von Darcy Woods ist ein gelungener Roman, der vor allen Dingen Wils Entwicklung und ihre Suche nach der Liebe in den Mittelpunkt stellt. Der Roman ist wunderschön geschrieben und man möchte mit dem Lesen nicht mehr aufhören. Das perfekte Leseerlebnis! Ich freue mich auf mehr von Darcy Woods.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Sunshine Girl

Sunshine Girl - Die Heimsuchung
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Meine Meinung: Sunshine
Girl kann man ganz klar in das Genre Horror einstufen. Auch, wenn es für einen
Jugendroman angemessen ist und längst nicht mit den Horror Romanen aus der
Erwachsenenliteratur verglichen ...

Meine Meinung: Sunshine
Girl kann man ganz klar in das Genre Horror einstufen. Auch, wenn es für einen
Jugendroman angemessen ist und längst nicht mit den Horror Romanen aus der
Erwachsenenliteratur verglichen werden kann. Es ist ein wenig sanfter und viele
andere Faktoren spielen in das Geschehen hinein und doch würde ich sagen, dass
Sunshine Girl ein sehr gelungener Roman ist. Viele Horrorromane aus dem
Jugendbereich sind lange Reihen und eher für jüngeres Publikum gedacht und
andere wirken immer schnell leicht überzogen. Ich finde, dass Sunshine Girl
jedoch die perfekte Balance schafft und weder überzogen noch zu kindisch wirkt.


Der Klappentext ist meiner Meinung nach schon sehr
vielsagend und mehr möchte ich dazu auch gar nicht mehr loswerden, denn das
würde zu viel vorweg nehmen. Mit Sunshine selbst kam ich sehr gut klar und
denke auch, dass sie sich sehr glaubwürdig an dieses Problem begibt. Ich konnte
ihre Enttäuschung und Ohnmacht regelrecht mitfühlen, als ihr niemand glauben
wollte und es für einen kurzen Augenblick so schien, als ginge es nicht weiter.
Doch dann taucht Nolan auf, der sich auf der einen Seite zu einem Love Interest
für Sunshine entwickelt, obwohl sich dies sehr im Hintergrund hält. Auf der
anderen Seite tut er jedoch etwas, was sonst keiner tut. Er glaubt Sunshine und
so werden die beiden zudem „Partner in
Crime“ und kommen dadurch mit etwas übernatürlicher Hilfe auf das Geheimnis.


Natürlich ist Sunshine Girl ein Buch, welches hauptsächlich
auf Spannung und Unterhaltung baut und weniger den Anspruch hat, dem Leser
etwas Entscheidendes mitzugeben. Dennoch muss ich betonen, dass die Welt, die
Paige McKenzie mit Sunshine Girl geschaffen hat mehr zu bieten hat, als nur
Schwarz und Weiß. Nicht nur sind die Menschen die Guten und das Übernatürliche
das Böse. Es gibt viele Facetten und Möglichkeiten dazwischen, die seitens der
Autorin auch immer wieder betont werden. Nebenher gibt es auch viele
übernatürliche Helfer, die Sunshine alle mehr oder weniger zur Seite stehen und
ihren Fortschritt begleiten und beobachten. Für mich war es sehr positiv, dass
sich der Roman so von anderen stereotypischen Horrorgeschichten abhebt. Ich
hoffe, dass es die Fortsetzung auch auf den deutschen Buchmarkt schafft.


Fazit: Sunshine
Girl ist ein gelungener Jugend-Horrorroman, der sich von anderen nicht nur
deshalb abhebt, da er wenig kitschig ist. Sunshine Girl überzeugt auch mit
einer spannenden Geschichte und der Botschaft, dass es nicht nur Schwarz und
Weiß gibt und sich das vermeintlich Böse auch zu etwas Gutem entwickeln kann.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit...

Jane Austens Geheimnis
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Meine Meinung: „Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau“ (S. 192). Dieser Satz gehört neben zwei anderen ...

Meine Meinung: „Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau“ (S. 192). Dieser Satz gehört neben zwei anderen zu meinen liebsten Anfangssätzen in der Literatur und auch, wenn er nicht der Anfangssatz von Jane Austens Geheimnis ist, so ist er doch eng mit diesem Buch verknüpft. Sophie startet nach dem Tod ihres Onkels einen Job n einem Antiquariat und wird in kurzer Zeit von zwei Männern aufgesucht, die beide eine Ausgabe eines ganz bestimmten Buches suchen. Von diesem hat Sophie noch nie etwas gehört und es ist darüber hinaus auch sehr schwer aufzutreiben und ehe sie es sich versieht, ist sie mehr oder weniger in einen Fall entwickelt und kommt einem jahrzehntelang gehütetem Geheimnis auf die Spur. Parallel dazu wechseln sich die Kapitel, die aus Sophies Sicht erzählt werden, mit denen ab, die aus Janes Sicht erzählt werden. Und mit Jane ist niemand anderes gemeint als Jane Austen. Mit den beiden gehen wir einem Geheimnis auf die Spur, das in der zweiten Ausgabe von „Ein kleines Buch allegorischer Geschichten“ von Richard Mansfield liegt und eng mit Jane Austens „Stolz & Vorurteil“ verknüpft ist.

De Geschichte, ist zur Hälfte historisch untermauert, zur anderen Hälfte frei erfunden, wie Charlie Lovett im Nachwort aufklärt. Dennoch fand ich sie gut konstruiert und glaubhaft. Vor allen Dingen aber ansprechend, spannend und wunderschön. Als wahrer Jane Austen Fan entfaltet die Geschichte meiner Meinung nach ihr ganzes Potential, denn man taucht tief in die Welt seiner Heldin ein und geht ihrem Leben auf die Spur. Wer aber besonders durch Sophie auch angesprochen wird, sind wahre Buchliebhaber. Sophie ist eine leidenschaftliche Sammlerin und hat diese Leidenschaft durch ihren Onkel entdeckt, während die beiden bei ihrer restlichen Familie auf Unverständnis treffen. Das hat sie mir direkt sehr sympathisch gemacht aber auch sonst ist Sophie ein toller Charakter und bei ihrer Bandbreite an (weiblichen) Emotionen, habe ich mich oft gefragt, wie Charlie Lovett eine Frau so gut konstruieren konnte.

„Bin ich eine Büchersammlerin?“, fragte sie, als sie die ruhigen Straßen von Maida Vale erreichten.
„Was tust du mit einem Buch, wenn du es bekommst?“, wollte Onkel Bertram wissen.
„Ich lese es“, antwortete Sophie. „Oder ich bitte dich, es mir vorzulesen.“
„Und dann?“
„Dann stelle ich es in mein Regal, damit ich jederzeit wieder darin blättern kann, wenn ich möchte.“
„Und würdest du es jemals wegwerfen oder verkaufen?“
„Natürlich nicht“, erwiderte Sophie. „Was für eine dumme Frage!“
„Ich habe noch eine dumme Frage, und dann kann ich dir sagen, ob du eine echte Büchersammlerin bist.“
„Welche?“, sagte sie ernst.
„Wenn du ein neues Buch gelesen hast und es in dein Regal stellst, liegt er dir dann am Herzen?“
„Oh, ja!“, rief Sophie.
„Dann bist du eine Büchersammlerin“, erklärte Onkel Bertram. „So wie ich ein Büchersammler bin.“ – S. 71

Dieses Gespräch aus ihrer Kindheit, an das sich Sophie im Buch erinnert, macht sehr gut die Buchliebe deutlich, die das ganze Werk über präsent ist und macht die Geschichte absolut lesenswert. Aber auch der eigentliche Plot, der sich um Jane Austens Geheimnis rankt, war interessant. Sowohl aus Sophies Perspektive als auch aus Janes bekommen wir ständig Hinweise und formulieren so auch erste Vermutungen aber so ganz kommen wir nie auf das Geheimnis, das sich am Ende auf logische Weise löst. Nebenbei verzaubert uns Charlie Lovett mit einer Liebesgeschichte voller Stolz und Vorurteil, Verstand und Gefühl. Sie ist Jane Austen definitiv würdig.

Fazit: Mit Jane Austens Geheimnis hat Charlie Lovett einen Roman geschaffen, der Bücherliebhaber gleichermaßen wie Jane Austen Fans begeistern kann. Das gut konstruierte Werk hat viele Facetten, die sich alle gegenseitig ergänzen und ist schnell zu einem meiner Jahreshighlights geworden. Dieses Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Tolle Idee.

Secret Woods 1: Das Reh der Baronesse (Märchenadaption von "Brüderchen und Schwesterchen")
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Meine Meinung: Nach Being Beastly, welches mir sehr gut gefallen hat, und Sinabell, was mir eher nicht zugesagt hat, habe ich mit Secret Woods zum ersten Teil der Dilogie um das Märchen Brüderchen und ...

Meine Meinung: Nach Being Beastly, welches mir sehr gut gefallen hat, und Sinabell, was mir eher nicht zugesagt hat, habe ich mit Secret Woods zum ersten Teil der Dilogie um das Märchen Brüderchen und Schwesterchen der Brüder Grimm gegriffen. Ich habe mich sehr gefreut, dass Jennifer Alice Jaeger hier einmal ein weniger bekanntes Märchen adaptiert hat, denn Retellings von Die Schöne und das Biest, Aschenputtel und Co. findet man ja sehr häufig. Die Adaption selbst, ist mit dem ersten Band der Dilogie natürlich noch nicht abgeschlossen aber das, was wir bisher kennen, ist sehr gut. Ich liebe es, wie das gesamte Märchen nacherzählt wird, der Stoff aber auf so angenehme Weise auf mehrere Seiten ausgedehnt wird, ohne langweilig zu werden. Dabei möchte ich am liebsten direkt mit dem zweiten Teil weitermachen, auf den ich mich allerdings noch gedulden muss. Das Ende ist wirklich ein bisschen fies und man will unbedingt erfahren, ob alles gut für Nala, Sedrik und Dale endet.
Wir erfahren den größten Teil aus der Sicht von Nala. Sie und ihr Bruder Dale sind gezwungen zu fliehen, als eine Komtesse, die ihr Vater heiratet, sich als Hexe entpuppt. Nach einem ziemlich langen Start, der allerdings nicht langweilig war, entwickelt sich ab diesem Zeitpunkt das Retelling des Märchens. Aber auch andere Aspekte hat Jennifer Alice Jaeger eingewebt. So die Liebe zu Sedrik oder auch die Magie, die gerade im zweiten Teil des Buches eine größere Rolle einnimmt und mich im wahrsten Sinne verzaubert hat. Diese Dinge ergeben ein rundes Gesamtpaket und eine Geschichte, die ich sehr genossen habe. Der Schreibstil ist wie immer wundervoll und kurzweilig und sehr schön zum nebenbei lesen.
Besonders mit Nala und auch mit Dale kam ich während des Lesens sehr gut zurecht. Sie sind beide toll. Sowohl vom Charakter her als auch von ihrer Glaubwürdigkeit. Mir hat besonders Nalas Entwicklung gefallen. Anfangs schien sie sehr stark und man hat dann doch einige Schwächen erkannt. Im Verlaufe der Handlung schafft sie es aber, sich gekonnt zu entwickeln und entwickelt ungeahnte Fähigkeiten. Ich bin gespannt, wie es mit ihr in Die Schleiereule des Prinzen weitergeht.
Fazit: Mit Secret Woods hat Jennifer Alice Jaeger ein Retelling geschrieben, auf das wir lange gewartet haben. Endlich kommen auch einmal die weniger bekannten Märchen zum Zuge und sie sind alle so schön unverbraucht! Wenn ihr mich fragt, hat Jennifer da etwas sehr gelungenes geschaffen und verzaubert uns nicht nur mit ihren Worten sondern auch mit der Magie im Buch. Kann ich bitte Band 2 haben?

Veröffentlicht am 30.11.2017

Kann ich bitte sofort weiterlesen?

JACKABY
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Meine Meinung: Jacjaby klang direkt im ersten Augenblick so sehr nach einem Sherlock Holmes-Retelling, dass es sofort auf meiner Wunschliste gelandet ist. Fragt man mich nach meiner liebsten Sherlock Holmes ...

Meine Meinung: Jacjaby klang direkt im ersten Augenblick so sehr nach einem Sherlock Holmes-Retelling, dass es sofort auf meiner Wunschliste gelandet ist. Fragt man mich nach meiner liebsten Sherlock Holmes Adaption, so ist es nicht die Serie Sherlock, die sicher die meisten nennen würden sondern Elementary. Ich liebe die Serie wegen Watson, die eine Frau ist und Sherlock sogar im Verlauf der Serie teilweise übertrifft in Genialität und Scharfsinn und auch wegen Moriarty. Auch diese Figur wurde in Elementary sehr interessant umgesetzt. Das alles erschien mir auch in Jackaby der Fall zu sein. Abigail Rook kommt nach Amerika und lässt sich in New Fiddleham nieder, wo sie kurz darauf eine Assistentenstelle bei Jackaby bekommt, der genauso brillant zu sein scheint, wie Holmes selbst. Mit einer Ausnahme: Jackaby kann Übernatürliches wahrnehmen und so sind auch die Fälle, die die beiden lösen werden alles andere als normal, was zwar anfangs etwas befremdlich erschien, nach einiger Zeit aber als genial herausstach. Abigail ist wie die Elementary-Watson auch eine Frau und schon bald merkt man, dass sie alles andere will, als in Jackabys Schatten zu stehen. Nach und nach stellte sich für mich allerdings heraus, dass Jackaby mehr ist, als nur ein Sherlock-Retelling mit fantastischen Elementen. Am Ende bin ich sogar zu dem Entschluss gekommen, dass ich Jackaby tatsächlich mehr losgelöst von ihm betrachten möchte, denn für mich entwickelte sich die Geschichte als weitaus eigenständiger, als es ein Retelling sein sollte.
„Ich entschuldigte mich kurz, um eine Ente nach einem Kleid zu fragen.“ – S.166
Jackaby ist ein komischer Charakter. Aber im positiven Sinne. Er bringt durch seine Art eine Menge Komik in den Roman und hat mich häufig schmunzeln lassen. Abi ist mir sehr ans Herz gewachsen, denn sie bildet den perfekten Gegenpol zu ihm und entwickelte sich so für mich zu einer perfekten Assistentin. Aus ihrer Sicht erleben wir die gesamte Geschichte, was ich als sehr angenehm empfand, denn so bekommen wir mit ihr zusammen immer mehr von der phantastischen Welt mit, die Jackaby sehen kann und zeitgleich mit ihr ins rätseln. Auch der Schreibstil des Buches hat etwas von Jackabys Art und war dadurch sehr unterhaltend. Diese komische Welt, mit der Abi in ihrer Zeit mit Jackaby so häufig konfrontiert wird, entlockt ihr viele Kommentare, die alle zitierwürdig sind und sicher nicht nur Buchkenner schmunzeln lassen würden.
Die Geschichte selbst behandelt einen Fall der beiden, den es zu lösen gilt und der schlussendlich auch gelöst wird. Er konfrontiert den Leser mit der Bandbreite magischer Wesen, mit denen Jackaby vertraut ist. Dabei erklärt er Abi alles, was sie und die Leser darüber wissen müssen und besonders gut gefallen hat mir, dass die Wesen historisch sehr gut fundiert sind. Das Werk hebt sich so von anderer Phantastik ab und erschien mir so ein wenig wertvoller. Neben dem einzelnen Fall bekommt der Leser auch einen ersten Eindruck von der Gesamtgeschichte, die sich vermutlich noch durch die weitere Reihe zieht und winzige Fragen offen lässt. Letztendlich hat der erste Band jedoch einen Abschluss gefunden, der den Leser sehr zufrieden stellt. Ich hätte mir allerdings für das gesamte Buch gewünscht, ein wenig tiefer in die phantastische Welt von Jackaby einzutauchen. Dafür hätte das Buch auch gerne mehr Seiten haben dürfen, denn mir erschien manches doch sehr oberflächlich. Ich hoffe allerdings, dass dies in den nächsten Bänden dann passiert.
Fazit: Jackaby war der vielversprechende Anfang einer Reihe, die ich erst als Sherlock-Retelling eingestuft hätte, sich später jedoch zu etwas Eigenständigem entwickelt hat. Der Charme aus Sir Arthur Conan Doyles Geschichten hat William Ritter jedoch gekonnt in Jackabys Welt geholt und ihn noch mit ein bisschen Phantastik versehen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Abi, Jackaby und den anderen und hoffe, dass sich die Geschichte steigert und weiterentwickelt.