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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2017

Entspricht nicht ganz den Erwartungen

Himmelblau (Elfenblüte, Teil 1)
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Meine Meinung: Wenn ich zur Uni unterwegs bin, dann habe ich immer mein iPad dabei. Deshalb ist es für mich leichter, eBooks auf dem Weg zu lesen als zu schweren Printbüchern zu greifen. Als nicht das ...

Meine Meinung: Wenn ich zur Uni unterwegs bin, dann habe ich immer mein iPad dabei. Deshalb ist es für mich leichter, eBooks auf dem Weg zu lesen als zu schweren Printbüchern zu greifen. Als nicht das passende dabei war, habe ich mir kurzerhand den ersten Teil der Elfenblüten-Reihe aufs iPad geladen, da alle so begeistert waren. Das Buch ist sehr kurz und ich hatte gehofft, es schnell ausgelesen zu haben. Allerdings hat es dann sehr lange gedauert…
Ich kam von Anfang an nicht sonderlich gut in das Buch hinein. Grund dafür war nicht Lillian an sich, die mir eigentlich sehr sympathisch war. Der Beginn und auch das ganze Buch insgesamt, waren sehr klischeebeladen und so hatte ich das Gefühl, das ganze schon zigmal gelesen zu haben. Mädchen zieht in eher unbeliebte Gegend, sie ist fremd und findet nur wenig Anschluss, entdeckt anziehenden Jungen, an dem irgendetwas anders zu sein scheint, verliebt sich in ihn, er zeigt aus irgendeinem Grund Interesse an ihr. Kommt euch das nicht irgendwie bekannt vor? Twilight ist nur ein Buch, das ich hier nennen mag. Man kann das Rad nicht immer neu erfinden aber manche Abläufe für Geschichten sind einfach so abgenutzt, dass ich sie nicht mehr lesen mag und bei Himmelblau war genau das der Fall.
Mein zweiter großer Kritikpunkt ist, dass einfach nichts passiert. Natürlich, das Buch hat nicht viele Seiten und da es der erste Teil ist, muss man sich erst einmal in die Geschichte einfinden. Allerdings muss ich ehrlich sagen, man kann den zweiten Teil lesen ohne den ersten zu kennen. Selbst die wenigen Dinge, die man aus den Unterhaltungen von Alahrian und seinem „Bruder“ erfährt sind mehr als kryptisch. Sehr schade denn das sehr kurze Buch beendet man wirklich, ohne das Gefühl zu haben in der Geschichte weitergekommen zu sein.
Abgesehen von den beiden großen Kritikpunkten hat mir das Buch dann doch ganz gut gefallen. Die Charaktere sind allesamt sehr sympathisch und auch der Schreibstil von Julia K. Knoll ist super leicht zu lesen. Ich mag unbedingt mehr lesen denn ich möchte erfahren, was hinter Alahrian steckt und wieso Lillian da auch irgendwie drin hängt und selbst nichts davon weiß. Somit werde ich wohl dem zweiten Teil der Elfenblüte-Reihe irgendwann einmal eine Chance geben und hoffe, dass der mich mehr überzeugen kann.
Bewertung: Obwohl ich die Idee hinter Elfenblüte, den Schreibstil von Julia K. Knoll und auch die Charaktere sehr mag, war der Handlungsablauf alt bekannt und so schon wieder ein bisschen nervig und ich hatte mir einfach mehr Informationen erhoffet, denn aus dem ersten Teil konnte man so gut wie keine Erkenntnisse ziehen. Deshalb bekommt Elfenblüte: Himmelblau von mir nur 3 von 5 Füchschen.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Poetisch aber mit einigen Schwächen

Two Boys Kissing – Jede Sekunde zählt
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Meine Meinung: Als mir Two Boys Kissing vom Verlag vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer & Flamme. Ich habe leider zuvor noch kein Buch von David Levithan gelesen. Allerdings sprechen die Rezensionen ...

Meine Meinung: Als mir Two Boys Kissing vom Verlag vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer & Flamme. Ich habe leider zuvor noch kein Buch von David Levithan gelesen. Allerdings sprechen die Rezensionen zu seinen Büchern für sich. Was mich, abgesehen davon, dass der Name des Autors mich schon beeindruckt hat, auch noch an dem Buch interessiert hat, war zweifelslos das Thema. Wer meinen Blog und meine Rezensionen schon länger verfolgt weiß, dass mir das Thema LGTB besonders am Herzen liegt und irgendwie so mein Thema ist. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen bei einem Buch, das von homosexuellen Jungs handelt. Das Thema ist gerade in der heutigen Zeit so unglaublich wichtig und man kann gar nicht oft genug betonen, wie wenige Bücher es im Gegensatz dazu gibt, die solche Themen behandeln. Allein deshalb ist Two Boys Kissing schon ein Juwel, das von jedem gelesen werden sollte.

„Gute Dates sind mehr als das. Es sind erste Kapitel. Ein gutes erstes Date ist wie der Frühling. Und wenn aus einem guten ersten Date eine gute Beziehung wird, hält der Frühling an. Auch wenn er eigentlich vorbei ist, kann es immer noch Frühling sein.“ - S. 48

Mit großen Erwartungen bin ich also ans Lesen gegangen und musste dann feststellen, dass meine Erwartungen nicht unbedingt erfüllt wurden. Ich kam besonders durch die Erzählperspektive nicht gut in das Buch hinein und es hat lange gedauert, bis ich mich damit zu Recht gefunden habe. Die Geschichte wird erzählt von Engeln bzw. Geistern. Wie auch immer ihr sie nennen mögt, es sind all die Männer, die während der „AIDS-Seuche“ (Annahme laut Nachwort des Autors) gestorben sind und nun auf die homosexuellen Jugendlichen herabblicken und ihre Geschichten erzählen. Diese besondere Erzählperspektive ist so einzigartig, dass sie den größten Respekt verdient. Dennoch schafft sie meiner Meinung nach nicht, eine Bindung zwischen dem Leser und den Protagonisten aufzubauen, was ich gerade beim Thema LGTB sehr schade finde. Ein weiterer Punkt für meinen schweren Einstieg in das Geschehen war sicherlich die Tatsache, dass gleich mehrere Geschichten parallel erzählt werden, die auch am Ende des Buches nicht zu einem Strang zusammenlaufen. Die Vielzahl von Protagonisten war am Anfang schlicht und einfach zu unübersichtlich.

„Wenn man die Wahrheit sagen will, ist der erste Satz immer der schwerste.“ – S. 81

Das sind wirklich die beiden (ein riesengroßer und ein kleinerer) Kritikpunkte, die für mich ganz klar gegen Two Boys Kissing sprechen. Allerdings finde ich das Thema so wichtig und auch inhaltlich schön verarbeitet, dass das Buch definitiv einen zweiten Blick wert ist. Außerdem ist der Schreibstil von David Levithan unglaublich poetisch und wortgewaltig. Man verschwindet völlig in den Seiten und wunderschönen Zitaten und wird, wenn man mit dem Lesen aufhört unsanft in die Realität zurückgeholt.

„Man kann Worte schenken, aber nicht wegnehmen.“ – S. 84

Bewertung: Mit dem poetischen Schreibstil, dem wichtigen Thema und der tollen Verarbeitung dessen lohnt sich bei Two Boys Kissing auf jeden Fall ein zweiter Blick und ein Platz auf der Wunschliste. Leider erschweren die vielen Einzelstränge und besonders die Erzählperspektive das Lesen und haben es mir mit dem Buch nicht immer leicht gemacht. Deshalb kann ich leider nur 3 von 5 Füchschen vergeben, möchte allerdings am Ende noch einmal betonen, wie wichtig dieses Thema ist, weshalb sich die Anschaffung dieses Buches trotzdem lohnt.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Sommerfinsternis - Catherina Blane

Sommerfinsternis
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Meine Meinung: Schon direkt wenn man beginnen will, die Rezension zu schreiben, bekomme ich jedenfalls einige Probleme. Es ist schwer, euch auch nur ansatzweise von dem Buch zu berichten, ohne euch zu ...

Meine Meinung: Schon direkt wenn man beginnen will, die Rezension zu schreiben, bekomme ich jedenfalls einige Probleme. Es ist schwer, euch auch nur ansatzweise von dem Buch zu berichten, ohne euch zu spoilern. Dennoch versuche ich es. Irgendwie.
Wer noch nicht bei dem tollen Cover aufmerksam auf das Buch wird, der wird es spätestens beim Lesen des Klappentextes. Italien, Prunk und It-Cliquen. Das klingt nicht nur nach dem Traum vieler Mädchen sondern auch nach einer ganzen Menge Lügen, Intrigen und Spannung. Ohne groß drum herum zu reden, geht es in Sommerfinsternis schon direkt richtig los. Der Prolog entführt uns nach Osteuropa und lässt beim Lesen schon einen ersten Verdacht aufkommen. Vampire. Direkt musste ich an die eine oder andere Szene denken und wurde den Verdacht nicht los, dass ich das alles aus The Vampire Diaries schon kenne. Als wir dann jedoch im ersten Kapitel nach Amerika rübergehen und dann Lily auf ihrer Reise nach Italien begleiten, ist das ganze erst mal ganz weit weg und zusammen mit Lily müssen wir uns Stück für Stück erarbeiten, was an der Accademia D'Aleardi nicht stimmt. Und dann taucht auch noch Natascias Tagebuch in Lilys Nachttisch auf und sie wird noch mehr in die Zickenkriege, Geheimnisse und Probleme der Akademie gezogen.
Soviel sage ich euch zum Inhalt, der eine gelungene Mischung zwischen It-Girl-Roman, Fantasy und Spannung ist. Gerade in der zweiten Hälfte, nachdem Lily das Geheimnis der Akademy gelüftet hat und sich somit weiteren Problemen stellen muss, nimmt das Geschehen noch einmal richtig an Fahrt auf und ist weitaus spannender als der erste Teil des Buches. Lily war mir auch direkt sehr sympathisch. Sie ist weder eine große Heldin noch glänzt sie durch andere Charakterzüge, die sie überirdisch erscheinen lassen würden. Sie ist das Girl next door und hat für mich dadurch sehr toll in die Story gepasst. Mit den anderen Charakteren konnte ich weniger etwas anfangen. Sie waren entweder richtig fies, wie zum Beispiel Viona und ihre Clique, oder für mich irgendwie zu wenig ausgestaltet, sodass ich beispielsweise auch ihre Beweggründe und Taten nicht so wirklich nachvollziehen konnte.
Der Schreibstil von Catherina Blane wiederrum hat mir sehr gut gefallen. Durch den rasanten Einstieg kam ich schnell ins Buch und der Stil hat mir geholfen drin zu bleiben. So habe ich das Buch so ziemlich auf einmal durchgelesen und ich konnte mich so erfolgreich vor ein paar Stunden Hausarbeit schreiben drücken. Falls ihr also etwas leichtes für zwischendurch sucht, kann ich euch dieses Buch wirklich empfehlen.
Kommen wir nun jedoch zu dem Punkt, der mir neben den Charakteren ebenfalls nicht sonderlich gut gefallen hat. Die Idee ist toll. Es steckt viel Potential in der Geschichte. Das können nicht mal die Fantasywesen trüben, die meiner Meinung nach schon zu viel in Büchern verwendet wurden. Leider wurde aber aus der Idee nicht alles herausgeholt und das Ergebnis war hin und wieder enttäuschend. Ich dachte wirklich sehr oft: Hey, eine richtig coole Wendung und sogesehen hat mir das Lesen auch sehr viel Spaß gemacht. Diese tollen Entwicklungen wurden dann aber oft dadurch zunichte gemacht, dass estwas passiert ist, was ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Ich bin wirklich kein Fan davon, aus allen Büchern immer direkt eine Reihe machen zu wollen. Aber gerade im Fall von Sommerfinsternis hätten ein oder zwei weitere Bände oder ein paar Hundert Seiten definitiv nicht falsch gewesen. Ich denke wirklich, dass dadurch diese kleinen Fehler hätten behoben werden können.
Bewertung: Obwohl mir Schreibstil und die Grundidee sehr gefallen haben und ich mich sehr gefreut habe, mal wieder etwas von diesen Fantasywesen zu lesen, konnten mich ein Großteil der Charaktere und auch viele unlogische Wenden und Verhaltensweisen eher weniger überzeugen. Ich gebe Sommerfinsternis daher 3,5 von 5 Füchschen, die ich auf 3 Füchschen abrunden möchte. Ich freue mich aber schon definitiv auf weitere Werke der Autorin, da sie mich mit ihrem Schreibstil überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Wichtiges Thema - ansonsten schwächelt es aber

Floaters
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Meine Meinung: Floaters liegt hier schon sehr lange herum. Erst zum Lesen auf meinem Nachttisch und dann zur Rezension auf meinem Schreibtisch. Jetzt, nach Wochen, setze ich mich endlich dran und versuche ...

Meine Meinung: Floaters liegt hier schon sehr lange herum. Erst zum Lesen auf meinem Nachttisch und dann zur Rezension auf meinem Schreibtisch. Jetzt, nach Wochen, setze ich mich endlich dran und versuche meinen Eindruck zum Buch in Worte zu fassen. Und wenn ihr wüsstet, wie schwer mir dies fällt und wie unschlüssig ich jetzt immer noch bin, dann würdet ihr wahrscheinlich verstehen, wieso ich so lange für meine Rezension gebraucht habe.

Das Thema der Meerverschmutzung durch Plastikmüll interessiert mich schon sehr lange. Ich war noch gar nicht so alt, konnte das Ganze nur sehr schwer fassen und trotzdem hat es mich zutiefst berührt. Und da bis heute. Katja Brandis hat mit Floaters ein so unendlich wichtiges Thema aufgegriffen denn auch wenn man sich nicht sonderlich für Umweltschutz und Co. interessiert, irgendwann landet das Plastik über die Fische und Meeresfrüchte, die wir zu uns nehmen, auch wieder in unseren Mägen. Als ich von Floaters gehört habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Ein für mich sehr wichtiges Thema wurde mit einer Zukunftswelt und einer ordentlichen Brise Abenteuer vermischt. Dennoch war der Einstieg in Floaters sehr schwer. Nach einem interessanten Prolog wollte ich nicht so wirklich in die Geschichte einfinden. Am Anfang geht es noch sehr langsam zu bei Danilo und Malika. Allein Arif, aus dessen Perspektive das Buch ebenfalls erzählt wird, sorgt für ein bisschen Action, als er von Piraten entführt wird und fortan auf deren Schiff arbeiten muss. Tatsächlich bleibt das Buch, jedenfalls für mich, noch weit über die Hälfte relativ ruhig und fast schon viel zu unspektakulär. Später wurde es dann noch einmal richtig spannend und konnte mich auf den letzten Seiten noch einmal fesseln. Durch den ersten Teil habe ich mich jedoch ein bisschen gequält. Das Buch ist aber auf jeden Fall auch etwas für Jungs muss ich sagen. Themen wie Liebe und Freundschaft, die man in fast jedem Buch findet, zu dem ich greife standen hier nicht im Vordergrund sondern es wurde sehr viel Fokus auf das Abenteuer und das Müllprojekt bzw. das Piratenleben gelegt. So hat mir auch an dieser Stelle etwas gefehlt. Mit den drei Erzählern, Malika, Danilo und Arif konnte ich auch nicht wirklich warm werden, was das Ganze noch einmal erschwert hat.

Aber ich kann nicht nur meckern. Am Ende wurde es noch einmal richtig spannend und ich habe die letzten 150 in einem Rutsch gelesen. Das konnte zwar nicht mehr alles gut machen, was ich an den ersten 300 Seiten zu bemängeln hatte aber es hat doch ein wenig gut gemacht. Außerdem mochte ich den Schreibstil von Katja Brandis sehr. Man merkt, dass sie schon so viel Schreiberfahrung hat denn das ganze Buch war sehr flüssig und angenehm zu lesen. Was mir aber mit am meisten gefallen hat, war die tolle Recherche, die sie betrieben hat. Es muss so viel Arbeit hinter einem Roman stecken, der ein so ernstes und ein so wahres Thema hat und der so penibel recherchiert wurde. Die ganze Idee war sehr gut ausgefeilt und man hat viel gelernt und vor allen Dingen: Man wurde zum Nachdenken angeregt. Man muss nicht gleich, wie Malika und Danilo, komplett auf Plastik verzichten aber jeder von uns kann einen kleinen Teil davon beitragen und kann versuchen weniger Plastik zu verbrauchen. Floaters öffnet die Augen zu diesem wichtigen Thema und leistet meiner Meinung nach ebenfalls einen kleinen Beitrag zur Verbesserung. Wenn ihr euch also für dieses Thema interessiert, dann ist es die Anschaffung dieses Romans auf jeden Fall wert.


Bewertung: Floaters lässt mich sehr unschlüssig zurück. Für mich hat sich der Roan ein wenig zu sehr auf Umwelt und Piraten konzentriert worunter die Spannung und andere Themen wie Liebe und Freundschaft ein wenig gelitten haben. Auch mit den Charakteren kam ich nicht unbedingt zurecht. Dafür aber mit Katja Brandis Schreibstil, ihrer tollen Idee und vor allen Dingen der grandiosen Recherche. Ein Buch, das wunderbar um Nachdenken anregt aber ansonsten etwas schwächelt. Dafür gibt es von mir 3 von 5 Füchschen.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Hatte mir nach dem Klappentext etwas anderes erhofft.

Die Glückssucher
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Meine Meinung: Die Glückssucher hat mich durch sein wunderschönes Cover magisch angezogen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte musste ich es unbedingt haben. Da war es für mich auch gar nicht ...

Meine Meinung: Die Glückssucher hat mich durch sein wunderschönes Cover magisch angezogen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte musste ich es unbedingt haben. Da war es für mich auch gar nicht schlimm, dass das Buch irgendwie ein Nachfolgeband zu Was die Welle nahm ist. Irgendwie, denn die beiden Geschichten sind wirklich komplett unabhängig voneinander lesbar. Auch wenn Die Glücksbringer zeitlich später datiert sind und so vielleicht das eine oder andere Detail vorweggenommen wird.
Ich habe mich besonders auf den Konflikt des Buches gefreut und war gespannt auf dessen Lösung. Lukas verliebt sich in Gülbahar und eigentlich ist Liebe schön und leicht. Aber eben nicht immer. So ist es auch bei Lukas nicht, denn Gül ist Kurdin und darf sich nicht mit einem anderen Jungen treffen. Erst recht nicht allein und Lukas Glaube und seine Nationalität sind nur ein weiteres Hindernis. Während des Lesens wurde ich aber in dem Punkt ein wenig enttäuscht. Für mich war der Konflikt nicht immer präsent und stand neben vielen anderen Konflikten nicht wirklich im Vordergrund. Ich habe mir ein wenig mehr in diese Richtung erhofft und von den anderen Problemen zu lesen, die Lukas plagen war zwar ganz schön und unterhaltsam aber die Liebe zwischen Gül und ihm und die daraus resultierenden Probleme sind meiner Meinung nach stark in den Hintergrund getreten und wurden auch letztendlich für mich nicht ausreichend geklärt. Dennoch muss ich sagen, dass Vera Kissel es durchaus geschafft hätte, es herumzureißen. Ich finde, sie kann sehr gut ernste Themen gekonnt in Büchern für Jugendliche packen. Sie schafft es Vorurteile und Klischees zu vermeiden und bringt wichtige Sachen schonend und perfekt auf den Punkt. Das betrifft nicht nur die Beziehung zwischen Lukas und Gül sondern auch andere wichtige Themen wie Homosexualität und Co. Und genau weil ich es weiß, dass sie es perfekt geschafft hätte, finde ich es so schade, dass ich diesen Punkt bemängeln muss.
Vera Kissel Schreibstil ist sehr besonders und erinnert erst einmal ein bisschen an den von Lilly Lindner. Er ist sehr verspielt, künstlerisch und ich brauchte tatsächlich erst einmal ein bisschen um herein zu finden. War diese Hürde aber erst einmal überwunden klappte es ganz gut und das Buch war schnell gelesen. Klappt ja auch ganz gut, mit seinen gerade mal 250 Seiten. Hier muss ich jedoch auch wieder sagen, dass gerade wegen meinem großen Kritikpunkt oben 50-100 Seiten mehr wahrscheinlich recht förderlich gewesen wären und ich diese auch mit dem größten Vergnügen gelesen hätte.
Mit Lukas konnte ich nicht so wirklich warm werden. Das war jedoch auch eigentlich der einzige Charakter im Buch. Bzw. der einzige Charakter bei dem es mich gestört hat. Er ist schließlich der Protagonist. Ich fand ihn furchtbar oberflächlich. Er hat seitenlang darüber nachgedacht, wie Gül aussieht und was sie trägt, hat sich ihre Haare vorgestellt etc. Aber das, was mich an Gül am meisten fasziniert hat und was sie für mich zu meiner Lieblingscharakterin gemacht hat, das war nicht ihr Aussehen, was ich nicht mal gesehen habe und mir nur vorstellen konnte. Es war ihr Charakter. Selten habe ich einen so liebenswerten Charakter beschrieben gesehen. Mein absoluter Favorit war außerdem Kim, der Lukas immer warmherzig und mit Rat und Tat zur Seite stand und ihn als seinen Sohn angesehen hat.
Das Ende war, wie oben schon mal kurz erwähnt, für mich nicht ganz zufriedenstellend. Die Lösung der ganzen Sache kam viel zu plötzlich und viel zu schnell und ist für mich auch nach längerem überlegen nicht so wirklich befriedigend. Das hätte ich mir auch deutlich anders erhofft.
Bewertung: Die Glückssucher ist ein Buch, das mich sehr gespalten zurück lässt. Vera Kissel ist eine sehr talentierte Autorin, die mit Worten umzugehen weiß und ernste Themen geschickt verpacken kann. Ich habe mir jedoch ein bisschen mehr von dem Hauptkonflikt erhofft und auch eine zufriedenstellendere Lösung von diesem. Außerdem kam ich mit Lukas nicht klar während mir viele andere Charaktere sehr sympathisch waren. Deshalb gebe ich Die Glückssucher letztendlich leider nur 3 von 5 Füchschen.