Profilbild von MissNorge

MissNorge

Lesejury-Mitglied
offline

MissNorge ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MissNorge über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2019

Zurück in die Vergangenheit

Worüber wir schweigen
0

✿ Meine Meinung ✿
Das neueste Buch von Michaela Kastel ist laut Aufdruck in das Genre "Thriller" einzuordnen. Aha ! Hmm, für mich leider nicht. Ich sehe das Buch eher im Genre "Jugend-Krimi", denn der ...

✿ Meine Meinung ✿
Das neueste Buch von Michaela Kastel ist laut Aufdruck in das Genre "Thriller" einzuordnen. Aha ! Hmm, für mich leider nicht. Ich sehe das Buch eher im Genre "Jugend-Krimi", denn der Plot ist für mich meilenweit von einem spannenden Thriller entfernt. Die Protagonisten sind mir fern geblieben, kühl und unnahbar, so das es unmöglich war, eine Verbindung zu irgendjemandem aufzubauen. Hier hätte man vielleicht noch tiefer und intensiver auf die Gefühlslagen der handelnden Personen eingehen können. Zudem gibt es drei Zeitensprünge, die zwar erwähnt werden zu Beginn eines Kapitels, aber trotzdem war es mir oftmals zu durcheinander. Einmal ist man den 90er Jahren, dann in den 2000er Jahren und dann aktuell im Jahr 2019. Bis auf das aktuelle Jahr, waren mir die anderen Abschnitte zu jugendlich, zu unspannend und man ahnte nach wenigen Seiten schon, durch zu direkte Andeutungen, was geschehen ist und vor allem auch wem was passiert ist. Das hat mir schon einiges an Überraschung vorweggenommen. Da konnte selbst das Ende, welches so viele andere Leser/Innen loben, an meiner Meinung nichts ändern.
✿ Mein Fazit ✿
Ein Buch über Konflikte, die sich aus der Jugend bis ins Erwachsenenalter ziehen und im Heute ihren Höhepunkt finden. Leider konnte mich der Plot nicht begeistern.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Silvie, die Stimme Berlins

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
0

✿ Meine Meinung ✿
Das Feeling und das Flair der 50er Jahre ist zurück, Brigitte Riebe sei Dank. Nachdem mich Band 1 schon begeistern konnte, war ich sehr gespannt, ob Band 2 da mithalten kann. In diesem ...

✿ Meine Meinung ✿
Das Feeling und das Flair der 50er Jahre ist zurück, Brigitte Riebe sei Dank. Nachdem mich Band 1 schon begeistern konnte, war ich sehr gespannt, ob Band 2 da mithalten kann. In diesem Band dreht sich der Plot hauptsächlich um Silvie Thalheim, die mittlere der drei Thalheim-Schwestern. Silvie, geboren 1923, ist in den 50er Jahren eine bekannte junge Frau beim Radio RIAS in Berlin. Mit dem Modehaus ihrer Familie hat sie eigentlich nicht so viel im Sinn und auch im Privatleben läuft es nicht so richtig rund, wie sie es gerne hätte. Oftmals verliebt, dann aber von den Männern enttäuscht bzw. getäuscht worden, ach irgendwie hat Silvie mir richtig leid getan. Die Autorin kann sehr intensiv und gut die Gefühle von Menschen beschreiben, so auch bei Silvie, die einige Tiefschläge hinnehmen muss, wo man denkt, hoffentlich ist das Glück ihr auch einmal hold. Man verfolgt das Leben zwischen den Jahren 1952-1957 und Brigitte Riebe hat wieder hervorragend recherchiert. Der Schreibstil ist wieder flüssig und gut zu lesen, aber leider gab es für mich persönlich einige langatmige Passagen, die zwar in der Deutschen Geschichte eine Rolle spielen, die mir aber zu reingepresst in den Plot wirkten, nur um irgendwie erwähnt zu werden, obwohl sie keinen direkten Einfluß auf die Geschichte hatten. Ausführlicher und vor allem mehr Einblick in das Familienleben hätte ich mir auch gewünscht, aber vielleicht passiert das ja wieder im dritten Band, der sich mit der jüngsten Thalheim Schwester Florentine befassen wird.
✿ Mein Fazit ✿
Ein guter zweiter Band dieser Trilogie, in dem mir aber ein wenig zu viel Zeitgeschehen eingebaut wurde.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Im Schatten der Burg

Der Turm der wilden Rosen
0

✿ Meine Meinung ✿
Ein wunderschönes Cover, eine Geschichte im Damals und Heute, dazu ein dunkles Familiengeheimnis und schon ist ein bezaubernder Roman erschaffen, der für ein verregnetes Wochenende perfekt ...

✿ Meine Meinung ✿
Ein wunderschönes Cover, eine Geschichte im Damals und Heute, dazu ein dunkles Familiengeheimnis und schon ist ein bezaubernder Roman erschaffen, der für ein verregnetes Wochenende perfekt zum Lesen ist. Der Prolog ist traurig, aber gleichzeitig auch sehr faszinierend, denn man ahnt sofort, das diese Situation für den ganzen Plot von großer Wichtigkeit zu sein scheint. Im Mittelpunkt der Geschichte steht, neben dem Schicksal der beiden Frauen, das große alte Haus "Fort Sturling" mit seinen Zinnen und Rundtürmen, umgeben von einer riesigen Parkanlage im schönen Dorset. Lulu Taylor ist es gelungen die Örtlichkeiten und die Charaktere sehr gut zu beschreiben. Zudem kann sie die Gefühlswelt und die dunkeln Gedanken der beiden Hauptpersonen, Alexandra (im Damals) und Delilah (im Heute) sehr beeindruckend ausführen. Die verschiedenen Erzählungen lösen sich auf, als sich Vergangenheit und Gegenwart vereinen. Dieser, an sich schwierige Übergang, ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Zwei kleine Kritikpunkte habe ich aber doch noch. Die Schrift der Briefe (es sind nicht viele) ist extrem klein und für mein Empfinden schwer zu lesen und zum Ende hin wird mir seitenweise zu viel spekuliert und zu viel Gedanken wiederholt, so das ich das Gefühl hatte, die Seiten müssen noch gefüllt werden.
✿ Mein Fazit ✿
Ein wunderbarer Roman, sehr emotional geschrieben, mit Frauen, die einem, während des Lesens, ans Herz wachsen.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Die KETTE

The Chain - Durchbrichst du die Kette, stirbt dein Kind
0

✿ Meine Meinung ✿
Sponsored by Technik-Apfel? Könnte man fast denken, denn so oft wie hier, wurde mir noch nie eine Werbung unter die Nase gerieben. Cover, Klappentext und die doch zahlreiche Medienpräsenz ...

✿ Meine Meinung ✿
Sponsored by Technik-Apfel? Könnte man fast denken, denn so oft wie hier, wurde mir noch nie eine Werbung unter die Nase gerieben. Cover, Klappentext und die doch zahlreiche Medienpräsenz haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Der Plot klang spannend und ungewöhnlich, aber was dann am Ende auf 352 Seiten bei herum kam war sehr enttäuschend. Klischee-Spielerei ohne Ende. Die Personen waren mir alle nicht sehr nah und extrem unglaubwürdig. Die große Wendung zum Schluss war alles andere als spannend, sondern einfach fragwürdig und nicht überzeugend. Leider ein Thriller der mehr versprach, als er letztendlich halten konnte.
✿ Mein Fazit ✿
»›The Chain‹ gehört in die Liga der Weltklasse-Thriller à la ›Gone Girl‹ und ›Das Schweigen der Lämmer‹.«
Don Winslow (Quelle: Amazon.de) Keine Ahnung welches Buch Don Winslow gelesen hat, aber meiner Meinung nach, kann es nicht "The Chain" gewesen sein. Gehypt? Ja! Berechtigt? Nein!

Veröffentlicht am 28.09.2019

Was geschah mit dem kleinen Anders?

Das Schweigen des Fjords
0

✿ Meine Meinung ✿
Ein Kriminalroman der in Norwegen angesiedelt ist geht immer und Agnes Lovise Matre hat mich mit ihrem Buch sehr gut unterhalten. Der Plot spielt im Hardangerfjord und die Landschaftsbeschreibungen ...

✿ Meine Meinung ✿
Ein Kriminalroman der in Norwegen angesiedelt ist geht immer und Agnes Lovise Matre hat mich mit ihrem Buch sehr gut unterhalten. Der Plot spielt im Hardangerfjord und die Landschaftsbeschreibungen sind hervorragend gelungen. Zu Beginn lernt man Bengt Alvsaker kennen, der Polizeichef ist 35 Jahre alt, lebt alleine und hat einen 11jährigen Sohn, Thomas, den er in diesem Sommer zum ersten Mal sieht und für ein paar Tage bei sich wohnen lässt. Bengt mochte ich sofort, da er sich seinen Gefühlen stellen muss, denn er weiß nicht, wie man mit einem Teenager umgehen soll, wie er dem Jungen schöne Tage bereiten kann und vor allem, weiß er nicht, welche Gefühle er spüren soll. Bengt fühlt sich privat einfach überfordert damit, obwohl er doch in seinem Beruf schon viel erlebt hat. Diese persönlichen Einblicke haben mir sehr gut gefallen. Natürlich kommt es, wie es kommen muss, als sein Sohn da ist, bekommt Bengt den Vermisstenfall des kleinen Anders auf den Tisch. Der 6jährige Junge lebt direkt neben Bengt, mit seiner 12jährigen Schwester Ina und einem alkoholkranken Vater. Man kann sich vorstellen wie die Kinder dort leben und wie der Umgang zwischen den Kindern und dem Vater ist. Genau hier packt einen der Plot, denn die Autorin fasst hier ein heikles Thema an, welches heute leider zu wenig Beachtung findet. Und sie wirft die Frage auf, wann soll man melden das Kinder in die Verwahrlosung abrutschen, ab wann das Kindeswohl gefährdet ist und vor allem, steht man dann als "die böse Person" da, wenn man dies den Behörden meldet? Mit ihren Beschreibungen des Alltags aus der Kinderperspektive hat Agnes Matre mich getroffen, mich wütend gemacht, mich traurig gestimmt und mich fassungslos gemacht. Neben diesen Emotionen kann die Autorin auch wunderbar gruselige und atmosphärische Situationen im Polizeialltag bei den Ermittlungen beschreiben. Hier stockte mir oftmals der Atem. Der Schreibstil ist schön zu lesen und ich empfand den Plot als aufregend und fesselnd vom Anfang bis zum Ende.
✿ Mein Fazit ✿
Ein spannender Kriminalroman, der neben dem Fall auch auf ein sensibles Thema anspielt. Außer den polizeilichen Ermittlungen nimmt auch das Privatleben der Polizisten einen Teil der Geschichte ein, aber hier wurde genau das gute Mittelmaß getroffen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Ich würde mich freuen, wenn es einen weiteren Fall mit Bengt und seinen Kolleginnen und Kollegen geben würde.