Gut, hätte aber etwas mehr sein können
MAGIC: The Gathering - Die Kinder des NamenlosenIch gebe zu, als ich dieses Buch anfragte, wusste ich nicht mal was Magic the Gathering ist, kenne mich mit dem Universum also überhaupt nicht aus. Auch war es mein erstes Buch von Brandon Sanderson, auch ...
Ich gebe zu, als ich dieses Buch anfragte, wusste ich nicht mal was Magic the Gathering ist, kenne mich mit dem Universum also überhaupt nicht aus. Auch war es mein erstes Buch von Brandon Sanderson, auch wenn mir der Name natürlich wohlbekannt ist. Konnte mich ein Buch mit so vielen "Unbekannten" überhaupt überzeugen?
Von Flüchen, Sümpfen und Dämonenherrschern
Manch einer mag sich jetzt gleich zu Beginn fragen: sind Kenntnisse von Magic nötig, um dieses Buch zu lesen? Da kann ich schon mal beruhigen: nein, Kenntnisse sind nicht erforderlich. Die Anspielungen auf das Spiel (nachdem ich herausfand, dass es ein Spiel ist, habe ich meine Hausaufgaben gemacht) sind eher von nebensächlicher Natur und treffen auch genauso gut auf die Hälfte aller Rollenspiele zu.
Das Buch beginnt recht unvermittelt und hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf. Das hatte sowohl seine guten, als auch seine schlechten Seiten. Da es sehr schnell zu Sache geht und der Angriff auf das Dorf schon auf den ersten Seiten geschieht, wird man schnell ins Geschehen hineingezogen. Leider erfährt man kaum etwas über die Welt, in de wir uns befinden, was sich auch im Verlauf der Handlung nicht ändern. Gleiches verhält sich auch mit der Protagonistin Tacenda, die für mich sehr blass blieb und mit der ich auch nicht wirklich mitfiebern konnte.
Natürlich war das Worldbuilding nicht völlig schlecht. Sehr klassisch Fantasy zwar, aber den Schauplatz des Sumpfes hat mir sehr gut gefallen, gerade deswegen hätte ich auch so gerne mehr erfahren.
Ein Dämon kommt selten allein
Während Tacenda für mich sehr unnahbar blieb. Lebte in meinen Augen das Buch vor allem durch den zweiten Protagonisten: Fürst Davriel. Dieser hatte es mir mit seinem ersten Auftritt sofort angetan. Er ist ein herrlich eigenwilliger Herrscher und seine Dämonenbegleiter ebenso wunderbar witzig und skurril. Ganz ehrlich, das Buch wurde für mich zu 99% von ihm allein getragen, denn während die Handlung auch kaum zu überraschen weiß und ein bisschen dümpelt, macht Davriel es mit seiner Art und den sehr amüsanten Dialogen wieder wett, sodass ich trotzdem richtig Spaß beim Lesen hatte und mir definitiv die weiteren Bände der Reihe näher anschauen werde, in der Hoffnung, dass er nochmal irgendwo auftaucht.
Fazit:
Mit weniger als 300 Seiten ist Die Kinder des namenlosen ein recht kurzes Fantasyabenteuer, was man leider am Worldbuilding und einem der beiden Protagonisten zu spüren bekommt. Der andere Protagonist ist dafür so charmant, witzig und liebenswert in seiner Art, dass das Buch dennoch eine Menge Spaß macht und prima für ein paar unterhaltsame Lesestunden zwischendurch geeignet ist.