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Veröffentlicht am 23.01.2025

Dies ist kein Horrorroman!

Die Tochter des Doktor Moreau
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Auch wenn mich Der mexikanische Fluch nicht vollends überzeugen konnte, hatte ich schon damals im Fazit gesagt, dass ich dennoch noch weitere Bücher der Autorin lesen würde und gesagt, getan. Als Die Tochter ...

Auch wenn mich Der mexikanische Fluch nicht vollends überzeugen konnte, hatte ich schon damals im Fazit gesagt, dass ich dennoch noch weitere Bücher der Autorin lesen würde und gesagt, getan. Als Die Tochter des Doktor Moreau erschien, wanderte es direkt und die Wunschliste und nachdem ich im Sommer zur Vorbereitung H.G. Wells Die Insel des Doktor Moreau gelesen hatte (welches mir nicht wirklich gefiel), nahm ich es endlich zur Hand.

Verborgen im Dschungel Mexikos
Mit Die Tochter des Doktor Moreau entführt uns Silvia Moreno-Garcia erneut nach Mexiko, doch dieses Mal auf die Halbinsel Yucatán. Hier, in einem atmosphärisch dichten Dschungel-Setting, kreiert sie eine Neuinterpretation von H.G. Wells’ Klassiker Die Insel des Doktor Moreau. Das Setting hat mir sehr gefallen, einfach weil die Autorin ein Händchen für stimmungsvolle Beschreibungen hat. Ich mag ihren Schreibstil sehr. Die üppige Wildnis von Yucatán, die ständige drückende Hitze, die farbenfrohe Gestaltung von Yaxaktun, die in so einem Kontrast zu den Vorgängen im Inneren steht, all das beschreibt Moreno-Garcia eindringlich und bildgewaltig.
Daher lasen sich die ersten Seiten auch flott weg, auch wenn gar nicht viel passiert. Es wird viel Zeit und Seiten genutzt, um die Charaktere, allen voran Carlota und Montgomery und ihr Leben in Yaxaktun vorzustellen.

Montgomery mochte ich tatsächlich sehr gerne. Weniger, weil ich ihn super sympathisch fand, sondern her fasziniert. Er ist beileibe kein strahlender Held, sondern wankt zwischen Trunkenbold und Revolverheld hin und her, aber ich mochte dennoch seien nüchterne Sichtweise auf die Dinge. Es war interessant zu sehen, wie er einerseits von seiner Vergangenheit gebrochen ist und andrerseits dennoch versucht einen Funken Anstand zu bewahren.
Bei Carlota war es dann für mich genau andersherum, sie fand ich etwas weniger faszinierend, aber sympathisch, wenngleich Ihre Naivität, die durch ihre abgeschiedene Erziehung bedingt ist, auch anstrengend sein konnte.

Ein kurzes Wort zum Original noch: Wer mit H.G. Wells Die Insel des Doktor Moreau vertraut ist, wird gewisse Anspielungen und die Grundidee der Hybride besser verstehen. Allerdings gelingt es Moreno-Garcia, auch Leserinnen und Leser ohne Vorkenntnisse gut abzuholen. Ihre Hybride unterscheiden sich zudem in vielerlei Hinsicht von denen des Originals, sodass der Roman auch eigenständig funktioniert.

Der letzte Funke
So vielversprechend das Setting und die Charaktere auch sind, hatte die Handlung leider einige Schwächen. Besonders in der Mitte des Romans wirkte sie stellenweise etwas zäh, was für mich zwei Gründe hatte. Zum einen war lange nicht so recht klar, worauf das ganze hinauslaufen sollte. Viele denken, dies ist ein Horrorroman, aber dem ist nicht so. Der Gruselfaktor der Experimente spielt nur eine sehr, sehr untergeordnete Rolle und auch das “große Geheimnis”, ist einem relativ schnell klar. Das Buch lebt weniger von seiner Spannung oder dem Mysterium, sondern mehr von seinen Figuren und der Atmosphäre. Ich fand das an sich nicht schlimm, könnte aber Leserinnen und Leser, die aufgrund von Der mexikanische Fluch einen Horrorroman erwarten, enttäuschen, die auf eine gruselige oder aufregende Handlung gehofft haben. Insgesamt ist das Buch vorrangig eine Emanzipationsgeschichte Carlottas. Bis es diese Route aber wirklich einschlägt, dauert es etwas und das ist das, was ich meine mit ziellos. Mir war gerade in der Mitte des Buches nicht klar, was die Geschichte mir sagen möchte und das minderte die Spannung für mich.

Der zweite Grund ist ein stilistischer. Die Autorin greift sehr gerne auf das Stilmittel der “Szene aus unterschiedlichen Perspektiven” zurück, sprich ein und dieselbe Szene wird erst aus Carlotas Sicht und dann ein Kapitel später aus Montgomerys Sicht erzählt. Das kann man eins, zweimal als Kunstgriff machen, um die unterschiedlichen Sichtweisen der beiden zu veranschaulichen, aber hier wurde das zu oft gemacht und es entsteht der Eindruck, dass die Handlung nicht vom Fleck kommt und sich sogar wiederholt.
Im letzten Drittel zeiht das Tempo dann wieder an das Ende ist dann aber auch wieder “nur” ok. Es ist im Grunde, wie mit dem ganzen Buch und was ich auch schon mit Der mexikanische Fluch hatte: Es fehlt ein bisschen der Schwung, der Pepp, der Funke, der aus einem guten Buch, ein großartiges macht.

Fazit:


Ähnlich wie bei “Der mexikanische Fluch” war es ein gutes, aber nicht herausragendes Buch. Irgendwie fehlt am Ende immer ein bisschen der Schwung, der Pepp und in der Mitte hat es auch ein paar Längen. Trotzdem hab ich es gerne gelesen und ich würde auch weiterhin zu Büchern der Autorin greifen.

Bewertung im blogeigenen Bewertungssystem: 4/6

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Veröffentlicht am 23.01.2025

Midlife-Crisis im wilden Westen

WEST
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Dieses Buch war ein völlig spontaner Zufallsfund im Second-Hand-Laden, der dank des Covers und wohl auch unter dem Einfluss des gerade wieder gespielten Red Dead Redemption mitdurfte und dann auch direkt ...

Dieses Buch war ein völlig spontaner Zufallsfund im Second-Hand-Laden, der dank des Covers und wohl auch unter dem Einfluss des gerade wieder gespielten Red Dead Redemption mitdurfte und dann auch direkt von mir gelesen wurde. Doch hat sich der Spontankauf gelohnt?

Von der Sehnsucht
Wir schreiben das Jahr 1815. Die junge USA ist zwar noch ein bedeutendes Stück kleiner, als heute, aber gerade mächtig gewachsen. Erst 1803 hat man Frankreich die Kolonie Louisiana abgekauft und besaß nun plötzlich rund doppelt so viel Land, wie zuvor (zur Vorstellung der Dimension: das verkaufte Gebiet umfasst fast ¼ des heutigen Staatsgebietes der USA), von dem man zu großen Teilen gar keine Ahnung hatte, wie es ausschaut. Wenn das mal keine Katze im Sack war.
Nachdem die von Präsident Thomas Jefferson beauftrage Lewis-und-Clark-Expedition zur Erkundung der neuerworbenen Gebiete ein voller Erfolg war, brach ein regelrechter Sturm nach Westen aus. Landvermesser und Forscher, aber auch Abenteurer und vor allem Händler, die auf lukrative Geschäfte aus waren, zog es in “DEN Westen”. Es war geradezu eine kollektive Sehnsucht nach dem Unbekannten. Nachdem die erste Welle der Pioniere längst vorbei war, hatten nun Glücksritter und Möchtegernentdecker endlich wieder die Chance der Tristesse des Alltags zu entfliehen und, so stellen sie es sich vor, etwas Großes und Bedeutsames zu leiste.

Von dieser Sehnsucht wird auch Maultierzüchter Cy Bellman erfasst. Der Auslöser erscheint trivial, der Fund von riesigen Knochen eines geheimnisvollen Tieres, doch dieser lässt Bellman nicht los. Es scheint absurd, dass dies allein für ihn ausreicht alles stehen und liegen zu lassen, die Tochter bei der Tante zu verfrachten und einfach ins Unbekannte zu reiten, aber letztendlich geht es auch gar nicht um die Knochen.
Was die Autorin hier beschreibt, ist in meinen Augen eine Geschichte über Sehnsucht. Nicht nach irgendwelchen Riesentieren, sondern danach etwas zu erreichen. Eine Spur in der Geschichte zu hinterlassen. Der eigene Name der den eigenen Tod überdauern soll, dies ist ein Wunsch, der noch heute viele Menschen antreibt und zu Ruhemsjäger werden lässt, nur eben mittlerweile mit Klicks und Lieks, statt großen Entdeckungen. Amüsant fand ich dabei auch die kurze Spitze über Midlifecrisis von Männern, die Davies der Tante in den Mund legt.

Und so zieht also auch Bellmann los, nicht wirklich als Abenteurer, sondern als Getriebener, verfolgt von den eigenen Hoffnungen und Träume und wie es damit ist, wenn man sich an etwas klammert, fällt es schwer davon abzulassen, selbst wenn es längst nicht mehr vernünftig ist. So ist es auch mit Bellmann. Beim Lesen merkt man schon, dass er an den Punkt kommt, wo ihm klar wird, dass es aussichtslos ist, doch umzukehren würde nicht nur bedeuten sich eingestehen zu müssen, dass man Luftschlösser hinterherjagte, sondern auch eine Rückkehr mit leeren Händen in den schnöden Alltag bedeuten. Als Leser ist das bittersüß mitzuerleben, denn es ist schnell klar, was für Knochen da gefunden wurden und ebenso klar ist der/m Leser/in dadurch, wie aussichtslos dieses Unterfangen ist. Das Gefühl, zusammen mit Bellman sehenden Auges ins Unheil zu rennen, wird noch durch den nüchternen Stil der Autorin verstärkt.

Verstanden? Ja, gefühlt? Nein.
Womit wir mit dem Stil auch bei meinem Problem mit dem Buch wären. Denn die Faszination für die Getriebenheit Bellmans wider jeder Vernunft ist so ziemlich das einzige Gefühl, dass das Buch bei mir hervorrief. Ja, ich habe die Thematik verstanden, ich habe auch die Anspielungen auf die Verfolgung der Native Americans, des beginnenden Kapitalismus und die Unterdrückung der Frau zur Kenntnis genommen, nur gefühlt hab ich es nicht. Und das liegt nicht allein am nüchternen Stil. Anna Seghers zum Beispiel ist eine Meisterin dieses Stils und erzeugt dennoch große Emotionen beim Leser. Warum funktionierte es also hier für mich nicht?
Nun zum einen gibt die Handlung nicht viel her, Bellmans Reise mag voller Entbehrungen sein, verläuft trotzdem ziemlich ereignislos. Bess Erlebnisse mögen da dramatischer sein, waren aber auch ziemlich vorhersehbar. Das sorgte dafür das keine der beiden handlugnssträngenw irklcih mti Spannugn oder Interessantes punkten konnte. Auch den einzelnen durchaus klugen Bemerkungen fehlt es an Biss, um wirklich prägnant zu sein und so ziehen die Seiten an einem vorüber, ohne dass ich das Gefühl hatte, hier viel mitzunehmen. Und schlussendlich ließen mich auch so manche Ereignisse im Buch an ihrer Machbarkeit zweifeln. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass man Stricknadeln einfach so als tödliche Pfeile mit einem Bogen abschießen kann.

Fazit:


West wirft interessante Fragen zum Thema Suche und Sehnsucht und der menschlichen Natur auf, bleibt jedoch emotional distanziert. Obwohl die Idee und die historische Einbettung viel Potenzial bieten, schafft das Buch es nicht eine tiefere Bindung zum Leser aufzubauen. Die Handlung wirkt streckenweise ereignislos und manche Entwicklungen erscheinen wenig glaubhaft. Insgesamt ein Werk, das intellektuell ansprechend, aber emotional schwer greifbar bleibt – für manche Leser vielleicht faszinierend, für mich eher ein Buch, dass ich zwar nicht bereue gelesen zu haben, aber wohl auch schnell vergessen werde.

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Veröffentlicht am 23.01.2025

7 gegen das Universum

Aurora erwacht
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Obwohl das Buch direkt nach Erscheinen auf meiner Wuli wanderte und mich die zahlreichen positiven Meinungen dazu nur darin bestärkt haben, es haben zu wollen, fristete das Buch eine ganze Weile auf der ...

Obwohl das Buch direkt nach Erscheinen auf meiner Wuli wanderte und mich die zahlreichen positiven Meinungen dazu nur darin bestärkt haben, es haben zu wollen, fristete das Buch eine ganze Weile auf der Liste und dann nochmal eine weitere längere Zeit auf dem SUB. Und nun ja hier sind wir nun. 2024 bin ich etwas late to the game, was den Hype angeht, aber egal, schauen wir mal trotzdem, was dran ist.

Squad 312
So ganz unbedarft bin ich in das Buch nicht gestartet. Jay Kristoff konnte mich schon mit seiner Nevernight Trilogie begeistern und von dem Duo habe ich schon die ersten beiden Bände der Illuminae Saga gelesen. Ich wusste also schon ein bisschen, was ich erwarten konnte und doch fühlte sich das Buch wie ein wilder Ritt durch die Galaxie an.
Das lag zum einen an der Handlung. Von der ersten Seite an wird ein rasantes Tempo vorgelegt, und es gibt kaum einen Moment, in dem die Spannung abflacht. Sobald Squad 312 mit ihrem Raumschiff abgehoben sind, geht es quer durch die Galaxie von einem Ort zum nächsten, von der einen Gefahr, zur anderen. Langweilig wird es definitiv nie.

Und selbst wenn Squad 312 gerade nicht die Party des reichsten Sammlers der Galaxie crasht oder Planeten erkundet, die es gar nicht geben sollte, bekommt man als LeserIn einiges geboten. Mit sieben Hauptcharakteren ist so einiges los. Das Gute: trotz dieser Menge an Agierenden bleibt kein Squad Mitglied unter dem Radar. Kaufmann und Kristoff nehmen sich, gerade in den Episoden zwischen zwei Reisezielen, viel Zeit, um in zahlreichen Dialogen die individuellen Persönlichkeiten der Crewmitglieder herauszukitzeln.
Was anfangs ein wild zusammengewürfelter Haufen von Misfits war, wächst schnell zu einem echten Team zusammen, klar war das erwartbar, macht es aber trotzdem nicht weniger schön mitzuerleben und die Gruppendynnamik im Squad 312 hat mir viel Spaß gemacht.

Holy Cake und Son of a biscuit
So packend die Geschichte und so liebenswert die Charaktere auch sind, die Dialoge mit ihrem teils übertriebenen Jugendslang und den sarkastischen Sprüchen wirken manchmal etwas zu konstruiert. Es ist offensichtlich, dass die AutorInnen die jugendliche Zielgruppe ansprechen wollen, doch oft fühlt es sich weniger natürlich an und mehr wie ein Versuch, krampfhaft „cool“ zu wirken. Besonders Auri mit ihren permanenten Holy Cake und Son of a biscuit ging mir tierisch auf den Keks, ja Wortspiel beabsichtigt. Vielleicht bin ich mittlerweile einfach zu alt für sowas, aber wenn es nach mir ginge, wäre hier weniger manchmal mehr gewesen, auch wenn der Humor an sich durchaus unterhaltsam ist.

Fazit:


Insgesamt ist Aurora erwacht ein packender Science-Fiction-Roman, der mit großartigen Charakteren, einer aufregenden Handlung und einer mitreißenden Gruppendynamik überzeugt. Trotz kleiner Schwächen bei den Dialogen ist es ein Buch, das Spaß macht und definitiv Lust auf die Fortsetzung weckt. Wer actionreiche Geschichten mit einer Prise Humor und einer starken Crew liebt, sollte diesen wilden Ritt nicht verpassen!

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Veröffentlicht am 22.01.2025

Es macht einfach Laune!

Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster
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Auf dieses Buch habe ich mich gefreut, seit ich es letzten Herbst im Cross Cult Programm entdeckt habe und hab es direkt vorbestellt. Ich mein, ein Forschungsteam, dass Godzillas Friends untersucht, das ...

Auf dieses Buch habe ich mich gefreut, seit ich es letzten Herbst im Cross Cult Programm entdeckt habe und hab es direkt vorbestellt. Ich mein, ein Forschungsteam, dass Godzillas Friends untersucht, das klingt das unterhaltsamer, kurzweiliger Lektüre, was kann da schon schiefgehen? Gut, das dachte ich beim Drachenzoo auch und ihr könnt ja lesen, wie es mir mit Der große Zoo von China ergangen ist. Ob die Kaijus dasselbe Schicksal erleiden mussten, wie die Drachen?

Der beste, schlimmste Job der Welt
Das Buch startet ohne viel Federlesen. Schon auf den ersten Seiten verliert Jamie seinen Job und schon ein paar Seiten weiter sitzt er am Flughafen auf dem Weg in fremde (Kaiju)Gefilde. Das macht den Einsteig in die Geschichte unkompliziert und leicht und schon nach kurzer Zeit steigt der Spannungsbogen, weil man zusammen mit Jamie staunend diese andere Welt und die fremdartigen Kreaturen entdeckt.
Was dann folgt ist erstmal Alltag in der Forschungsstation. Klingt vielleicht erstmal langweilig, aber wir reden hier ja von der Erforschung 30m hoher radioaktiver Riesenviecher in Begleitung von aggressiven Parasiten im Fressrausch. “Erforschen” heißt hier also durchaus mal sich mit Kaiju-Stinkepheromone einzureiben, um nicht gefressen zu werden, oder in einem wahnwitzigen Helikopterflug vor einem Kaiju im Paarungsrausch zu flüchten. An Action mangelt es also nicht, mir haben aber genauso auch die ruhigeren Szenen im Camp sehr gefallen. Der Zusammenhalt im Team ist toll und erinnerte mich an meine Ausgrabungen während des Studiums. Klar völlig anderes Themengebiet und “Gefahrenlevel”, aber dieses “gemeinsam im Feld leben und arbeiten” Gefühl ist dasselbe und hat sehr dazu beigetragen, dass ich mit dem Buch so viel Freude hatte. Ja insgeheim hätte ich sogar Lust dort zu arbeiten. Also “Hallo Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster, falls es euch doch gibt und ihr das hier lest: Ich kann prima Dinge tragen! Call me.”

Wie ihr sehr hatte ich wirklich meinen Spaß mit dem Buch, da kann ich dann auch locker drüber hinwegsehen, dass die Figuren nicht allzu vielschichtig sind. Es ist halt ein Action/Abenteuerroman, hier geht es um Unterhaltung, nicht um Tiefgründigkeit. Es soll einfach Laune machen, und das tut dieses Buch. Und manchmal ist das auch genau das, was man im stressigen Alltag braucht: Ein Buch zum Abschalten in dem riesenhafte Echsenmonster sich aus Versehen auf Raum-Zeit-Risse setzten, Upps.
Mein einziger Kritikpunkt am Buch ist, dass die Story doch sehr geradlinig ist. Wie gesagt, es braucht für mich hier gar nicht großartig irgendwelche tiefgreifende, den Sinn des Universum hinterfragende Gesellschaftskritik, aber den ein oder anderen Plottwist, der noch etwas mehr Schwung und Unvorhersehbarkeit ind ie Handlung gebracht hätte, hätte gerade dem finalen Showdown noch gutgetan.

Fazit:


Die Gesellschaft zur Erhaltung der Kaijū-Monster ist großartige Unterhaltung für Zwischendurch. Ein Buch, das einem nicht viel abverlangt, sondern einfach nur Spaß macht. Noch ein bisschen mehr Pepp, grade beim Finale und ich wäre restlos begeistert gewesen.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

Es muss nicht immer das Highlight des Jahres sein

Wie man einen Prinzen tötet
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Als ich durch die Neuerscheinungen stöberte, fiel mir „Wie man einen Prinzen tötet“ direkt ins Auge. Der Titel allein hat mich schon zum Schmunzeln gebracht, und ich wusste sofort: Dieses Buch muss ich ...

Als ich durch die Neuerscheinungen stöberte, fiel mir „Wie man einen Prinzen tötet“ direkt ins Auge. Der Titel allein hat mich schon zum Schmunzeln gebracht, und ich wusste sofort: Dieses Buch muss ich lesen, ob es mich aber auch überzeugen konnte?

Von Prinzessinnen, Knochenhunden und einem diabolischen Huhn
Protagonistin muss den bösen, bösen Prinzen/König/Tyrannen etc. töten. Das klingt erstmal nach ziemlich typischer YA-Fantasy. Dementsprechend war ich beim Starten des Buches zwar neugierig, hatte aber auch nicht viel mehr Erwartungen, als bestenfalls unterhaltsame, aber typische YA Kost zu bekommen. Doch schnell kam die erste Überraschung: Protagonistin Marra ist nicht die erwartete Teenager Prinzessin, sondern eine Frau, Anfang dreißig. Das war unerwartet, freute mich aber sehr, denn Frauen jenseits der 25 sind noch immer viel zu selten im Fantasygenre vertreten.
Allgemein war Marra auch eine Protagonistin, die ich sehr mochte. Zwar ist sie, da sie recht isoliert erst im Palast und später im Kloster aufgewachsen ist, etwas naiv und weltfremd, doch ihre Bodenständigkeit machte das wieder wett und ich hatte wirklich Spaß dabei, an ihrer Seite die Geschichte zu verfolgen.

Überhaupt haben mir die Charaktere in diesem Buch außerordentlich gut gefallen. Auf dem Weg, den Prinzen zu töten, schließen sich Marra einige skurrile Gefährten an. Ich kann gar nicht so viel über sie erzählen, ohne Wichtiges vorwegzunehmen, aber so viel sei gesagt: Sie alle sind sehr individuell und ein großer Pluspunkt der Geschichte ist es, wie die einzelnen Charaktere miteinander agieren. Und das Huhn! Das Huhn ist definitiv auch ein Pluspunkt!

Ein weiterer Aspekt, der mir an dem Buch gut gefallen hat, ist der Humor. Trotz mitunter düsterem Setting ergibt sich gerade aus der Gruppendynamik heraus so einige amüsante Dialoge und absurde Situationen, die mich prächtig unterhalten haben.
Was die Handlung angeht, so kann man es in einem Wort zusammenfassen: solide. Die Geschichte zog mich jetzt nicht so in ihren Bann, dass ich atemlos jede Seite umblätterte, aber sie ist trotzdem gut gemacht und das Ende rund. Kein Highlight, aber zufriedenstellend

Fazit:


An Wie man einen Prinzen tötet, gefiel mir vor allem die Charaktere, einschließlich der Protagonistin, sowie der trotz düstere Themen gelungene Humor. Das Buch mag jetzt kein Lieblingsbuch auf Lebenszeit geworden sein, aber alles in allem hat es mich prima unterhalten und ich habe keinen Kritikpunkt, der einen ganzen Punkt Abzug rechtfertigen würde.

Folge mir ;)


Diese Rezension erschien zuerst auf meinem Blog: Miss Pageturner. Folgt mir dort um meine Rezensinen mit zusätzlichem Coververgleich Deustch/Original, aktuelle Neuerscheinugen-Übersichten und andere Artikel imer zuerst zu lesen.

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