Ein gelungener Auftakt
Die Legende der vier Königreiche - UngekröntLeserunden sind schon was Feines, denn ehrlich gesagt: Im Laden hätte ich dem Buch wohl kaum Beachtung geschenkt. Dann wäre mir aber eine interessante und spannende Geschichte entgangen.
Meine Meinung
Das ...
Leserunden sind schon was Feines, denn ehrlich gesagt: Im Laden hätte ich dem Buch wohl kaum Beachtung geschenkt. Dann wäre mir aber eine interessante und spannende Geschichte entgangen.
Meine Meinung
Das Buch beginnt ganz unvermittelt mitten in der ersten Szene und es geht dementsprechend rasant los. Das gefiel mir ganz gut, denn ich mag keine Bücher wo es erst 50 Seiten Vorgeplänkel gibt, bevor die Handlung an Fahrt aufnimmt. Zwar waren dadurch die Anfangsinformationen spärlich, aber ich erhoffte mir, über die Hintergründe mehr im Verlauf der Handlung zu erfahren.
In diesen ersten Szenen war mir Protagonistin Emelina, kurz Em nicht unbedingt sympathisch, aber mit ihrer Zielstrebigkeit, dem unbändigen Wunsch nach Rache und der darunter versteckten Trauer, empfand ich sie sofort als sehr interessanten Charakter. Im Verlauf der Handlung mochte ich sie dann auch immer lieber.
Ihre Konterpart Prinz Cas war dagegen zunächst etwas naiv und sorglos. Bei ihm hat mir die Charakterentwicklung aber sehr gut gefallen, denn man kann als Leser gut dem Prozess in seinem Umdenken nachvollziehen. Wie er beginnt die Dinge im Königreich zu hinterfragen und wie er sich selbst schämt, dass er bislang so unwissend und uninteressiert war, machen seine anfängliche Naivität wieder wett. Obwohl ich auch zugeben muss, dass man noch etwas mehr aus ihm herausholen könnte. Da hoffe ich auf die Folgebände.Die Nebencharakter blieben dahingehend etwas zurück. Es sind zwar zahlreiche sehr interessante Charaktere, aber bei vielen fehlt es mir an Hintergrund um sie wirklich ausgereift nennen zu können.
Was mir an dem Bach besonders gut gefallen hat ist die Entwicklung der Beziehung zwischen Em und Cas. Es ist eine Beziehung mit Höhen und Tiefen, mit Liebe und Geborgenheit, aber auch Schmerz, Verrat und Zorn und kommt es zur Aussprache, streitend sich Beiden auch mal und beziehen unterschiedliche Positionen, anstatt sich einfach nur zuzustimmen und zu vergeben. Sehr erfrischend, im Vergleich zu den zahlreichen Friede-Freude-Eierkuchen Romanzen im Jugendbuch Genre.
Auch was die Handlung angeht kann ich fast nicht meckern. Die Autorin hat ein gutes Gespür für das Tempo ihrer Geschichte und immer, wenn es eintönig zu werden droht, trumpft sie mit der ein oder anderen Wendung auf, wovon mich einige doch überrascht haben. Lediglich die erhoffen Erläuterungen und Informationen zur Welt und speziell zum Volk der Ruined blieben mir verwehrt. Man erfährt leider kaum etwas zur Geographie der Länder (eine Karte wäre hier schön gewesen) oder deren unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen und auch die Informationen zur Magie der Ruined und zu den Gründen des Krieges gegen sie sind rar. Das wäre noch ausbaufähig gewesen. Vielleicht wird es im Folgeband nachgeholt.
Fazit
Hier und da sind die Hintergründe zwar etwas schwammig, nichtsdestotrotz hat mich dieses Buch wunderbar unterhalten können und überzeugt vor allem mit einer spannenden Handlung und einer authentischen Beziehung zwischen den Charakteren