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Veröffentlicht am 15.05.2019

Die Reihe nähert sich spürbar ihren Höhepunkt.

Die Festung der Titanen
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Die Götterkriege Reihe schreitet unermüdlich voran und in diesem vierten Band der Saga überschlagen sich die Ereignisse …

Meine Meinung:
Vom Schicksal auserkoren
Havald ist der Todesengel, das ist dem ...

Die Götterkriege Reihe schreitet unermüdlich voran und in diesem vierten Band der Saga überschlagen sich die Ereignisse …

Meine Meinung:


Vom Schicksal auserkoren
Havald ist der Todesengel, das ist dem Leser nun schon hinreichend bekannt. Er ist von den Göttern dazu bestimmt gegen den toten Gott in die Schlacht zu ziehen und am Ende auf seiner eigenen Klinge zu sterben. Dass ihm diese Zukunftsaussichten wenig gefallen ist kaum verwunderlich und Havalds Sturheit in Bezug auf sein Schicksal war für mich auch immer einer seiner amüsanten Macken, die Havald eben zu Havald machen. Doch der Schatten von Omagor wird immer länger und die Lage für das Kaiserreich zunehmend aussichtsloser, wenn nicht bald etwas Entscheidens geschieht. Richard Schwartz stellt seinen Protagonisten, wie auch dem Leser vor Tatsachen und führt ihn in gekonnter, fesselnder Manier die verheerende Bedrohung durch Kolaron vor Augen, sodass Havald keine andere Wahl mehr bleibt, als sein Schicksal anzunehmen.

Mit dieser weitreichenden Entscheidung des Protagonisten kommt diesem vierten Band eine Schlüsselrolle zu und dient als entschiedener Wendepunkt. Der Krieg der Götter geht in die entscheidende Phase. Damit ändert sich auch die Grundstimmung der Geschichte. Auch wenn der Autor seinen gewohnten Humor nicht völlig verliert, ist der Ton doch dramatischer und düsterer. Auf der einen Seite ist das dramaturgisch natürlich sinnvoll und steigert auch die Spannung, aber hach mein Herz wurde auch schwer, bei dem Gedanken daran, was Havald alles aufgeben muss. Aber es ist ja einem Buch immer zugute zu halten, wenn es Emotionen auslöst. So oder so, nach dem Ende von diesem Band sollte jedem klar sein: jetzt geht’s so richtig los.

Das Dunkle in mir
Wie sich aus meiner bisherigen Rezension vielleicht schon herauslesen lässt, geht es in diesem band sehr stark um Havalds Entwicklung. Es passiert zwar noch genügend an Handlung, keine Angst, aber im Grunde dient alles dazu Havalds Charakter zu erweitern. Es schleicht sich etwas Dunkles in seine Persönlichkeit ein. Etwas, dass in feinsten Ansätzen der aufmerksame Leser zwar schon in vorherigen Bänden beobachten konnte, doch erst jetzt richtig zum Tragen kommt. Es stellen sich die Fargen, Wie sehr muss man sich seinem Feind angleichen, um ihn besiegen zu können? Wie viel vom Feind steckt in einem selbst? Und wie weit ist man bereit zu gehen, um die Welt zu retten? Das Buch und auch Havald gewinnen dadurch an Tiefe und es ist der nötige Auslgeich zu dem gewaltigen Macht Zuwachses unseres Helden. Jeden anderen Charakter hätte ich bei der Machtfülle schon längst als Mary Sue abgetan, doch Richard Schwartz schafft es, Havalds Persönlichkeit genügen Risse, Kanten und Ecken zu verleihen, sodass er trotz seiner neuen Fähigkeiten weder allmächtig noch allwissend erscheint. Das zu schaffen ist schon eine hohe Kunst.

Fazit:


Die Reihe nähert sich spürbar ihren Höhepunkt. Diesen fesselnden vierten band nutzt Richard Schwatz um seinen Helden dazu in die richtige Position zu bringen. Dank entscheidender Ereignisse, schweren Entscheidungen und moralischen Fehltritten, gewinnen sowohl Reihe, als auch Protagonist an Tiefe und machen Lust auf den großen Showdown.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Mit Havald ist es eben doch besser, als ohne

Das blutige Land
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Halbzeit bei den Götterkriegen, zu mindestens, wenn man den Zusatzband wegrechnet. Auf diesen Band habe ich die letzten beiden Bände hin gefiebert, denn es wurde Zeit, dass unser Held zurückkehrt.

Meine ...

Halbzeit bei den Götterkriegen, zu mindestens, wenn man den Zusatzband wegrechnet. Auf diesen Band habe ich die letzten beiden Bände hin gefiebert, denn es wurde Zeit, dass unser Held zurückkehrt.

Meine Meinung:


Der Wanderer ist zurück
Endlich erleben wir die Geschichte wieder aus Havalds Sicht. Endlich haben wir seine unverwechselbare Art und sein Talent in komische Situationen zu geraten wieder. Schon nach den ersten Seiten ist es wie „nach Hause kommen“. Ich versteh zwar, dass Schwartz die „Havald Auszeit“ gebraucht hat um die Geschichte weiter auszubauen und Geschehnisse zu erklären, von den Havald einfach nichts wissen kann bez. kann er ja auch nicht überall sein, dennoch ist mir die Ich-Perspektive lieber. Es wirkt alles einfach herzlicher, „näher“ und unbeschwerter. Auch der Humor ist dadurch wieder erfrischend ausgeprägt und das, obwohl sich die Bedrohung durch den Nekromantenkaiser wie ein allgegenwärtiges Damoklesschwert über der Geschichte hängt. Diese Mischung aus nervenaufreibender Bedrohung, die Spannung erzeugt, und den Auflockernden Momenten, wen sie Charaktere sich untereinander necken, ist dem Autor wieder ganz hervorragend gelungen.

Sehr gut gefallen hat es mir auch, dass man etwas mehr über Havalds Vergangenheit in der Zeit zwischen Seiner Rettung der Stadt Kelar und seinem „Ende“ am Pass erfährt. Man erhält so ein tieferes Verständnis für seinen Charakter, z.B. warum er so rastlos ist. oder wie es kam, dass die Menschen in den Südlanden anfingen ihn anzubeten.

Alte und neue Schauplätze
Wie der Titel schon verspricht, entführt uns Schwartz in diesem Band in eine neue Region, nämlich der Ostmark. Damit erhalten wir Einblick in eine weitere Region des Kaiserreichs. Wenn man bedenkt, dass der erste Band dieses Fantasyepos ausschließlich in einem eingeschneitem Gasthof spielte, hat sich die Welt von Askir mittlerweile doch erheblich erweitert und umspannt mittlerweile etliche Länder. Entgegen dem, was man vermuten könnte, bleibt Havald jedoch gar nicht so lange in dem blutigen Land, sondern wechselt dazwischen, Magie und Toren sei Dank, auch nach Ilian und Askir. Das lässt die Handlung etwas sprunghaft wirken, was auch mein Kritikpunkt an diesem Buch ist. Gerade bei dem „Ausflug“ zum Kampf der dritten Legion bin ich mir nicht sicher, ob das wirklich nötig gewesen wäre. Zokoroa und Varosh hätte man sicher auch anders einsammeln können. Alles in allem bleibt es jedoch weiterhin spannend.

Fazit:


Mit Havald ist es eben doch besser, als ohne. Das Buch hat seinen Humor und die tolle Dynamik zwischen den Charakteren wieder und macht daher, trotz einer etwas sprunghaften Handlung, Lust auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ich verstehe, warum das ein Klassiker ist

Per Anhalter durch die Galaxis
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Normalerweise bin ich nicht so der riesen Science-Fiction Fan, dennoch weiß ich spätestens seit (T)raumschiff Surprise, dass das Weltall verdammt witzig sein kann. Daher wollte ich schon lange diesen Klassiker ...

Normalerweise bin ich nicht so der riesen Science-Fiction Fan, dennoch weiß ich spätestens seit (T)raumschiff Surprise, dass das Weltall verdammt witzig sein kann. Daher wollte ich schon lange diesen Klassiker der (skurrilen) Space Opera lesen und stürzte mich tollkühn in dieses Abenteuer.

Meine Meinung:


Für unter 30 Altair-Dollar quer durch die Galaxie
Arthur Dent hat einen miesen Tag. Erst will man sein Haus für eine neue Umgehungsstraße abreißen und dann soll das gleiche auch noch mit der Erde geschehen, die einer galaktischen Umgehungstraße im Weg ist. Zum Glück? entpuppt sich Arthurs Freund Ford als gestrandeter Alien, der als Mitautor des super praktischen Handbuchs Per Anhalter durch die Galaxis, ganz genau weiß, wie man von einem Raumschiff mitgenommen wird. So macht sich also der Haus- und Plantenlos gewordene Arthur zusammen mit Ford auf zu einer aberwitzigen Reise durch die Galaxie und das für unter 30 Altair-Doller pro Tag, wie der Reiseführer verspricht.

Darf ich vorstellen: ein manisch depressiver Roboter
Arthur Dent ist ein Durchschnitts Engländer durch und durch. Die englische Entsprechung des Otto Normal mit all seinen herzlichen, aber eben genauso durchschnittlichen landestypischen Macken und Vorlieben. Doch damit hört der Durchschnitt auch schon auf. Denn zu Arthur gesellen sich unter anderem ein Alien mit dem Namen einer beliebten Automarke, ein selbstverliebter Präsident der Galaxie und eben der erwähnte depressive Roboter Marvin. All diese Charaktere sind herrlich schräg und herrlich liebenswert dabei. Zwar erfährt man nicht allzu viel über ihr Hintergründe, aber das ist ausnahmsweise auch nicht so wichtig. Es ist eine Parodie, es geht weniger um die Charakter im Einzelnen, sondern vielmehr um ihr Zusammenspiel, was zumindest bei mir ein nahezu festgeklebtes Daeurgrinsen auslöste.

Very British!
Was dieses Buch do großartig macht, ist definitiv der Stil, denn der ist wie es so schön heißt, very british. Das Buch ist eine wahre Perle des typischen britischen Humors: Skurrilität werden pseudo-wissenschaftlich nüchtern erzählt, dazwischen Ironie, Sarkasmus und der immerwährende unterschwellige Vergleich unserer Gesellschaft mit der Galaxie, die dann oft doch gar nicht mehr so fremd wirkt. Ähnlich wie Terry Prattchett hält auch Douglas Adam uns einen Spiegel vor das Gesicht, tut dies jedoch nie mit erhobenem Finger und verliert auch nie seine lockere humoristische Note. Darüber hinaus ist es auch einfach eine verdammt unterhaltsame Persiflage an das Space Opera bez. Science-Fiction Genre.

Fazit:


Freunde, packt eure Handtücher ein und haltet sie auch ja gut fest, denn diese Reise durch den Weltraum wird so lustig, skurril und aberwitzig sein, wie ihr es noch nie erlebt habt. Also lehnt euch zurück, genießt die Show und am wichtigsten: Keine Panik!

Veröffentlicht am 25.04.2019

Rundes Finale

Die Legende der vier Königreiche - Besiegelt
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Besiegelt ist ein Reihenabschluss, auf den ich mich schon sehr gefreut habe, hat mich die Reihe doch bisher wirklich gut unterhalten können. Daher wurde der dritte Band auch sofort durchgelesen, als er ...

Besiegelt ist ein Reihenabschluss, auf den ich mich schon sehr gefreut habe, hat mich die Reihe doch bisher wirklich gut unterhalten können. Daher wurde der dritte Band auch sofort durchgelesen, als er in das Haus flatterte =)

Meine Meinung:


Warum ändern, was gut läuft
Dies wird sich wohl auch Amy Tintera gedacht haben, als sie diesen finalen Band schrieb, denn er vereint das, was auch die Vorgängerbände schon überzeugen ließen: Symphytische Charaktere und eine spannende Handlung. Die Handlung setzt nahtlos dort an, wo der zweite Band aufhörte und trotz ein Jahr Pause dazwischen, gelang mir der Einstieg mühelos (zugegeben, ich hatte auch ein paar Tage vorher erst Zusammenfassungen der beiden Vorgängerbände geschrieben, könnte also auch daran liegen).

Der Konflikt zwischen Em und Olivia spitzt sich zu und die innerliche Zerrissenheit von Em, ihre Liebe zu ihrer Schwester im Kontrast zu ihrem Schrecken vor Olivias taten, sind ein zentrales Thema in diesem Band und die Darstellung gelingt Der Autorin auch sehr gut. Was mich jedoch am meisten begeistert hat ist die Forderung, die die Ruined an Lera stellen.
Der folgende Abschnitt enthält Spoiler zum Buch!
Ich finde es toll, wie die Sache mit dem Neubeginn gelöst wird. Bei vielen, vielen Büchern gestaltet sich ein Machtwechsel nur insoweit, dass der Machtinhaber ausgetauscht wird. Der neue Herrscher ist dann zwar lieb, gut und gerecht, das System bleibt aber oft das Gleiche. Es ist erfrischend zu sehen, dass Amy Tintera weiter gedacht hat. Neubeginn heißt Veränderung und das Buch setzt mit seinem Ausgang unterschwellig, aber dennoch deutlich sichtbar ein Zeichen für die Demokratie. Und das kann man, traurigerweise, in der heutigen Zeit nicht oft genug tun.

Galo und Aren: Die heimlichen Protagonisten
Eine Entwicklung, die mir persönlich nicht ganz so zusagte, die ich aber in meiner Bewertung unberücksichtigt lies, da sie Erzähltechnisch ein wichtiger Schritt waren, ist der größer verteilte Fokus der Handlung. Em und Cas treten etwas ind en Hintergrund, dafür sind Galo und Aren die heimlichen Stars. Mir ist bewusst, dass nur so alle Handlungsfäden zusammengeführt werden konnten, dennoch bin ich gerade mit Galo nie ganz warm geworden. Insgesamt hätte ich mir noch ein, zwei mehr Momente zwischen Em und Cas allein gewünscht. Aber wie gesagt Stilistisch war es ein guter Kniff, daher ist das nicht der Grund für das eine Dreieck Abzug.
Vielmehr sind es die weiterhin mangelnden Hintergrundinformationen im Worldbuilding und die Tatsache, dass ich das Ende, als etwas zu abrupt empfand. Wenn man Charaktere über drei Bände begleitet und sie einem ans Herz wachsen, mag ich es lieber, wenn das Ende gemächlicher ausläuft. Ein Kapitel mehr hätte da gut getan. Alles in allem, bin ich aber auch mit diesem Finalband ebenso zufrieden, wie mit den anderen.

Fazit:


Dieser letzte Band, ebenso wie die ganze Reihe ist jetzt nicht das absolute Highlight oder mega tiefgründig, aber es hat Charme, herzliche Charaktere und macht einfach Spaß zu lesen und ist das nicht die Hauptsache?

Veröffentlicht am 31.03.2019

Ein Hädchen fürs Detail ...

Die Töchter von Ilian
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Dieses Buch habe ich schon während meiner Jahresvorschau entdeckt und fand es sofort interessant. Voller Vorfreude stürzte ich mich also in das Buch, doch vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch …
Meine ...

Dieses Buch habe ich schon während meiner Jahresvorschau entdeckt und fand es sofort interessant. Voller Vorfreude stürzte ich mich also in das Buch, doch vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch …

Meine Meinung:


Liebe zum Detail
Was ziemlich schnell an diesem Buch auffällt, ist Nuyens Liebe zum Detail. Mit viel Mühe und Anschaulichkeit präsentiert die Autorin uns ihre Welt. Die verschiedenen Völker und deren Kultur, die Legenden der magischen Artefakte oder der Schöpfungsmythos. In all diesen Digen beweist die Autorin großen Ideenreichtum und vermittelt es dem Leser bildhaft. Besonders die Zwerge und ihre Kultur fand ich äußerst faszinierend, da sie sich schon deutlich von dem gängigen Fantasy Zwergenvolk unterscheiden.
Alles in allem wirkt die Welt in sich stimmig, angefangen von dem unterschiedlichen Klang der Namen einzelner Angehörige verschiedener Völker, bis hin zu den Mythen und Legenden, alles wirkt gut durchdacht.

Es passiert viel in den Zeilen und noch mehr dazwischen
Ebenso komplex wie die Welt, gestaltet sich die Handlung. Prinzipiell finde ich das natürlich gut, ich will nicht blos 0815-Fantasy lesen, aber hier hatte ich das Gefühl, dass mir die Autorin zu viele Geschichten auf einmal und auf zu vielen Meta Ebenen erzählen will. Da haben wir Fayanús tragisches Schicksal in dem es um Liebe, Schmerz, Misshandlung und Traumabewältigung geht, Walgretas Geschichte in der es um Selbstfindung, Hoffnung aber auch die Verführung der Macht geht und dann noch Rianon und Mauskin, ebenfalls mit ihren eigenen Geschichten von Liebe, Verlust und Kampf. Zwar werden alle Fäden am Ende mehr oder weniger zusammen geführt, dennoch hatte ich während des Großteils des Buches das Gefühl ständig zwischen verschiedenen Ebenen hin und her zu springen. Dadurch fiel es mir sehr schwer eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Ich fühlte mich keinem verbunden und auch wenn mich die Tragik mancher Schicksale natürlich nicht kalt ließ, kann ich trotzdem nicht sagen, dass mich die Charaktere erreichten, was leider dazu führte, dass das Ganze Buch mich nicht mitreißen konnte.

Lobend möchte ich aber noch das Ende ansprechen. Ich will natürlich nicht spoilern, daher sei nur soviel gesagt: Ich finde es toll, wenn Autoren den Mut haben das zu tun, was hier geschehen ist, denn ein solches Ende ist, wie auch in diesem Fall, zumeist bewegender und tiefgreifender als solche, die man erwarten würde.

Fazit:


Ein tiefgreifender Fantasyroman, voller Ideenreichtum und Liebe zum Detail. Leider konnte ich persönlich keine Bindung zu den Charakteren aufbauen, dennoch bin ich sicher, dass das Buch seine liebenden Leser finden wird.