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Veröffentlicht am 27.12.2018

Interessanter Auftakt mit Luft nach oben

Waffenschwestern
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Als ich den Inhaltstext von Waffenschwestern las, fühlte ich mich sofort an Nevernight von Jay Kristoff erinnert. Da ich diese Reihe über alles liebe, wurde ich auch sofort neugierig auf dieses Buch, doch ...

Als ich den Inhaltstext von Waffenschwestern las, fühlte ich mich sofort an Nevernight von Jay Kristoff erinnert. Da ich diese Reihe über alles liebe, wurde ich auch sofort neugierig auf dieses Buch, doch hat es mir ebenso gut gefallen? Ich erzähl‘s euch.

Meine Meinung:


Untergangsstimmung mit Schwert und Dolch
Zugegeben, der Einstieg in das Buch fiel mir nicht so leicht wie sonst. Den Prolog empfand ich als sehr verwirrend und obwohl ich mich im fremde Fantasywelten normalerweise schnell einfinden kann, brauchte es doch gut 100 Seiten, bevor ich ein wirkliches Gefühl für die Welt die Mark Lawrence hier erschuf entwickelte. Als es dann aber soweit war eröffnete sich mir eine faszinierende Welt, die im Sterben begriffen ist. Die Sonne scheint nur noch schwach und fast der gesamte Planet ist mit einer kilometerhohen Eisschicht bedeckt. Lediglich ein scheibenartiger (künstlicher?) Mond der das Sonnenlicht wie ein Brennglas reflektiert hält einen winzig dünnen Landstrich rund um den Äquator vom Eis frei. Untergangsszenario und Weltuntergangsstimmung treffen hier auf klassische Fantasy/mittelalter Strukturen. Eine interessante Mischung, die mir sehr gut gefallen hat.

Während man diese sterbende Welt im laufe der Handlung erst Stück für Stück entdeckt und das auch gut so ist, wird man schon im Prolog mit der Religion bez. der Philosophie der Nonnen konfrontiert und versteht erstmal gar nichts. Mark Lawrence hat sich sichtlich Mühe gegeben, eine neue und individuelle Religion zu kreieren, was an sich ja auch toll ist, allerdings verliert er sich bei deren Beschreibung öfters mal im Diffusen. Dennoch gibt es definitiv Pluspunkte für Einfallsreichtum

Willkommen im Trainingsprogramm für angehende Meuchelmörderinnen
Während Welt und Religion, also mit Einfallsreichtum punkten, kann die Handlung an sich zwar nun nicht gerade mit dem Preis für die kreativste Geschichte punkten, aber das ist ja nicht schlimm, solange es gut gemacht ist. Voller Elan begleitete ich also Nona auf ihrer Ausbildung zur Kriegernonne. Der Autor zeigt auch wirklich gute Ansätze und das Buch hat seine spannenden Momente, leider musste ich bald feststellen, dass die ganze Sache sich wie ein Wellenritt gestaltete. Es gibt Momente, die sind spannend und die Seiten fliegen nur so dahin, doch dann kommt das Wellental bez. der dümpelnde Alltag im Kloster und die Spannung war wieder dahin. Auch Lawrence eher trockener Erzählstil trug dazu bei, dass manche Stellen nicht so mitreißend waren wie andere. Besagte Täler waren zwar nicht so zäh, dass ich die Neugierde wie es weiter geht komplett verlor, aber ich brauchte trotzdem etwas länger, als ich es für ein buch mit dieser Seitenanzahl normalerweise benötige.

Das Gute ist, dass die Hochs die Tiefs ganz gut ausgleichen, sodass ich insgesamt sagen kann, dass das Buch doch Lust auf den Folgeband macht. Besonders Nonas Entwicklung hat mir gefallen, da sie in einem realistischen langsamen Tempo vonstattenging. Sie hat das Potenzial noch zu einer tollen Antiheldin zu werden und darauf bin schon schon sehr gespannt.

Fazit:


Waffenschwestern ist ein solider Auftakt mit Luft nach oben. Die Handlung erfindet das Rad nicht neu und der Spannungsbogen fällt hin und wieder ab, dafür überzeugt die interessante Mittelalter-Endzeit Welt und die Protagonistin hat das Potenzial in den Folgebänden noch zu einer richtig guten Antiheldin zu werden.


Hinweis: Im blogeigenem bewertungssystem hat dieses Buch 4/6 Sternen erhalten.

Veröffentlicht am 21.09.2018

Unterhaltsam für zwischendurch

The Lost Prophecy - Vom Sturm erweckt
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Meine Meinung:
Die Welt der Elemente
In Andurion leben vier Völker, die jeweils ein Element repräsentieren abgeschottet in ihren jeweiligen Gebieten und hatten schon seit Jahrhunderten keinen Kontakt mehr. ...

Meine Meinung:


Die Welt der Elemente
In Andurion leben vier Völker, die jeweils ein Element repräsentieren abgeschottet in ihren jeweiligen Gebieten und hatten schon seit Jahrhunderten keinen Kontakt mehr. Doch auf einmal rufen die Luft Menschen um Hilfe und das erste Mal seit Ewigkeiten treffen die vier Elemente wieder aufeinander.

Das Buch wird von häufigen Perspektivenwechsel bestimmt, wobei aus jeder Nation jemand zu Wort kommt. Gestartet wir mit Lorena vom Wasservolk. Die Menschen des Wasser sind sehr traditionsbewusst und halten die alten Riten in Ehren, was es uns als Leser leicht man einen Einstieg in diese fremde Welt zu finden. Und Andurion ist wirklich ein faszinierender Ort. Ich fand es wunderbar wie die vier Völker ihre jeweils ganz eigene Kultur aufgebaut hatten. Da von jedem Element jemand zu Wort kommt, erhält man schon einen relativ guten Eindruck der vier Völker.
Als besonders gelungen empfand ich es, wie Die Autorin die Elemente selbst in die Sprache einfließen ließ. So benutze die Botschafterin des Wasserstammen völlig andere Vergleiche und Redewendungen als z.B. der Vertreter der Erde. Das zieht sich konsequent durch die inneren Gedanken, als auch die Dialoge und beweist eine Liebe zum Detail, die mir sehr gefallen hat.

Etwas mehr Tiefe wäre schon gewesen
Während man von den Völkern und den Elementen einen ganz guten Eindruck bekommt, kann ich das von den Charakteren leider nicht sagen. Denn dies ist der Nachteil, der häufigen Perspektivenwechsel: Es fällt einem als Leser schwer zu einem Charakter eine Bindung aufzubauen. Leider erfährt man auch nur sehr wenig über Hintergründe und Persönlichkeit der einzelnen Charaktere. Das ist definitiv noch ausbaufähig.
Bei der Handlung zeigt sich leider auch, dass 271 Seiten wirklich nicht viel sind. Das tempo ist erwartungsgemäß hoch und auch wenn ich das Buch durchaus spannend fand und die Seiten schnell vorüber gingen, hätte ich an manchen Stellen doch gerne etwas innegehalten und Situationen ausführlicher betrachtet.

Dennoch kann ich sagen, dass es mir wirklich Spaß gemacht hat dieses Buch zu lesen und ich auch sehr neugierig auf den zweiten Band bin. Das Buch geht leider nichts o in die Tiefe, wie es die faszinierende Welt gerecht werden würde, aber am Ende fühlte ich mich gut unterhalten und ist das nicht manchmal die Hauptsache?

Fazit:


Eine wunderbare Idee und eine faszinierende Welt. Leider ist das Buch etwas kurz, sodass manches nicht so in die Tiefe geht wie ich gerne hätte. Dennoch ist dieser Auftakt ein wunderbare „Lesehappen“ für zwischendurch, der einfach unterhält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.08.2018

Optisch: wow, thematisch: wow, inhaltlich: ein paar Macken

Power Women – Geniale Ideen mutiger Frauen
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Dieses Buch ist mir zunächst in der Buchhandlung durch seien wunderschönen Illustrationen aufgefallen und da ich das Thema Frauen in der Geschichte sehr interessant finde wuchs meine Neugier umso mehr. ...

Dieses Buch ist mir zunächst in der Buchhandlung durch seien wunderschönen Illustrationen aufgefallen und da ich das Thema Frauen in der Geschichte sehr interessant finde wuchs meine Neugier umso mehr. Nachdem ich also schon nicht ganz so typische Prinzessinnen in der Geschichte kennen gelernt hatte, hatte ich Lust auf mehr. Oh und ich warne euch schon mal vor: diese Rezension wird etwas länger.

Meine Meinung:


Die Illustrationen sind wahrhaftig ein Traum
In dem Buch werden 25 Frauen vorgestellt, die Großes geleistet haben, von der Antike bis heute. Diese Frauen werden kurz per Steckbrief und einem einseitigen Text vorgestellt. Anschließend wird eine Frage aus dem Alltag junger Menschen gestellt und eine mögliche Antwort der jeweiligen Frau präsentiert und ganz am Ende gibt es noch einen Zeitstrahl und einen kurzen Persönlichkeitstest, welcher Power Women man am meisten ähnelt

Was natürlich als Erste auffällt ist die wunderschöne Gestaltung des Buches. Ich bin völlig hin und weg wie mega, super, toll (hier bitte noch mehr positive Adjektive einfügen) dieses Buch aussieht. Dabei sind gleich 8 verschiedene Illustratoren an Bord und obwohl sich deren Stile mitunter gravierend unterscheiden, harmonieren sie zusammen und ergeben ein Gesamtbild, was ich einfach nur als wunderschön bezeichnen kann (sorry wegen den Wortwiederholungen)

Die Liebe zum Detail ist dabei von der ersten bis zur letzten Seite spürbar. Schon beim Aufschlagen begrüßt das Buch uns mit einem bildhübschen Vorsatzpapier, das mit einem grünen Blumenmuster bedruckt ist. Selbst der Buchrücken weist eine Illustration auf. Typografie, trennende Elemente und Zitate, alles ist von vorne bis hinten durchgedacht und exzellent gestaltet. Dieses Buch ist eine wahre Augenweide

Eine tolle Auswahl
Bei all meiner Begeisterung für die Gestaltung habe ich aber natürlich auch den Inhalt nicht vernachlässigt. Die Texte sind sprachlich sehr gut an die Zielgruppe angepasst, die ich auf 10-17 schätzen würde. Sie sind leicht verständlich, ohne allzu platt zu wirken.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Auswahl an Frauen. Ich fand es toll, dass quer durch die Geschichte Frauen dabei waren und auch welche aus der heutigen Zeit, wie Michelle Obama oder Emma Watson Beachtung fanden. Zudem sind auch einige dunkelhäutige dabei, was in punkto Diversität ein weiter Pluspunkt ist. Und, was ich auch gut fand: es sind nicht nur allseits bekannte Damen wie Kleopatra oder Marie Curie an Bord, sondern auch unbekannte. Von den Trung-Schwestern habe ich zum Beispiel noch nie etwas gehört. Insgesamt ist es eine klasse und vielfältige Auswahl an Persönlichkeiten.

Historische Fakten oder Legenden?
Allerdings hätte ich mir doch ein zwei Informationen zur Frau selbst gewünscht. Ich habe das Buch zusammen mit meiner 11-jährigen Cousine gelesen und sie wollte praktisch bei jeder Persönlichkeit mehr wissen, als in dem Buch stand. Ich habe ihr vorgeschlagen weiter nachzuforschen aber dazu hatte sie dann doch keine Lust. Eine oder eine halbe Seite mehr, wäre also ganz nett gewesen. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, denn zum Anfixen und neugierig machen ist es ganz gut (wenn man nicht wie meine Cousine alle Informationen gleich und sofort haben will)

Mir persönlich fehlte der Hinweis auf den Unterschied zwischen historischen Fakten und Legenden. Fast alles wurde als gesichert und gegeben dargestellt vielleicht auch etwas idealisiert. So ist doch historisch fraglich ob Kleopatra sich wirklich in Cäsar und Marcus Antonius verliebt hat, oder viel wahrscheinlicher aus politischem Kalkül gehandelt hat. Selbstverständlich kann man in einem Buch für Kinder Legenden, und Vermutungen schildern, aber ich hätte mir halt dennoch gewünscht, dass wenigstens einmal kurz darauf hingewiesen wird, dass es nur Vermutungen sind und keine echten bewiesenen Fakten.

An der Realität vorbei
Das eben genannte war der Grund für ein Dreieck Abzug, den anderen habe ich für die Fragen und Antworten abgezogen. Prinzipiell fände ich die Idee, große historische Persönlichkeiten auf alltägliche Probleme antworten zu lassen ziemlich genial und interessant. Allerding klappte das Ganze meiner Meinung nach nur bedingt.

Zum einem fand ich es nicht nötig, bei jeder einzelnen Antwort darauf hinzuweisen, dass man nicht genau wisse was xy gesagt hätte. Das ist dem Leser schon klar, immerhin sind die meisten Personen tot. Das dies nur hypothetische Antworten sind muss nicht jedes Mal extra betont werden.
Auch waren sich viele Fragen zu ähnlich und die Antworten gingen häufig an der Realität vorbei. Wer in einer Whatsapp Gruppe geärgert wird und dann alle Mitschüler einfach blockt und die ganze Gruppe beim Lehrer verpetzt, wird in Zukunft wohl kaum weniger gemobbt werden, sondern im Gegenteile erst recht runter gemacht werden. Meine Cousine nannte das „leere Erwachsenenantworten“, ich nenne es idealisiert. Wie soll man auch Problem wie Mobbing die häufig komplexen Gründen einspringen mit einer Antwort lösen können?

Viel besser gefallen haben mir da Antworten wie die von Dr. Jane Goodall gefallen. Hier wird ein viel kleineres alltägliches Problem, nämlich der Wunsch nach einem Haustier behandelt und eine wirklich sinnvolle Antwort (es erstmal im Tierheim als Aushilfskraft zu probieren) gegeben. Zudem ist hier auch ein klarer Bezug zu Dr. Goodall erkennbar. Vielleicht hätte man mehr solcher kleinen Sorgen behandeln sollen, die sich eben auch gut mit einem Satz lösen lassen, statt die großen Probleme anzugehen und dann unbefriedigende Antworten zu liefern.

Fazit:


Trotz meiner Kritikpunkte in Bezug auf den Hinweis auf Legenden und den etwas realitätsfremden Antworten, sehe ich Power Women als toll gestaltetes und empfehlenswertes Buch an, das sich super als Geschenk für junge Mädchen Frauen eignet.

Hinweis: Im blogeigenem Bewertungssystem erhielt dieses Buch 4/6 Sterne

Veröffentlicht am 12.08.2018

Weniger Handlung zugunsten toller Charakterentwicklungen

Das Zeichen des Sturms
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Endlich konnte ich Band zwei der Magislande lesen. Mittlerweile hat die Autorin auch angekündigt, dass es fünf werden sollen. Ich hoffen dass auch alle übersetzt werden, denn auch wenn ich bei diesem zweiten ...

Endlich konnte ich Band zwei der Magislande lesen. Mittlerweile hat die Autorin auch angekündigt, dass es fünf werden sollen. Ich hoffen dass auch alle übersetzt werden, denn auch wenn ich bei diesem zweiten Band ein paar Kritikpunkte habe, wie ihr gleich lesen werdet, finde ich die Reihe gesamt immer noch großartig und freue mich auf mehr.

Meine Meinung:


Charaktere im neuen Licht
Das Buch setzt einige Zeit nach dem Vorgänger an. Für alle, die die Ereignisse aus dem ersten band nicht mehr ganz im Blick haben, gibt es sogar eine kurze Zusammenfassung. Darüber hinaus gibt es diesmal sogar ein Glossar mit Personen und wichtigen Begriffen, was toll ist, denn war mangelnde Verständlichkeit gewisser Begriffe im Vorgänger mein Kritikpunkt.

Wie gewohnte erleben wir die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Neben den bereits bekannten Sichtweisen von Safi, Iseult, Merik und Aeduan kommt nun auch Vivia, Meriks Schwester zu Wort und ich muss sagen, dass gerade ihre Perspektive die Geschichte sehr bereichert hat. In Zeichen der Wahrheit konnte ich sie überhaupt nicht ausstehen. Sie erschien mir wie ein typischer Antagonist: machtgierig und skrupellos. Doch schnell musste ich in diesem Band feststellen, dass es ganz so einfach dann doch nicht ist, denn in ihrem Herzen will Vivia eigentlich das gleiche wie Merik: Da Beste für Nubrevna. Zwar entschuldigt das nicht ihre bisherigen Taten, aber auf einmal hatte ich Mitleid und sogar einen Anflug von Sympathie mit ihr.

Doch nicht nur Vivia, nein auch Meriks Charakter wird um einige Facetten reichhaltiger. War er zuvor noch ein aufrichtiger Beschützer, schleicht sich, nun da er getrieben ist von Rache und Verlust, etwas Dunkles in seinen Charakter. Ich fand es klasse wie die Charaktere in diesem Buch (auch Safi, Iseult und Aeduan) um Einiges facettenreicher wurden.

Charakterentwicklung über Handlung
Bei all dem Lob für die gelungene Entwicklung der Charaktere, muss ich aber auch leider sagen, dass die Handlung zugunsten der Charakterentwicklung zurückgestellt wurde. Wir haben Vivia und Merik in Lovats. Safi und die Kaiserin in der Piratenrepublik und Iseult und Aeduan irgendwo in den umkämpften Landen dazwischen. Merik und Vivias Abschnitte waren dabei noch die gelungensten. Bei ihnen passiert tatsachlich etwas, was sowohl die Charaktere selbst, als auch die Handlung voranbringt. Von den anderen beiden Handlungssträngen kann ich das leider nicht sagen.

Zwar empfand ich Safis bez. Iseults Abschnitte nicht direkt als langweilig, dafür passiert zwischenmenschlich zu viel, aber ich hatte häufig das Gefühl, dass die beiden auf der Stelle treten und handlungstechnisch nicht wirklich vorankommen. Dies empfand ich besonders bei Safi. Sie ist immer noch einer meiner Lieblingscharaktere, aber ich muss ehrlich sagen, dass sie in diesem Band eigentlich nichts Nennenswertes getan oder erlebt hat, was die Handlung im Großen betrachtet wesentlich voranbringt.

Es scheint alles so, als hätte die Autorin diesen Band größtenteils genutzt um ihre Charaktere weiter auszubauen und die tatsächliche Handlung ist nur Nebensache. Das ist zwar schade für diesen Band, da die Spannung darunter leidet, macht mir aber immerhin große Hoffnung auf die Nachfolger.

Fazit:


In diesem zweiten Band werden nahezu alle Charaktere deutlich facettenreicher und ausgereifter. Leider wird die Handlung zugunsten dieser Charakterentwicklung hinten angestellt, was das Buch schwächer und weniger spannend als sein Vorgänger macht. Dennoch blicke ich mehr als zuversichtlich den Nachfolgern entgegen und freue mich auf mehr.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Meliae der Spielball

Najaden - Das Siegel des Meeres
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Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr die letzte Seite eines Buches zuschlagt und am Ende nicht so ganz wisst, was ihr davon halten sollt? So ging es mir mit Najaden, weswegen mir die Bewertung auch recht schwergefallen ...

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr die letzte Seite eines Buches zuschlagt und am Ende nicht so ganz wisst, was ihr davon halten sollt? So ging es mir mit Najaden, weswegen mir die Bewertung auch recht schwergefallen ist.

Meine Meinung:


Orientalische Kultur vermischt mit einem Hauch Griechenland
Was mir sehr gut gefallen hat war die Komplexität der Welt mit ihren verschiedenen Reichen und Kulturen. So finden sich in Malies Heimatstadt Glarnos bez. im Land T allgemein deutlich griechische Vorbilder. Assu hat eine arabisch orientierte Kultur und die Feuerinseln scheinen von Indien oder Südostasien inspiriert zu sein. Ich fand es faszinierend die verschiedenen Kulturen zu entdecken, wobei ich mir noch mehr Informationen gewünscht hätte. Die Beschreibungen der Umgebung gelingen der Autorin ganz wunderbar und ich konnte das dichte Blättergewirr des Dschungels ebenso gut vor Augen sehen wie die Wüste Assus, aber zu den Hintergründen zu Politik, Lebensweise der Menschen und der jeweiligen Kultur hätte ich gerne mehr gewusst. Hier wird meiner Meinung nach etwas Potenzial verschenkt.

Meliae der Spielball
Kommen wir zu den Charakteren. Auch hier gab es Punkte die mir gefallen haben und welche die nicht so meins war. Um, wie es sich gehört, mit dem positiven anzufangen: Ich mochte es, dass es a) keine Liebe auf den ersten Blick gab und b) das es kein festes schwarz/weiß gab und man nicht bei jedem Charakter sofort wusste, was er im Schilde führte.
Von der Protagonistin Maliae hatte ich mir aber mehr erwartet. In der ersten Hälfte des Buches wird sie praktisch immer wieder von den Männern und auch von ihrer eigenen Mutter benutzt und für ihre jeweils eigenen Ziele und Intrigen manipuliert. Nun hatte ich mir erhofft, dass Meliae sich im Laufe der Handlung von diesen Ketten löst und zu einer starken selbst bestimmenden Frau heranreift. Leider ist diese Entwicklung nur im kleinsten Ansatz zu erkennen. Den größten Teil des Buches ist Meliae weiterhin überaus naiv, wenn sie nicht gerade von Rachegelüsten geblendet ist und bleibt im Grunde bis zum Schluss ein Spielball ihrer Umwelt. Schade.
Auch mit den anderen Charakteren konnte ich mich nicht hundert Prozent anfreunden. Das will nicht heißen, dass sie nicht ausgereift oder individuell waren, aber keiner erntete Sympathiepunkte bei mir. Was auf der einen Seite zwar das Buch zu etwas Ungewöhnlichem macht, es auf der anderen Seite mir deswegen wahrscheinlich auch nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

ein Ende?
Was man dem Buch auf alle Fälle zugutehalten muss, ist das konstant hohe Spannungsniveau. Ständig tuen sich neue Intrigen, gefahren und Ereignisse auf, sodass man als Leser wissen will wie es weiter geht und dann kommt das Ende. Offiziell ist dieses Buch ja ein Einzelband, aber es lässt mich mit ziemlich vielen Fragen im Kopf zurück. Im Grunde genommen ist es für mich wie mit dem ganzen Buch: es will sich nicht so rechte ein befriedigendes Gefühl einstellen. Für einen Reihenauftakt wäre das Ende gelungen für einen Einzelband endet es für mich zu abrupt.

Fazit:


Trotz der von mir genannten pro und contra Kritikpunkten weiß ich immer noch nicht so recht was ich mit diesem Buch anfangen soll. Die Spannung und die Welt ziehen bestimmt einige Leser in ihren Bann, mich hat das Buch jedoch nur mäßig erreicht.