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Veröffentlicht am 06.02.2018

Eine wahre Überraschung

Der Turm der Raben
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Als ich zu diesem Buch griff, habe ich auf eine kurzweilige Unterhaltung gehofft. Das ich ein so gutes Buch lesen konnte, hatte ich nicht erwartet.

Ich gebe zu ich habe ein paar Seiten gebraucht, um ...

Als ich zu diesem Buch griff, habe ich auf eine kurzweilige Unterhaltung gehofft. Das ich ein so gutes Buch lesen konnte, hatte ich nicht erwartet.

Ich gebe zu ich habe ein paar Seiten gebraucht, um richtig rein zu kommen. Rhiannon hat zunächst keinen Namen und wird von ihrem Stamm nur verächtlich Kein-Horn genannt, da ihr als Halbmensch keine Hörner gewachsen sind. Das Fehlen der Hörner, bedeutet ihr Todesurteil, denn der Stamm wird sie nicht mehr lange dulden. In den ersten Kapiteln lernt man die Lebensweise der Satyricorns kennen, was grundlegend ist, um Rhiannons späteres Denken und Verhalten zu verstehen. Ich fand die Schilderungen der Gehörnten und ihrer Lebensweise sehr interessant und detailreich. Man bekommt einen guten Eindruck von dem Volk und schon da hatte mich das Buch gefangen.

Die Flucht vor dem Stamm auf dem geflügeltem Pferd, die die Grundlage für den Klapptext ist, ist aber eigentlich nur ein kleiner Bestandteil des Buches, eigentlich nur die ersten beiden Kapitel. Danach lernt man Lewen kennen, den zweiten Protagonisten des Buches. Er ist freundlich, ruhig, überlegt und treu und war mir auf Anhieb sympathisch. Nach dem Aufeinandertreffen der beiden, fängt die eigendliche Handlung des Buches an: Es wird beschlossen Rhiannon, die absolut keine Ahnung von dem Leben unter Menschen hat, zur Hauptstadt und der dort ansässigen Magierschule zu bringen, da sie Talent dafür zeigt. Dazu schließen sie sich sogenannten Jongleuren an, die herumreisen und potenzielle Hexenlehrlinge zur Hauptstadt bringen.
Dass Rhiannon so überhaupt keine Ahnung von menschlichen Gepflogenheiten hat, führt zu einigen lustigen Situationen. Gerade Scham, Manieren oder Anstand, sind ihr fremd. Das selbe geht für die Sprache. Am Anfang redet sie noch sehr brüchig und grammatikalisch falsch. Ein bisschen wie Yoda. Ich fand das sehr amüsant und es störte meinen Lesefluss auch nicht. Im laufe der Handlung, lernt sie immer mehr, sich in der Menschenwelt zurechtzufinden und auch ihre Sprache verbessert sich. Allgemein macht sie eine erstaunliche Entwicklung durch.

Wie bereits erwähnt, reist Rhiannon nicht allein. Die Gruppe besteht aus sechs weiteren Lehrlingen und den beiden Jongleuren Nina und Iven, sowie deren Sohn und Hausaffen. Man möchte meinen, bei einer solch großen Gruppe, gehen unweigerlich Nebencharaktere in der Masse unter, doch bei de Turm der Raben, ist das nicht der Fall. Im Gegenteil, jeder einzelne Charakter, glänzt durch eine eigene individuelle Persönlichkeit.

Auch an Spannung mangelt das Buch nicht, auch wenn es die ersten 150 Seiten vielleicht noch nicht so aussehen mag. Aber das ist ja auch eine Stärke eines Buches, auch mit weniger Handlung des Leser zu fesseln. In der zweiten Hälfte, nimmt die Handlung dann auch an Spannung auf. Das Geheimnis um den verfluchten Turm der Raben, nimmt den Leser in den Bann. Ich könnte, noch so viel mehr erzählen, doch ich möchte nichts vorweg nehmen.

Was noch zu erwähnen ist: Die Reihe ist eine Nachfolgereihe von Kate Forsyth's "Der magische Schlüssel" Reihe. Es ist zwar kein Vorwissen nötig und ich hatte keinerlei Verständnis Probleme, aber es gibt doch so einige Anspielungen auf Ereignisse der Vorgängerreihe, weswegen ich mich jetzt erst mal der widmen werde, um nicht zu viel vorweg zu greifen.

Fazit


Schon lange habe ich nicht mehr ein so gutes Fantasy buch gelsen. Für alle Fans von Büchern von Trudi Canavan oder Licia Troisi, kann ich den Turm der Raben nur empfehlen

Veröffentlicht am 06.02.2018

Jahreshighlight 2015!

Red Rising
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Mit Red Rising möchte ich euch mein Jahreshighlight 2015 vorstellen.

Vorneweg: Dieses Buch ist nichts für Leute mit schwachen Nerven. Es ist mitreißend, brutal, blutig, tiefgründig und absolut packend. ...

Mit Red Rising möchte ich euch mein Jahreshighlight 2015 vorstellen.

Vorneweg: Dieses Buch ist nichts für Leute mit schwachen Nerven. Es ist mitreißend, brutal, blutig, tiefgründig und absolut packend. Perfekte, moralisch korrekte Helden sucht man hier vergebens. Der Protagonist Darrow ist stur, vom Hass auf seine Peiniger erfüllt und er macht im Laufe der Handlung so einige Fehler, die schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Um sein Ziel zu erreichen kann er schon mal rücksichtslos und egoistisch, fast schon grausam werden. Doch trotzdem versteht man ihn und ich persönlich hab ihn ins Herz geschlossen. Immer mit der Frage im Kopf wie weit man einen Menschen treiben kann.

Doch fangen wir von vorne an, denn schon das Setting lässt Red Rising aus der Masse an Dystopien hervorstechen: Die Menschen haben der Erde Lebewohl gesagt und Mond, Mars und weitere Planeten/Monde besiedelt. Das Buch selbst spielt auf dem Mars, unter dessen Erde die Roten in den Mienen schuften, fest in dem Glauben Pioniere zu sein, die den Mars für die kommende Menschheit bewohnbar machen. Was sie nicht wissen: Der Mars ist schon längst von der Oberschicht besiedelt und an der Oberfläche gleicht er mittlerweile fast schon der Erde. Die sogenannten Goldenen, die absolute Oberklasse, haben sich ein Paradies erschaffen, während die Roten unter ihnen sich wortwörtlich zu Tode arbeiten.

Im ersten Teil des Buches lernt man diese Welt unter der Erde kennen. Der Leser bekommt gleich die volle Grausamkeit, unter denen die Roten leben müssen, zu spüren.
Darrow ist einer der Roten und eigentlich stolz auf seine Arbeit. Er ist mit seinem Leben, trotz der harten Arbeit eigentlich im Großen und Ganzen zufrieden, wäre da nicht seine Frau Eo. Eo ist Darrows ganze Welt, er liebt sie über alles, doch Eo will mehr als das Leben unter der Erde, mehr als die Knechtschaft unter den Goldenen und versucht immer wieder aus Darrow ein Rebell zu machen. Mit ihrer letzten folgenschweren Handlung gelingt ihr das auch und Darrows Leidensweg bez. sein Rachekampf beginnt.

Wenn man nun gedacht hat der erste Teil des Buches wäre hart, dann muss man im zweiten Teil schnell feststellen, dass er im Grunde ein Zuckerschlecken war. Denn sobald Darrow in die Welt der Goldenen eintritt, nimmt die Handlung stark an Fahrt auf, sie wird kälter, grausamer, blutiger. Zugleich gewinnt sie aber auch an Komplexität. Darrow ist besessen von seiner Rache. Sie ist das Einzige was ihn antreibt. Moral verschwimmt in diesem Buch. Pierce Brown erschafft einen Weltenentwurf, in dem es kein schwarz und weiß gibt, sondern nur Grautöne. Die vermeintlichen Helden zeigen ebenso Züge von Grausamkeit, wie die Feinde und Antagonisten auf einmal Mitgefühl, Ehre und Freundschaft aufweisen. Dieses Spiel mit den Grundwerten, das Verschwimmen von gut und böse ist es, was den Roman so unglaublich packend macht.
Hinzu kommen noch eine gute Hand voll Strategie innerhalb der Handlung. Ich kann verstehen, dass manche Leser, diese als recht langatmig und langweilig empfinden, ich fand sie aber sehr bereichernd, da es dadurch nicht nur ein sinnloses Gemetzel wurde. Es wirkte realistischer, als wenn alle sofort aufeinander losgehen würden um sich den Kopf einzuschlagen. Auf die Handlung selbst möchte ich jetzt nicht weiter angehen, denn die Überraschungsmomente sind gut gesetzt und ich möchte sie euch nicht verderben.

Einen weiteren Punkt, der mich begeistert hat, möchte ich aber noch anmerken bevor ich zum Schreibstil komme: die Sache mit der Rebellion. Zu jeder Dystopie gehört eine Rebellion und auch wenn bei Red Rising weitere Elemente des Sci-fi und in meinen Augen auch Fantasy mitschwingen, hat auch Red Rising eine Rebellion vorzuweisen. Das tolle daran ist die Art und weise, wie diese Rebellion plant vorzugehen: Sie hat einen Plan entwickelt, der sich über mehrere Jahre hinzieht. Das finde ich klasse, denn seien wir doch mal ehrlich: ein grausames elitäres Regime, das seit Jahrhunderten an der Macht ist, stürzt man nicht mal eben mal in ein paar Monate. In vielen Dystopien ist die Rebellion schon in ihrer Endphase der Vorbereitung und man bekommt als Leser quasi nur den Höhepunkt, den Abschluss mit. Bei Red Rising steigen wir in einer früheren Phase ein und das hat mir sehr gut gefallen.

Als letzten Punkt möchte ich noch etwas zum Schreibstil sagen. Ich hab schon bei mehreren Rezensionen gelesen, dass manche nicht so gut damit klar kamen. Der Stil ist kurz, prägnant, mit weniger Dialogen. Er ist rau beschönigt nichts und passt damit für mich hervorragend zum Buch. Ich hatte keinerlei Probleme, nicht mal zum Start hin

Fazit


Dieses Buch lässt einen nicht mehr los. Sicherlich ist es, dank der Brutalität und des Schreibstiles nicht jedermans Geschmack, aber wer Lust auf ein Buch voller Spannung, Antihelden und einer komplexen Welt hat, für die ist Red Rising ein Muss.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Es hätte so verdammt gut werden können

Rain – Das tödliche Element
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Man nehme etwas alltägliches wie z.B Regen, füge eine tödliche Seuche hinzu, dazu realitätsnahe und packende Beschreibungen von dieser neuen grausamen Welt, und rühre das kräftig durch mit einer toughen, ...

Man nehme etwas alltägliches wie z.B Regen, füge eine tödliche Seuche hinzu, dazu realitätsnahe und packende Beschreibungen von dieser neuen grausamen Welt, und rühre das kräftig durch mit einer toughen, sympathischen Heldin ähm Ruby und heraus kommt ein Buch das so gut hätte werden können. Hätte. werden. können!

Die Katastrophe die hier zum unweigerlichen Total-Kollaps der Welt führt ist ohne Frage einer der interessantesten, die mir im apokalyptischen Genre bisher runtergekommen ist und ich hab schon so einige gelesen.Tödlicher Regen. Lasst euch das auf der Zunge zergehen. Eine Berührung genügt, nur ein winziges Tröpfchen und du hast nicht mal mehr Zeit irgendwo hin zu wanken, denn man ist in Minuten Tod. Etwas so alltägliches wie ein kleiner Regenschauer wird zu tödlichen Gefahr . Und es ist ja nicht nur das Wasser, welches vom Himmel kommt, auch Grundwasser und Leitungen sind verseucht und auch abkochen hilft nichts. Es ist also eine verdammt tödliche Welt geworden und was alles passieren kann beschreibt Virginia Bergin nur allzu deutlich, wobei sie auch Details von verwesenden Leichen nicht auslässt. Diese detaillierte Beschreibungen sind es, weswegen ich das Buch trotz der absolut unerträglichen Protagonisten, nicht aus der Hand legen konnte. Man denkt alles ist sicher und Zack, plötzlich fängt es an zu regen oder eine Sprenkleranlage wird ausgelöst und die Leute sterben, kämpfen und fliehen was das Zeug hält. Das ist definitiv ein Szenario das Spannung verspricht.

Doch leider tappst mittendrin in diesem Chaos, in dem der Tod jederzeit vom Himmel fallen kann, die naiver, egoistische „Heldin“ ahnungslos herum und wäre ohne die ganzen Nebencharaktere die ihr immer wieder aus der Patsche helfen, schon beim ersten Regenschauer abgekratzt. Dass sie bis zum Ende des Buches überlebt grenzt an ein Wunder. Die ersten 150 Seiten ließ ich Ruby ihr Verhalten ja noch durchgehen. Sie ist jung (15) und ich hab mir gesagt sie braucht halt ihre Zeit um zu verstehen, dass nichts mehr so ist wie es war und es jetzt ums Überleben geht. Immerhin betont sie ja selbst immer wieder wie dumm ihr Verhalten war, denn das Buch ist als Erinnerung von Ruby geschrieben, was uns den ein oder anderen zusätzlichen Kommentar von Ruby über das Erlebte beschert. Zunächst sah ihre Prioritätenliste so aus:

1. Handy aus der Scheune paar Kilometer weiter holen (es gibt zu dem Zeitpunkt schon kein Netz mehr und es regnet)
2. Internet nach Infos checken (auch das Internet ist schon zusammengebrochen)
3. Duschen (Leitungen verseucht)
4. Notfall-Make Up

Aber wie gesagt, das war ja noch der Anfang der Story, daher sei es verziehen.
So richtig auf die Nerven gegangen ist sie mir dann vor allem im zweiten Teil des Buches. Sie trifft einen Jungen aus ihre Schule: Darius, der ihr hilft und anstatt sich zu freuen "Hey da ist jemand der überlebt hat und mich nicht umbringen will" mault sie nur die ganze Zeit rum was fürn super Nerd er doch sei und im normalen Leben würde sie sich ja mal so gar nicht mit so einem Looser abgeben. Darius tat mir richtig Leid. Der Arme Kerl hat eine bessere Apokalypse Partnerin verdient, denn er ist ein super Charakter und ich hätte ihn lieber als Protagonist, als Ruby.

Die ungeschlagene Nummer eins auf meiner "Dinge die mich an Ruby Morris nerven Hitliste" ist jedoch ihr neurotischer Shoppingzwang. Ich meine: alles geht den Bach runter, überall lauern Gefahren und Ruby hat nichts besseres zu tun, als Make Up, Glitzer Flip Flops und superenge Paillettenkleider zu plündern. Selbst als sie auf den Weg zum Militär ist, sieht sie eine Shoppingmeile und schon sind alle Gedanken an die Familie weg und am Ende stolziert sie mit "Zitat: Zwei Millionen Tüten" durch die Gegend, von denen nicht eine etwas Brauchbares zum Überleben oder auch nur witterungsbeständige Klamotten enthält.
Jup, so bist du super auf kommende Gefahren vorbereitet, Ruby. Oh und habe ich schon erwähnt, dass es ihr immer erst dann einfällt den Himmel auf Regenwolken zu überprüfen, wenn sie bereits raus gerannt ist?

Rubys exzentrischer Charakter setzt sich auch in dem Schreibstil durch. Das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben und ihre Sprache untermalt sie mit allerhand Lautmalereien, (fett und groß geschrieben), ganzen Sätzen die groß geschrieben werden und Schmetterlingen als Ersatz für Schimpfwörter (wobei es dafür eine Erklärung gibt und ich die ganz gut finde). Es ist hier, wie bei so vielen ungewöhnlichen Schreibstilen: Entweder man gewöhnt sich drann oder man scheitert schon auf den ersten 20 Seiten. Da ich jemand bin, der sich an fast jeden Schreibstil gewöhnen kann, hat es mir nichts ausgemacht. Na ok, die Lautmalereien fand ich dann doch to much.

Fazit


Rain kommt mit einem genialen Weltenuntergangs-Szenario daher, doch leider auch mit einer unausstehlichen Protagonisten . Dummerweise ist die Katastrophe so interessant, dass ich Ruby wohl noch ein weiteres mal ertragen werde und die Reihe weiter verfolge. Es sind ja nur zwei Bände.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Kann man lesen

Kismet Knight, Vampirpsychologin
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Die Vampirwelle ist am Abklingen und da man nicht mehr alle drei Nase lang einen Vampirroman hinterher geschmissen bekommt, hatte ich mal wieder richtig Lust drauf. Da kam mir dieser Roman in meiner lieblings-Secondhand ...

Die Vampirwelle ist am Abklingen und da man nicht mehr alle drei Nase lang einen Vampirroman hinterher geschmissen bekommt, hatte ich mal wieder richtig Lust drauf. Da kam mir dieser Roman in meiner lieblings-Secondhand Buchhandlung gerade recht. Der Klapptext ließ mich auf einen richtig schönen klassischen Romantasy Roman hoffen: Vampire, Liebe ,Witz, Erotik und eine starke Heldin. Das volle Programm eben. Leider hielt der Klapptext dann doch nicht ganz, was er verspricht und daran ist hauptsächlich die Heldin schuld.

Unsere Protagonisten ist die Psychologin Dr. Kismet Knight. Sie lebt ihren Beruf mit Leidenschaft aus, ist bodenständig, stur und hat einen deutlichen Hang zum Sarkasmus und zur Ironie, was uns bereits auf den ersten Seiten einige lustige Gedanken ihrerseits beschert. Als dann ihre erste Vampirlehrling-Patientin reinmarschiert und freizügig von dem ortsansässigen Vampirclan erzählt ist sie von dieser neuen Art von Wahnvorstellung fasziniert und hat die Idee daraus ein Buch zu machen, um die Karriereleiter weiter aufzusteigen. Als der Vampir Deveraux aka Love Interest 1 in ihre Praxis unvermittelt auftaucht, bestärkt das Kismet nur diese Wahnvorstellung weiter zu verfolgen. Soweit so gut. Der Anfang des Buches war wirklich gut. Auch als der Vampirmörder jagende FBI-Agent Allan aka Love Interest 2 auftaucht, ist noch alles gut.

Dann wird Kismet aber immer weiter in die Vampirszene hineingezogen, sieht allerhand übernatürliche Dinge und wird das Ziel diverser Angriffe. Und hier zeigt sich, wie schwer Kismet manchmal als Protagonisten, deren Gedanken man direkt vorgesetzt bekommt, zu ertragen ist. Denn selbst bei all dem übernatürlichen Tralla ums sie herum im Sinne von Leute verpuffen direkt vor ihr, weigert sich sich felsenfest von ihrer Wahnvorstellungs-Theorie abzuweichen und die Existenz von Vampiren anzuerkennen.
Während das in den ersten Kapiteln noch amüsant war, wurde es in den späteren Kapiteln einfach nur nervig. Denn Abgesehen von ihrer Sturheit hat Kismet auch einen bemerkenswerten Kontrollzwang und muss alles ganz genau wissen. Man möchte ihr manchmal zuschreien, sie solle doch einfach mal die Klappe halten und nicht alles bis in's kleiste Detail hinterfragen.
Wäre das nicht noch anstrengend genug, hat Kismet ebenfalls ernsthafte Schwierigkeiten ihren Verstand bei Anwesenheit eines männlichen Wesen bei sich zu behalten. Sobald einer von ihnen in der Nähe ist, sei es Love Interest 1, 2 oder ihr Ex schaltet ihr Hirn offensichtlich auf Vagina um. Man darf es ihr aber nicht übel nehmen. Immerhin hatte sie eine zweijährige Durststrecke was Männer angeht, wie sie selbst immer wieder betont. Also ist es nur gerechtfertigt, dass sie gedanklich alles anspringt,was bei drei nicht aufm Baum ist. Sarkasmus aus

Der Grund, warum das Buch dennoch ganz okay ist, ist vor allem der Schreibstil, denn wenn man sich nicht gerade über Kismet aufregt, ist man doch in der Regel am Lachen oder Schmunzeln. Lynda Hilburn schafft es die Gedankenwelt von Kismet anschaulich rüberzubringen und gerade die witzigen Metapher und Vergleiche machen das Lesen so angenehm. Zusammen mit der recht schnellen Handlung lässt sich das Buch trotz der Zähigkeit die von Kismet ausgeht, gut und flüssig durchlesen.

Fazit:


Wer mal wieder Lust auf ein Vampir-Romantasy Roman hat und dabei vor allem Wert auf Humor und weniger auf die Romantik legt, für den ist Kismet Knight ein super Buch für zwischendurch.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Ein Finale mit Startschwierigkeiten

Royal 6: Eine Liebe aus Samt
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Da ist es also, das große Finale. Nach dem etwas enttäuschendem sechsten Band, ging ich hier mit gemischten Gefühlen heran.
Der Anfang begann vielversprechen. Mit er Invasion der unbekannten Angreifer, ...

Da ist es also, das große Finale. Nach dem etwas enttäuschendem sechsten Band, ging ich hier mit gemischten Gefühlen heran.
Der Anfang begann vielversprechen. Mit er Invasion der unbekannten Angreifer, wird der Traumhochzeit von Fernand und Claire ein jähes Ende gesetzt, Alle werden gefangen genommen, bis auf Tatyana und Henry, denen die Flucht durch die Abwasserkanäle gelingt. An dieser Stelle mein Beileid an dem wahren Traumpaar der Reihe, ich hätte Claire und Fernand ein schöneres Ende ihrer Hochzeit gewünscht. Die beiden sind so süß zusammen, selbst im Kerker geben sie ein wunderbares Paar ab.

Zurück zu Tanya und Henry. Nach ihrer erfolgreichen Flucht kommen sie bei einem ehemaligen Bewohner Viterras, außerhalb der Kuppel unter und ab dem Punkt nimmt die Story rapide an Spannung ab. Die nächsten 100 Seiten wissen die beiden nämlich nicht, was sie tun sollen, ergo: tun sie gar nichts. Ganze 6 Wochen, machen sie einfach mit ihrem üblichen Training weiter, schlafen, essen und schauen Nachrichten, die sie außerhalb der Kuppel empfangen. Die Außenwelt ist nämlich nicht so unbewohnt, wie die Einwohner Viterras gedacht haben. Im Gegenteil, es herrscht zwar in mehreren Ländern Krieg, aber ansonsten geht es der Menschheit und der Zivilisation einwandfrei.
Allgemein, fand ich den Aspekt der Invasion ganz interessant gestaltet. Entgegen, der üblichen Dystopien, ist mal nicht die eigene Regierung schuld, Klar ist es doof seine Leute anzuglügen, aber Massenpanik ist ebenso uncool, weswegen man die Beweggründe nachvollziehen kann. Davon abgesehen gehts den Leuten in Viterra ja gut.
Irgendwie hat es sogar einen durchaus aktuellen Kritikpunkt. Nur weil man etwas nicht kennt, braucht man es ja nicht gleich anzugreifen und das auch noch unter dem Deckmantel der "Rettung und Befreiung"

Zum ersten Mal kommen auch andere Charaktere zu Wort, außer Tanya. Charles Schilderungen aus dem Kerker, waren dabei die interessantesten Passagen in dem ellenlangen Mittelteil.
Nach etlichen Trainingseinheiten und eine etwas unnötige Passage an der Mauer, geht es dann endlich wieder mit der Spannung los, als Tanya und co beschließen, die Rettung Viterras in die eigenen Hände zu nehmen. Ab da ist das Buch wirklich spanend, untzerhaltsam und ein würdiges Finale. Ich wünschte nur, es wäre von Anfang an so gut gewesen.

Fazit


Das Buch hat einige Startschwierigkeiten, in denen weder die Protaginisten, noch der Leser was zu tun haben. Ab der Hälfte wird es dann rasant besser und ist doch ein würdiges Finale.