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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2017

Man muss den Schreibstil mögen

Scherben der Dunkelheit
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Meine Meinung
Ich liebe Fantasybücher die die Zirkuswelt aufgreifen, daher hat mich der Klapptext von diesem Buch sofort angesprochen. Und ein magisches Erlebnis ist dieses Buch ohne Frage, wenn auch leide ...

Meine Meinung
Ich liebe Fantasybücher die die Zirkuswelt aufgreifen, daher hat mich der Klapptext von diesem Buch sofort angesprochen. Und ein magisches Erlebnis ist dieses Buch ohne Frage, wenn auch leide nicht für mich.

In ihren Ferien in der Bretagne besucht Protagonistin Anouk den geheimnisvollen Dark Circus. Sofort schlägt sie die magische und einzigartige Vorstellung in ihren Bann. Die Artisten vollführen Kunststücke die nicht möglich sein sollten und überall liegt Magie in der Luft. Doch der Dark Circus heißt nicht umsonst so, denn hinter den funkelnden Lichtern wartet eine grausame Dunkelheit.

Gesa Schwarz entführt in diesem Einzelband in eine komplexe magische Zirkuswelt mit durchaus interessanten Charakteren. Besonders der „Phönix“ Arthus hatte es mir angetan, aber auch die Protagonistin und Rhasgar fand ich authentisch.
Sehr gut gefallen hat mir der Wechsel von der zunächst fröhlichen Zirkuswelt, hin zu einem Horrorzirkus und wieder zurück. Dieses Spiel mit der Atmosphäre ist sehr gut gelungen.
Auch die Handlung hatte viel Potenzial: Ein dunkler Fluch, ein gruseliger Clown und die ein oder andere überraschende Wendung versprechen eine spannende Unterhaltung.

Leider konnte ich das ganze Spektakel nicht wirklich genießen, da ich so überhaupt nicht mit dem Schreibstil klar kam. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Leser den Stil toll finden werden, aber mir machte er das Leben schwer und wenn ich den Stil mit einem Wort beschreiben müsste: Überladen!
Das ganze Buch besteht aus einer Vielzahl von komplexen Schachtelsätze und Metaphern die mit jeder Seite abstruser und alberner wurden. Man müsste mal zählen wie oft die Wörter „als“ und „wie“ auftauchen, bestimmt im 4 stelligen Bereich, denn man liest gefühlt keine zwei Sätze ohne dass ein blumiger Vergleich kommt. Prinzipell ahbe ich kein Problem mit einer komplexeren Sprache,, im gegenteil: oft sind sie eine erfrischende Abwechslung zur seichten Jugendsprache, aber an vielen Stellen waren mir die Metaphern zu weit hergeholt. Die Figuren klingen wie diese Kalender: „365 inspirierende Sprüche für jeden Tag“ und wenn in einem Satz 5 ausscheidende Vergleiche und Metaphern gezogen werden, drifteten meine Gedanken einfach ab, sodass ich am Ende eines Absatzes gar nicht mehr wusste worum es überhaupt geht. Insgesamt wirkte der Stil auf mich sehr gezwungen.
Noch eine Sache am Rande: Mich hat die ständige Verwendung des Wortes Schmiss als Synonym für Kratzer/Schramme gestört. Der Schmiss entstammt nämlich dem Studentenjargon des 19. Jahrhunderts und wird auch nur in diesem Zusammenhang verwendet.

Fazit
Ich bin mir sicher, dass dieses Buch, dank der gelungenen Atmosphäre und interessanten Charakteren, vielen Fans der Zirkuswelt und düstere Fantasy sehr gefallen wird. Leider war der allzu blumige und ausschweifende Schreibstil so gar nicht meins, weswegen ich mich mehr als nur schwer mit dem Buch tat..

Veröffentlicht am 26.09.2017

Noch spannender als sein Vorgänger

AMANI - Verräterin des Throns
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Nachdem mich der erste Band von Amani diesen Monat schon begeistern konnte, freute ich mich umso mehr direkt danach den zweiten verschlingen zu können. Und ich meine so richtig verschlingen, denn ich ...

Nachdem mich der erste Band von Amani diesen Monat schon begeistern konnte, freute ich mich umso mehr direkt danach den zweiten verschlingen zu können. Und ich meine so richtig verschlingen, denn ich konnte diese tolle Fortsetzung nicht aus der Hand legen.

Das Buch setzt ein paar Monate nach dem Ende von Rebellin des Sandes an. Das erste Kapitel ist wie die Nacherzählung eines Märchens geschrieben und schillert die Ereignisse rund um die Rebellen nach dem Sieg in Fahali. Weiteren Verlauf kommen noch weitere solcher Märchenkapitel, die die Legende einer Person erzählen, aber keine Angst sie nehmen nicht keine Überhand sondern sind sparsam und genau richtig eingesetzt.

Durch eine Verkettung von Ereignissen gerät Amani in die Hände des Sultans und wird in dessen Harem gefangen gehalten. Mit dem Auftritt des Feindes kommt hier ein interessanter Aspekt hinzu und es war sehr interessant die Sichtweisen und Ziele des Sultans kennen zu lernen. Was nun folgt sind eine Reihe von Machtspielchen und Geheimnissen. Das alles ist natürlich für Amani, die aus einem Wüstenkaff kommt und lieber zuerst schießt und dann fragt eine Herausforderung, aber sie schlägt sich gut. Man merkt, dass sie eine Charakterentwicklung durchmacht und an der Herausforderung wächst

Es kommen auch einige neue Charaktere hinzu, die mich wirklich alle überzeugen konnten und die auf genauso individuell sind wie die aus dem ersten Band. Besonders ein gewisser „blonder Bandit“ war mir mit seinem Witz den Charme gleich sympathisch. Lediglich von Jin hätte ich mir mehr gewünscht. Da er im Buch kaum da ist kommt auch die Beziehung nicht so richtig voran, aber ich hoffe in der Hinsicht auf den 3. Band.

Das beste an dem Buch sind die unerwarteten Wendungen. Normalerweise bin ich ganz gut darin vorauszusehen wer ein falsches Spiel spielt aber hier hat mich Hamilton mehr als einmal überrascht und auf die falsche Fährte gesetzt. Zum Ende hin wird es dann so richtig spannend. Ein Ereignis jagt das nächste und ich konnte gar nicht so schnell lesen wie ich wissen wollte wie e s weiter geht. Immer wenn man dachte: „Jetzt sammeln sie sich“, Boom geschieht wieder eine unerwartete Wendung. Das hat mich echt in Atem gehalten.
Ganz zum Schluss geschieht dann etwas, was mich voller Vorfreude auf den dritten Band blichen lässt, da ich mir eine noch tiefere und imposantere Entwicklung von Amani verspreche. Ich kann es kaum erwarten.

Fazit:
Diese Fortsetzung ist sogar noch besser als der Vorgänger. Individuelle und starke Charaktere, eine Prise Macht und Intrige und ein absolut spannendes Finale runden diesen tollen 2. Band ab.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Eine gelungene Fortsetzung

Die Magie der Lüge
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Die Magie der Namen war im Mai mein Monatshighlight. Daher konnte ich es kaum erwarten den Folgeband zu lesen. Doch mit Fortsetzungen toller Auftakte ist es immer so eine Sache. Können sie die Reihe erfolgreich ...

Die Magie der Namen war im Mai mein Monatshighlight. Daher konnte ich es kaum erwarten den Folgeband zu lesen. Doch mit Fortsetzungen toller Auftakte ist es immer so eine Sache. Können sie die Reihe erfolgreich weiterführen? Sind sie ein würdiger Nachfolger? Fragen über Fragen und im Falle von die Magie der Lüge auch nicht ganz so leicht zu beantworten.

Das Buch beginnt zeitlich ein paar Tage vor dem Ende des ersten Bandes und setzt damit nicht nahtlos an diesem an, was aber nichts schlimm ist. Man hat Zeit in diese ersten Tagen Anderta Passario und ihr bisheriges Leben kennen zu lernen. Dabei stellt sich schnell heraus: Anderta ist nicht immer eine einfache Protagonistin. Sie kann zynisch, verschlagen, egoistisch und mitleidslos sein. Trotzdem konnte ich mich von Anfang an mit ihr als Protagonistin anfreunden. Vielleicht weil zwischen den Zeilen schon zu erahnen ist, dass in Anderta mehr steckt und m Verlauf der Handlung macht sie dann auch eine positive Entwicklung durch.

Ab der Mitte des Buches gibt es dann endlich auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Was mir besonders gut gefallen hat ist der Ausbau der Beziehung zwischen Tirasan und Rustan. Ich finde es auch sehr gut gelungen dass wir hier eine Geschichte haben mit einer homosexuellen Beziehung, ohne dass auch nur irgendein Wirbel darum gemacht wird. Niemand hält es für nötig zu versichern, dass er oder sie kein Problem mit Homosexuellen hätte. Es ist einfach nicht nötig. Die Liebe zwischen zwei Männer ist hier das Normalste der Welt, ohne dass darauf extra hingewiesen werden müsste und das finde ich großartig.

Was mir im Vergleich zum Vorgänger gefehlt hat, war der letzte Pepp in der Handlung. An der ein oder anderen Stelle hätte das Tempo etwas angezogene werden können und die Auflösung am Ende war mir ein wenig zu glatt. Da hätte man noch mehr raus holen können.

Der Schreibstil ist wieder sehr jugendlich und frisch und sehr angenehm zu lesen. An manchen Stellen vielleicht etwas zu jugendlich für eine mittelalterlich anmutende Welt. So hätte ich persönlich auf Kraftausdrücke wie Scheiße, die eher der modernen Sprache entsprechen, verzichten können. Sie passen nicht so ganz ins Setting.

Ein Pluspunkt am Ende noch dafür, dass die Karte dem Handlungsort angepasst wurde und es auch wieder ein Personen und Dynastieglossar gibt.

Fazit:
Alles in Allem haben wir hier eine gelungene Fortsetzung mit interessanten Charakterentwicklungen und einen erfrischenden Umgang mit Homosexualität, der spannungsmäßig aber nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Eine Dystopie für Fantasyfans

Gebannt. Unter fremdem Himmel
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Das Buch beginnt wie jede klassische Dystopie: Die Welt wurde vor 300 Jahren durch verheerende Stürme, den Aetherstürmen zerstört. Ein Teil der Menschheit flüchtete sich in kuppelartige geschützte Biosphären. ...

Das Buch beginnt wie jede klassische Dystopie: Die Welt wurde vor 300 Jahren durch verheerende Stürme, den Aetherstürmen zerstört. Ein Teil der Menschheit flüchtete sich in kuppelartige geschützte Biosphären. In einer solchen lebt auch Aria und verbringt den Großteil ihrer Zeit in virtuelle Welten, die sie über ihr sogenanntes SmartEye betreten kann. Dort kann sie sein wer sie will und tun was sie möchte.
Doch nicht alle Menschen konnten sich in die Biosphären retten. Der Großteil lebt draußen in der Wildnis in verschiedenen Stämmen und ist den Stürmen ausgeliefert, die noch immer das Land verwüsten. Als Jäger, Sammler und Krieger kämpfen sie um ihr Überleben. Perry ist einer davon und sobald Aria in der Wildnis sich mit Perry zusammen tut, beginnt die Geschichte einen ganz eigen Weg einzuschlagen.

Denn auch wenn die Rahmenhandlung eine Dystopie bleibt, fühlt das Buch sich überwiegend wie ein Fantasybuch an. Aria und Perry kämpfen sich durch die Wildnis und setzten sich mit Kriegerstämmen und Schamanen auseinander. Bei der Schwemme an Dystopien uf dem Markt empfand ich diese ganz eigene Richtig als sehr erfrischend.

Auch die Charaktere konnten mich durch individuelle Charakterzüge und Tiefgründigkeit überzeugen. Sehr gut gefallen hat mir die Entwicklung der Protagonistin Aria, die mit jedem Schritt, denn sie in der Wildnis macht an Kraft aber auch innerer Stärke gewinnt. In ihrer Biosphäre wurde ihr alles fertig geliefert und nun muss sie lernen in der rauen Außenwelt klar zu kommen. Dabei mutiert sie nicht von einer Seite zur anderen zur toughen Kämpferbraut, sondern die Entwicklung geht auf realistische Weise langsam, aber stetig voran und es gibt auch immer wieder Momente, wo sie ihr altes Leben herbei sehnt.

Auch die Beziehung zu Perry hat mir sehr gut gefallen. Gut hier hätte vielleicht das Tempo noch ein klein wenig gedrosselt werden können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

Fazit:
Gebannt ist eine Dystopie für alle, die Dystopien gar nicht so mögen Das Buch überzeugt mich mich durch eine erfrischende Einbringung von Fantasyelementen und authentischen und interessanten Charakteren.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Ein Klasse Genremix

AMANI - Rebellin des Sandes
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Der wilde Westen trifft auf 1001 Nacht. Wenn sich schießwütige Banditen und Dschinns die Klinke in die Hand geben fragt man sich: Kann das gut gehen? Kommt da ein spannender Genremix oder nur ein Haufen ...

Der wilde Westen trifft auf 1001 Nacht. Wenn sich schießwütige Banditen und Dschinns die Klinke in die Hand geben fragt man sich: Kann das gut gehen? Kommt da ein spannender Genremix oder nur ein Haufen Chaos raus?

Das Buch Amani: Rebellin des Sandes beweist: Es funktioniert. Wenn man die Beschreibungen von Amanis Heimatdorf liest, fühlt man sich gleich an einen Western Film erinnert. Doch außerhalb des Dorfes in der Wüste erwacht die Magie von 1001 Nacht. Was auf den ersten Blick nur die klimatischen Bedingungen als Gemeinsamkeit hat, harmoniert überraschend gut miteinander. So unterschiedlich die Dschinns, Rebellenprinzen und Raufbolde auch sind, sie verleihen der Handlung auf ihre jeweils eigene Art und Weise die richtige Würze.

Doch ein interessantes Setting und spannende Wesen bringen nichts, wenn man nicht auch starke Charaktere zu bieten hat. Glücklicherweise ist Amani eine Protagonistin, wie ich es mir wünsche: stark, intelligent und mit einem flinken Mundwerk. Hin und wieder ist sie auch ganz schön dickköpfig und stur, aber wer will auch schon die perfekte Proa? Aich Jin konnte mich überzeugen. Besonders die Wortgefechte zwischen ihm und Amani haben mir eine Menge Freude bereitet und auch das Knistern zwischen den Beiden stimmte.

Ein großes Lob muss ich auch für den Schreibstil aussprechen. Er ist bildhaft, doch nicht zu übermalt. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin wenn sie Metaphern abnutze erfrischend neue Umschreibungen findet und sich nicht an den gängigsten Klischees bedient, die man gefühlt schon 1000 mal gelesen hat.

Das einzige was mir gefehlt hat ist mal wieder eine Karte. Auch ein Glossar wäre nett gewesen, da allerhand exotische Kleidungsstücke getragen werden. Selbst bei google konnte ich nicht alle finden oder wisst ihr was eine Sheema ist?

Fazit:
Amani konnte mich dank eines interessanten Setting, dem spannenden Genremix, einen erfrischenden Schreibstil und einer starken Protagonisten vollends überzeugen. Ich bin schon sehr gespannt auf den Folgeband.

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