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Veröffentlicht am 05.02.2022

So schlecht!

Spring Girls
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Ich liebe die Geschichte der „Little Women“ von Louisa May Alcott und verbinde mit der Zeichentrickserie „Eine fröhliche Familie“ so viele schöne Kindheitserinnerungen, dass ich Anna Todds Neuinterpretation ...

Ich liebe die Geschichte der „Little Women“ von Louisa May Alcott und verbinde mit der Zeichentrickserie „Eine fröhliche Familie“ so viele schöne Kindheitserinnerungen, dass ich Anna Todds Neuinterpretation des Klassikers unbedingt lesen musste. Lange habe ich mich davor gescheut, jetzt aber endlich doch zum Buch gegriffen – und hätte es am liebsten nach den ersten Seiten direkt in die Ecke gepfeffert. Was war das bitte? Ich habe mich schlussendlich durch das Buch gequält, es nur noch überflogen, wollte einfach nur, dass es endet. Dieser Roman hatte absolut nichts Schönes, keine Wärme wie das Original, es war wirklich schrecklich.

Fangen wir mal mit dem größten Minuspunkt an: Anna Todd hat es meiner Meinung nach nicht geschafft, die Geschichte in unsere moderne Zeit zu holen. Mehr als Andeutungen, dass wir hier nicht die originalen March-Schwestern begleiten, sondern uns in unserer eigenen Zeit befinden, gab es nicht. Da wurden hin und wieder Gossip Girl und Sephora erwähnt, das Internet, Laptops, Handys und Make-up. Der Krieg war eben der Irak-Krieg und nicht der amerikanische Bürgerkrieg. Die Leute fuhren mit Autos statt Kutschen und die Mädchen schauten Horrorfilme statt zu stricken. Es wirkte lieblos und unzusammenhängend erzählt.

Ab hier folgen Spoiler, da ich sonst nicht erklären kann, warum mir das Buch nicht gefallen hat!

Kommen wir zu den Charakteren: Mrs March war eine warmherzige, liebevolle Frau und eine Mutter, deren Kinder an erster Stelle standen; Anna Todds Mrs Spring dagegen eine kalte, charakterschwache, trinkende Frau, die den Haushalt ihrer Tochter Beth überlässt und ansonsten kaum etwas zur Erziehung beitrug, außer dass sie mit den Kindern Horrorfilme schaute. Noch dazu nannte ihre Tochter Jo sie beim Vornamen, warum bitte? Und warum ließ sie das zu? Allein das zeigte doch, wie wenig sie sich für ihre Kinder interessierte. Beim Lesen war ich regelmäßig verwirrt, wenn von „Meredith“ die Rede war, denn zwar nur Jo sprach die Mutter direkt so an, aber auch in Gesprächen über sie sagte keiner „Mom“.

Das Ziel der ältesten Tochter Meg war es sowohl im Original als auch in der Neuerzählung einen reichen, angesehenen Mann zu heiraten, Kinder zu kriegen und ein schönes Leben als Ehefrau, Mutter und geschätztes Mitglied der Gemeinde zu führen. Das mag zur damaligen Zeit keine große Sache gewesen sein, heutzutage kann jede Frau tun und lassen und werden was sie will. Ich muss dem Buch zugutehalten, dass hier zumindest in Ansätzen darauf eingegangen wurde, dass Meg verstand, dass sie andere Möglichkeiten hat, sie aber gern ihr Leben mit jemandem teilen möchte. Und auch, dass sie sich noch zu jung fühlte, eine Familie zu gründen und am Schluss doch mit Shia mitging, ist ein kleiner Pluspunkt.

Josephine March, genannt Jo, war ein scharfsinniges, starkes Mädchen, mit eigenem Kopf, aber einem großen Herzen. Die moderne Jo liebte ebenfalls Bücher und wollte Journalistin werden, träumte von einem Leben in New York, hatte aber gleichzeitig Angst davor, ihre Familie im Stich zu lassen. An ihrem Charakter wurde gezeigt, dass nicht alle jungen Mädchen von einer eigenen Familie träumen oder sich überhaupt mit 16 Jahren schon für Jungs interessieren. Bis Laurie nebenan bei seinem Großvater einzieht. (Was war überhaupt mit der Rolle des alten Mr Lawrence? Warum wurde er immer nur erwähnt, tauchte aber auf den ganzen knapp 400 Seiten nicht einmal auf?) In Laurie fand Jo einen Freund, dem sie alles anvertraute, der sie herausforderte und in den sie sich schlussendlich verliebte, ohne es überhaupt zu merken. Im Original waren die beiden nicht mehr als beste Freunde, Anna Todd quetscht auf die allerletzten Seiten noch Jos Entjungferung durch Laurie, was so ziemlich die schlechteste Sexszene überhaupt war und die so lieblos noch kurz vor Schluss untergebracht wurde, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Sie stritten sich über ihre unterschiedlichen Zukunftspläne, sie ging nach Hause, dachte nach, ging wieder zu Laurie und warf sich ihm buchstäblich an den Hals, sie hatten Sex, Jo musste direkt danach zu Meg, die merkte direkt was passiert war und Ende. Hä? Was war das denn? Abgesehen von der fehlenden Romantik (wobei Jo eher nicht der romantische Typ war) wurde dieser Szene und diesem Thema nicht die Bedeutsamkeit gewidmet, die sie verdient hätten.

Elizabeth March, genannt Beth, war ein stilles Mädchen, das sich aufopferungsvoll um Familie und Nachbarn gekümmert hat. Bethany Spring war ebenfalls ein ruhiges, von Ängsten geplagtes Mädchen, das zuhause unterrichtet wurde, sich kaum vor die Tür traute und den Großteil der Hausarbeit erledigte. Es war furchtbar zu lesen, wie alle mit Beth umgingen, es wurde von allen Familienmitgliedern als selbstverständlich angesehen, dass Beth kocht und putzt und wäscht. Dass sie von jedem als die Beste der Schwestern angesehen wurde, hat da auch nicht mehr geholfen. Der plumpe Versuch, die Rolle der Beth als Homosexuelle zu modernisieren, hat meiner Meinung nach nicht geklappt, dafür lag der Fokus zu sehr auf den anderen Spring Girls.

Nesthäkchen Amy wurde in beiden Versionen als naives, verzogenes Gör dargestellt. Im Klassiker erkannte man jedoch ihre guten Absichten und ihr gutes Herz. Anna Todd aber hat Amy nicht mal eine eigene Erzählstimme gewidmet. Das Buch ist aus den Perspektiven von Meg, Jo und Beth erzählt, Amys Sicht suchte ich vergeblich.

Wie ich schon angedeutet habe, gab es für die Geschichte der Spring Girls kein Ende. Die Geschichte endete plötzlich und ließ viel zu viel offen.

Fazit

Insgesamt haben mir die Emotionen gefehlt, die Charaktere waren nervig, der Schreibstil nichts besonderes und das Lesen hat keinen Spaß gemacht.

Es tut mir wahnsinnig leid, dass meine Rezension so niederschmetternd ist, aber ich kann beim besten Willen nichts Gutes über das Buch sagen und ich kann es auch nicht weiter empfehlen. Das Buch ist einfach nur furchtbar.

Allgemeines zum Buch

Autor: Anna Todd
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 13.01.2020
Seiten: 400
Genre: New Adult
Einzelband
Meine Bewertung: 1/5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Wunderschöner Roman mit furchtbarem Ende

Montags bei Monica
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Die Geschichte von sechs Fremden, die zu einer Gemeinschaft werden, zusammengeführt durch ein Notizbuch, war für mich ein wunderschönes Leseerlebnis – bis auf das Ende. Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt, ...

Die Geschichte von sechs Fremden, die zu einer Gemeinschaft werden, zusammengeführt durch ein Notizbuch, war für mich ein wunderschönes Leseerlebnis – bis auf das Ende. Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt, war immer gespannt, wie es weitergeht, vor allem, da nach und nach neue Charaktere dazukamen. Trotz der sehr angenehmen Atmosphäre hat mich „Montags bei Monica“ sehr zum Nachdenken angeregt: Die Geschichte handelt von Freundschaft, Liebe, Träumen, Hoffnungen, Ehrlichkeit, Zusammenhalt und das in unserer heutigen schnelllebigen Gesellschaft. Die Autorin zeigt mit den unterschiedlichen Charakteren im Buch auf wundervolle Weise, dass wir doch trotz all der Unterschiede auch viel gemeinsam haben und nicht immer alles ist wie es scheint oder wie wir andere glauben lassen. Der Blick hinter die Fassade lohnt sich.

Jede der Personen ist individuell und interessant, authentisch und ich bin mir sicher, dass sich ein jeder in dem ein oder anderen wieder findet. Ich konnte mich zum Beispiel gut mit Monica und auch mit Alice identifizieren.
Hazard mochte ich irgendwie auf Anhieb, obwohl er sehr mit sich und seinen Dämonen zu kämpfen hat und sich mehrfach daneben benimmt. Die Entwicklung, die er in der Geschichte durchmacht, zeigt, dass man immer an sich glauben und arbeiten sollte und dass man Ziele erreichen kann. Gefehlt hat mir bei ihm aber, dass er sich Hilfe sucht, was meiner Meinung nach bei den Problemen, die er hat, nicht unbedingt gut ist.

Der Aufbau des Romans im Stil von „Tatsächlich Liebe“ und der wunderschöne Schreibstil haben mir ein traumhaftes Leseerlebnis beschert. Zum Ende hatte ich aber das Gefühl, dass die Autorin die Geschichte irgendwie zu einem Schluss bringen muss, vieles ging plötzlich einfach zu schnell. Das Ergebnis hat mir überhaupt nicht gefallen. Nicht nur, dass die Geschichten der einzelnen Charaktere völlig offen blieben, so hat mich ein Ereignis richtig schockiert. Das Buch hatte für mich Highlight-Potential, aber das Ende finde ich so furchtbar, dass es leider doch nicht zum 5-Sterne-Roman gereicht hat.


Fazit

Warmherzig, zum Wohlfühlen, mit einer guten Prise Humor, aber auch zum Nachdenken. Das Ende ist wirklich mies und hat mir absolut nicht gefallen. Ich empfehle das Buch trotzdem von Herzen.


Jahreszeit:
Der Roman beginnt kurz vor Weihnachten und endet Ende Mai.


Allgemeines zum Buch

Autor: Clare Pooley
Verlag: GOLDMANN
Erscheinungsdatum: 30.08.2021
Seiten: 426
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
Einzelband
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2021

Leider enttäuschend

Wenn Weihnachten so einfach wär
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Der Einstieg in den Roman war super witzig, Sarah liest eine erneute Beschwerde des Resort-Besitzers Will und antwortet darauf, unglaublich amüsant. Das ließ mich auf eine lustige, aber auch schöne und ...

Der Einstieg in den Roman war super witzig, Sarah liest eine erneute Beschwerde des Resort-Besitzers Will und antwortet darauf, unglaublich amüsant. Das ließ mich auf eine lustige, aber auch schöne und romantische Weihnachtsgeschichte hoffen. Leider wurde ich sehr enttäuscht, da sich die Geschichte ziemlich in die Länge zog und was am schlimmsten ist: bei mir kam einfach keine Weihnachtsstimmung auf -trotz bezauberndem Setting in Kanada- was für mich in einem Weihnachtsroman immer wichtig ist.

Das Buch regt aber auch zum Nachdenken an und gibt dem Leser einige Dinge mit auf den Weg, die verinnerlicht werden sollten. Zum Beispiel Alleinsein und Einsamsein, Familie und Freunde und die eigene Erwartungshaltung und daraus resultierende Enttäuschungen: „Aber vieles hängt mit den eigenen Erwartungen zusammen. (…) Und dann trübt die Enttäuschung über eigentlich harmlose Mängel selbst das Wunderschöne im Leben so stark, dass wir es überhaupt nicht mehr bemerken.“ (Zitat Seite 270)

Der Schreibstil war angenehm, wodurch sich die Geschichte flüssig lesen ließ. Die Charaktere offenbarten im Laufe der Handlung, warum sie eben so sind, wie sie sind. Leider ist mir keiner der Personen besonders ans Herz gewachsen, noch blieb mir jemand in Erinnerung.
Protagonistin Sarah hat mich häufig genervt, ihre seitenweisen Monologe waren häufig zu lang. Ihre Entwicklung im während der Geschichte ging mir dann aber zu schnell, weil es viel zu einfach und demnach nicht rund wirkte.


Fazit

Der Roman ist eine nette und teilweise auch amüsante Lektüre für zwischendurch, mit einigen Themen, über die es sich nachzudenken lohnt. Leider sorgte er bei mir nicht für Weihnachtsstimmung und hat sich an einigen Stellen ziemlich gezogen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Zara Stoneley
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 14.10.2019
Genre: Zeitgenössische Liebesromane
Seiten: 432
Meine Bewertung: 2/5 Sterne

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Mit viele Liebe gestaltet

LYX Jahresplaner 2022
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Wie lange habe ich dem Erscheinen des LYX Planers entgegengefiebert! Diesen jetzt endlich in den Händen zu halten ist unglaublich toll! Jetzt warte ich sehnsüchtig darauf, den Planer auch endlich benutzen ...

Wie lange habe ich dem Erscheinen des LYX Planers entgegengefiebert! Diesen jetzt endlich in den Händen zu halten ist unglaublich toll! Jetzt warte ich sehnsüchtig darauf, den Planer auch endlich benutzen zu können. Zahlreiche Listen wollen gefüllt und Termine eingetragen werden.

Als berufstätige Mama mit Buchblog ist es nicht immer leicht, alles unter einen Hut zu bringen. Schichten, Kita, Haushalt, Rezensionen und und und wollen organisiert werden. Buch-Neuerscheinungen geraten mir leider sehr oft in Vergessenheit und eine Blog-Planung existiert aktuell gar nicht. Vor ein paar Jahren habe ich leidenschaftlich gern Bullet Journal geführt, irgendwann fehlte mir die Zeit dafür bzw. haben sich einfach meine Prioritäten geändert. Mittlerweile führe ich mit meinem Freund zusammen einen gemeinsamen Online-Kalender, den wir bequem auf dem Handy abrufen können. Für Termine funktioniert das wirklich super, aber meine To-dos, Notizen, Ideen und Pläne fliegen wild in meinem Kopf hin und her und werden so leider schnell vergessen.

Jetzt habe ich endlich einen Planer für das Jahr 2022, der mir alle Vorteile eines Bullet Journals liefert, ohne dass ich mich extra hinsetzen und die Monats-/Wochenübersichten erstellen muss. Der LYX Planer bietet eine Wochenübersicht auf einer Doppelseite in schlichtem, grauen Design, perfekt, um diese individuell zu gestalten: mit Farben, Zeichnungen, Stickern usw. Mit genug Platz für Termine, To-dos und Notizen.
Außerdem gibt es reichlich Platz für die gelesenen Bücher jedes Monats, verschiedene Tracker, Highlights und Erinnerungen.
Für die Leipziger und die Frankfurter Buchmessen hat man im LYX Planer eigene Seiten für die Eintragung aller Termine, Veranstaltungen und Erinnerungen.
Die vielen Notizseiten am Ende eigenen sich perfekt, um Ideen festzuhalten oder schnell mal etwas aufzuschreiben.

Der Planer ist vom wunderschönen Cover über die Wochenübersichten mit Buchzitaten vor jedem Monat bis hin zur Jahresplanung und -zusammenfassung mit so viel Liebe zum Detail gestaltet. Das Papier wirkt sehr hochwertig und fühlt sich gut an. Die Schrift gefällt mir richtig gut und das Lesebändchen ist super praktisch, um die aktuelle Woche schnell zu finden. Durch das Hardcover bleibt der Planer offen auf dem Tisch liegen, ein großer Vorteil, um die aktuellen Aufgaben oder Notizen immer direkt im Blick zu haben.

Ich liebe den Planer jetzt schon, bei all der Euphorie habe ich aber auch ein paar kleine Kritikpunkte, die meine Vorfreude aber in keinster Weise trügen:
– Bei manchen Wochenübersichten fehlt beispielsweise der Montag, wenn dieser in den vergangenen Monat fällt.
– In den Wochenübersichten wäre es praktisch, wenn das Datum direkt am Wochentag stünde.
– Ich bin mir nicht sicher, ob das Design des monatlichen page trackers so optimal ist. Aber ich werde es ausprobieren.
– Bei der Übersicht der gelesenen Bücher des Jahres wäre eine Nummerierung hilfreich.
– In die Auswertung „books by month“ am Ende kann man „nur“ 80 Bücher eintragen. Ich werde damit sehr wahrscheinlich locker hinkommen, für einige dürfte hier aber der Platz nicht ausreichen.


Fazit

Ich freue mich schon riesig darauf, am Ende diesen Jahres den Kalender für 2022 vorzubereiten und damit dann im neuen Jahr zu planen. Für das kommende Jahr werde ich auch wieder eine „22 in 22“-Liste aufstellen mit den 22 Büchern, die ich im Jahr 2022 lesen möchte.
Ach ich kann es einfach jetzt schon nicht mehr erwarten, den Planer endlich zu benutzen!


Allgemeines zum Buch

Verlag: LYX
Erscheinungsdatum: 27.08.2021
Seiten: 506

Unbezahlte Werbung, der Planer wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 03.10.2021

Leider hat es mich nicht so begeistert

Erobere mich im Sturm
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Ich glaube mittlerweile weiß jeder, der mich etwas besser kennt, dass Sophie Kinsella meine absolute Lieblingsautorin ist und ich ihre Bücher über alles liebe. Mit „Erobere mich im Sturm“, auf das ich ...

Ich glaube mittlerweile weiß jeder, der mich etwas besser kennt, dass Sophie Kinsella meine absolute Lieblingsautorin ist und ich ihre Bücher über alles liebe. Mit „Erobere mich im Sturm“, auf das ich so lange sehnsüchtig gewartet habe, erhielt ich meinen ersten Kinsella-Roman als Rezensionsexemplar – die Freude darüber war groß und die Vorfreude auf die Geschichte von Ava und Matt noch viel größer.

Die Seiten flogen auch nur so dahin, der Schreibstil wie gewohnt locker, frisch und schnell. Die Charaktere waren wieder typisch übertrieben, jeder mit seinen eigenen Marotten. Das Setting in Italien zu Beginn der Geschichte war perfekt für heiße Sommertage, danach ging es zurück nach London, in dem wir das Leben der Figuren kennenlernen. Und was für Leben hier auf den Leser warteten!

Protagonistin Ava erinnerte mich beim Lesen sehr an die berühmte Rebecca Brandon, geborene Bloomwood, aus den Shopaholic-Romanen. Ava ist genau so positiv, an vielen Themen interessiert und schnell zu begeistern, ihre Wohnung ist so bunt wie ihr Leben.

Matt hingegen wohnt grau, kalt und mit einer äußerst interessanten Kunstsammlung. Diese Tristesse zeigt sich auch in anderen Bereichen seines Lebens.

Gegensätzlicher könnten Charaktere gar nicht sein, was für zahlreiche Spannungen sorgt, die sich im Laufe der Handlung zuspitzen. Und doch sind Ava und Matt (und vor allem Ava) überzeugt, dass sie zusammengehören und es hinbekommen. Ob ihre in Italien als Urlaubsromanze begonnene Beziehung den Alltagstest besteht, müsst ihr selbst herausfinden.

Sowohl Avas Freundinnen als auch Matts Mitbewohner sind ganz eigene, individuelle Persönlichkeiten, die als Gruppe eine wunderbare Dynamik ausstrahlen und für so manchen Lacher sorgen.

Wer meine Rezension aufmerksam gelesen hat, wird feststellen, dass sich meine Begeisterung für den Roman in Grenzen hält. Ich habe beim Lesen immer wieder mit mir gehadert, auch tagelang nicht weitergelesen, weil ich irgendwie keinen richtigen Zugang gefunden habe, nicht zur Geschichte, nicht zu den Charakteren, vor allem mit Matt wurde ich einfach nicht warm. Die Gefühle zwischen den Protagonisten waren für mich nicht nachvollzieh- und nicht greifbar.

Hätte ich das Buch lieber zu einem anderen Zeitpunkt gelesen? Hatte ich vielleicht einfach gerade Lust auf ein anderes Genre? Oder sollte mir tatsächlich mal ein Roman meiner Lieblingsautorin nicht gefallen?

Das Buch hat mir nicht nicht gefallen, es hat mich nur nicht so begeistert, wie Sophie Kinsellas andere Geschichten. Und das ist auch nicht schlimm. Ich mochte den Schreibstil, ich mochte den Humor, auch wenn es mir viel zu wenig amüsante Szenen und kaum Dialoge/Gedanken zum Lachen gab, und ich mochte die angesprochenen Themen. „Erobere mich im Sturm“ handelt nicht nur von einem Pärchen, dass versucht, seine Liebe aus dem Urlaub auch im Alltag zu festigen. Es geht um Freundschaft, Familie, eine schlimme Krankheit, das eigene Glück gegen die Erwartungshaltung von anderen und Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Ganz schön viel. Und das war auch das, was es mir beim Lesen manchmal so schwer gemacht hat: die Geschichte umfasst viel zu viel Inhalt für einen Einzelroman, allein die Freundeskreise könnten eine eigene Reihe füllen.

Ich bin also sehr zwiegespalten, denn der Roman ist ein typischer Kinsella und ich wollte ihn so gern lieben. Mittlerweile ist mir aber klar, dass man nicht jedes Buch des Lieblingsautoren lieben muss, mögen ist auch völlig in Ordnung.

Was ich am Ende noch anmerken möchte ist, dass der englische Titel viel besser ist und die Geschichte so viel treffender beschreibt. „Love your life“ zieht sich durch die komplette Handlung und ist nach meinem Empfinden das, was die Autorin uns Lesern mit Avas und Matts Geschichte mitgeben wollte. Das Leben lieben. Unser eigenes Leben lieben. Ändern was wir nicht lieben. K.o.-Kriterien überdenken. Und unser Leben lieben.


Fazit

Leider konnte mich der Roman nicht so begeistern, wie die anderen Bücher meiner Lieblingsautorin, es fehlte mir an Witz und dem typischen Moment am Ende, in dem ich immer denke „Wie soll es denn jetzt noch ein Happy End geben?“. Dennoch hat mich die Geschichte mit dem gewohnt tollen Schreibstil ganz gut unterhalten.


Allgemeines zum Buch

Autor: Sophie Kinsella
Verlag: GOLDMANN
Erscheinungsdatum: 16.08.2021
Seiten: 506
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
Einzelband
Meine Bewertung: 3/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, das Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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