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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2023

Eine Empfehlung!

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
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Katha möchte es jedem Recht machen und verliert sich selbst dabei. Bloß nicht negativ auffallen und jemanden Ärger bereiten, doch ihr selbst geht es dabei nicht gut. Angelika ist die Mutter einer Klassenkameradin ...

Katha möchte es jedem Recht machen und verliert sich selbst dabei. Bloß nicht negativ auffallen und jemanden Ärger bereiten, doch ihr selbst geht es dabei nicht gut. Angelika ist die Mutter einer Klassenkameradin und zu ihr findet Katha einen Weg sich zu öffnen. Sie wird schnell zu einer wichtigen Führungsrolle für Katha und zeigt ihr Wege wie sie ihre Probleme anders regeln kann, sodass sie nicht ganz sich selbst vergisst. Doch dann wird Angelika krank und Kathas stürzt in das nächste Gefühlschaos.

Oft ist es für Außenstehende einfacher sachlicher auf Probleme zu schauen und so emotionslose Lösungsvorschläge zu geben auf die man selbst nicht gekommen wäre. Oft sind beide Fronten verhärtet und man ist irgendwann nicht mehr bereit aufeinander zu zugehen. Man wird immer wieder in eine Position gesteckt, in der es als Selbstverständlich gilt, diese auch immer wieder einzunehmen. Verantwortung annehmen aber auch wieder abgeben ist ein langer Lernprozess.

Die Beziehung von Katha und Angelika ist sehr schön und die Entwicklung von Katha zu sehen wie sie für sich selbst einsteht ist mitreißend. Endlich verstanden und angenommen zu werden ist ein wichtiges Thema in unserer Entwicklung. Selbst später im Job möchten wir verstanden und gesehen werden.

Eine sehr gefühlvolle Story mit allen Höhen und Tiefen des Lebens, die einen nachdenken lässt.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

"Mein einziger Daseinszweck ist es, von anderen benutzt zu werden"

Ich, Sperling
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Schon auf den ersten Seiten der Leseprobe war klar, dass diese Geschichte hart und erschreckend werden wird. Schonungslos, brutal und berührend schafft es James Hynes die fiktive Geschichte eines Waisenkindes ...

Schon auf den ersten Seiten der Leseprobe war klar, dass diese Geschichte hart und erschreckend werden wird. Schonungslos, brutal und berührend schafft es James Hynes die fiktive Geschichte eines Waisenkindes und Sklaven im römischen Reich glaubhaft zu schildern.

Ein alter Mann der in einer Bibliothek sitz erzählt Rückblickend von seinem Leben. Jakob, so erfährt der Leser, ist sein Name, diesen hat er sich selbst geben.

Namenslos wächst er zunächst als Waisenkind und Sklave in einem Bordell im spanischen Carthago Nova auf. Dort gaben ihn andere Namen wie Pusus(Junge), Maus und zum Schluss Antiochus und Antinoos. Etwas später erfahren wir, dass er eigentlich als weiblicher Sklave für das Bordell von einem Schiff gekauft wurde, aber erst auf dem Anwesen sich herausstellte, dass er männlich ist. So muss er sich nach und nach seinen Wert für das Bordell erarbeiten. Er lernt schnell, dass er als Sklave nur ein Ding ist und daher auch sein Name vorerst nur Junge ist, wie ein Topf nur Topf heißt. Er ist ersetzbar und sollte er weiter verkauft werden, würde eben ein anderer seinen Namen erhalten und seinen Platz einnehmen.

Sein Alter weiß er selbst nicht genau, aber zunächst werden ihm als Sklaven nur leichtere Hilfstätigkeiten aufgegeben. Später im Verlauf der Geschichte, darf er dann selbst Botengänge außerhalb des Bordellanwesens tätigen.
Die Köchin und Euterpe, eine der Prostituierten, kümmern sich so gut es ihnen möglich ist um den kleinen Jungen und bringen ihm das nötige Wissen bei. Sie sind Bezugspersonen die ihm den Halt geben und unterstützen. Euterpe schafft es durch viele Geschichten und Fabeln dem Jungen die Welt zu erklären. Unter anderen erzählt sie ihm vom Sperling, der auf den Boden Futter findet, wie das Huhn, sowie auch er auch in der Luft in Sicherheit ist, sowie der Mauersegler. Der Sperling wird schnell ein Tier mit dem sich der Junge verbunden füllt und er wechselt bei traumatischen Erlebnissen in die Vogelperspektive und sieht sich selbst aus der Sicht von dem Sperling. Ein Schutzmechanismus den er Entwickelt um nicht in seiner Welt zu zerbrechen.

Sein hartes Leben ist schon berührend genug, aber verdichtet sich zu einem Höhepunkt in seinem zehnten Lebensjahr. Durch besondere Umstände fällt eine Prostituierte im Bordell aus und der Junge wird von seinen Vorsteher darauf vorzubereitet diese Lücke im Bordell zu schließen.
Gibt es noch das Happy End für den Jungen?

Eine Geschichte die spannend war und mich mitgerissen hat. Ich konnte, dass Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einen Rutsch durchgelesen. Für historienliebbar auf jeden Fall empfehlenswert. Alle die nicht nur Liebesromane und Fantasy Bücher lesen wollen, ebenfalls ein gutes Buch um seinen Lesehorizont zu erweitern.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Literatur, kein Roman!

Meine Männer
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In “Meine Männer“ von Victoria Kielland begleiten wir die Magd Brynhild durch ihr Gefühlschaos nach traumatischen Erfahrungen.

Hier erwartet uns kein autobiographischer Roman, sondern der Leser erhält ...

In “Meine Männer“ von Victoria Kielland begleiten wir die Magd Brynhild durch ihr Gefühlschaos nach traumatischen Erfahrungen.

Hier erwartet uns kein autobiographischer Roman, sondern der Leser erhält einen tiefen Einblick in die Emotionen und in die Psyche einer jungen Frau die sich durch ihre Leben kämpft. Es hat keine direkten Thriller oder kriminal Elemente, wovon ich zunächst ausgegangen bin. Der Klappentext war sehr ansprechend und bei "Mörderin" denkt man eben direkt an Thriller oder Kriminal Geschichte.

Der außergewöhnliche Schreibtstil der Autorin ist dabei Fluch und Segen zu gleich. Er ist ausschweifend und sehr bildlich, der Satzbau und die Wortwahl sind fast schon poetisch. Viele eindeutige Taten werden nicht benannt, wenn überhaupt nur angedeutet, sind aber fest zu greifen und werden dem Leser erst nach und nach bewusst. Die Allwissende-Erzählform gibt uns einen tiefen Einblick in Brynhilds Seelenverfassung, aber gleichzeitig schauen wir nur darauf ohne wirklich einen Bezug zu ihr zu bekommen.

Bereits auf den ersten Seiten lässt sich erkennen, dass Brynhild zwiegespalten und völlig überrannt von ihren Gefühlen ist. Zu Beginn ist sie 17 Jahre alt und sie verliebt sich in den Hoferben. Doch weiß sie von dem Unheil, welches auf sie zukommen wird, unverheiratet und auf die Gnade von Gott wartend lässt sie alles über sich ergehen. Die Beschreibungen über den Liebesakt der beiden, lassen sehr genau erkennen, dass sie von dem Hoferben nicht sehr gut behandelt wird und dass es eher einer emotionalen und physischen Vergewaltigung nahe kommt was er mit ihr anstellt. Sie ist sehr hilflos und ihm praktisch ausgeliefert. Er macht ihr Avancen, aber gleichzeitig erlebt sie einen brutalen Liebesakt. Die bevorstehende Schwangerschaft verängstigt und erschüttert sie. Ihre Befürchtungen bewahrheiten sich, als sie dem Hoferben eröffnete, dass sie schwanger sei und dieser brutal auf sie eintritt sodass sie das Kind verliert. Diese sehr traumatischen Erlebnisse sind der Anfang einer nicht endenden Litanei für Brynhild und prägen sie maßgeblich für ihr weiteres Leben. Unfähig weiter in ihrer Gemeinde in Norwegen zu leben, flieht sie traumatisiert in die USA zu ihrer Schwester und versucht dort unter einen anderen Namen ein neues Leben anzufangen. Die schlimmen Ereignisse zu vergessen und neu anzufangen, das ist ihr Ziel. Doch dies gelingt ihr nicht in allen Bereichen in ihrem Leben.

Nachdem ich mich damit abgefunden habe, nicht die Geschichte einer Mörderin zu lesen, die ich erwartet hatte, hat mich die Autorin doch gut unterhalten. Meine Erwartungen wurden zwar nicht erfüllt, aber ich hatte eben auch falsche Vorstellungen über die weitere Entwicklung der Geschichte. Das Buch ist auf der Vorablesen Seite mit dem Genre Literatur angegeben und das ist es eben auch.

Die nicht mal 200 Seiten waren wirklich sehr kurz, wobei ein großer Teil auf Brynhild traumatischen Erfahrungen in Norwegen liegt. Das natürlich für ihr Handeln im weiteren Verlauf entscheiden ist. Dennoch war ich etwas überrascht über das doch sehr, für mich ungewohnt, dünne Buch. Ich weiß nicht, ob ich für 22 Euro dieses Buch gekauft hätte. Anders ist es sicher für Leser die die Autorin wirklich kennen und lieben.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Wunderbarer erster Teil!

Schule der Meisterdiebe
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J.J. Arcanjo führt uns mit seinen Kinderbuchdebüt “Die Schule für Meisterdiebe“ in ein Geheiminternat für Diebe mit besonderen Talenten.

Das Cover ist schön illustriert und kindgerecht gestaltet. Das ...

J.J. Arcanjo führt uns mit seinen Kinderbuchdebüt “Die Schule für Meisterdiebe“ in ein Geheiminternat für Diebe mit besonderen Talenten.

Das Cover ist schön illustriert und kindgerecht gestaltet. Das Robin Hood Thema wurde mehr oder weniger mit den Bäumen und Ästen widergespiegelt. Es gefällt mir insgesamt sehr gut. Man kann sich bereits die verborgene Schule der Meisterdiebe vorstellen.

Unser Hauptprotagonist ist der dreizehn Jahre alte Gabriel Avery und er ist ein wirklich guter Taschendieb. Doch dieses Talent ist aus der Not heraus entstanden, da er nur stiehlt um sich Essen zu kaufen. Im dichten Gedränge der Menschenmassen wartet er auf den passenden Zeitpunkt um die Touristen der Stadt zu bestehlen, doch eines Tages wird er mehr oder weniger erwischt und selbst bestohlen. Dem älteren Mann dem er die Brieftasche entwendet hat, hat ihm auch scheinbar etwas abgenommen. War es nur ein Test? Erstaunt von den Fähigkeiten Gabriels lädt ihn der silberhaarige Mann nach Moorheart ein und bietet ihm einen Platz in der Schule der Meisterdiebe an. Dort erwartet Gabriel eine spannende Ausbildung und er schließt dort schnell neue Freundschaften.

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich für die empfohlene Altersklasse ab 10 Jahren geschrieben. Trotzdem ist es spannend, aufregend und abwechslungsreich. Die relativ kurzen Kapitel geben den Eindruck wirklich viel gelesen zu haben und lassen auch mal Platz für eine kurze Lesepause für die Kinder. Arcanjo beschreibt die Schule und die Schulfächer sehr ausführlich, sodass man einen wirklich guten Eindruck von der Schule bekommt.

Mit dem Online Cover lässt sich nicht direkt erkennen, dass es sich um einen ersten Teil handelt. Aber wenn man das Buch in den Händen hält, sieht man tatsächlich auf dem Buchrücken eine 1. Gabriels Geschichte wird also eine Fortsetzung haben.
Das Buch hat etwas 300 Seiten, das ist doch schon recht ordentlich für ein Kinderbuch.

Letztendlich kann ich das Kinderbuch wirklich empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.09.2023

Dem Glück entgegen

Chef's Kiss
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Nach dem Ben sein Studium beendet, träumt er von einer Karriere als Texter. Doch leider muss er einsehen, dass durch seine mangelnde Berufserfahrung es nicht leicht ist eine Anstellung zu finden. So kämpft ...

Nach dem Ben sein Studium beendet, träumt er von einer Karriere als Texter. Doch leider muss er einsehen, dass durch seine mangelnde Berufserfahrung es nicht leicht ist eine Anstellung zu finden. So kämpft er sich von einem Vorstellungsgespräch zum anderen. Aus seiner Not heraus bewirbt er sich in einem Restaurant, die ein Küchenmitglied suchen. Doch schon bald bemerkt Ben, dass seine Zwischenlösung ihm doch viel mehr Spaß bereitet als gedacht und sein Interesse an Liam besteht wohl auch nicht nur in seinen Kochkünsten.

Der Zeichenstil ist schön und einzigartig. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam witzig und einfach wunderschön. Die Story an sich ist ein wenig vorhersehbar aber trotzdem romantisch.

Man kann Bens Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen wie er es jedem Recht machen möchte. Ein tiefsinniges Thema, wenn man für sein eigenes Glück einstehen muss und sich auch traut gegen die Vernunft zu handeln.

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