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Mo_und_die_Macht_der_Buchstaben

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2020

Rasche Personen- und Ortswechsel muss der Leser schon mögen

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge
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Der Einstieg in das Buch war gleich aufregend, aber irgendwie auch verwirrend für mich. So hatte ich den Eindruck, dass Zara, eine der Hauptfiguren, ein sehendes Auge besitzt. Dies passte aber irgendwie ...

Der Einstieg in das Buch war gleich aufregend, aber irgendwie auch verwirrend für mich. So hatte ich den Eindruck, dass Zara, eine der Hauptfiguren, ein sehendes Auge besitzt. Dies passte aber irgendwie nicht zu dem Bild, welches ich von ihr im Kopf hatte. Zara ist eine sehr analytisch denkende Person und verdammt gut in ihrem Job. Hier hätte ich mir einfach gewünscht, dass Alexander Oetker mehr ins Detail geht, warum ihr Unterbewusstsein geschlussfolgert hatte, was passieren könnte. Das hätte auch gerne zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen können, so aber hatte ich das Gefühl, dass der Autor einfach mit Macht schnell in die Kerngeschichte einsteigen wollte.

Prinzipiell hatte Alexander Oetker eine sehr dynamische Art die Handlungen zielgerichtet voranzutreiben und dabei die Spannung immer auf einem hohen Level zu halten. Dies ermöglichte er zum einen durch sehr knackige Kapitel, die manchmal nur ein oder zwei Seiten lang waren. Zum anderen kam eine Vielzahl an unterschiedlichen Sichtweisen dazu. An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich es dieses Mal wesentlich angenehmer als im ersten Band empfand. Vielleicht lag es aber nur daran, dass ich die wiederkehrenden Figuren schon kannte und mich besser bei der Menge an Personen zurechtfand.
Bei den Schauplätzen aber war das anders. Obwohl in der Buchklappe eine grobe Karte zu sehen ist, hatte ich meine Schwierigkeiten den ganzen Ortswechseln zu folgen. Ich konnte mir das auch teilweise gar nicht bildlich vorstellen. Hier geizte der Autor reichlich mit Umgebungsdetails, sodass für mich das meiste wirklich nur hinter einem grauen Vorhang lag, vor dem sich eine wilde Jagd nach Terroristen abspielte.

Wie auch schon im ersten Teil blieben mir alle Charaktere einfach zu blass. Da halfen auch die kleinen Rückblenden nicht, die aufzeigen sollten, wie die Familie von Zara und Zoë zerbrach. Ich hatte einfach das Gefühl, dass Alexander Oetker die Vielschichtigkeit der Figuren zugunsten von Spannung beschnitt. Sie alle hatten etwas Überspitztes an sich, so als wollte der Autor damit ganz klar und prägnant aufzeigen, in welche Schublade der Leser diese Figuren stecken sollte. Gut oder böse. Aber so mancher Charakter gab einfach mehr her, weil er sich eigentlich gar nicht so genau einordnen lassen wollte. Nur leider räumte der Autor diesen Spielraum den Gestalten nicht ein.

Im Grunde war dieser Thriller ein reines Actionbuch. Randvoll mit brutalen Terroristen, korrupten Polizisten und wahnwitzigen Verfolgungsjagden. Was aber immer wieder glanzvoll hervorstach, waren die politischen Verhältnisse und Verflechtungen zwischen Frankreich, Spanien, Marokko und Italien. Da war ganz deutlich spürbar, dass sich Alexander Oetker bestens damit auskannte. Das verlieh dem Ganzen schon Brisanz und ich konnte mir wirklich gut vorstellen, dass einiges nicht der Fantasie des Autors entsprang. Alexander Oetkers Hintergrundwissen war beeindruckend und verlieh dem Buch damit die meiste Authentizität.

Der Schreibstil war wirklich gut zu lesen. Hier wurde ganz klar deutlich, dass Alexander Oetker Journalist ist und somit das Handwerk des fesselnden Schreibens versteht. Besonders die blutrünstigen und actionlastigen Szenen waren sehr detailliert ausgearbeitet worden. Insgesamt war die Erzählatmosphäre düster und packend.
Meiner Meinung nach sollte der erste Band unbedingt vorab gelesen werden. Zwar sind die neueren Handlungen autark, aber um das Zusammenspiel der vielen Figuren noch besser verstehen zu können, empfiehlt es sich den Vorgänger zu kennen.

Fazit:
Ein Thriller, der viel auf Action und eine düstere Atmosphäre setzt. Die raschen Personen- und Ortswechsel muss der Leser schon mögen, um der Geschichte folgen zu können und sich mitreißen zu lassen.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Ein solides Drama, mit interessanten Wendungen

Olivia und Robert / Ich.Darf.Nicht.
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Optisch war das Buch sehr ansprechend gestaltet worden. Vor allem wurde auch auf das Innenlayout wert gelegt. Schöne Ornamente lockerten das Buch auf. Die Unterteilung des Buches war sehr interessant, ...

Optisch war das Buch sehr ansprechend gestaltet worden. Vor allem wurde auch auf das Innenlayout wert gelegt. Schöne Ornamente lockerten das Buch auf. Die Unterteilung des Buches war sehr interessant, denn die Geschichte wurde in drei Akten erzählt, welche noch mal einzelne betitelte Kapitel enthielten.

Da die Geschichte in Österreich spielte, gab es auch oft Begrifflichkeiten, die dort alltäglich im Wortschatz gebraucht werden. Dies verlieh der ganzen Geschichte Authentizität. Sehr mochte ich, dass es am Ende ein Glossar dazu gab, was die unterschiedlichen Bezeichnungen bedeuteten. So konnte ich immer mal wieder nachschlagen, wenn ich das ein oder andere nicht kannte.

Das Thema, um die verbotene Geschwisterliebe, war interessant aufbereitet worden. Ich erfuhr nur die Sicht von Olivia, die ihre Geschichte und ihre Emotionen selbst erzählte. So war ich recht nah am Geschehen dran.

Bisweilen empfand ich sie unreif. Es passte aber zu ihrem Alter. Später wandelte sich ihr Verhalten. Sie machte eine interessante Entwicklung im Laufe des Buches durch. Ihren inneren Zwist bezüglich dieser verbotenen Liebe war intensiv dargestellt worden. Dennoch schaffte ich es nicht, eine engere Beziehung zu Olivia aufzubauen. Mich berührten ihre Sehnsüchte und ihre Verzweiflung nicht in dem Ausmaß, wie ich es mir gewünscht hätte.

Die Familienverhältnisse waren ein bisschen verrückt. Das machte die Verwandtschaft aber auch wieder sympathisch. Ich hatte es hier keinesfalls mit einer perfekten Familie zu tun und jeder hatte so seine Eigenheiten und kleine Geheimnisse. Das war in dieser Geschichte sehr reizvoll und wirkte nie übertrieben.

Das Drama, welches die Geschwisterliebe innerhalb der Familie mit sich zog, war eindringlich umgesetzt. Aber auch hier holten mich die Beschreibungen emotional nicht so sehr ab, als dass ich richtig intensiv mit der Protagonistin und einzelnen Familienmitgliedern hätte mitleiden können.

Der Schreibstil hingegen war schön flüssig und angenehm zu lesen. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, dem Geschehen zu folgen.

Die erotischen Szenen waren minimal und auch nicht so ausführlich beschrieben, dass es einen anstößigen Touch bekam. Wer so was gar nicht lesen mag, könnte diese Stellen auch problemlos überblättern. Sie unterstrichen die aktuelle Situation nur eindringlicher.

Das Ende fand ich ein wenig verwirrend. Ich bin nicht wirklich daran lang gestiegen. Happy End, oder nicht? Diese Frage ließ sich für mich nicht klar beantworten. Vielleicht war das auch so gewollt, weil es einen zweiten Teil geben wird. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Klarheit gewünscht, so bin ich mit einem unfertigen Gefühl aus dem Buch hinausgegangen.

Fazit:
Die Geschichte wusste mich zu unterhalten, konnte mich aber stellenweise emotional nicht abholen. Dennoch fand ich sie lesenswert und an den richtigen Stellen dramatisch spannend.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Ein vielversprechender Start in Reihe

Astra Lost in Space 01
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Normalerweise schreckt mich das Weltraumthema ja eher ab, doch das Cover von „Astra Lost in Space“ gefiel mir auf Anhieb. Hier ließ sich schon den Zeichenstil von Kenta Shinohara erahnen. Die Rückseite ...

Normalerweise schreckt mich das Weltraumthema ja eher ab, doch das Cover von „Astra Lost in Space“ gefiel mir auf Anhieb. Hier ließ sich schon den Zeichenstil von Kenta Shinohara erahnen. Die Rückseite gewährte neben dem Klappentext noch weitere zeichnerische Einblicke. Das sprach mich schon mal an, sodass ich gespannt auf die eigentliche Geschichte gewesen bin.

Beim Öffnen des Mangas wurde ich von einer gefalteten Seite überrascht. Beim Aufklappen ergab sich eine Doppelseite mit einem kolorierten Bild der Schüler-Gruppe, die in diesem Manga die Hauptrolle innehatte. Dieses war gleich zu Anfang ein Highlight, denn es vermittelte mir schon mal den ersten Eindruck zu den Figuren. Auch wurde gleich deutlich, dass Kenta Shinohara Wert auf unterschiedliches Aussehen gelegt hatte. Mir ist das persönlich immer sehr wichtig, denn wenn mehrere Personen eine Rolle spielen, ist es unablässig sie auch im Geschehen zweifelsfrei erkennen zu können.

Der Start in die Geschichte war spannend und informativ. Zwei Charaktere lernte ich gleich zu Beginn besser kennen, Aries Spring und Kanata Hoshijima. Ich mochte beide auf ihre eigene Art sofort und ich hatte Lust mit ihnen auf das Abenteuer Planetencamp zugehen.

Besonders gut gefiel mir, dass alle Charaktere unterschiedlich aufgebaut und verschiedene Fähigkeiten hatten. Das machte die Truppe zwar zu einem bunten Haufen, aber gleichzeitig auch interessant und spannend.
Ihre Vielschichtigkeit wurde erst nach und nach preisgegeben, drei der insgesamt neun Hauptfiguren blieben in diesem Band noch ziemlich blass für mich. Ich konnte sie noch nicht richtig einschätzen, denn sie gaben von sich aus noch nicht so viel preis. Andererseits hätte dies auch den Rahmen des ersten Bandes gesprengt und für mich war das okay. Immerhin kannten sich die Schüler untereinander kaum, so muss das zusammengewürfelte Team sich erst noch finden, um eine Einheit werden zu können.
Bei zwei Figuren war schon jetzt eine Entwicklung spürbar und das gefiel mir sehr. Insgesamt hatte sich schon jetzt die Gruppendynamik ein wenig verändert und das war faszinierend mitzuerleben.

Die Geschichte spielt im Jahr 2063 und Kenta Shinohara gab wichtige Informationen rund um diese Zeit an. Das empfand ich als nützlich und sorgte dafür, dass ich gut im Handlungsgerüst ankam. Zwischendrin gab es Sonderseiten, die sogenannte Materialsammlung, in der mich der Zeichner beispielsweise mit technischen Details zu Raumanzügen versorgte. Dies verlieh der Story noch mehr Tiefe und blähte vor allem nicht die Interaktion zwischen den Protagonisten auf.

Ich wußte es zu schätzen, dass Kenta Shinohara sich keinerlei Weltraum Klischees bediente, sondern sogar noch einige wissenswerte und wissenschaftlich korrekte Punkte, wie Gravitation und Vakuum, einfließen ließ. Diese verknüpfte er gekonnt mit der Geschichte und rundete den positiven Gesamteindruck ab.

Der Zeichenstil gefiel mir ausgesprochen gut. Er war detailliert, sauber umgesetzt und ausdrucksstark. Vor allem die unterschiedlichen Schauplätze waren faszinierend. Sie strotzten nur so vor Kreativität und Einfallsreichtum. Dabei wurden sie realistisch dargestellt, selbst der fremde Planet mit seiner eigenen Flora und Fauna.
Auch die dargestellten Emotionen kamen bei mir an und verliehen den Charakteren Lebendig- und Glaubwürdigkeit.

Obwohl dies eine Science-Fiction Reihe ist, glänzte der erste Band mit reichlich Action. Das erzeugte eine durchweg spannende Grundstimmung, die oft in gefährlichen und packenden Situationen gipfelte. Der Unterhaltungswert war hier extrem hoch und ich bedauere es jetzt schon so lange auf Band 2 warten zu müssen, denn das Ende hatte einen gemeinen Cliffhanger in petto.

Fazit:
Ein vielversprechender Start in Reihe von „Astra Lost in Space“. Großartige Handlungen, ausdrucksstarke Figuren und eine tolle Umsetzung.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Klassische Ermittlungsarbeit mit Köpfchen und einem spannenden Hintergrundthema

Inepu
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Vom Cover mit seiner ägyptischen Symbolik angelockt, ging ich natürlich nicht ganz ohne Erwartungen an dieses Buch heran. Die altägyptische Kultur fasziniert mich sehr und so hoffte ich, dass die Autorin ...

Vom Cover mit seiner ägyptischen Symbolik angelockt, ging ich natürlich nicht ganz ohne Erwartungen an dieses Buch heran. Die altägyptische Kultur fasziniert mich sehr und so hoffte ich, dass die Autorin mir unbekannte Fakten mit einer fiktiven Geschichte verknüpfen würde. Meine Hoffnung war auch nicht ganz unbegründet, da Roxane Bicker unter anderem Ägyptologie studiert hatte.
Schon der Anfang des Buches begeisterte mich. Zum einen fand sich eine Karte von München um 1889 darin, die mir beim Lesen immer eine gute Übersicht über die aktuellen Handlungsorte gewährte. Zum anderen startete diese Geschichte mit einem Gedicht von Joachim Ringelnatz, welches wirklich sehr passend ausgewählt worden ist.

Packend ging es weiter mit dem Prolog und schon hier baute sich eine schöne Spannung auf.
In den nun folgenden fünfundvierzig Kapiteln durfte ich abwechselnd mehreren Figuren über die Schulter schauen. Zu Beginn eines jeden Kapitels wurde mir mitgeteilt, welchem Charakter ich an welchem Ort zu den nun folgenden Handlungen folgen würde. Das gefiel mir gut, denn dadurch konnte ich den Überblick behalten. Gleichzeitig kam ich den einzelnen Charakteren näher und konnte einiges über sie erfahren. Jedoch nie so viel, dass ich von der eigentlichen Ermittlungsarbeit abgelenkt wurde. Das war manchmal etwas schade, denn manche Details, die im Dunklen gelassen wurden, brannten mir unter den Nägeln und ich wollte so gern mehr erfahren.

Im Fokus dieser Geschichte standen die beiden Privatermittlerinnen Rosa von Arnhem und Daisy Grace, nicht unterschiedlicher hätten sein können. Sowohl optisch, als auch charakterlich grenzten sie sich voneinander ab.
Rosa, die lieber kurze Haare und Kleidung wie die Männer trägt, sich aber nicht darum scherte, was andere von ihrem optischen Auftritt hielten, hatte sogar Dienst in der Fremdenlegion getan. Auf der anderen Seite die liebreizende Daisy mit ihren hübschen Kleidern und ihren schönen langen Haaren.
Doch die beiden harmonieren als Team perfekt und ergänzen sich in vielerlei Bereichen. Ich könnte gar nicht sagen, welche der beiden Damen ich sympathischer fand. Ein bisschen schade fand ich, dass ich erst sehr spät und dann auch nur leicht angeschnitten erfuhr, wie die beiden dazu kamen, gemeinschaftlich Detektivarbeit zu leisten. Hier hätte ich mir gern mehr Details gewünscht, da ich stellenweise das Gefühl hatte, dass mir etwas an Wissen fehlte.
Gut, relevant wäre das zwar für den eigentlichen Fall nicht gewesen, aber es hätte meine Neugier gestillt. So bleiben manche Details für mich ein Rätsel und ließen mich mit offenen Fragen zurück.

Die anderen Figuren, durchweg Herren, die der personale Erzähler beleuchtete und die ich mit begleiten durfte, waren mir auch allesamt sehr sympathisch. Auch hier könnte ich mich zwischen keinen von ihnen entscheiden, ich fand sie alle auf ihre eigene Art und Weise unheimlich schnuckelig und ansprechend.

Sehr gut gefiel mir die Darstellung der damaligen Zeit. Egal ob Konventionen oder Konversationen, ich hatte den Eindruck, dass hier viel Wert auf Authentizität gelegt worden ist. Unterstrichen wurde der Anschein durch eine lebhafte Beschreibung Münchens zum Ende des 19. Jahrhunderts. So konnte ich förmlich in die alte Zeit abtauchen und gleichzeitig einen aufkeimenden Umschwung spüren.
Dies begann schon alleine mit dem ungewöhnlichen Ermittlerduo bis hin zu zwei Herren, die sich gegenseitig sehr anziehend fanden. Was das für Probleme in der damaligen Zeit mit sich führen konnte, beleuchtet Roxane Bicker am Rande sehr eindrucksvoll. Dabei blieb sie stets sachlich und gewährte ebenfalls einen ungeschönten Blick auf die damalige Gesetzeslage. Im Übrigen mochte ich die leicht eingestreuten, romantisch angehauchten Szenen sehr. Sie waren überhaupt nicht aufdringlich und rundeten das Leseerlebnis ab.

Den kriminalistischen Fall fand ich sehr spannend und klasse durchdacht. Dass es bisweilen etwas mystisch zuging, störte mich kein bisschen. Es passte sogar zum Thema und machte die Geschichte noch reizvoller. Auch faszinierte es mich sehr, wie die beiden Damen an Informationen kamen und wie sie ihre Ermittlungen voranbrachten. Ein bisschen schade fand ich das Ende. Ich hatte noch so viele Fragen im Kopf, die aber keine Aufklärung fanden. Aber ich hoffe einfach auf einen zweiten Fall mit den beiden toughen Ladys und das dort meine Fragen wieder aufgegriffen und beantwortet werden.

Fazit:
Ein Krimi, der mir durch und durch Gefallen hatte. Er glänzte durch klassische Ermittlungsarbeit mit Köpfchen und einem Blick in die vergangene Zeit Münchens des neunzehnten Jahrhunderts. Spannend, weites gehend unblutig und mit sehr sympathischen Figuren.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Sehr leichte Strandlektüre

Strandkorbliebe
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Schon auf der ersten Seite hatte ich das Gefühl im Urlaub auf Norderney zu ein. Lotte Römer hatte ein wirklich tolles Gespür für die Schauplätze. Sehr eindrucksvoll, detailliert und bildreich beschrieb ...

Schon auf der ersten Seite hatte ich das Gefühl im Urlaub auf Norderney zu ein. Lotte Römer hatte ein wirklich tolles Gespür für die Schauplätze. Sehr eindrucksvoll, detailliert und bildreich beschrieb sie Norderney und Chiemgau. Ich konnte mir das alles wunderbar vorstellen und es war, als wäre ich selbst vor Ort.

Auch der lockere Schreibstil gefiel mir gut, denn er sorgte dafür, dass ich leicht durch die Geschichte kam. Allerdings empfand ich die Dialoge manches Mal ziemlich hölzern und einige Handlungen sehr konstruiert. Ein bisschen wettgemacht hatte das aber der Witz, der manchmal zwischen den Zeilen hervorlugte und mir gute Laune bescherte. Auch die Liebesszenen waren angenehm zu lesen. Sie verrieten nie zu viele Details, sondern blendeten immer recht früh sanft ab und verdeutlichten hier dennoch die Gefühle der Protagonisten zueinander.
Was mich aber massiv im Verlauf zu stören begann, waren die ewigen Wortwiederholungen. Diese waren zur Verdeutlichung der Emotionen der Figuren einfach nicht notwendig.

Die Liebesgeschichte selber hatte mich aber leider nicht wirklich vom Hocker gerissen. Sie war mir viel zu oberflächlich und leider auch voller Klischees. Das Verhalten der beiden Protagonisten passte für mich einfach nicht zu Menschen, die die dreißig Jahre schon überschritten hatten.

Auf der einen Seite war da Antje, die gern andere für ihr Leben und das vermeintliche Unglück verantwortlich machte. Manchmal habe ich mich wirklich gefragt, wie sie so bisher durchs Leben kam. Null Eigeninitiative und ständig am Jammern. Einzig ihre tiefe Freundschaft zu Nina beeindruckte mich und gewährte mir ein Blick auf eine losgelöste Antje.
Sehr zu meiner Freude machte sie die größte Entwicklung von allen Figuren durch und am Ende konnte ich sie ernst nehmen und sie war mir dann auch sympathisch geworden.

Dann gab es noch Michael, der bayrische Bauer, der irgendwie gefühlt immer nur eine einzige romantische Idee im Petto hatte. Wer das Cover sieht und den Klappentext, kann sich jetzt denken, welcher Gegenstand in seiner Umsetzung so seine Rolle spielte. Ich jedenfalls fand ihn im Verlauf der Geschichte schrecklich einfallslos. Generell hatte ich das Gefühl, dass er eher ein Weichei, denn ein harter Kerl war. Eigeninitiative zum rechten Zeitpunkt lag ihm völlig fern, was ich seltsam fand. Auf einem Bauernhof müssen doch ständig individuelle Lösungen gefunden werden und auch manchmal zackiges handeln. Ihn fand ich neben Antjes Eltern am blassesten vom Charakter her. Das war bei seinen Eltern anders, da konnte ich mir zwei typisch urige bayrische Traditionalisten richtig gut vorstellen. Ich will nicht sagen, dass ich sie sehr mochte, aber Herr und Frau Huber waren mir mit Abstand die authentischsten Figuren.

Insgesamt würde ich sagen, dass sich diese Geschichte prima für den Strandurlaub eignet. Hier musste ich wirklich kaum nachdenken und konnte mich einfach von der Umgebung der Geschichte verzaubern lassen. Der Rest plätscherte leider an mir vorbei und wird mich auch im Nachhinein nicht weiter beschäftigen.

Fazit:
Eine lockere, einfache und leichte Urlaubslektüre für den Strand.

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