Nichts ist, wie es scheint. Das Buch ist emotional, packend und voller realem Wissen.
Nachtspiel: ThrillerJulia Schwarz arbeitet in der forensischen Pathologie am Institut der Rechtsmedizin in Köln. Sie übt ihren Job mit Leib und Seele aus. Manchmal nimmt Florian Kessler, seines Zeichens Kriminalkommissar, ...
Julia Schwarz arbeitet in der forensischen Pathologie am Institut der Rechtsmedizin in Köln. Sie übt ihren Job mit Leib und Seele aus. Manchmal nimmt Florian Kessler, seines Zeichens Kriminalkommissar, die Rechtsmedizinerin auch zu seinen Tatorten mit. Julias messerscharfer Verstand hat ihm schon oft weiter geholfen.
Doch nun plagen Julia immer häufiger die Schatten der Vergangenheit. Von den Nächten völlig verunsichert muss Julia eine Obduktion an einer ermordeten Polizistin durchführen. Als der Fall scheinbar durch den Tod des Täters aufgeklärt ist, landet schon die nächste Leiche zur Untersuchung im Institut. Nichts scheint zusammen zupassen und die Fälle werden getrennt voneinander untersucht. Trotz des nächtlichen Spuks glaubt Julia nicht an unterschiedliche Fälle. Alles läuft ins Leere, bis sich plötzlich die Ereignisse überschlagen und Julia zu spät die Wahrheit erkennt.
Der personale Erzähler führt ausnahmslos durch diese höchst spannende Geschichte. Dabei liegt der Fokus mal auf einem Opfer, mal auf Florian Kessler oder dem Mörder. Hauptsächlich begleitet der Leser Julia Schwarz durch ihren Alltag. Jedoch bleibt der Erzähler innerhalb des Kapitels einer Figur treu, sodass ich als Leser an mehreren Schauplätzen teilnehmen konnte.
Der Thriller besticht durch seine Vielfalt an Detailgenauigkeit. Sei es beispielsweise die Beschreibung einer Obduktion oder die Jagd eines der Figuren. Stets hatte ich das Gefühl Seite an Seite mit den Protagonisten durch die Szenen zu eilen, sodass ich teilweise atemlos vor Spannung immer weiter und weiter lesen musste.
Catherine Shepherd erschafft nicht nur authentische Figuren, sondern lässt diese auch wirklich leben. Wie auch in der echten Welt lernen sie neue Personen kennen, kommen anderen näher, haben Probleme oder unterstützen sich gegenseitig. Die menschlichen Gefühle und Verhaltensstrukturen werden kompetent dargestellt.
Der Schreibstil ist, wie immer bei Catherine Shepherd, erfrischend leicht, flüssig und ausnahmslos gut zu verstehen.
Die Handlungen sind komplex und äußerst raffiniert aufgebaut. Dabei sind sie logisch und nahtlos nachvollziehbar. Kleine Wiederholungen der bisherigen Erkenntnisse und Überlegen fand ich sehr gut. So konnte ich, trotz der vielschichtigen Szenen, einen sehr tollen Überblick behalten. Die Dynamik in diesem Thriller ist unfassbar hoch und seine fesselnden Wendungen erschaffen einen grenzenlosen Lesegenuss.
Obwohl dieses Buch unabhängig vom ersten Band gelesen werden kann, empfehle ich dennoch auch den ersten Band "Mooresschwärze" zu lesen. Die Protagonisten Florian und Julia und auch ihr Arbeitsverhältnis zueinander entwickelt sich spannend weiter.
Fazit: Eines der besten Bücher von Catherine Shepherd.