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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2019

Kindgerecht erklärt und toll illustriert

Die Wiese
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Auf einer Wiese wachsen nur blaue Blumen, in einheitlicher Größe und Umfang. Jede neue Blume wird voller Interesse begutachtet, doch wehe, sie entspricht nicht dem Standard. Dann muss sich diese Blume ...

Auf einer Wiese wachsen nur blaue Blumen, in einheitlicher Größe und Umfang. Jede neue Blume wird voller Interesse begutachtet, doch wehe, sie entspricht nicht dem Standard. Dann muss sich diese Blume einem besonderen Prozedere unterziehen, damit sie am Ende in das Gesamtbild der Wiese passt. Doch eines Tages wächst eine Blume heran, der es nicht möglich ist, sich anzupassen …

Das Leben ist vielfältig und bunt. Und es ist gut, wenn wir uns von Anderen unterscheiden. Oder etwa nicht?
Dieser Frage ging Susan Bagdach auf kindgerechte Art und sehr gefühlvolle Weise auf den Grund. Anhand einer blauen Blumenwiese erzählte sie eine berührende Geschichte über das Thema Ausgrenzung.
Dabei erklärt die Autorin auch gleich, woran wir eigentlich eine Diskriminierung anderer erkennen. Das fand ich in diesem Zusammenhang sehr wichtig, denn das Buch richtet sich speziell an Kinder. Kann aber, meiner Meinung nach, von allen Altersgruppen gelesen werden.
Auch was für Konsequenzen so ein Ausschluss aus einer Gemeinschaft für ein einzelnes Individuum hat, wurde eindrucksvoll und berührend geschildert. Unterstützt wurde diese besondere Geschichte von einer wirklich schönen Illustrationsarbeit. Sie unterstrich die einzelnen Komponenten der Story hervorragend und veranschaulichte den Inhalt gekonnt.
Mit großem Interesse habe ich gemeinsam mit meinem Sohn das Buch gelesen und ich bekam eine Gänsehaut beim Lesen. Aber auch mein Kind ließ die Geschichte kaum los, zu groß war für ihn die Ungerechtigkeit der Ausgrenzung.
Sehr gut gefallen hatte mir die Richtung, in die diese Erzählung schlug. Immerhin wurde hier nicht nur ein Problem geschildert, welches immer Top aktuell sein wird, nein, es wurde auch ein Lösungsansatz geboten. Was aber viel wichtiger für mich war, dass auch ganz klar verdeutlicht wurde, wie wundervoll Individualität ist. Dass der Weg, zu sich selbst zu stehen, alles andere als einfach ist, wurde hier auf liebevolle Art gezeigt. Ebenso wurde veranschaulicht, welcher Lohn aber so ein Mut hervorbringen kann.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte über Ausgrenzung und den Mut, zu sich selber zu stehen. Anderssein ist keine Krankheit, sondern macht die Welt farbenfroher und vielfältiger. Kindgerecht erklärt und toll illustriert.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Sieben Aufgaben sollst du überstehen...

Sinfonie der Lust | Erotischer Roman
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Lara Heisler ist unglücklich in ihrer Ehe mit Michael. Schon lange hat sie das Gefühl, dass er sie betrügt. Trost findet Lara in der Musik und in einem Internetforum für Musikliebhaber.
Ihre Freundin Vanessa ...

Lara Heisler ist unglücklich in ihrer Ehe mit Michael. Schon lange hat sie das Gefühl, dass er sie betrügt. Trost findet Lara in der Musik und in einem Internetforum für Musikliebhaber.
Ihre Freundin Vanessa möchte Lara endlich wieder glücklich sehen und bittet ihren Lieblingsliebhaber, Ben, um Hilfe. Gemeinsam ersinnen sie einen Plan, wie Lara Bens Freund Marc kennenlernen kann. Denn Marc hängt einer unglücklichen Liebe hinterher und benötigt, laut Bens Meinung, dringend Ablenkung.
Ben bringt den Stein also ins Rollen, doch was ursprünglich als prickelndes erotisches Spiel gedacht war, läuft langsam aber sicher komplett aus dem Ruder.

Meine Erwartungshaltung an das Buch war nicht besonders hoch. Dennoch hatte mich der Klappentext angesprochen und mit verhaltener Neugier war ich gespannt auf die erotischen Abenteuer der Protagonisten.
In die Geschichte war ich gut hineingekommen, allerdings empfand ich den Erzählstil ein wenig seicht. Was mir aber sehr gut gefiel, war die Tatsache, dass die Figuren schon mit beiden Beinen im Leben standen und neben Jobs auch schon Lebenserfahrung besaßen. Ein nettes Gimmick war das Setting, welches hauptsächlich in Berlin stattfand. Aufgrund des Schauplatzes hatte ich schon das Gefühl, dass es sich so oder so ähnlich mal zu getragen haben könnte.
Der personale Erzähler führte mich durch die Geschichte, mit Ausnahme der gegenseitig geschriebenen Mails. Diese wurden jeweils vom Protagonisten selber verfasst. So gelang mir eine klitzekleine persönliche Einsicht in das Gefühlsleben der Figuren Marc und Lara.
Zu Beginn erfuhr ich viel über die vier Protagonisten, Ben, Marc, Vanessa und Lara, dennoch gelang es mir nicht, eine nähere Bindung zu ihnen aufzubauen. Ihre Charaktere vermochten es leider nicht mich dauerhaft zu fesseln und ich hatte eher das Gefühl eine unbeteiligte Zuschauerin zu sein. Was ich schade fand, denn den Plot an sich fand ich sehr spannend. Gut, vier Menschen und deren Schicksal zu verknüpfen, war zwar nicht neu, aber die Idee dahinter hatte mir gefallen. Immerhin hatte Marc die Idee Lara sieben Aufgaben zu stellen, damit sie mit jeder gelösten Aufgabe den Weg mehr zu sich selber finden kann. Das hatte mich neugierig gemacht, leider empfand ich die Umsetzung nicht ganz so perfekt gelungen.
Es mag vielleicht daran gelegen haben, dass alle vier Protagonisten mit ihren Problemchen und Sorgen geballt an der Geschichte teilgenommen hatten und ich die Strukturierung der Kapitel ein bisschen unglücklich empfand.
Meine Favoriten wären Lara und Marc gewesen, von ihnen hätte ich mehr lesen wollen, dafür weniger von Ben und Vanessa.
Ben war mir ein wenig zu sehr Kindskopf, auch wenn er sehr offen und direkt seine Meinung kundtat. Aber oft hatte ich auch das Gefühl, dass er zu Übersprunghandlungen neigte, ohne vorher mal vernünftig nachzudenken.
Vanessa war von allen Protagonisten die Farbloseste. Sie hätte meiner Meinung nach viel weniger Fläche bekommen sollen, denn ihre unverbindliche Beziehung zu Ben war mir ein bisschen zu viel Nebenhandlung. Hier hätte ich mir mehr und vor allem eine klarere Konzentration auf Marc und Lara gewünscht.
Lara, eine unglückliche Ehefrau und begeistere Musikliebhaberin, hat mich von allen Vieren am meisten begeistert. Ihre Gefühle und Gedanken wurden nachvollziehbar dargestellt, aber auch hier hätte ich mir gewünscht, wenn der Blick auf sie intensiver gewesen wäre. Als Charakter hatte Lara neben Marc wirklich das meiste Potenzial, welches leider ein bisschen verschenkt wurde.
Marc und sein Liebesdrama mit Juliette hätte ein bisschen mehr Dynamik vertragen können. Im Grunde war das alles ein bisschen weichgespült und vor allem diesen inneren Zwist mit Juliette und Lara im Kern hätte noch mehr ausgebaut werden können. Daraus hätte sich dann eine wirklich explosive und super spannende Geschichte entwickeln können.
Obwohl der Schreibstil leicht und verständlich war, hatte ich eher das Gefühl, als plätscherten die Handlungen wie ein kleiner Bachlauf vor sich hin. Mir fehlte einfach die Würze. Mehr Feuer und weniger Nebenhandlungen hätten der Gesamtkomposition gutgetan.
Die erotischen Szenen waren sinnlich und immer für eine Überraschung gut. Die sieben gestellten Aufgaben, die Umsetzung und die Erfüllung konnten mich begeistern, zumal sie niveauvoll und ansprechend beschrieben worden sind. Im Verhältnis zu den Szenen war das Vorkommen der erotischen Handlungen wohl dosiert und passend zum Gesamtwerk.

Fazit: Wer sich einfach entspannen und zurücklehnen möchte, der wird Freude an diesem Buch haben. Der Plot war interessant, die Umsetzung ein wenig fade. Alles in Allem jedoch ein Buch, das sich gut lesen ließ.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Eine ungewöhnlich fischige Geschichte mit tollen Illustrationen

Ein Fisch für Hamish
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Was reimt sich auf Fisch? Hamish!
Frau Dorsch liebt Fisch über alles und dieser ist auch ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben. Sie kocht ihn täglich, nennt ihren Kater Hamish, weil sich dies so prima ...

Was reimt sich auf Fisch? Hamish!
Frau Dorsch liebt Fisch über alles und dieser ist auch ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben. Sie kocht ihn täglich, nennt ihren Kater Hamish, weil sich dies so prima auf Fisch reimt und sie verwendet unterschiedliche Fischarten in ihrem Sprachgebrauch. Selbstredend muss nun auch der Kater täglich Fisch essen, aber, Moment mal! Warum hat Hamish so seltsame Nebenwirkungen davon? Und gibt es überhaupt einen Fisch, den Hamish verträgt?

Die Geschichte ist ungewöhnlich anders, aber auf ihre Art und Weise entzückend fantasievoll und facettenreich umgesetzt worden. Mithilfe zweier wirklich sympathischen Protagonisten wurde Fisch zum Kernthema des Buches.
Da war zum einen Frau Dorsch, eine liebenswerte, aber dennoch leicht kauzige, ältere Dame, die Fisch über alles liebt. Egal ob im Sprachgebrauch oder als Essen, diese Meeresbewohner haben es Frau Dorsch sehr angetan. Dadurch kann die gute Frau aber auf ein beachtliches Speisefischwissen zurückgreifen, welches sie munter an ihrem Kater Hamish erprobt.
Seine Figur erfreute sich großer Beliebtheit beim Lesen, immerhin musste das arme Tier manch seltsame Nebenwirkungen, nach dem Fischverzehr, über sich ergehen lassen.
Hier schwankte mein Kind zwischen Lachen und Mitleid über die Konsequenzen für das niedliche Kerlchen.
Perfekt abgerundet wurde diese liebevolle, schräge Erzählung durch die wirklich sehr schöne Illustrationsarbeit von Joe M. Ruiz. Er setzte die Geschehnisse gekonnt in Szene. Hier zahlte sich auch die hohe Detailgenauigkeit aus, denn durch die Mimik und Gestik der beiden Protagonisten wurde die Geschichte gleich noch viel lebendiger und greifbarer. Gleichzeitig unterstrich der Zeichenstil auch den vorhandenen Witz und arbeitete ihn für mein Kind nachvollziehbarer heraus.
Zu Beginn habe ich das Buch mein Kind alleine lesen lassen, weshalb die Situationskomik nicht richtig bei dem kleinen Leser zündete. Als wir das Buch gemeinsam entdeckt haben und auch die Konzentration vermehrt auf die Illustrationen fiel, kam der Spaß auch bei meinem Kind an.
Ich denke, dass hier die Mischung aus Text und Zeichnung die Freude am Buch gezielt herausarbeitet.
Als interessante und auch wirklich praktische „Nebenwirkung“ empfand ich die Nennung vieler verschiedener Speisefische. Das erweiterte, sozusagen beim Umblättern, gleich den Horizont meines Kindes. Was dazu führte, dass ein reges Gespräch über die unterschiedlichen Fische und deren Geschmack stattfand. Hier sei aber erwähnt, dass mein Kind schon acht Jahre jung ist und seine Neugier in diesem Punkt ausgeprägter als bei jüngeren Lesern sein wird.
Der Aufbau der Geschichte und auch die Schriftgröße hatte es uns beiden angetan und auch war alles kindgerecht erzählt worden. So konnten wir das Buch in einem Rutsch entdecken und den Witz auf uns wirken lassen.
Auch die Optik und die Haptik des Buches hatte uns begeistern können. Das beinah weiche Gefühl beim Anfassen des gesamten Werkes führte zu einem hohen Lesekomfort. Sehr schön empfand ich außerdem, dass hier nach den höchsten Umweltstandards produziert wurde und dennoch insgesamt alles sehr hochwertig wirkte.

Fazit: Ein kurzweiliges, aber lustiges Fischabenteuer mit einem niedlichen Protagonisten und einer spleenigen älteren Dame. Wunderschöne und detaillierte Illustrationen runden ein Essensexperiment der etwas anderen Art perfekt ab.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Eine Wahl steht an und es wird spannend im Team des Café Liebe

Café Liebe 03
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Die Wahl zum „Fräulein von Blume“ steht im Café Liebe an. Alle Mitarbeiterinnen des Salons dürfen gewählt werden. Auch Hime, die gerade erst ins Team gekommen ist. Selbstverständlich möchte sie gern gewinnen. ...

Die Wahl zum „Fräulein von Blume“ steht im Café Liebe an. Alle Mitarbeiterinnen des Salons dürfen gewählt werden. Auch Hime, die gerade erst ins Team gekommen ist. Selbstverständlich möchte sie gern gewinnen. Doch für wen werden sich die Gäste letzten Endes entscheiden und am meisten stimmen? Wer wird die Repräsentantin des Lyzeum Liebe werden?

Der Manga gefällt mir immer besser. Die Geschichte schreitet spannend voran und nun kristallisierte sich mittlerweile auch heraus, dass sie sich in Richtung Yuri weiterentwickeln wird. Das bedeutet, dass es um die Liebe zwischen zwei Frauen geht.
Das Kernthema des dritten Bandes war die Wahl zur »Blume der Liebe«. Damit schuf Miman einen neuen Konflikt, der emotional gut dargestellt wurde und eine packende Dynamik erzeugte.
Plötzlich verschob sich der Fokus auf eine bislang eher unscheinbare Randfigur und es wurde immer deutlicher, wer so sehr von seinen Gefühlen geleitet wird, dass sie Wahrheit und Fiktion nicht mehr voneinander unterscheiden kann.
Dies wurde so überzeugend dargestellt, dass ich richtig mitgefiebert habe und überrascht über die unerwarteten Wendungen war.
Mittlerweile komme ich mich mit den Handlungen im Café und auch außerhalb dieser gelebten Fiktion gut zurecht. Die Mangaka nahm sich mehr Zeit, alles verständlicher zu offenbaren.
Auch Hime beginnt Stück für Stück das Konzept des Cafés zu verstehen, was mich nach wie vor fest mit ihr verbindet. Sie wird mir immer mehr sympathisch, denn sie zeigte auch innerhalb dieses Bandes wieder, dass bei ihr nicht alles nur schöner Schein und Lüge ist. Hime ist ein faszinierender Charakter und ich bin sehr gespannt, wie sie sich weiterentwickeln wird.
Der Zeichenstil war wieder schön anzusehen und auf die einzelnen Szenen perfekt abgestimmt worden. Die Settings wurden detailliert illustriert und die Emotionen gekonnt herausgearbeitet. Im Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Letterings, die verschiedenen Sprachmuster verdeutlichen sollten, erschuf Miman einen lebendigen und spannenden dritten Band.
Die Story war toll durchdacht und von ihrem Plot her immer noch erfrischend anders. Auch humorvolle Szenen waren zur Auflockerung eingearbeitet worden.
Wie schon bei den ersten beiden Bänden freute ich mich über vier weitere kolorierte Seiten zu Beginn des Buches. Das hob den Zeichenstil ganz besonders hervor, fängt aber vor allem auch die unterschiedlichen Wesen der Figuren gekonnt ein.

Fazit: Es geht spannend weiter und die Mitarbeiterinnen des Cafés Liebe müssen sich so einigen Vorkommnissen stellen.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Emotionale Achterbahnfahrt hoch zehn!

Sweetest Poison: Es gibt nur dich
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Eigentlich wünscht sich Naomi Grey nur eins: endlich glücklich sein. Am liebsten mit dem Mann, den sie abgöttisch liebt. Asher Knight. Doch vor vier Jahren kam es zu einem bösen Bruch und seitdem lässt ...

Eigentlich wünscht sich Naomi Grey nur eins: endlich glücklich sein. Am liebsten mit dem Mann, den sie abgöttisch liebt. Asher Knight. Doch vor vier Jahren kam es zu einem bösen Bruch und seitdem lässt Asher keine Gelegenheit ungenutzt Naomi zu zeigen, was er von ihr hält.
Seine Beschimpfungen treffen Naomi noch immer tief. Dennoch kann sie Asher nicht vergessen.
Bei einem Kurztrip mit gemeinsamen Freunden geben die Beiden doch endlich ihren Gefühlen für einander nach. Die scheinbar glückliche Nacht endet in einer Katastrophe. Naomi wird schwanger und Asher ist fest der Überzeugung, dass er nicht der Vater des ungeborenen Kindes sein kann …

Schon auf den ersten Seiten gelang es Cheryl Kingston, eine Stimmung zu erzeugen, die mir sehr ans Herz ging. Eindrucksvoll zeigte sie auf, dass Menschen lieber ihr eigenes Urteil fällen, bevor sie hinterfragen, warum jemand sich verhält, wie er sich verhält.
Sie tat dies mit brutaler Ehrlichkeit und beschönigte dabei nichts. Ich muss gestehen, dass ich dies an Cheryl Kingstons Büchern am meisten liebe. Nämlich, dass sie uns Lesern den Spiegel vorhält. Wie oft beurteilen wir Menschen einfach, ohne uns wirklich die Mühe gemacht zu haben, sie kennenzulernen? Anhand von Naomi zeigte die Autorin schonungslos auf, wie sich solche ungerecht behandelten Personen fühlen können. Ich fand das absolut nachvollziehbar und wirklich sehr realistisch abgebildet.
Zwischenzeitlich musste ich das Buch dringend zur Seite legen, denn die Geschichte ging mir emotional so nah, dass ich beinah körperliche Schmerzen fühlte. Cheryl Kingston verstand es so perfekt, die Gefühle der Protagonisten zu transportieren, dass ich sie selber spüren konnte. Auch wenn ich Asher manchmal am liebsten geschüttelt hätte, tat er mir so unendlich leid. Die beiden waren schlimmer als Feuer und Wasser und es war die reinste Gefühlsachterbahn mit den Zweien. Dabei war der Weg zur Glückseligkeit ziemlich langsam, steil und felsig, der Absturz umso schnell und heftiger.
Beide Charaktere erzählten ihre Geschichte selber, was die Intensität um ein Vielfaches steigerte und mir die Protagonisten sehr nahebrachte. Ich mochte beide, wobei ich Naomi ein Stückchen mehr sympathischer fand. Sie war so grundehrlich, trotz ihrer Unsicherheiten und Ängste.
Asher kam mir manchmal wie ein verzogener Junge vor. Erst mal ruhig Blut bewahren und zuhören, dies ist definitiv nicht Ashers Ding. Er prescht lieber gleich nach vorn, ohne Rücksicht auf Verluste. Dies bringt ihn oft in Situationen, in die er dann lieber nie gelandet wäre. Bringt dann aber auch gleich wieder männer-typisches Verhalten auf, in dem er seinen Fehler erst einmal verdrängt, in dem er Recht behalten will.
Der Schreibstil war wunderbar flüssig und schön bildlich. Die beschriebenen Schauplätze konnte ich mir alle sehr gut vorstellen und die erotischen Szenen waren ansprechend beschrieben worden.
In diesem Band traf ich einige Figuren aus den vorherigen Bänden wieder, was ich sehr angenehm empfand. Es war schön sie wieder zutreffen und hier und da zu erfahren, wie es mit ihnen weiterging. Jedoch wurden sie so geschickt in die Geschichte eingebettet, dass Vorkenntnisse zu den Vorgängerbänden nicht notwendig gewesen sind.
Es gab auch einige neue Randfiguren und an einer bestimmten Stelle im Buch musste ich einfach schmunzeln. Manche Figuren hatten dieselben Namen wie Charaktere einer bekannten US-amerikanische Krimiserie, die ein erfolgreiches Remake ist. Egal, ob gewollt oder doch blanker Zufall, mir hat es gefallen und es war eine schöne Auflockerung zu der doch eher ernsteren Geschichte.
An dieser Stelle möchte ich auch unbedingt erwähnen, dass in meinen Augen Cheryl Kingston selber auch eine unglaubliche Entwicklung als Autorin durch gemacht hat. Mit jedem Buch wird die Geschichte, die sie erzählt, packender, emotionaler und noch lebendiger. Respekt.
Das Cover fand ich absolut passend zur Geschichte gewählt, denn ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass der Mann darauf Asher sein könnte.

Fazit: Eine Geschichte, die mit ihrer emotionalen Achterbahnfahrt zu bestechen weiß. Nichts ist, wie es scheint und hier wird alles abgedeckt.