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Veröffentlicht am 31.05.2023

Wissen in Unterhaltungsform

Der Horror der frühen Chirurgie
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„Der Horror der frühen Chirurgie“ ist optisch schon mal ein Knaller. Mir gefällt das Cover richtig gut, es fügt sich in seiner Schlichtheit zum Thema ein und nimmt nichts vorweg. Es passt auch gut zum ...

„Der Horror der frühen Chirurgie“ ist optisch schon mal ein Knaller. Mir gefällt das Cover richtig gut, es fügt sich in seiner Schlichtheit zum Thema ein und nimmt nichts vorweg. Es passt auch gut zum Vorgängerband „Der Horror der frühen Medizin“, was einem buchliebenden Menschen wie mir wichtig ist.

Lindsey Fitzharris gelingt es sofort, mich mit ihrem einzigartigen Schreibstil einzufangen. „Der Horror der frühen Chirurgie“ ist ein Sachbuch, liest sich aber nicht wie eins. Eher habe ich das Gefühl, einen Roman zu lesen, der mich mit in die Schrecken des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts nimmt und mir auf eine charmante Art den „Vater der plastischen Chirurgie“, Harold Gillies vorstellt.
Seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Gesichtsrekonstruktionen für verletzte Soldaten während des Ersten Weltkriegs ist so anschaulich und einnehmend geschildert, dass ich das Gefühl habe, dem berühmten Arzt selbst über die Schulter schauen zu können.
Lindsey Fitzharris beleuchtet die Arbeit von Harold Gillies auf eine ganz besondere Art und Weise, bringt mich der Person Gillies näher, ohne viel in sein Privatleben einzudringen. Der Fokus liegt klar auf der Chirurgie und wird verständlich beschrieben. Dabei schildert Lindsey Fitzharris den Werdegang von Gillies sehr interessant und untermauert diesen mit vielen Beispielen.

Der Mix aus kurz angerissenen Einzelschicksalen ist packend dargestellt. Sie sind so in den historischen Kontext eingebettet, dass sie eine Brücke zwischen den Problemen und den medizinischen Herausforderungen der damaligen Zeit schlägt. Besonders gut gefällt mir, dass Lindsey Fitzharris kurz die Hintergründe des Ersten Weltkrieges beleuchtet, was der Auslöser war und welche furchtbaren Entwicklungen dies nach sich zog. Dabei geht die Autorin sachlich mit der Thematik um und verzichtet auf Schuldzuweisungen. Stattdessen schaut sie auch links und rechts von den meisterhaften Leistungen Harold Gillies und berichtet von anderen Zeitgenossen verschiedenster Herkünfte, die ebenso zur weiteren Entwicklung der Chirurgie beitrugen und versuchten das Leid ihrer Patienten zu lindern.

Die geschilderten Schrecken des Ersten Weltkrieges sind brutal. Das sinnlose Gemetzel und die Schrecken für die Soldaten lassen mich beim Lesen schwer schlucken. Es zeigt so eindrücklich, wie grausam ein Krieg ist. Gleichzeitig schärft es mein Bewusstsein dafür, wie wenig entwickelt die damalige Medizin tatsächlich gewesen ist. Es berührt mich unglaublich zu lesen, mit welchen extremen Problemen die Mediziner zu kämpfen hatten. Alles war im Grunde ein reines Experimentieren, Penicillin und Antibiotika noch ein Fremdwort.
Völlig fasziniert hat mich auch die Tatsache, dass eine plastische Korrektur sehr zeitaufwendig war und manche Methoden schon vor 2.000 Jahren angewendet wurden. Lindsey Fitzharris springt immer mal wieder während der Erzählungen noch weiter in die Vergangenheit zurück, bringt Beispiele und stellt weitere Menschen vor. Dabei gelingt es ihr, das alles so geschickt in den Rahmen um Harold Gillies einzubetten, dass ich nie aus dem Lesefluss gerissen werde.

„Der Horror der frühen Chirurgie“ berichtet von vielen Personen und Jahreszahlen, das Wissen ist extrem geballt. Für mich ist das keine Lektüre zum schnellen Weglesen, da die Thematik sehr sachlich und ernst, aber gleichzeitig unglaublich unterhaltsam ist. Lindsey Fitzharris hat definitiv ein Talent dafür, die passende Atmosphäre zu erzeugen, sodass ich durchaus mal etwas zum Schmunzeln oder gar Lachen finde.
Obwohl sich Lindsey Fitzharris viel Mühe gegeben hat, fachliche Arbeitsweisen so einfach wie möglich zu beschreiben, fällt es mir bei manchen detaillierten Veranschaulichungen von chirurgischen Eingriffen schwer, ihnen zu folgen. Dazu habe ich zu wenig medizinisches Fachverständnis. Das gilt ebenso für die vielen medizinischen Begriffe. So komme ich manchmal nicht darum herum, selbst noch ein bisschen zu recherchieren, was ich aber nicht schlimm oder nervig empfinde.

Kleiner Tipp: Es lohnt sich am Ende einen Blick in die Anmerkungen zu werfen. Dort werden die im Text mit einer hochgestellten Zahl markierten Wörter noch ausführlicher erläutert. Meist verbirgt sich dahinter noch mehr Informatives, was ich sehr interessant und aufschlussreich finde.

Fazit:
„Der Horror der frühen Chirurgie“ ist ein Sachbuch im Mäntelchen eines Unterhaltungsromans. Dadurch wird mir die Pionierarbeit von Harold Gillies mit all seinen Unwegsamkeiten und den historischen Hintergründen so lebendig erzählt, dass ich dieses sehr ausführlich recherchierte Sachbuch genossen und viel für mich mitgenommen habe.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Kluge und umsichtige Aufklärungsarbeit

Wölfe
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Ich mag das schlichte blau-schwarze Cover. Es passt zu diesem Buch, das sich mit der Wirkung des Wolfes auf den Menschen sowohl im Hinblick auf die naturgeschichtliche Beziehung als auch auf die kulturgeschichtliche ...

Ich mag das schlichte blau-schwarze Cover. Es passt zu diesem Buch, das sich mit der Wirkung des Wolfes auf den Menschen sowohl im Hinblick auf die naturgeschichtliche Beziehung als auch auf die kulturgeschichtliche Verarbeitung beschäftigt. Es ist ganz klar ein Sachbuch, dies merke ich schon auf den ersten Seiten.
So flechtet Petra Ahne gern Zitate aus früheren Jahrhunderten zur Untermauerung der Beleuchtung des Wolfes von allen Seiten mit ein, was manchmal meinen Lesefluss hemmt und ich noch konzentrierter als ohnehin schon lesen muss.

Petra Ahne räumt Schritt für Schritt mit dem Mythos Wolf auf und erklärt nachvollziehbar sowie eindrücklich, wie dieser überhaupt erst entstehen konnte. Weshalb der Hass und die Furcht vor dem Wolf so gnadenlos wurde, dass diese wunderschönen Tiere beinahe einer vollständigen Ausrottung gegenüberstanden.
Zu Beginn bedient sie sich dazu der historischen Quellen, die beleuchten, wie die Menschen damals den Wolf wahrgenommen haben. Wie er zu etwas Bösem hochstilisiert wurde und wie doch ganz langsam ein Umdenken stattfand. Dazu wirft Petra Ahne einen Blick auf die beginnende Wolfsforschung Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Aber auch die war tückisch für die Wölfe, denn so entstanden erneut falsche Vorstellungen.

Der Weg, den Wolf zu entmystifizieren, ist lang und steinig. Dies wird in diesem Sachbuch ganz deutlich und es wird auch klar, dass es abhängig von jenen Menschen ist, die diese intelligenten Tiere beobachten. Mit sachlicher Präzision und nachvollziehbar zeigt Petra Ahne auf, wie schwer es den Menschen in all dieser langen Zeit fällt, den Wolf frei von jeglicher eigenen Interpretation zu beobachten und zu erforschen. Dazu stellt sie mehrere Menschen vor, die sich jahrzehntelang mit diesen Tieren beschäftigten und zeigt gleichzeitig auf, wie unterschiedlich sie dabei agierten. Das ist hochinteressant.

Besonders spannend ist für mich die neutrale Betrachtung des Sozialgefüges der Wölfe im Unterschied von Gefangenschaft und Wildnis. So offenbaren sich schonungslos die Fehler der Wolfsforschung, zeigt aber auch positiv auf, wie diese aufgedeckt wurden.
Auch das Jagdverhalten der Wölfe wird beleuchtet, was mich ebenfalls fasziniert.
Einen Blick hinter die Kulissen der Domestikation und dessen Resultat der Hund wird ebenfalls gewährt. Interessant finde ich hier die Erwähnung der Forschung mit Hunden und Wölfen im direkten Vergleich.

Die letzten etwa zwanzig Prozent des Buches nutzt Petra Ahne dazu, elf unterschiedliche Wolfsarten zu porträtieren. Das gefällt mir richtig gut. Besonders die Zeichnungen verschaffen einen guten Überblick über die Unterschiede der Wölfe.
Generell wird das Sachbuch durch die zahlreichen Abbildungen und Illustrationen aufgelockert. Sehr aufschlussreich finde ich die Darstellung der unterschiedlichen Schwanz- und Körperhaltungen sowie die verschiedensten Gesichtsausdrücke der Wölfe. Selbst bei meinem Hund konnte ich das ein oder andere schon beobachten.

Fazit:
Ein informatives Buch, welches sich sachlich und vorurteilsfrei damit beschäftigt, wie aus einem spitzen Prädator ein Hasssymbol wurde, dessen Vernichtung im Vordergrund stand und wie beschwerlich es ist, kluge und umsichtige Aufklärungsarbeit zu leisten.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Mischung aus interaktiver Geschichte und Rätseln auf Englisch

Lost in London
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Die Idee, eine Sprache zu festigen, indem ein interaktiver Kimi mit kniffeligen Rätseln geschaffen wird, finde ich grandios. Der Aufbau des Buches nimmt mir direkt die Sorgen, am Ende doch nichts lösen ...

Die Idee, eine Sprache zu festigen, indem ein interaktiver Kimi mit kniffeligen Rätseln geschaffen wird, finde ich grandios. Der Aufbau des Buches nimmt mir direkt die Sorgen, am Ende doch nichts lösen zu können. Der Einstieg auf Deutsch, indem erklärt wird, wie „Lost in London“ funktioniert und anschließend die Charaktere vorgestellt werden, gefällt mir. Auch das nachdem Knobel-Lesevergnügen noch ein Bonusteil mit weiteren Minirätseln, informatives über London und die britische Geschichte zu finden ist, rundet das Buch gelungen ab. Es macht mir Lust auf das Abenteuer und im ersten Anlauf ist auch der Lesejunior mit dabei.
Der Lesejunior hat seit zwei Jahren Englisch im Gymnasium und demnach müssten wir gut mit der Geschichte zurechtkommen. Allerdings haben wir den Fehler gemacht und die Geschichte Satz für Satz ins Deutsche übersetzt. Dies ist zeitaufwendig und zerstört am Ende auch die Freude über die bevorstehenden Knobelaufgaben. Nach anderthalb Stunden mühseliger Übersetzung geben wir nach zwei gelösten Rätseln enttäuscht auf. Uns ist klar, dass wir das Ganze falsch angegangen sind und wir uns den Spaß am Krimiabenteuer selber kaputtgemacht haben. Das Interesse selbst bleibt ungebrochen, denn wir haben gerade einen spannenden Wendepunkt erreicht und wollen wissen, wie es weitergeht in der Geschichte. Wir beschließen eine Pause einzulegen.

„Lost in London“ bekommt eine zweite Chance, allerdings knobele ich mich diesmal alleine durch den interaktiven Kriminalfall. Es dauert ein bisschen, bis ich ein gutes Sprachgefühl für den Inhalt habe, aber die ausgefallenen Charaktere helfen dabei sehr. Der Fall an sich ist spannend konstruiert, obwohl Täter und die deduktiven Ermittler bekannt sind.

Die Rätsel sind passend zum Kontext der Geschichte konstruiert worden. Die Knobelaufgaben sind raffiniert und oft reicht es nicht, sie einfach nur zu lösen. Manchmal müssen die gefunden Buchstaben noch in die richtige Reihenfolge gebracht werden oder die Lösung gibt einen weiteren Hinweis, den ich mit deduktivem Spürsinn folgen muss, um zur nächsten richtigen Seite zu gelangen. Ich finde das witzig und abwechslungsreich.
Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist unterschiedlich, an manchen muss ich wirklich länger knobeln.
Die Schnitzeljagd durch „Lost in London“ macht mir Spaß und ich vergesse irgendwann, dass ich auf englischer Sprache lese. Die rotmarkierten schwierigen Wörter werden noch auf derselben Seite übersetzt, sodass ich auch nicht wüst bis ans Ende zum Glossar blättern muss.
Mein Lieblingsrätsel ist das in Rezeptform für Scones eingearbeitete Rätsel. Die Idee finde ich klasse, zumal es nach dem Lesen sogar noch die Möglichkeit gibt, das englische Gebäck nach zu backen.

Da ich ein Freund von Nachhaltigkeit bin, habe ich die Rätsel nicht direkt im Buch gelöst. Bei der ein oder anderen Aufgabe ist das nicht so komfortabel, da ich einiges auf meinen Zettel übertragen muss. Das ist es mir aber wert, da der Lesejunior auch noch einen eigenen Versuch starten möchte.
Meiner Meinung nach ist die Angabe des Sprachniveaus A1 durchaus gerechtfertigt, allerdings sollte das auch wirklich schon erworben sein. Der Kriminalfall selbst ist absolut kindgerecht ausgearbeitet und bietet sogar lustige Momente. Manches ist sicherlich ein bisschen überspitzt dargestellt, dies schmälert aber nicht den Lesespaß.
Die Illustrationen und Fotografien sind stimmig zur Geschichte. Besonders die Illustrationen gefallen mir, da sie den Text unterstützen und manchmal auch erweitern.
Die Infokästen zu Sprache und Land sind knackig formuliert und erweitern mein Wissen. Besonders bei den grammatikalischen Tipps habe ich so manchen Aha-Effekt.
Richtig genial und überraschend ist das Ende des Krimis. Das habe ich überhaupt nicht kommen sehen und ich gehe mit einem guten Gefühl aus „Lost in London“.

Wie gut Sechstklässler mit dem englischen Rätselkrimi zurechtkommen, testet und berichtet nun der Lesejunior:

Die Krimigeschichte finde ich sehr gut gelungen. Der Aufbau gefällt mir und ich mag es, dass ich mit dem Lösen der Rätsel das nächste Kapitel erst jetzt herausfinden kann. Die Rätsel sind manchmal ganz schön schwer, am liebsten hätte ich am Ende in die Lösungen gespickt. Zum Glück gibt es noch die Tipps zum Rätselknacken, das hat dann gut geholfen.
Meiner Meinung nach ist „Lost in London“ nur bedingt für Anfänger der englischen Sprache geeignet. Ich habe zwar den größten Teil verstanden, doch für Kinder, die gerade erst anfangen Englisch zu lernen, ist dies kein gutes Buch. Auch gibt es hier schwierige Wörter, die nicht erklärt werden und mir völlig unbekannt sind. Ich weiß aber auch nicht, ob ich als Sechstklässler schon das Sprachniveau A1 erreicht habe.
Für meinen Geschmack hätte „Lost in London“ noch ein bisschen mehr illustriert sein dürfen. Dafür finde ich die Fotos cool und auch, dass es nach dem Krimi noch einen Bonusteil mit weiteren kleinen Rätseln gibt.

Fazit:
„Lost in London“ ist eine schöne Möglichkeit, bereits erworbene Englischkenntnisse mit mindestens Sprachniveau A1 zu vertiefen und in einem leichten Krimi anzuwenden. Die Mischung aus interaktiver Geschichte und Rätseln ist gelungen und bereitet Freude.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Ein zarter Liebesroman, durchzogen mit einem ganz feinen Hauch aus der Biker-Szene

Demon Horde MC Teil 3: Outlaw Ride
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Selten komme ich so schnell und tief in einer Geschichte an, wie es mir mit „Outlaw Ride“ gelingt. Ich versinke sofort in der vertrauten Welt der Reihe und freue mich darauf, die Hauptperson des dritten ...

Selten komme ich so schnell und tief in einer Geschichte an, wie es mir mit „Outlaw Ride“ gelingt. Ich versinke sofort in der vertrauten Welt der Reihe und freue mich darauf, die Hauptperson des dritten Teils, Clint Remmick, kennenzulernen. Er ist mir auf Anhieb sympathisch. Ein Typ, der schon so manchen Fehler in seinem Leben begangen hat, allerdings die Konsequenzen dafür tragen kann. Die Liebe zu seiner Oma stellt er über die Clubgeschäfte, was mich begeistert. Dass er ein harter und tätowierter Biker ist, blende ich beim Lesen fast vollständig aus. Er ist der Traum jeder Schwiegermama, wäre da nicht seine auffällige Kleidung, die ihn als Mitglied eines MC ausweist.
Auch die weibliche Hauptakteurin Jordan Smith, kurz Jo, mag ich sofort. Sie ist private Krankenpflegerin und bildet sich durch Abendkurse zur Krankenschwester weiter. Ihre freundliche Art ist einnehmend und ich begleite beide Charaktere gerne.

In „Outlaw Ride“ bedient sich Sarah Hawthorne an Klischees, indem sie ihre Protagonisten durch die Ich-Perspektive beschreiben lässt, wie sie sich magisch voneinander angezogen fühlen. Aber dem prickelnden Verlangen nicht nachgeben wollen, weil Jo die private Pflegerin von Clints Oma ist. Somit ist er ihr Boss und erschwerend kommt hinzu, dass sie zu dritt unter einem Dach leben.
Doch trotz des tiefen Griffs in die Schmonzetten-Kiste gelingt es Sarah Hawthorne durch die Art, wie sie die Geschichte aufbaut, dass die Story herrlich frisch und locker bleibt und wirkt. Der Schreibstil lädt zum Bleiben ein. Die Beschreibungen der Emotionen und der Schauplätze sind auf den Punkt gebracht und nachvollziehbar. Sarah Hawthorne lässt den Figuren Zeit, sich zu entwickeln, während die Autorin ein leichtes und natürliches Handlungsgerüst um die Charaktere baut. So gibt sie mir die Gelegenheit, alles unaufgeregt näher und besser kennenzulernen. Ich mag das sehr, denn ich vergesse beim Lesen die Zeit.
Sarah Hawthrone schafft es, ein tolles Setting zu zaubern, welches hauptsächlich abseits der Biker-Szenen spielt. Dadurch gibt es kaum einen bedrohlichen Anstich. „Outlaw Ride“ ist eher eine schöne und sanfte Liebesgeschichte, die mit wenigen sehr explizit erotischen Szenen garniert wird.

„Outlaw Ride“ ist definitiv anders als die beiden Vorgänger. Es ist kein Problem „Outlaw Ride“ ohne Vorkenntnisse von „Enforcer’s Price“ und „Rebel Custody“ zu lesen, weil die vorherigen Ereignisse nicht einmal erwähnt werden. Klar, ein paar Figuren aus den ersten Büchern spielen am Rande eine Rolle, aber es ist tatsächlich so minimal, dass bei mir nicht viel Platz für ein fröhliches Wiedersehen-Gefühl aufkommt. Das finde ich ein bisschen schade, denn so fokussierte sich Sarah Hawthrone dieses Mal wirklich hauptsächlich auf die beiden Protagonisten außerhalb des MCs. Daher passte für mich am Ende auch der Showdown nicht, der leider konstruiert und künstlich wirkt. Für mich hätte das so in der Form einfach nicht sein müssen, die Liebesgeschichte ist ausreichend raumfüllend und hat mir eine schöne Unterhaltung geschenkt.

Ich habe versucht ohne Erwartungen „Outlaw Ride“ zu lesen und hatte insgeheim doch die Hoffnung, dass dieses Buch die Kirsche auf der Torte dieser Reihe sein würde. Das hat sich leider für mich nicht erfüllt. Der Klappentext ist superverlockend, verrät aber für meinen Geschmack eindeutig zu viel und leider weckt er auch die Annahme, dass es richtig gefährlich wird. Ja, ganz kann ich die Gefahr nicht wegdiskutieren, aber es ist nicht so dramatisch geworden, wie ich es mir vorgestellt habe.
Leider mag ich auch das Cover nicht sonderlich, da es definitiv nicht die beiden Protagonisten sein können. Immerhin passt es optisch gut zur gesamten Reihe, was mich ein wenig aussöhnt.

An sich ist die Geschichte schön und insgesamt auch rund, ich mag „Outlaw Ride“. Dennoch fehlt mir etwas. Ich kann es nicht ganz greifen, was es ist. Bei einem MC-Roman erwarte ich irgendwie auch raue Kerle und ein wenig mehr Action. Das braucht zwar die Story von „Outlaw Ride“ streng genommen nicht, aber ich hätte es trotzdem schön gefunden, wenn es nicht ganz so zart abgelaufen wäre.
Dennoch bin ich traurig, dass die Reihe nun endet. Ich hätte furchtbar gerne noch ein Buch über den Biker Roach gelesen, der mir in der kompletten Reihe schon öfters aufgefallen ist. Er spielt zwar immer nur eine Randfigur, aber er ist neben Clints Oma einer der faszinierenden Charaktere in „Outlaw Ride“.

Fazit:
„Outlaw Ride“ ist ein schöner „friends to lovers“ Roman mit ein paar heißen erotischen Szenen, aber mit sehr wenigen Berührungspunkten zu einer harten MC-Romance.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Ideal um die Langeweile zu vertreiben und Spaß zu haben

Die superdicken Kreuzworträtselknacker - ab 12 Jahren (Band 4)
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Die unterschiedlichen Knobeleien sind denen für Erwachsene angelehnt. Neben Schwedenkreuzworträtsel finden sich Kreuzwortpuzzle, Rosenrätsel, Knobelgitter, Kombirätsel, Sudoku, Binoxxo und diverse Logikrätsel. ...

Die unterschiedlichen Knobeleien sind denen für Erwachsene angelehnt. Neben Schwedenkreuzworträtsel finden sich Kreuzwortpuzzle, Rosenrätsel, Knobelgitter, Kombirätsel, Sudoku, Binoxxo und diverse Logikrätsel. Oft sind die gesuchten Begriffe unterhalb der Denksportaufgabe abgedruckt, sodass eine motivierte Bearbeitung gewährleistet bleibt.
Die verschiedenen Denksportaufgaben werden immer erklärt, sodass die Bearbeitung des Rätselheftes ganz ohne Unterstützung der Erwachsenen erfolgen kann. Lediglich bei der Rubrik „Das schaffen nur echte Profis“ waren wir alle kurzzeitig völlig ideenlos. Mit der Anleitung haben wir nicht verstanden, wie dieses Rätsel zu lösen ist. Irgendwann ist der Knoten geplatzt, dann war es recht easy lösbar.

Der bunte Rätselmix gefällt. Verschiedene Fähigkeiten werden bei den unterschiedlichen Denksportaufgaben geschult. Es wird die Konzentration und das logische Denken gefördert sowie der Wissensschatz erweitert. Besonders gut gefallen haben mir persönlich die Rätsel mit den englischen Vokabeln. Es gibt für die Kinder auch Hilfestellungen, indem die passenden Vokabeln unterhalb des Rätsels in alphabetischer Reihenfolge abgedruckt sind. Dadurch bleibt der Knobelspaß erhalten und der Ehrgeiz, das Rätsel zu knacken, ist geweckt.
Mit über 80 Rätseln ist für eine lange Zeit nicht nur Abwechslung, sondern auch Freude garantiert. Mit den Alterseinschätzungen gehen wir konform, manche unbekannte Begrifflichkeiten trugen sogar zu einem regen Austausch bei.
Im Band 4 ist der Schwierigkeitsgrad noch einmal angehoben im Vergleich zu den anderen Rätselheften dieser Reihe. Generell sind die Rätsel von der Kniffligkeit bunt gemischt. Manches lässt sich lockerleicht lösen, anderes wird zu einer echten Kopfnuss. Zum Beispiel im Rätsel „Doppelt gemoppelt“ die Lösungswörter selber erarbeitet werden sollten.

Fazit: Ich kann die „Die superdicken Kreuzworträtselknacker“ auf jeden Fall empfehlen. Hier ist für jeden was dabei.

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