Ein sehr gelungener Wohlfühlkrimi
Todesklang und Chorgesang„Todesklang und Chorgesang“ ist ein Cosy-Crime über die charmante, etwas schrullige Bee Merryweather, die im beschaulichen South Pendrick über eine Leiche stolpert und es nicht lassen kann, eigene Ermittlungen ...
„Todesklang und Chorgesang“ ist ein Cosy-Crime über die charmante, etwas schrullige Bee Merryweather, die im beschaulichen South Pendrick über eine Leiche stolpert und es nicht lassen kann, eigene Ermittlungen anzustellen.
Mit diesem Roman habe ich mich von der ersten bis zur letzten Seite wohlgefühlt. Er ist so eine herrliche Mischung zwischen Inspector Barnaby und Miss Marple und wahnsinnig gemütlich. Gleich zu Beginn werden etliche Bewohner des kleinen Örtchens vorgestellt und es wird relativ schnell deutlich, dass hinter der idyllischen Fassade des Dorfes nicht alles so harmonisch ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Personen sind äußerst gut geschildert und zum Teil etwas eigen. Das macht das Lesen wahnsinnig interessant und unterhaltsam.
Bee ist mir äußerst sympathisch geworden. Sie hat drei Katzen, die sie über alles liebt und scheint sich gut im Dorf eingelebt zu haben. Sie ist gut befreundet mit dem Polizisten David, der passenderweise gern Agatha Christie und Pater Brown liest, und versucht diese Verbindung zwischendurch zu nutzen, um Einblicke in die Ermittlungen zu bekommen. Sie selbst stellt sich bei ihren Ermittlungsversuchen teilweise etwas unbeholfen an, was ich sympathisch und authentisch finde. Auch dass sie nicht gut backen kann – und es trotzdem immer wieder tut – und etwas unsortiert ist, macht sie herrlich menschlich. Niedlich finde ich, dass der Polizist David an einer Stelle zu ihr sagt: „Das hier ist nicht St. Mary Mead und du bist nicht Miss Marple.“
Die Kapitel sind schön kurz und übersichtlich und der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr lebendig. Beschreibungen wie: „Das Dorf lag inmitten von grünen Hügeln in eine leichte Senke gekuschelt.“ sind einfach herrlich und vermitteln so ein gemütliches Gefühl. Dieses Gefühl hält den ganzen Roman über an. Auch wenn längst nicht alles nur friedlich abläuft – schließlich ist ja ein Mord geschehen.
Ich mag es, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt. Das ist mir bei den Schilderungen in den Chorproben aufgefallen; diese decken sich mit den Tipps, die ich von meinen Musiklehrern bekommen habe. Auch die Beschreibungen der Katzen sind sehr treffend – ich habe meine beiden Fellnasen darin wiederentdeckt.
Die Aufklärung des Falls war für mich schlüssig und tatsächlich überraschend. Ein gelungener Abschluss für einen rundum gelungenen Roman! Ich habe jede Seite genossen und würde mich wahnsinnig freuen, auch beim nächsten Fall von Bee Merryweather dabei sein zu können!