Ein verstörendes Buch, das mich etwas ratlos zurücklässt.
All das zu verlierenAdèle ist Journalistin, Mutter eines kleinen Kindes, Ehefrau eines Chirurgen und sexsüchtig. Sie redet sich ein, dass sie es geniesst, die Männer zu kontrollieren, sich zu verlieren, ein Doppelleben zu ...
Adèle ist Journalistin, Mutter eines kleinen Kindes, Ehefrau eines Chirurgen und sexsüchtig. Sie redet sich ein, dass sie es geniesst, die Männer zu kontrollieren, sich zu verlieren, ein Doppelleben zu spielen. Die Gründe für dieses teilweise gefährliche und mit der Zeit auch für die Frau extrem belastendes Doppelleben, werden nur angedeutet, lassen aber auf Schlimmes schliessen. Kein Mensch würde sich sonst so ein Leid selbst antun.
Das Buch lebt von den sehr starken, auch expliziten Bildern und vielen bewegenden Aussagen. Das Leiden einer Frau in unserer Gesellschaft, in der das Leben und die Rechte von Frauen für viele immer noch nichts Wert ist, kommt aus dem Text klar heraus. Adele wurde schon immer auf eine menschenverachtende Art und Weise als (Lust-)Objekt betrachtet, so dass sie ihren eigenen weiblichen Körper selbst als ein ihr fremdes Objekt betrachtet, den sie den durchwegs kaputten Männern zur Verfügung stellt. Ja, die Sachen werden im Text beim Namen genannt. Da hilft auch Geld, Ansehen, Intelligenz und eine Familie nichts. Im Gegenteil, um so mehr kann den Bach runtergehen.
Das Buch war für mich harte Kost, da es auf seine Art unglaublich brutal ist. Nur für Erwachsene.
Fazit: Bedingte Leseempfehlung, da schonungslos und brutal.