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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2018

Großartig umgesetztes Hörspiel - Leider aber konsumentenunfreundlich aufgeteilt

Die Blutlinie - Teil 1/4
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Die FBI-Agentin Smoky Barrett ist immer noch schwer traumatisiert: Vor einem halben Jahr kam ein Serienkiller in ihr Haus, vergewaltigte sie vor den Augen ihres Mannes und tötet anschließend ihren Mann ...

Die FBI-Agentin Smoky Barrett ist immer noch schwer traumatisiert: Vor einem halben Jahr kam ein Serienkiller in ihr Haus, vergewaltigte sie vor den Augen ihres Mannes und tötet anschließend ihren Mann und ihre Tochter. Nun ist der Tag der Entscheidung gekommen: Geht sie zurück zu ihrem Team oder wird sie an dem Unglück zebrechen? Gleichzeitig wird eine gute Freundin von ihr bestialisch ermordet. Der Killer behauptet, ein Nachfahre Jack the Rippers zu sein und wendet sich mit seiner Botschaft direkt an Smoky. Wozu wird sie sich entscheiden? Wird sie zurück zu ihrem Team kommen, um den Mörder ihrer Freundin zur Strecke zu bringen? Oder wird sie zugrunde gehen am Leid, dass ihr selbst zugefügt wurde?

Ich kannte die Smoky-Barrett-Reihe schon und war zunächst etwas skeptisch. Katy Karrenbauer konnte ich mir nicht so gut als Smoky vorstellen, in meinem Kopf war sie immer eher die stille, verwundete Seele. Doch schon nach der Hörprobe war klar: Katy Karrenbauer ist die optimale Besetzung für Smoky. Ihre Stimme gibt ihr genau die Tiefe, die Smoky in der Stimme, die ich im Kopf hatte, noch gefehlt hatte. Auch die anderen Figuren sind toll besetzt und bringen dadurch richtig Schwung in den ohnehin schon tollen Plot, der wirklich süchtig macht, in seinen Bann zieht und den man bis zum Ende voll Spannung verfolgt. Anfangs hat mich etwas gestört, dass die Stimmen doch recht glatt klingen im Vergleich zu Karrenbauer, man hört eben genau, dass die anderen Sprecher das sehr professionell machen. Daran gewöhnt man sich dann aber sehr schnell. Die Verarbeitung in ein Hörspiel ist dadurch wirklich toll gelungen! Die Leser sprechen ihre Rolle wirklich perfekt! Gerade auch dadurch, dass die Sprecher ihre Rolle nicht nur vorlesen wie in einem üblichen Hörbuch, kommt richtig Leben in die Geschichte und man wird noch tiefer in den Bann gezogen als es im Buch der Fall war. Stimmungen und Emotionen werden wundervoll transportiert, sodass es auch nicht schlimm ist, dass die Geschichte stark gekürzt ist. Es fehlt einfach trotzdem nichts Wichtiges, denn durch das Leben in der Stimme wird ganz viel Unausgesprochenes gesagt...

Auch das Cover hat mich ziemlich begeistert. Im Grunde ist es das Original-Cover des Buches, sodass zunächst ein Wiedererkennungswert entsteht. Im Vordergrund jedoch ist ein Bild Katy Karrenbauers zu sehen, die diese schreckliche Narbe zur Schau stellt, die auch Smoky verunziert. Diese Abbildung hat nocheinmal mehr zu einem tieferen Verständnis der Figur Smoky beigetragen, denn so richtig kann man sich diesen physischen Schrecken gar nicht ausmalen, wenn man nur das Buch liest. Wirklich toll!!

Allerdings muss ich doch auch einen Stern abziehen, denn die Aufteilung des Hörspiels in mehrere Teile ist wirklich eine kleine Falle. Das komplette Buch ist nämlich aufgeteilt in vier Hörspielteile, die alle einzeln zu erwerben sind. Ich finde diese Strategie sehr sehr ungünstig und für den Konsumenten nicht sehr freundlich, zumal die einzelnen Teile nur knapp 75 Minuten lang sind und da finde ich den Preis schon sehr hoch. Das hätte man gut auch in ein Paket packen können. Ich als Konsument fühle mich da einfach sehr veräppelt...

Letztenlich tut dies jedoch keinen Abbruch daran, dass es sich hier um ein genial umgesetztes Hörspiel handelt, dass 75 Minuten absolute Spannung verspricht!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimmen
  • Atmosphäre
  • Musik/Geräusche
  • Handlung
Veröffentlicht am 23.07.2018

Zwischenzeitlich leider etwas zu konstruiert, trotzdem durchweg spannend

Das Paket
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Emma erlebt eines Nachts in einem Hotelzimmer den Albtraum aller Frauen: Ein Serienmörder überfällt sie in ihrem Hotelzimmer, vergewaltigt sie brutal und schneidet ihr alle Haare ab - der Modus Operandi ...

Emma erlebt eines Nachts in einem Hotelzimmer den Albtraum aller Frauen: Ein Serienmörder überfällt sie in ihrem Hotelzimmer, vergewaltigt sie brutal und schneidet ihr alle Haare ab - der Modus Operandi des "Friseurs". Doch in einem Schritt weicht er von seiner Routine ab, denn er lässt Emma am Leben. Für sie beginnt die schlimmste Zeit ihres Lebens, denn niemand scheint ihr so recht zu glauben, was in dieser Nacht wirklich geschehen ist. Emma beginnt langsam, an ihrem Verstand zu zweifeln - bis eines Tages ein Paket bei ihr abgegeben wird, das ihr Leben noch einmal völlig auf den Kopf stellt.

Wie alle Fitzek-Bücher ist man auch bei diesem vom ersten Moment an völlig gefangen in der Story. Sie hat ein unglaublich hohes Erzähltempo und so liest sich der Thriller in einem Rutsch weg. Durch die geschickten Cliff-Hänger am Ende jedes Kapitels kann man nur sehr schwer aufhören mit dem Lesen. So gewinnt die Geschichte ein unglaubliches Tempo, dem man sich kaum entziehen kann.

Leider hat das Buch meiner Meinung nach aber auch so seine Schwächen: Zum einen finde ich die Zwischenhandlung, die ich wegen der Spoilergefahr nicht näher benennen möchte, etwas kosntruiert. Fast verzwungen scheint Fitzek hier zu versuchen, Spannung zu erzeugen. Dies macht er sehr geschickt und es gelingt ihm auch sehr gut, aber im Rückblick erscheint diese Passage wie ein purer Seitenfüller, als hätte Fitzek keine andere Idee gehabt, wie er denn die Rahmenstory mit Inhalt füllen soll. Außerdem gibt es meiner Meinung nach einige Logikfehler oder unsauber ausgearbeitete Erklärungen bei der Auflösung des Ganzen. Die Story ist bei Fitzek normalerweise so clever und perfek aufgelöst, dass man in diesem Fall schon etwas darüber stolpert.

Doch zurück zum Lob, die Auflösung ist so, wie sie jeder Fitzel-Liebhaber haben möchte: Man wird sich bewusst, dass man ihm nichts glauben kann, dass er mit dem Bewusstsein des Lesers spielt. Die Auflösung macht die kleinen Schwächen in der Mitte des Buches wieder wett, trotzdem konnte das Buch nicht zu 100 % überzeugen.

Veröffentlicht am 08.05.2018

Verstörend direkt

Axolotl Roadkill
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Normalerweise würde an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung des Inhalts stehen. Doch was soll man schreiben, wenn es keine Handlung gibt? Das Buch dreht sich um die 16jähirge Mifti, die sich selbst ...

Normalerweise würde an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung des Inhalts stehen. Doch was soll man schreiben, wenn es keine Handlung gibt? Das Buch dreht sich um die 16jähirge Mifti, die sich selbst als "wohlstandsverwahrlost" beschreibt. Sie konsumiert exzessiv Drogen, wechselt ihre Sexualpartner schneller als andere ihre Unterhosen und empfindet vor allem eins: Ekel vor sich selber und einen Hass auf das Leben und die Gesellschaft. Von ihrer Mutter wurde sie schwer misshandelt und so ist sie ständig auf der Suche: Nach Liebe, nach Anerkennung, nach dem ultimativen Trip, nach der Wahrheit - man weiß es nicht. Eigentlich weiß der Leser nur eins: Diese Protagonistin ist zutiefst verzweifelt und ein klassischer Verlierer unserer Gesellschaft. Dabei schafft sie es, diese Gesellschaft auf den Punkt in ihrer Scheinheiligkeit zu entlarven und bringt damit gleichzeitig auf den Punkt, unter welchen Probleme die Jugendlichen ihrer Generation zu leiden haben. Sprachlich unglaublich gekonnt, fast artistisch tanzt Mifti durch diese Handlung und trägt den Leser in Discotheken, auf dubiose Sexpartys und in die unterschiedlichsten Wohnszenarien. Dabei ist eines immer völlig präsent: Dass nichts so ist, wie es scheint und dass nichts Sinn ergibt.

Gestört hat mich anfangs diese derbe Sprache. Man braucht einige Seiten, bis man hineinfindet. Zunächst versucht man, den philosophischen Eskapaden der Figuren zu folgen, doch man stellt schnell fest, dass diese ebenso leer und sinnlos sind wie das Leben der Jugendlichen selber. So kommt man nach einigen Seiten doch gut mit dem Schreibstil zurecht. Allerdings wird das Dargestellte schnell zu viel und man ist letztendlich froh, dass das Buch doch nur 200 Seiten hat - Viel zu anstrengend die Vorstellung, dass hinter diesem Roman auch nur ein kleines bisschen Wahrheit steckt...

Veröffentlicht am 27.10.2017

Würdige Fortsetzung

Für immer mein
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Endlich habe ich dich gefunden, Sam. Dieses Mal bist du die Richtige, das weiß ich! Die ganzen anderen waren falsch, aber du bist Sam, die wahre Sam, MEINE Sam!! Ich werde dich schon bald retten. Du musst ...

Endlich habe ich dich gefunden, Sam. Dieses Mal bist du die Richtige, das weiß ich! Die ganzen anderen waren falsch, aber du bist Sam, die wahre Sam, MEINE Sam!! Ich werde dich schon bald retten. Du musst gerettet werden, denn die anderen reden dir furchtbare Dinge ein. Aber bei mir kannst du wieder du selbst werden und kannst dich daran erinnern, wer du wirklich bist und was für eine Geschichte uns verbindet! Ich werde dich retten...Aber wehe, du bist auch nur so eine falsche Lügnerin! Wehe du betrügst mich ganz genauso, wie mich dieses andere Miststück betrogen hat. Ich habe einen Fehler gemacht, als ich dachte, sie sei du. Aber nun weiß ich es besser...

Der zweite Teil der Reihe war fast genauso spannend wie der erste. Viele sehen es als Nachteil, dass die Handlung gesplittet ist und man parallel zur Ermittlung das Leben des Täters begleitet. Ich hingegen finde das in diesem Fall toll, denn es erzeugt wahnsinnige Spannung!! Die Passagen, in denen von den gefangenen Frauen und dem Täter berichtet wird, sind richtiggehende Page-Turner!! Man will unbedingt wissen, ob die Frauen überleben und ob sie es schaffen werden, sich gegen ihren Peiniger zur Wehr zu setzen. Man möchte ihnen zurufen, dass sie durchhalten sollen, wie sie sich verhalten sollen und leided richtiggehend mit ihnen mit. Die Grausamkeit, die die Frauen erleiden müssen, sind kaum vorstellbar und machen meiner Meinung nach aber einen guten Thriller aus. DIe Schilderungen des Täters sind so einleichtend und nachvollziehbar beschrieben, dass man fast schon Mitleid mit ihm hat und ihn fast schon verstehen kann. Die Handlung um die Ermittlungen hingegen fand ich sehr langweilig und auch die Figuren werden zunehmend unsympatisch. Corrigan vernachlässigt seine Familie immer mehr und hat nicht einmal ein echtes schlechtes Gewissen. Auch seine besonderen Fähigkeiten finde ich etwas unplausibel und nicht sehr gut dargestellt. Dass es innerhalb der Poizei so ungewöhnlich ist, sich nach einer psychischen Belastung professionelle Hilfe zu suchen, finde ich sehr erschreckend. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Rahmenhandlung die Tendenz bekommt, viel zu sehr in den Vordergrund zu geraten, beachtet man die Intrigen, die sich von höherer Ebene aus um Corrigan zu spinnen beginnen. Das finde ich bei vielen Reihen reizvoll, hier finde ich das nicht gelungen und leider eher langweilig und nicht spannend.

Zusammenfassend ein spannender Thriller, so lange aus Sicht des Täters erzählt wird, leider etwas zäh, wenn es um die Ermittlungen und die damit verbundene Rahmenhandlung geht. Trotzdem aber eine würdige Fortsetzung zum Vorgänger.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Tolles Hörbuch, an den Sprecher hat man sich inzwischen gewöhnt

Eragon - Der Auftrag des Ältesten
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Eragon hat seine erste Schlacht nur knapp überlebt und ist gezeichnet daraus hervorgegangen. Doch das Schicksal gönnt ihm keine Pause, denn er muss endlich seine Ausbildung beenden, und dazu muss er ins ...

Eragon hat seine erste Schlacht nur knapp überlebt und ist gezeichnet daraus hervorgegangen. Doch das Schicksal gönnt ihm keine Pause, denn er muss endlich seine Ausbildung beenden, und dazu muss er ins Elfendorf Elesmera reisen und sich seinen neuen Aufgaben stellen. Doch wird er Zeit haben, seine Ausbildung abzuschließen? Denn überall im Land macht sich Krieg breit...

Im ersten Band hat mich die Stimme teilweise etwas gestört, allerdings muss ich sagen, dass man sich inzwischen an den Sprecher und vor allem den Hall bei den UNterhaltungen mit Saphira gewöhnt hat. Ab und an störte mich noch die Art des Lesens, aber im Großen und Ganzen war es kein Problem mehr. Vor allem hat mich überrascht, als ich einen Wiedererkennungsmoment hatte und mir bewusst wurde, dass der Sprecher auch Smeagol/ Gollum sprechen muss in der Herr der Ringe-Verfilmung. Und das kann der Sprecher tatsächlich gut, er hat für jeden Charakter seine eigene Stimme und behält diese konsequent bei. In der Regel passt die Stimme auch gut zur Figur.

Die Handlung ist teilweise etwas zäh, da sie sich viel um die Ausbildung Eragons dreht. Trotzdem zieht einen die Geschichte in ihren Bann!!

Ein tolles Hörbuch mit einem guten Sprecher, das sich flüssig anhören lässt und die Zeit wie im Flug vergehen lässt.