Eine wunderschön erzählte Geschichte
Animant Crumbs StaubchronikMeinung:
Lange, oder besser gesagt: viel zu lange, subbte dieses Buch vor sich her. „Animant Crumbs Staubchronik“ ist mal wieder so ein Buch, bei dem man sich nach dem Lesen fragt, warum man nur so lange ...
Meinung:
Lange, oder besser gesagt: viel zu lange, subbte dieses Buch vor sich her. „Animant Crumbs Staubchronik“ ist mal wieder so ein Buch, bei dem man sich nach dem Lesen fragt, warum man nur so lange gewartet hat, es zu lesen. Obwohl es sagenhafte 552 Seiten besitzt, habe ich es innerhalb weniger Tage durchgelesen gehabt. Vorallem ab Seite 300 nahm die Geschichte so unerwartet an Fahrt auf, dass ich in jeder noch so kleinen Pause das Buch zur Hand nahm und darin schmökerte. Warum es für mich jetzt schon zu meinen Lesehighlights 2019 gehört, möchte ich euch nun verraten!
Der wohl augenscheinlichste Grund: das Cover natürlich! Es ist so ein wunderschönes Cover in dezenten Brauntönen gehalten, dass man nur schwer daran vorbeikommt. Aber dieses Buch hat so viel mehr!
Animant ist eine ziemliche Eigenbrötlerin, die sich gerne still und heimlich auf den Dachboden in ihren Lesesessel verkriecht und dort in ferne Welten abtaucht. Sie liest lieber, als sie Menschen begegnet. Und vor allem ihrer Mutter stößt das sauer auf, denn Animant ist 19 und somit im perfekten Alter, um zu heiraten, deshalb versucht sie ihre Tochter ständig an sämtliche Herren aus gutem Hause zu verkuppeln. Aber Animant hat daran mal so gar kein Interesse. Da kommt es ihr ziemlich entgegen, als ihr Onkel aus London anreist und ihr ein Job-Angebot unterbreitet: Sie soll die Bibliothekarsassistentin des verschrobenen Mr. Reeds werden… Ob das mal gut geht?
Kommen wir zum Schreibstil: Schon lange habe ich nicht mehr an Worten geklebt, wie bei diesem Buch. Die Autorin, Lin Rina, hat hier eine sehr wortgewandte Geschichte erschaffen, die einen sofort in den Bann zieht.
Für mich gibt’s tatsächlich nur einen Kritikpunkt und das wäre das Ende. Als die letzten 20-40 Seiten anfingen, hatte ich mich gefragt, wie die Geschichte wohl enden würde. Für ein Happy Ende war es m. E. zu diesem Zeitpunkt doch viel zu spät, es sei denn, es wäre ziemlich gekürzt. Und so fühlte es sich dann letztendlich auch an. Unvollkommen, unvollständig, ein kleines bisschen unwürdig. Animant hätte ein ausschweifenderes Ende verdient. Ich denke jedoch, dass es mit der allgemeinen Länge des Buches zusammenhängt und „noch“ mehr einfach nicht drin war. Die letzten Kapitel waren erzählerisch nur noch „erzählen“ und nicht „zeigen“. Schade!
Von mir gibt’s dennoch 5 von 5 Sternen, weil es – trotz des Endes – für mich zu einem absoluten Lesehighlight zählt! Ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen!