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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2017

keine leichte Kost

Eine allgemeine Theorie des Vergessens
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Normalerweise zitiere ich in meinen Rezensionen nicht nochmal den Text des Buchrückens, hier erscheint es mir aber sinnvoll:

"Es ist eine fantastische und doch ganz und gar wahre Geschichte: Am Vorabend ...

Normalerweise zitiere ich in meinen Rezensionen nicht nochmal den Text des Buchrückens, hier erscheint es mir aber sinnvoll:

"Es ist eine fantastische und doch ganz und gar wahre Geschichte: Am Vorabend der angolanischen Revolution mauert sich Ludovica, nachdem sie einen Einbrecher in Notwehr erschossen und auf der Dachterrasse begraben hat, für dreißig Jahre in ihrer Wohnung in einem Hochhaus in Luanda ein. Sie lebt von Gemüse, gefangenen Tauben und von einer Hühnerzucht, die sie auf der Dachterrasse wie durch Zauber beginnt, und bekritzelt die Wände in ihrer ausgedehnten Wohnung mit Tagebuchnotaten und Gedichten. Allmählich setzt sich aus Stimmen, Radioschnipseln und flüchtigen Eindrücken zusammen, was im Land geschieht. In den Jahrzehnten, die Ludovica verborgen verbringt, kreuzen sich die Wege von Opfern und Tätern, den Beteiligten an der Revolution, ihren Profiteuren und Feinden. Bis sie alle eines Tages erneut vor der Mauer in dem wieder glanzvollen Apartmenthaus stehen. José Eduardo Agualusa hat mit seinem wunderbaren, dicht und spannend gewobenen Roman, der das Fantastische der Wirklichkeit und eine Art höhere Gerechtigkeit beschwört, unvergessliche Szenen geschaffen, tragisch, komisch, grotesk. Dieser Roman feiert die Kunst des Erzählens selbst."

Meiner Meinung nach suggeriert dieser Text, man würde eine Geschichte Rund um Ludovica lesen, Also eine Geschichte darüber, dass sich eine Frau 30 Jahre lang isoliert, wie es ihr dabei ergeht und vielleicht wie sie Probleme meistert, die in dieser Zeit auftreten.
Tatsächlich ist das aber nur ein kleiner Teil vom Inhalt dieses Buches.

J.E. Agualusa erzählt von verschiedenen Personen, die unterschiedliche Schicksale während der Revolution erleiden. Dabei stehen einige auf verschiedenen Seiten oder haben verschiedene Interessen. Agualusa schafft es jedoch durch eine sehr intelligente Erzählstruktur, dass am Ende alle Schicksale irgendwie miteinander verknüpft sind, und auch alle in irgendeiner Weise etwas mit Ludovica zu tun haben. Das macht meiner Meinung nach den Charme den Buches aus.

Mir persönlich war der Erzählstil insgesamt jedoch zu anstrengend. Die Geschichte ist sehr dicht gepackt und wenn man nicht genau aufpasst und alle Personen und Namen gut auf dem Schirm hat entgeht einem viel von dem Buch.
Auch der Humor, der oft anklingt ist großartig, aber auch oft unterschwellig.

Mir hat geholfen das Buch in einer Leserunde zu lesen, in der man gemeinsam das Gelesene Rekapitulieren konnte. Ich glaube ich hätte sonst die Freude an dem Buch vielleicht verloren.

Ich würde sagen, es lohnt sich das Buch zu lesen, allerdings sollte man sich viel Zeit dafür nehmen, denn obwohl das Buch mit seinen nicht einmal 200 Seiten eher ein Büchlein ist, könnte man den Inhalt, etwas umgeschrieben sicherlich auch auf drei mal so vielen Seiten verteilen!

Ich habe lange geschwankt, ob das Buch 3 oder 4 Sterne verdient, hier sind es deshalb 3 1/2 geworden. Wie Agualusa es schafft die verschiedenen Personen miteinander verknüpft ist ganz große Kunst, aber der Erzählstil war mir persönlich einfach zu anstrengend.

Veröffentlicht am 23.07.2017

Viel Humor aber zu wenig Krimi

Castle 1: Heat Wave - Hitzewelle
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Inhalt:
Nikki Heat, Polizistin beim NYPD, ermittelt in einem Mordfall. Ein nicht ganz unbekannter Immobilienmakler wurde aus dem sechsten Stock seiner Wohnung gestoßen.
Während der Ermittlung werden ...

Inhalt:
Nikki Heat, Polizistin beim NYPD, ermittelt in einem Mordfall. Ein nicht ganz unbekannter Immobilienmakler wurde aus dem sechsten Stock seiner Wohnung gestoßen.
Während der Ermittlung werden dann natürlich noch die eine oder andere Unstimmigkeit aufgedeckt. Immer an ihrer Seite ist, weil er ihr von Bürgermeister aufgedrückt wurde, der Journalist Jameson Rock.
Jameson hat immer einen lockeren Spruch parat und hält sich nie an das, was ihm von Nikki aufgetragen wird.
Wem das alles bekannt vorkommt behält Recht, denn natürlich beruhen die Charaktere und die Story auf der Serie "Castle". In der Serie schreibt Richard Castle ein Buch über seine Ermittlungsarbeiten zusammen mit Kate Beckett, welches wir nun hier vorliegen haben.

Die Charaktere:
Alle wichtigen Hauptpersonen der Serie finden auch einen Platz im Buch, wobei die charakteristischen Züge der Person erhalten bleiben. So ist Rook nach gewohnter Manier immer für einen coolen Spruch zu haben, während er von Nikki eigentlich nur die kalte Schulter gezeigt bekommt. Auch Raley (Ryan) und Ochoa (Esposito) behalten ihren Witz, bleiben aber eher im Hintergrund.

Meinung:
Das Buch hat den gleichen Humor wie die Fernseh-Serie und wer diesen mag wird sich auch hier daran erfreuen können. Dagegen blieb der Kriminalfall irgendwie blass und unspektakulär. Obwohl er an sich nicht um spannend ist wird er nie so richtig in den Fokus gerückt.

Die Liebelei zwischen Rook und Nikki schreitet schon hier im ersten Band rasant voran und nimmt für meinen Geschmack auch etwas zu viel Raum ein.

Insgesamt würde ich die Serie vorziehen, aber man bekommt im Buch auch den ein oder anderen Schmunzel-Moment geboten. (Übrigens: Nachwort Lesen lohnt sich hier….)

Veröffentlicht am 22.07.2017

ominöse Liebesgeschichte gepaart mit Thriller

The Chemist – Die Spezialistin
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Die Protagonistin, die sich in großen Teilen des Buches Alex nennt, ist auf der Flucht vor der Regierung. Sie ist ehemalige Verhörspezialistin und wurde von ihren Vorgesetzten auf die Abschussliste gesetzt, ...

Die Protagonistin, die sich in großen Teilen des Buches Alex nennt, ist auf der Flucht vor der Regierung. Sie ist ehemalige Verhörspezialistin und wurde von ihren Vorgesetzten auf die Abschussliste gesetzt, da sie zu viel weiß. Alex selber weiß nicht warum sie gejagt wird, lebt in ständiger Angst und richtet diverse Schutzmaßnahmen ein, um ihr Leben zu schützen. Eines Tages nimmt ihr ehemaliger Chef zu ihr Kontakt auf und bittet sie einen letzten Auftrag für die Regierung zu übernehmen, mit dem Versprechen, dass man sie im Anschluss in Frieden lassen würde. Sie beschließt den Auftrag zwar zu übernehmen, allerdings im Alleingang, auf ihre Weise.

Da ich überhaupt kein Twilight-Fan bin, war ich gespannt wie Stefenie Meyer mit diesem Genre-Wechsel, von Liebesgeschichte zu Thriller, umgeht. Denn das dachte ich als ich das Buch in der Hand hielt: ich kaufe einen Thriller.

Im Nachhinein habe ich nochmal genau nachgesehen ob dieses Buch tatsächlich als Thriller verkauft wird, oder das Cover und das Werbevideo auf YouTube dies lediglich suggerieren. Tatsächlich wird es einem lediglich suggeriert.

Daher gleich vor weg mein Rat: wer glaubt einen ordentlichen Thriller zu kaufen und diese liebt: Hände weg! Ihr kauft ein Buch welches durchaus Elemente eines guten Thrillers beinhaltet, jedoch gepaart mit einer Liebesgeschichte à la Stefenie Meyer.

Das Buch hat durchaus seine Momente. Es gibt Spannungsbögen oder einfach nur faszinierende Beschreibungen, wenn es beispielsweise um Alex Abwehrmethoden geht. An einigen Stellen entdeckt man sogar ein wenig Witz, mit einem Humor, der zumindest mir zugesagt hat. Leider flachen die Spannungsbögen dramatisch ab sobald S. Meyer mit ihrem Liebesgeplänkel loslegt!

Und damit kommen wir auch gleich zum Knackpunkt der ganzen Handlung. Meiner Meinung nach eignet sich die Mischung aus Thriller und Love-Story einfach nicht! Menschen die gern packende Thriller lesen werden sich streckenweise einfach langweilen und Liebesgeschichten-Befürworter werden nicht auf ihre kostet kommen, denn dafür ist die Liebesgeschichte wiederum zu platt, naiv und schlecht ausgearbeitet.

Dazu kommt, dass die Charaktere ziemlich unrealistisch wirken und ihr Verhalten doch sehr weit hergeholt zu sein scheint.

Für mich war das Buch zwar keine absolute Zeitverschwendung, da es wie oben erwähnt durchaus gute Ansatzpunkte beinhaltet, aber unterm Strich würde ich es nicht nochmal kaufen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tierisch gute Unterhaltung

Kalle und Kasimir - Der geheimnisvolle Nachbar
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Kater Kasimir lebt zusammen mit Frauchen Lina ein gemütliches und beschauliches Leben. Doch eines Tages zieht ihr Freund Mads zusammen mit seinem Mops, Kalle, bei den beiden ein, was Kater Kasimir zu Beginn ...

Kater Kasimir lebt zusammen mit Frauchen Lina ein gemütliches und beschauliches Leben. Doch eines Tages zieht ihr Freund Mads zusammen mit seinem Mops, Kalle, bei den beiden ein, was Kater Kasimir zu Beginn gar nicht gefällt.
Trotz anfänglicher Diskrepanzen beschließt Kasimir sich mit Kalle zu verbünden um den Machenschaften des seltsamen und vermutlich höchst kriminellen Nachbarn auf den Grund zu gehen.

Der Charme der Geschichte entsteht dadurch, dass sie aus Sicht der beiden Tiere geschrieben ist.
Durch ihre naive Sicht auf die Welt der Menschen lässt einen das das ein oder andere Mal schmunzeln.

Mir persönlich hat am Besten gefallen mit zu erleben, wie sich die Freundschaft der beiden Tiere entwickelt hat. Während Kalle von Beginn an zu dem coolen und schauen Kasimir aufgeblickt hat, musste Kasimir sich erst mit dem, aus seiner Sicht, dummen und einfältigen Mops anfreunden.
Insgesamt eine wirklich gelungene Geschichte, über eine ungewöhnliche Freundschaft.
Einziger Kritikpunkt: das offene Ende. Falls eine Fortsetzung geplant ist, in Ordnung, sonst hätte ich mir ein klassisches "happy end" gewünscht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kurzweilig und unterhaltsam

Die Farben der Magie • Das Licht der Phantasie
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"Farben der Magie und Licht der Phantasie" von Terry Pratchett vereint die ersten beiden Scheibenwelt-Romane in einem Band.
 
Rincewind, ein gescheiterter Zauberer, erhält die Aufgabe, Zweiblum, den ersten ...

"Farben der Magie und Licht der Phantasie" von Terry Pratchett vereint die ersten beiden Scheibenwelt-Romane in einem Band.
 
Rincewind, ein gescheiterter Zauberer, erhält die Aufgabe, Zweiblum, den ersten Touristen der Scheibenwelt zu begleiten, bei Laune zu halten, jedoch von Gefahren fernzuhalten.
Das ungleiche Paar stolperte dabei natürlich von einer unmöglichen Situation in die nächste.
Begleitet werden die beiden von Zweiblums magischer Truhe, die für zusätzlichen Trubel sorgt.
 
Obwohl ich eigentlich kein Fantasy-Fan bin finde ich diese beiden Bücher wirklich gelungen, und vermutlich ist nun ein kleiner Scheibenwelt-Fan an mich verloren gegangen. Der total naive Zweiblum sorgt für unglaublich viel Situationskomik, dem der realistische und vielleicht auch ein wenig pessimistische Rincewind gegenüber steht.
 
Insgesamt gibt es von mir eine Leseempfehlung.Beide Bücher sind kurzweilig, unterhaltsam und regen zum Schmunzeln an!