Wieder ein schöner Roman, der richtig ans Herz geht
LeuchtturmherzenMeine Meinung:
Im Prolog erleben wir live mit, wie Simon verunglückt und damit hat mich das Buch sofort tief ins Herz getroffen. Ich konnte so gut verstehen, wie es Marie, aber vor allem auch Hannes danach ...
Meine Meinung:
Im Prolog erleben wir live mit, wie Simon verunglückt und damit hat mich das Buch sofort tief ins Herz getroffen. Ich konnte so gut verstehen, wie es Marie, aber vor allem auch Hannes danach gehen muss.
Danach springen wir vier Jahre weiter und erleben mit, wie Marie ohne Simon ihr Leben weiterführt. Sie hat sich mit einem mobilen Brautmodenladen selbstständig gemacht, selber hat sie aber der Liebe und dem großen Glück abgeschworen. Ich hatte das Gefühl, dass Marie sich selbst belügt und einredet, dass sie auch ohne einen Partner glücklich ist. Ihr ständiges Umziehen zeigt auch, dass sie sich nirgends wirklich zuhause fühlt, dass sie rastlos ist und irgendwie noch in der Luft hängt. Ich hatte tatsächlich richtig Mitleid mit Marie, denn zwischen den Zeilen kann man ganz klar erkennen, dass sie immer noch an Simons Verlust zu knabbern und diesen auch nach all den Jahren noch nicht verarbeitet hat.
Noch mehr hat es mir aber Hannes angetan. Er war beim Unfall mit dabei und ich konnte so gut verstehen, dass er nach wie vor mit Schuldgefühlen kämpft. Auch sein Leben hat sich danach verändert und die Gefühle, die er für Marie entwickelt, machen es sicher nicht einfacher für ihn.
Für mich hat Silvia Konnerth hier sehr gut dargestellt, wie es ist, mit einem Verlust umgehen zu müssen. Beide Protagonisten machen das auf ihre Weise und ich finde, die Autorin schildert hier einfühlsam und empathisch die Gefühle von Hannes und Marie. Ich konnte diese jedenfalls sehr gut nachvollziehen und fühlte mit den beiden mit. Der Schmerz, die Verlustängste, die Trauer und Schuldgefühle, das alles war für mich zu jeder Zeit greifbar und konnte ich beim Lesen selber spüren.
Natürlich ist es vorhersehbar, wie sich alles entwickelt, aber das gehört zu diesem Genre dazu und fand ich auch nicht schlimm. Im Gegenteil, ich fand, dass die beiden wirklich ein schönes Paar sind und konnte auch gut verstehen, dass es für sie nicht so einfach ist. Mich hat Silvia Konnerth mit dieser Liebesgeschichte jedenfalls richtig berührt und ich habe sie sehr gerne gelesen, denn da geht es nicht nur um Liebe, sondern auch ums Verzeihen, um Vergebung auch sich selbst gegenüber, ums Loslassen und um Neuanfänge.
Dazu kamen auch noch ein paar interessante Nebencharaktere, wie z.B. Tante Agnetha oder Maries Bruder Ludwig, die noch ein bisschen Schwung und Humor in die Geschichte bringen, so dass es nicht zu schwermütig und traurig wird.
Silvia Konnerth hat hier einen Roman geschrieben, der mir wieder richtig ans Herz ging. Dieses Mal gibt es auch eine sehr ernste Seite, was mir gut gefallen hat. Trotzdem konnte ich das Buch in vollen Zügen genießen und jederzeit mitfühlen.