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Veröffentlicht am 30.03.2020

4,5 Sterne für diese besonderen Helden

Halbe Helden
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Inhalt:

Eigentlich hat Dane schon genug Ärger am Hals, da braucht er nicht noch einen Jungen mit Downsyndrom, der ihm an den Fersen klebt, aber irgendwie hat er Billy D. nichts entgegenzusetzen, als dieser ...

Inhalt:

Eigentlich hat Dane schon genug Ärger am Hals, da braucht er nicht noch einen Jungen mit Downsyndrom, der ihm an den Fersen klebt, aber irgendwie hat er Billy D. nichts entgegenzusetzen, als dieser beschließt, dass Dane ihn fortan unterstützen soll. Er soll gemeinsam mit ihm zur Schule gehen, damit die Schläger aus den höheren Klassen ihn in Ruhe lassen. Doch damit nicht genug, Dane soll ihm auch noch beibringen, wie man sich prügelt und gemeinsam mit ihm nach seinem Vater suchen.

Seine Mum ist nämlich einfach mit Billy D. umgezogen, ohne ihm zu sagen, wo sein Vater sich aufhält. Doch dieser hat ihm einen Atlas mit Hinweisen hinterlassen, die ihn zu ihm führen sollen. Die Rätsel sind aber ganz schön knifflig, so dass der Junge wirklich Danes Hilfe braucht. Als sie der Lösung schon ganz nah sind, machen sich die beiden auf den Weg quer durchs Land. Doch wo sie am Ende herauskommen, damit hätte niemand von ihnen gerechnet.

Meine Meinung:

Gerade bin ich auf der Suche nach Lesestoff mit etwas mehr Tiefgang. Dem Klappentext nach hatte ich erwartet eines dieser Bücher in den Händen zu halten und wurde vom magellan Verlag mal wieder nicht enttäuscht.

Das Buch ist aus der Sicht von Dane geschrieben. Er erzählt von seinem Leben mit seiner alleinerziehenden Mutter, die ihn als Teenager bekommen hat und seither allein für ihren Lebensunterhalt sorgt. Das ist manchmal gar nicht so leicht, vor allem für einen jungen Mann, der nicht versteht, warum er als Einziger an seiner Schule kein eigenes Auto besitzt. Auch die Vorurteile, die gegenüber seiner Mutter und damit ihm herrschen machen Dane schwer zu schaffen, weswegen er diese häufig sofort mit Hilfe seiner Fäuste im Keim erstickt.

Als er auf Billy D. den Jungen mit Downsyndrom stößt, geht er mit diesem erst einmal eher unwillig eine Zweckgemeinschaft ein. Es ist also nicht so, dass Dane sich darum reißt, sich um einen „Schwächeren“ zu kümmern, dazu ist er eigentlich viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Doch Billy D. drängt sich hartnäckig in sein Leben und lässt sich nicht so einfach abschütteln. Mir gefiel es wirklich sehr gut, wie man nach und nach miterlebt, wie die beiden sich immer mehr aufeinander einlassen, wie sich die Welten der beiden Jungen durch die Freundschaft ändern und wie die Beziehung der beiden immer enger und emotionaler wird. Mich hat das wirklich sehr gerührt, weil die beiden so unterschiedlich sind und doch so viele Gemeinsamkeiten haben. Eine sehr ungewöhnliche Freundschaft.

Allein diese Handlung an sich hätte mir schon gereicht, aber dann lässt Erin Jade Lange noch eine Bombe platzen, mit der ich anfangs so gar nicht gerechnet hätte und noch einmal ein ganz neues Bild auf die Geschehnisse wirft und neue Fragen entstehen lässt. Fragen, die tief gehen und in einem arbeiten. Und obwohl es eigentlich um Billy D.s Familiengeschichte geht, haben die Ereignisse doch auch etwas mit Dane zu tun und führen dazu, dass dieser sein Handeln ebenfalls hinterfragt. Manchmal braucht es eben einen Anstoß von außen, um zu erkennen, was in einem selber vorgeht. Mir gefiel es sehr gut, dass die Autorin hier zwar schon die Moralkeule schwingt, das aber auf eine andere Weise, als mit dem erhobenen Zeigefinger zu deuten. Das bringt nicht nur die Protagonisten zum Nachdenken, sondern auch die Leser selbst.

Ein paar kleine Schwierigkeiten hatte ich aber ehrlich gesagt mit der Darstellung des Downsyndroms. Natürlich ist jeder Mensch anders und es gibt nicht „den Menschen mit Downsyndrom“, aber in meiner Arbeit habe ich viele Teenager mit dieser Beeinträchtigung und keiner davon ist nur annährend wie Billy D. Ich hätte eher gedacht, er hätte Autismus. Für mich hätte das fast etwas besser gepasst muss ich gestehen, aber das ist wohl nur mein persönliches Problem.

Das Ende hat mich zwar einerseits etwas traurig gemacht, weil es anders ausging, als ich mir gewünscht hätte, aber andererseits passt es einfach wirklich gut zum Buch und bringt so viel Positives mit sich dass es mich doch begeistern konnte.

Fazit:

„Halbe Helden“ ist wirklich ein Buch, das bei mir Eindruck gemacht hat. Es geht hier nicht nur um eine ungewöhnliche und sehr schöne Freundschaft, nein, das Buch geht viel tiefer, als man zu Beginn hätte denken können. Mich hat Erin Jade Lange mit ihrer Geschichte jedenfalls sehr bewegt und berührt. Ein Buch, das auf jeden Fall noch nachhallt.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2019

Atemberaubende High-Fantasy

Flerya
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Inhalt:

Flerya kann sich weder daran gewöhnen, dass sie ein Drache, noch, dass sie eine Prinzessin ist. Deshalb fällt es ihr schwer, sich ihrem Vater, König Gardorath anzunähern. Zu sehr schmerzt sie ...

Inhalt:

Flerya kann sich weder daran gewöhnen, dass sie ein Drache, noch, dass sie eine Prinzessin ist. Deshalb fällt es ihr schwer, sich ihrem Vater, König Gardorath anzunähern. Zu sehr schmerzt sie noch der Verrat, den Yadiran begannen hat.

Während Flerya vor allem gegen sich selbst kämpft, gewinnen die Ghulkönigin und ihr Schlachtenlenker immer mehr an Macht. Es scheint, als wollen sie ganz Emirescha in Schutt und Asche legen. Doch Yadiran hat nur ein Ziel: Er will die Drachen und damit diejenigen vernichten, die für den Tod seiner Familie verantwortlich sind. Dafür ist ihm jedes Mittel recht … .

Je grausamer die Ghul vorgehen, desto unausweichlicher scheint ein Krieg zu sein. Doch während Emirescha auf der Suche nach Verbündeten ist, erfährt Flerya, dass sie einen ganz anderen Weg gehen müssen, wenn sie eine Zukunft haben wollen. Ein Weg, der Vertrauen und Vergebung erfordert, doch genau das scheint unmöglich zu sein … .

Meine Meinung:

Was habe ich mich auf diese Fortsetzung gefreut und darauf hingefiebert. Band 1 war ein echtes Highlight für mich und ich konnte es kaum erwarten, weiterlesen zu können. Leider mussten wir auf diesen Folgeband fast 2 Jahre warten, deshalb fiel mir auch der Einstieg erst einmal sehr schwer. Ich hatte nicht mehr alle Figuren und auch nicht mehr alle Handlungsstränge im Kopf, so dass ich teilweise nichts mit den Namen anfangen konnte. Das wurde mir zusätzlich dadurch erschwert, dass es kaum Rückblicke oder Erinnerungen gab.

Nach und nach kamen die meisten Erinnerungen jedoch wieder zurück und mich hat der Zauber aus Band 1 wieder eingefangen. Diese Welt, die sich Autorin Emily Thomsen hier ausgedacht hat, ist einfach zu magisch. Es gibt viele bekannte und neue Fantasywesen mit all ihren Eigenheiten und jeder hat seinen Platz innerhalb dieser Geschichte. Doch wenn man jetzt denkt, dass sich die Wesen ihrer Gruppe entsprechend verhalten, hat man falsch gedacht. Denn nicht nur jede Art hat ihre Eigenheiten, jeder Charakter ist für sich etwas Besonderes. So gibt es z.B. Abren, der Ghul, der sich gegen seinen Vater und seine Kollegen gestellt hat, um seiner „Schwester“ Flerya beizustehen. Oder Flerya selbst, die eigentlich ein Drache ist, aber sich damit überhaupt nicht wohlfühlt. Jeteff ist ein verurteilter Verbrecher, kämpft aber um Emirescha zu retten, obwohl er aus diesem Land verstoßen wurde. Jede Figur hat seine eigenen Motive, man muss hinter die Fassaden sehen und sie kennenlernen, um sie einschätzen zu können. Und trotzdem kann man sich nie sicher sein, dass man weiß, wie sie wirklich sind, denn Emily Thomsen hält auch in diesem Band wieder einige Überraschungen für uns bereit.

Ich liebe es, wenn Geschichten nicht so vorhersehbar sind, wie man es erwartet. Dass sie es versteht, genau solche Bücher zu schreiben, hat die Autorin schon mit ihrem ersten Band bewiesen und obwohl die Wendungen in diesem zweiten Teil nicht ganz so weitreichend sind, haben sie mich doch durchweg begeistert.

Durch die drohende Gefahr und den Krieg, der sich zusammenbraut und immer weiter ausdehnt, kommt jede Menge Spannung in die Geschichte. Bei mir hat sich jedenfalls schon zu Beginn eine Gänsehaut gebildet, die bis zum Ende anhielt. Es war kaum Zeit, um einmal Luft zu holen, denn die Situation spitzt sich immer mehr zu und ich habe auf den nächsten großen Knall gewartet. Eines ist nämlich sicher: Emily Thomsen geht nicht zimperlich mit ihren Charakteren um, was mir jedoch sehr gut gefiel, weil es so authentisch ist. In einem Krieg geht es nunmal nie ohne Opfer einher und eine heile Welt würde einfach nicht zur Geschichte passen.

Am Ende wurde ich noch einmal richtig überrascht, denn hier lässt die Autorin eine Bombe platzen, die darauf hindeutet, dass der letzte Band noch einmal eine ganz andere Richtung einschlagen wird. Tja, hier ist eben nichts, wie man denkt und ich bin mir sicher, dass das Trilogieende noch einmal eine richtige Überraschung für uns bereithalten wird. Ich freu mich auf jeden Fall schon sehr darauf.

Fazit:

Nach kurzen Einstiegsschwierigkeiten war ich wieder vollkommen gefangen von dieser magischen Geschichte. Die Welt hat ihren Zauber erneut entfaltet, die Figuren sind alle tiefgründig und haben ihre eigenen Motive, die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend und es gibt einige Überraschungen und Wendungen.

Emily Thomsen hat mit ihrer Trilogie wirklich ein fantastisches und magisches Abenteuer erschaffen, das mich immer wieder überrascht, mitreißt und einfach nur begeistert.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Dieses Buch hat mein Herz gewonnen

Show me the Stars
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Inhalt:

Liv hatte immer nur ein Ziel vor Augen: Sie wollte Journalistin werde. Gerade als sie diesem einen Schritt näher ist, zerplatzt ihr Traum und sie steht vor dem Nichts.

Da kommt es ihr gerade ...

Inhalt:

Liv hatte immer nur ein Ziel vor Augen: Sie wollte Journalistin werde. Gerade als sie diesem einen Schritt näher ist, zerplatzt ihr Traum und sie steht vor dem Nichts.

Da kommt es ihr gerade recht, dass auf einer einsamen Insel in Irland ein Housesitter für einen Leuchtturm gesucht wird. Spontan lässt sie alles hinter sich und macht sich auf, um sich eine Auszeit zu gönnen und herauszufinden, wie es weitergehen soll.

Doch gerade als sie denkt, dass sie die nächsten sechs Monate einsam in einem Leuchtturm sitzen wird, sieht sie sich einem gutaussehenden Iren und einer liebenswerten Bed & Breakfastbesitzerin gegenüber, die ihr Leben ordentlich auf den Kopf stellen … .

Meine Meinung:

Was habe ich mich auf dieses Buch von Kira Mohn gefreut und darauf hingefiebert und dann war es viel zu schnell zu Ende … .

Das Buch beginnt total euphorisch: Liv hat gerade ein Interview mit einem Star ergattert, der sich sonst vor der Öffentlichkeit versteckt. Das soll ihr Sprungbrett zu einer steilen Karriere als Journalistin werden. Durch den Klappentext wusste ich natürlich schon, dass daraus nichts werden würde und trotzdem fürchtete ich den Absturz. Liv freute sich einfach so sehr über diese Chance und sie war mir ab der ersten Seite so sympathisch, dass ich nicht wollte, dass sie enttäuscht wird. Schnell wurde mir nämlich klar, dass die junge Frau außer ihrer Arbeit nicht viel anderes in ihrem Leben hat. Zu ihrer Mutter hatte sie nie eine gute Beziehung und ihr Großvater, ihre einzig wirkliche Bezugsperson lebt im Ausland. Da sie sich so sehr auf ihr Studium und ihren Job konzentriert hat, schloss sie auch nicht wirklich Freundschaft und Zeit für eine Beziehung war schon gar nicht. Irgendwie bekam ich etwas Mitleid mit Liv, weil sie so wenig in ihrem Leben hat, das ihr Freude bereitet.

Doch genau das ist auch der Grund, warum sie von heut auf morgen alles hinter sich lassen und nach Irland „abhauen“ konnte. Ich habe das sehr bewundert, denn dazu gehört auch eine große Portion Mut, weswegen ich das sicher nicht gemacht hätte. Allein die Vorstellung ganz allein auf einer Insel, in einem riesigen Leuchtturm, um mich herum nur Wasser … oh Gott, nein, schon bei dem Gedanken kriege ich Gänsehaut. Aber Liv stürzt sich in dieses Abenteuer und versucht so, ihre Leben zu ordnen und ihm eine neue Richtung zu geben. Die Idee fand ich richtig klasse und nachdem ich den Leuchtturmbesitzer kennengelernt habe, war ich einfach Feuer und Flamme. Was für ein netter, älterer Mann. Es ist fast so, als hätte das Universum ihn Liv geschickt, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Doch auch die Protagonistin verändert das Leben des Mannes. Die Autorin überlässt hier wirklich nichts dem Zufall und mir gefiel es wirklich super, wie sich alles ineinander gefügt hat. Dieses Buch ist also nicht nur eine schöne Liebesgeschichte, nein, es geht auch um einen Neuanfang und darum einen Sinn in seinem Leben zu finden. Ich mag es total gerne, wenn es in einer Lovestory auch einen tieferen Sinn bzw. eine Botschaft gibt.

Doch im Vordergrund steht hier meiner Meinung nach doch klar die Liebesgeschichte. Aus dem Klappentext kann man das ja schon etwas erahnen, aber hier wird es wirklich kompliziert, denn auch, wenn Liv sofort von einem gewissen Iren begeistert ist, ist es nicht so einfach, wie es scheint, denn auch Kjer hat sein Päckchen zu tragen und das ist alles andere als leicht. Doch obwohl ich eigentlich so ein Hin und Her zwischen den Protagonisten überhaupt nicht leiden kann, weil mich das schnell nervt, hatte ich hier kein Problem damit, weil dieses „Nervige“ einfach gefehlt hat. Die Protagonisten haben ihre Schwierigkeiten, die ihnen im Weg stehen und die Kira Mohn auch authentisch geschildert hat, so dass ich sie gut annehmen und mit den beiden mitfiebern konnte. Ja, es gab da wirklich so manche Situation bei der ich laut aufgeseufzt habe, weil sie so schön war. Man spürt quasi die Liebe zwischen den Seiten.

Aber nicht nur die Liebe zwischen den beiden, sondern auch die Liebe zu Irland und diesem einzigartigen Setting. Ja, ich hätte ein Problem damit, alleine in einem Leuchtturm zu wohnen, aber die Autorin beschreibt die Landschaft, die Besonderheiten derer und den Leuchtturm so bildhaft, dass dieser Ort in meinem Kopf lebendig wurde. Wie gerne hätte ich einen Ausflug zu dieser Insel gemacht und alles selbst gesehen. Es wäre sicher wunderbar im Leuchtturm in der Fensternische zu sitzen und aufs Meer hinauszuschauen. Wahrscheinlich könnte ich dort auch wunderbar zur Ruhe kommen, so wie Liv.

Neben Kjer und Liv gibt es aber auch noch ein paar andere liebenswerte Charaktere, wie z.B. den liebenswerten Leuchtturmbesitzer oder Airin, die quirlige Bed & Breakfastbesitzerin. Sie wird wirklich eine wunderbare Freundin für Liv und zwar nicht nur, indem sie ihr zur Seite steht und sie vor der Einsamkeit bewahrt, sondern auch, indem sie ihr immer die ehrliche Meinung sagt, auch, wenn diese mal unangenehm ist. Gerade das macht in meinen Augen eine gute Freundin aus und so eine wünscht sich doch jede Frau, oder?

Ich habe mich während des Lesens wirklich in diesem wundervollen Ort verloren und die liebenswerten Charaktere voller Spannung begleitet, so dass die Seiten viel zu schnell verflogen sind. Allerdings muss ich gestehen, dass es mir am Ende dann plötzlich etwas zu schnell ging. Wir machen einen unangekündigten Zeitsprung, bei dem mir nicht so ganz klar ist, wie viel Zeit wirklich vergangen ist und bekommen viele offene Fragen im Zeitraffer beantwortet. Das fand ich etwas schade, weil es für mich dadurch nicht ganz befriedigend aufgelöst wurde. Aber da es noch zwei Teile geben wird, die sich zwar um andere Protagonisten drehen werden, aber im selben Ort spielen, werden vielleicht auch noch offene Themen genauer behandelt. Ich hoffe jedenfalls, dass ich nochmal etwas von Liv und Kjer höre, denn eigentlich hätte ich gern noch mehr von ihnen gelesen.

Fazit:

Kira Mohn hat in ihrem Buch wirklich ein einzigartiges Setting geschaffen. Auch, wenn ich nicht alleine in einem Leuchtturm auf einer einsamen Insel würde wohnen wollen, war ich doch fasziniert und auch etwas verliebt in diesen Ort. Aber auch Liv und Kjer und einige Nebencharaktere haben mein Herz gewonnen, weswegen ich diese Story, die neben ganz viel Gefühl auch eine schöne Botschaft hat, in vollen Zügen genießen konnte. Einzig das Ende kam mir plötzlich zu schnell, was vielleicht aber auch daran liegen könnte, dass ich so gerne noch mehr über diesen wundervollen Ort und die liebenswerten Figuren gelesen hätte.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Ein Muss für alle Fans von Mythologie

Magie aus Gift und Silber
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Inhalt:

Rya lebt in einem Museum, aber anders, als man denkt, denn sie ist eine Statue. Trotzdem bekommt sie alles mit und sehnt sich danach, genau wie die Menschen endlich richtig leben zu können.

Als ...

Inhalt:

Rya lebt in einem Museum, aber anders, als man denkt, denn sie ist eine Statue. Trotzdem bekommt sie alles mit und sehnt sich danach, genau wie die Menschen endlich richtig leben zu können.

Als eines Tages der geheimnisvolle Nick erscheint, wird dieser Traum Wirklichkeit, denn durch einen Kuss erweckt er sie zum Leben.

Doch was steckt hinter Ryas Vergangenheit? Wieso war sie zu Stein erstarrt und was hat es mit dem Orden des Perseus auf sich, zu dem Nick gehört?

Bald schon wird die junge Frau in einen Krieg zwischen Gorgonen und dem Orden hineingezogen und muss sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen will. Aber wie in jedem Krieg scheint es auch hier am Ende nur Verlierer zu geben oder kann Rya das Schicksal aller ändern?



Meine Meinung:

Als ich den Klappentext zum ersten Mal sah, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Mythologie ist momentan ja ein sehr beliebtes Thema und auch ich kann von den verschiedenen Göttern nie genug kriegen und war sehr gespannt, wie Lisa Rosenbecker diese in ihrem Buch darstellen würde.

Die Geschichte startet natürlich mit Rya als Statue. Sie lebt in einem Museum und bekommt dort zwar alles mit, kann sich aber weder bewegen, noch sprechen. Gefangen in Stein fristet sie Tag um Tag ohne jedoch zu wissen, wieso ihr dieses Schicksal auferlegt wurde. Da das Buch hauptsächlich aus Ryas Sicht erzählt wird, bekommt man natürlich ihre Gefühle hautnah mit und ich wäre an ihrer Stelle wirklich verzweifelt. Doch schnell erscheint Nick auf der Bildfläche und erlöst die junge Frau von ihrem grausamen Schicksal.

Nach und nach bekommt man jetzt als Leser Informationen über die Gorgonen und den Orden des Perseus. Hier hat Lisa Rosenbecker die Geschichte um Medusa und Perseus einmal wild durcheinander gewürfelt und dann neu zusammengesetzt. Ich war richtig begeistert davon, welch magische Welt die Autorin mit altbekannten Charakteren neu erschaffen hat. Magie an sich übt auf mich ja immer eine gewisse Faszination aus, aber hier hat Lisa Rosenbecker wirklich ganze Arbeit geleistet, wobei sie ihre Geheimnisse erst nach und nach lüftet. Überhaupt ist dieses Buch voller überraschender Wendungen. Denkt man anfangs, man wisse schnell, wie sich alles zutragen wird, muss man sich doch bald eingestehen, dass hier nichts so ist, wie es scheint und trotzdem wäre ich nie auf die Lösung gekommen. Da hat mich die Autorin wirklich richtig an der Nase herumgeführt. Aber genau das liebe ich so an Geschichten: Wenn sie unvorhersehbar sind und mich richtig überraschen können.

Wobei ich ja gestehen muss, dass ich anfangs etwas ungeduldig war. Langsam wird man mit Rya gemeinsam in die magische Welt eingeführt, lernt die verschiedenen Sichten und die Magie an sich kennen und erforscht mit der Protagonistin ihre Kräfte. Doch während sich Rya auf den Kampf vorbreitet, wurde ich schon ganz kribbelig und hoffte, dass sie sich bald ins Getümmel stürzen würde. Im ersten Teil des Buches nimmt sich die Autorin nämlich viel Zeit, um den Leser mit der Welt bekanntzumachen und die Protagonistin auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Dabei liegt hier ganz klar das Augenmerk auf der Entwicklung von Beziehungen, vor allem der zwischen Rya und Nick. Im Grunde bin ich ein großer Fan davon, wenn sich Gefühle langsam entwickeln und sich die Charaktere trotz Anziehung auf den ersten Blick nicht sofort in eine Beziehung stürzen. Auch hier fand ich das richtig überzeugend, aber dennoch hat mich die Geschichte anfangs noch nicht ganz abgeholt.

Erst als Rya schließlich bei den Gorgonen landet, hat sich der Zauber des Buches bei mir entfaltet und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Ab diesem Zeitpunkt habe ich jede noch so kleine Information in mich aufgesaugt, war vor jeder Begegnung angespannt, wusste nicht, wer Freund und wer Feind ist und freute mich über die Freundschaften, die Rya geknüpft hat. Die Spannung stieg wirklich stetig an und hat mich völlig mitgerissen. Mit immer neuen Wendungen musste ich meine Meinung wieder überdenken und war am Ende einfach total geplättet, was das große Ganze betroffen hat.

Doch nicht nur die Spannung und die überraschenden Wendungen konnten mich voll und ganz überzeugen, sondern auch die Charaktere selbst, denn Lisa Rosenbecker gibt ihren Figuren ordentlich Spielraum, um sich zu entwickeln. Dabei überraschen manche mit einer unerwarteten Entwicklung, andere bleiben ihrer Rolle treu, die so perfekt auf sie geschnitten wurde, dass alles andere auch nicht gepasst hätte. Die Autorin findet wirklich für jeden ihrer Charaktere den richtigen Platz, so dass die Gesamtgeschichte absolut stimmig ist und die Figuren sich perfekt hineinfügen. Nicht nur Rya und Nick haben dabei mein Herz erobert, sondern auch einige wundervolle Nebencharaktere, wie z.B. Ilena.

Das Ende hätte für mich auch gerne ein Kapitel früher einsetzen dürfen (ja, ich mag es, wenn Bücher ganz fies enden), aber es passte doch perfekt zur Geschichte und so konnte man diesen Einzelband glücklich und zufrieden zuschlagen. Wobei ich ja doch etwas wehmütig war, dass ich diese fantastische Welt wieder verlassen musste.



Fazit:

„Magie aus Gift und Silber“ ist ein wundervoller, spannender, emotionaler und fantastischer Einzelband, der uns in die Welt der Mythologie entführt. Dabei setzt Lisa Rosenbecker auf altbekannte Charaktere, die sie jedoch in eine völlig neue Geschichte entführt. Mich konnte sie mit ihrer magischen Welt, den liebenswerten Figuren, die sich perfekt darin einfügten, der stetig steigenden Spannung und der überraschenden Wendungen fast vollkommen begeistern. Einzig anfangs hat es mir etwas zu lange gedauert, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt und ich völlig darin versinken konnte. Am Ende war ich dann jedoch etwas wehmütig, dass ich diese faszinierende Welt wieder verlassen musste. Von mir aus dürfte es ruhig noch mehr Geschichte darin geben.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Anders, erfrischend, neu, absolut lesenswert

Planspiel Beta-Atlantis
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Inhalt:

Die Menschen wollen das größte soziologische Experiment starten, indem sie den Planeten Beta-Atlantis für ein Rollenspiel nutzen. So wollen sie, die dort lebenden Ichtyos und ihre Lebensweise ...

Inhalt:

Die Menschen wollen das größte soziologische Experiment starten, indem sie den Planeten Beta-Atlantis für ein Rollenspiel nutzen. So wollen sie, die dort lebenden Ichtyos und ihre Lebensweise kennenlernen, so dass sie in Zukunft gemeinsam friedlich auf dem Planeten leben können.

Doch was anfangs gut läuft, entwickelt sich immer mehr zu einer tickenden Zeitbombe, denn nicht alle Menschen sind wirklich an einer friedlichen Koexistenz interessiert und auch die Ichtyos sind nicht das, was sie vorgeben zu sein.

Auch Captain Skye Collins spürt diese Veränderung und macht sich große Sorgen, vor allem als er die verletzte Juniya findet und aufnimmt. Was ist der jungen Frau passiert und wieso ist sie so anders? Vielleicht ist sie ja der Schlüssel zum Frieden zwischen den Lebewesen. Doch während Skye und Juniya sich immer näher kommen, taucht ein neuer Feind im Spiel auf. Ein Feind, der im Verborgenen agiert und der Beta-Atlantis für immer verändern könnte … .

Meine Meinung:

Von Hedy Loewe wollte ich schon lange mal etwas lesen und dieses Buch klang endlich mal nach etwas anderem und nicht dem üblichen Fantasy-Gedöns. Deshalb freute ich mich sehr aufs Lesen und stürzte mich gleich in dieses Abenteuer.

Gleich zu Beginn lernt man Captain Skye kennen und ich hatte wirklich das Gefühl, in der Vergangenheit gelandet zu sein: Es gibt Schiffe und Flotten und von Technik und Fortschritt scheint auf Beta-Atlantis nichts spürbar zu sein. Doch das gehört alles zum Experiment, denn eigentlich ist es ein riesiges Spiel, das auch über Computer geregelt wird. Für mich war es anfangs etwas schwer, mir die Welt vorzustellen, gerade wegen dem, was „Spiel“ und was „Realität“ ist. Ich hatte da so meine Schwierigkeiten die beiden auseinanderzuhalten und auch die Rollen der verschiedenen Charaktere zu sortieren. Deshalb war der Einstieg für mich nicht ganz so einfach. Vor allem, da auch noch viele verschiedene Charaktere eine wichtige Rolle spielen und die Sichtweise, aus der die Geschichte erzählt wird, häufig wechselt. Doch hat man mal alles sortiert, ist das Buch wirklich genial aufgemacht. Gerade das Wechselspiel aus „Experiment“, also Fiktion und Wirklichkeit fand ich sehr spannend. Es war richtig interessant, wie Hedy Loewe ihre Schachfiguren in Position bringt.

Die Protagonisten gefielen mir auch auf Anhieb wirklich gut. Sie scheinen sofort in gut und böse eingeteilt werden zu können, aber irgendwie hege ich den Verdacht, dass es am Ende dann doch nicht so einfach sein wird. Jedenfalls habe ich schon meinen Favoriten: Captain Skye Collins. Ein Typ zum Verlieben. Zwar scheint er unnahbar zu sein, aber er gehört definitiv zu den Guten und das merkt man sofort. Er kümmert sich um seine Mannschaft und schaut auch bei Ungerechtigkeiten nicht weg. Dabei hat er stets ein sehr feines Gespür und merkt deshalb auch schnell, dass sich im Spiel etwas verändert hat, auch, wenn er es noch nicht richtig greifen kann. Er ist klug, einfühlsam und hat das Herz auf dem richtigen Fleck. Also genau der richtige Mann für mich ;) Doch auch Juniya ist sehr geheimnisvoll und interessant. Über ihre Vergangenheit erfährt man nur wenig und auch, warum sie auf Beta-Atlantis ist. Trotzdem ahnt man sofort, dass da mehr dahintersteckt und ich freue mich schon darauf, das große Ganze zu entdecken. Auch die Liebesgeschichte mochte ich. Es ist nicht sofort Liebe auf den ersten Blick und es wird auch wenig davon gesprochen, dass die beiden sich über alles lieben, sondern die Gefühle entwickeln sich langsam und können deshalb gut nachvollzogen werden.

Neben den beiden Hauptdarstellern gibt es aber auch jede Menge andere spannende Charaktere. Vor allem die Ichtyos haben es mir sehr angetan. Da hat Hedy Loewe wirklich mal eine neue interessante Spezies erschaffen und ich sog jedes Detail sofort in mich auf. Ich fragte mich unweigerlich, wie wohl das Zusammenleben mit ihnen sein würde und ob das Experiment gelingen könnte. Irgendwo hat das Ganze trotz dem Fantasyanteil doch auch eine gewisse Verbindung zu unserem Leben. Schließlich gibt es immer wieder Menschen, die sich anderen überlegen fühlen und sich deshalb einfach deren Land nehmen wollen. Ich fand es jedenfalls toll, dass mich die Story hinter dem Buch auch etwas zum Nachdenken gebracht hat.

Während in diesem ersten Band erst einmal alle Schachfiguren in Stellung gebracht werden, spitzen sich die Ereignisse immer mehr zu und am Ende ist man sich sicher, dass es in den Folgebänden noch ordentlich „krachen wird“. Trotz allem hatte das Buch für mich keinerlei Längen, die Spannung baut sich stetig auf und die vielen Entwicklungen und Beziehungen zwischen den Charakteren sorgen zusätzlich dazu, dass man an den Seiten klebt, weil man einfach wissen möchte, was noch passiert bzw. wie es weitergeht. Ich war jedenfalls viel zu schnell durch und bin vor allem nach dem Ende schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.

Fazit:

Ja, dieses Buch hält wirklich, was der Klappentext verspricht: Es ist anders, erfrischend, neu. Es gibt nicht diese typischen Klischees und wenn man erst einmal alle Informationen und Charaktere sortiert hat, klebt man förmlich an den Seiten, um den Entwicklungen der Geschichte zu folgen. Ich war jedenfalls total begeistert von diesem originellen Abenteuer. Begebt euch mit Captain Skye Collins auf die Reise und taucht ein in eine spannende, vielschichtige und absolut lesenswerte Geschichte.



Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.