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Veröffentlicht am 12.04.2018

Ein wahrer Pageturner

Everless 1. Zeit der Liebe
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Inhalt:

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Zeit das kostbarste Gut ist. In der die Reichen von der Zeit der Armen leben und dein eigener Vater seine Lebenszeit opfert, um dich zu retten.
Stell ...

Inhalt:

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Zeit das kostbarste Gut ist. In der die Reichen von der Zeit der Armen leben und dein eigener Vater seine Lebenszeit opfert, um dich zu retten.
Stell dir vor, du musst der Familie dienen, die dein Leben zerstört hat.
Stell dir vor, dass dein eigenes Herz dich belügt – und im Geheimen den Mann liebt, den du am allermeisten fürchtest.
Stell dir vor, du bist der Schlüssel, denn die Zeit gehorcht dir.
Und dein Schicksal entscheidet sich genau jetzt!

Jules musste als Kind mit ihrem Vater aus Schloss Everless fliehen. Seitdem versteckt sie sich vor Liam, dem Sohn der Gerlings, der Familie, die den armen Bürgern ihrer Stadt den letzten Bluttaler aus dem Leib presst, um selbst im Luxus zu leben.

Als ihrem Vater jedoch nur noch wenig Zeit bleibt und die Pacht bezahlt werden muss, beschließt die junge Frau, nach Everless zurückzukehren, um dort zu arbeiten und neue Lebenszeit für ihren Vater zu verdienen.

Doch Jules ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begeben hat. Selbst als ihr Vater sie erneut warnt, möchte sie das Schloss nicht verlassen, denn nur dort findet sie Antworten. Antworten darauf, was ihre Vergangenheit mit ihrer Zukunft zu tun hat … ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Meine Meinung:

Der Klappentext hat mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht und man steigt auch sofort in die Geschichte ein und erlebt mit, wie Jules gemeinsam mit ihrem Vater quasi am Existenzminimum lebt. Dadurch erfährt man auch ein bisschen mehr über den Weltenentwurf und die Idee mit den Bluttalern. Ich fand das wahnsinnig faszinierend und obwohl ich das so ähnlich schon aus Filmen kannte, war ich doch richtig begeistert davon. Zeit ist immerhin ein kostbares Gut und wir gehen oftmals viel zu verschwenderisch damit um. Da war es schön zu erleben, wie die Menschen auf Everless und den Städten und Dörfern rundherum mit ihrer Zeit umgehen.

Jules ist gerade erst siebzehn geworden und durfte bis dahin noch kein Blut und damit keine Lebenszeit opfern. Doch jetzt, wo ihr Vater immer schwächer wird, ist es für die junge Frau gar keine Frage, dass sie für ihn „einspringt“ und obwohl sie doch auch ein bisschen Angst hat, stellt sie sich dieser Herausforderung. Sie kämpft für ihre Familie und Freunde und das machte sie mir unglaublich sympathisch. Außerdem ist sie keine, die vor Problemen und Schwierigkeiten davon läuft. Das zeigt, dass sie eine starke Persönlichkeit ist und als solche habe ich sie auch die ganze Geschichte über wahrgenommen.

Dabei ist es sehr hilfreich, dass das Buch aus Jules‘ Sicht in der Ich-Form geschrieben ist. So tauchte ich noch tiefer in ihre Gedanken und Gefühle ein, war ihr aber auch nie einen Schritt voraus, so dass ich mich gemeinsam mit ihr auf die Suche nach Antworten machen musste.
Besonders toll fand ich es, dass die Liebesgeschichte nur am Rande abläuft. Wie schön, dass diese (trotz Klappentext) einmal nicht im Vordergrund steht. Dafür ist die Geschichte um Jules‘ Vergangenheit viel zu präsent. Es gibt viele Fragen zu klären und der Plot hielt den ein oder anderen Twist für mich bereit, so dass ich manchmal völlig überrascht von den Wendungen war, die die Geschichte plötzlich nahm. Ich liebe es, wenn Bücher so überhaupt nicht vorhersehbar sind und auch, wenn es immer wieder Hinweise gibt und mir auch klar war, dass mehr hinter all den Geschehnissen stecken würde, konnte ich doch das große Ganze nicht wirklich greifen, bis es am Ende dann aufgelöst wurde.
Das führte dazu, dass ich wirklich an den Seiten klebte und das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe es fast in einem Rutsch durchgelesen, so eine Sogwirkung erzeugten die Geschehnisse bei mir.

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und auch, wenn das ein oder andere Geheimnis gelüftet wird, ist die Geschichte um Jules und Everless noch lange nicht zu Ende erzählt. Trotzdem kann man zum Schluss einmal durchatmen, ohne dass jedoch die Spannung auf die Fortsetzung verfliegt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was Sara Holland noch alles für uns bereithält.

Fazit:

„Everless – Zeit der Liebe“ war für mich ein wirkliches Highlight. Der Weltenentwurf hat mich ab der ersten Seite fasziniert und ich konnte super mit der starken Protagonistin Jules mitfiebern. Doch am meisten begeistern konnten mich die überraschenden Wendungen, die ich teilweise überhaupt nicht sehen konnte. Anfangs ist es wirklich völlig unvorhersehbar, wie sich die Geschichte entwickeln würde und ich bin schon jetzt wahnsinnig gespannt, was die Autorin Sara Holland im Folgeband noch für uns Leser bereithält. Dieses Buch ist auf jeden Fall ein wahrer Pageturner! Kaum angefangen hat man es schon durch, so eine Sogwirkung erzeugt die Geschichte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 12.04.2018

Wow, dieses Buch hat mich wirklich total geflasht

Die Legende von Enyador
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Inhalt:

„Seit Jahrhunderten kämpfen in Enyador Elben, Drachen und Dämonen um die Macht. Die Menschen wurden von den Elben unterworfen, ihre Erstgeborenen als Sklaven in den Krieg gegen die Drachen geschickt. ...

Inhalt:

„Seit Jahrhunderten kämpfen in Enyador Elben, Drachen und Dämonen um die Macht. Die Menschen wurden von den Elben unterworfen, ihre Erstgeborenen als Sklaven in den Krieg gegen die Drachen geschickt. Doch Tristan, ein Waisenjunge, widersetzt sich seinen Unterdrückern, anstatt an deren Grausamkeit zu verzweifeln. Dadurch löst er eine Reihe von Ereignissen aus – und eine uralte Prophezeiung erwacht zu neuem Leben.“

Jedes Jahr findet in den Menschendörfern eine Auslese statt. Die Elben suchen nach den stärksten jungen Männern für ihre Armee. Dort müssen sie als Sklaven gegen die Dämonen kämpfen. Diese haben sich die Drachen zum Untertan gemacht und möchten, genau wie die Elben, Herrscher über Enyador werden.

Doch eines Tages nehmen die Elben den Waisenjungen Tristan mit. Dieser hat nicht vor, sich von den Elben versklaven zu lassen und begehrt gegen diese auf. Das setzt eine ungeahnte Kettenreaktion in Gang, die alle Völker in ganz Enyador betrifft und die Würfel des Schicksals noch einmal neu mischt … .

Meine Meinung:

Eigentlich hatte ich ja nur vor, kurz in das Buch hineinzulesen, einfach nur aus Lust und Laune. Doch schon der Prolog, der die Vorgeschichte von Enyador in Form einer Legende erzählt, hat mich sofort fasziniert. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit den Völkern Enyadors auf sich hat. Deshalb las ich noch etwas weiter und lernte Tristan und seine Ziehfamilie kennen, darunter auch seinen Bruder, den Magier Kay und seine Schwester Agnes. Das Schicksal dieser jungen Menschen hat mich sofort mitgerissen und so konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen. Die Protagonisten sind wirklich alle sehr unterschiedlich und haben doch etwas Besonderes an sich, sei es spezielle Fähigkeiten oder einfach liebenswerte Charaktereigenschaften. Nicht jeder davon war mir sofort sympathisch, aber jeder hatte genug Potenzial, um sich zu entwickeln und dieses wird durchaus genutzt, was ich immer besonders toll finde. Dabei gefiel es mir besonders gut, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, aber immer in der 3. Person. Trotz allem kamen die Gefühle immer bei mir an und ich konnte mich in die verschiedenen Personen hineindenken und mit ihnen fühlen. Diese Protagonisten bleiben definitiv im Kopf und das, obwohl es einige sind.

So lernt man auch die verschiedenen Spezien in Enyador kennen. Mira Valentin erfindet hier keine neuen Fantasygestalten, schreibt diesen aber durchaus neue Eigenschaften zu und verbindet alle zu einer gemeinsamen Geschichte. Ich fand es grandios, wie die Autorin alle Fäden miteinander verband und die Schicksale aller Wesen verknüpfte. Ich liebe es, wenn alles zusammengehört und –passt und bei dieser Geschichte ist wirklich alles schön rund und ein roter Faden zieht sich durch die gesamte Story. Hier ist wirklich alles genau durchdacht, vom Anfang, bis zum (vorläufigen) Ende.

Dabei ist die Geschichte durchweg spannend. Man weiß nie genau, was den Charakteren als nächstes passiert oder welcher Darsteller als nächstes in die Story verwickelt wird. Vom Anfang bis zum Ende klebte ich an den Seiten, weil ich einfach so gefangen war von den ganzen Ereignissen, weil ich wissen wollte, was als nächstes kam oder wie sich die Protagonisten weiterentwickeln würden. In Enyador gibt es wirklich so viel zu entdecken, dass es keine Seite langweilig wird und man einfach so dahinliest, ohne mitzubekommen, wie schnell die Seiten verfliegen. Es war fast so, als wäre ich wirklich nach Enyador gereist, denn ich habe kaum noch etwas um mich herum wahrgenommen, so tief steckte ich in der Geschichte und wollte auch nicht mehr daraus auftauchen.

Dazu trägt auch der Schreibstil seinen Teil bei, denn er ist schön flüssig und locker, aber trotzdem fantasievoll und einige Orte werden wirklich detailreich erzählt, so dass ich wirklich alles vor mir sah. Dieses Buch ist definitiv eine super Vorlage für einen Film, der sicher (unter anderem) sehr bildgewaltig werden würde. Doch auch eine gute Prise Humor steckt in dieser Fantasystory, denn wo sonst gibt es eine weiße Ziege, die einen Magier rettet und ihm meckernd den richtigen Weg zeigt?!

Leider kam das Ende viel zu schnell, denn ich möchte einfach nur weiterlesen und mich mit den Protagonisten auf die Suche nach ihrem Schicksal machen. Es bleibt nämlich weiterhin spannend und ich freu mich unglaublich auf den 2. Band.

Fazit:

Mit „Die Legende von Enyador“ hat Mira Valentin wirklich ein grandioses Fantasywerk geschaffen. Die Welt ist richtig gut durchdacht und hat mich gleich mit dem Prolog richtig fasziniert. Mit ihrem Schreibstil lässt die Autorin ihr bildgewaltiges Enyador direkt vor mir erscheinen, so dass ich vollständig darin versunken bin und kaum noch etwas um mich herum wahrgenommen habe. Auch die Protagonisten und die verschiedenen Spezies haben mich total fasziniert. Jede hat etwas Besonderes, Einzigartiges und Ungewöhnliches und bleibt im Kopf. Ich liebe die Charaktere, den Schreibstil, das Worldbuilding … einfach alles! Ein absolutes Muss in jedem Fantasy-Bücherregal!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5

Veröffentlicht am 25.02.2018

Eine tolle Dystopie

Perfection
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Inhalt:

Was geschieht, wenn der Wert deines Lebens von Schönheit, Sympathie und Fitnesslevel abhängig ist? Das Ranking entscheidet.

Crystals Leben ist perfekt. Trotz der zerstörten Außenwelt lebt sie ...

Inhalt:

Was geschieht, wenn der Wert deines Lebens von Schönheit, Sympathie und Fitnesslevel abhängig ist? Das Ranking entscheidet.

Crystals Leben ist perfekt. Trotz der zerstörten Außenwelt lebt sie in einem Apartment der Hochrangigen und fügt sich in das System, das ein weltweites Videovoting vorgibt. Die optimale Dosis Sport, Pflege, Gesundheit, Schlaf – all das entscheidet der Computer für sie.

Bis zu dem Zeitpunkt, als sie im Ranking aufsteigen und in die Zentralstadt ziehen soll.

Ks Leben ist ein tägliches Ringen mit dem Tod. Er und sein Bruder B gehören zu den Namenlosen und bewohnen die niedrigsten Etagen von Neutropolis. Sein einziges Ziel ist es, seinen schwer kranken Bruder mit ausreichend Medikamenten zu versorgen. Er hat es bereits vor langer Zeit aufgegeben, im Ranking aufzusteigen und kämpft nur noch um ihr Überleben. Doch all das wird unwichtig, als Crystal in sein Leben tritt.

Eine schicksalhafte Begegnung, eine Liebe, die nicht sein darf und eine Rebellion, die das System stürzen will. Wie weit kann man von Perfektion entfernt sein, wenn sie doch so nah ist?

(Quelle: https://www.gedankenreich-verlag.de/programm/b%C3%BCcher/perfection/#cc-m-product-15512488796)



Um nach einem verherrenden Krieg, bei dem ein lebensbedrohlicher Nebel freigesetzt wurde, das Überleben der Menschheit zu sichern, wurde ein Ranking-System eingeführt.

Für „richtiges Verhalten“ und Videos können die Bewohner B-Coints und Follower sammeln und so im Ranking aufsteigen. Und wer dann in den Top 10 landet, darf in die Zentralstadt ziehen und dort den richtigen Luxus leben. Crystal gehört zu diesen Menschen. Gerade hat sie ihr Ticket für die Zentralstadt bekommen und freut sich als treue Bürgerin riesig über diesen Aufstieg.

Doch dann begegnet sie K. und ihr Leben ändert sich drastisch.

K. ist ein Namenloser und lebt in der Unterschicht. Als dieser hat er keine Möglichkeit soweit im Ranking aufzusteigen, dass er in die Zentralstadt ziehen könnte. Doch für ihn ist das Nebensache, denn für K. zählt einzig und allein sein kranker Bruder B. Um für ihn Medikamente zu bekommen, würde er fast alles tun. Wie weit er dafür wirklich gehen würde, erfährt er aber erst, als er auf Crystal trifft … . Denn diese Begegnung verändert nicht nur ihr Leben für immer … .

Meine Meinung:

Als großer Fan von Dystopien musste ich natürlich auch die neueste aus der Feder von Katharina Groth lesen.

Die Idee mit dem Ranking und den Videos fand ich ja sofort sehr spannend. Es ist gar nicht so weit hergeholt, wenn man an die Youtube-Videos unserer Zeit denkt und dass es da sowohl Likes dafür, als auch Hasskommentare gibt. Dadurch hat mir die Autorin Katharina Groth schon ein bisschen Gänsehautfeeling verpasst, da diese Zukunftsversion gar nicht allzu fern ist. Sehr spannend fand ich auch, dass man für „erwünschtes“ Verhalten z.B. Sport, genügend Schlaf und wenn man auf seine Gesundheit achtet, Extrapunkte bekommt. Das klingt beim ersten Mal lesen ja eigentlich gar nicht so schlecht. Aber natürlich hat jedes System seine Vor- und Nachteile und das wird im Laufe der Geschichte nur allzu deutlich. Trotzdem lässt die Autorin ihren Lesern genug Raum, um sich eigene Gedanken darüber zu machen, was ich besonders toll finde.

Das gelingt ihr vor allem auch durch ihre beiden unterschiedlichen Protagonisten: Crystal ist anfangs ehrlich gesagt nicht die große Sympathieträgerin, jedenfalls in meinen Augen. Doch ich hab allgemein ein Problem mit Leuten, die sich für allzu wichtig halten und genau so kommt mir die Protagonistin vor. Das wird durch das System natürlich gefördert und passt deswegen auch super zur Geschichte. Deshalb hat mich das auch gar nicht weiter gestört. K. der Gegenpart zu Crystal gefiel mir dagegen von Anfang an total gut, wobei er gerade zu Beginn der Geschichte auch nicht als der große Held auftritt. Er möchte einzig seinem Bruder helfen und den nächsten Tag überleben. Der junge Mann hält sich ansonsten lieber im Hintergrund und hat auch nicht wirklich die Ambition, sich den Rebellen anzuschließen. Ich fand es richtig klasse, wie sich die Protagonisten im Laufe der Geschichte entwickeln, wie sie ihr Denken verändern, ihr Verhalten hinterfragen. Sie bleiben nicht starr auf einer Stelle, verändern sich aber auch nicht von jetzt auf gleich. Das machte sie in meinen Augen glaubwürdig und ich konnte ihre Handlungen super nachvollziehen.

Anders als bei anderen Dystopien hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dem „Gegner“. Normalerweise gibt es in den oberen Reihen die Entwickler des Systems, die Systemtreuen, die es immer verteidigen und gegen die dann gekämpft wird. Das war in „Perfection – Das Ranking“ nicht der Fall. Zwar geht es darum, das System zu stürzen, aber es gibt keinen Gegner, der wirklich „greifbar“ gewesen wäre. So hat mir irgendwie der Angriffspunkt gefehlt. Die Geschichte nimmt dann aber auch nochmal eine schöne Wendung, die ich so auch nicht erwartet hätte, mir aber richtig gut gefallen hat und die Story um das System noch einmal in einem anderen Licht erscheinen lässt. Damit hat mich Katharina Groth richtig überrascht und begeistert.

Doch einen großen Pluspunkt bekommt diese Dystopie dafür, dass sie ein Einzelband ist. Endlich muss man einmal nicht darauf warten, wie es weitergeht oder nach einem fiesen Cliffhanger der Fortsetzung entgegenfiebern. Das Ende ist schön rund und passt super zur Geschichte. So konnte ich das Buch zufrieden zuschlagen.



Fazit:

„Perfection – Das Ranking“ ist eine Dystopie, die mit ihrer Idee gar nicht so fern von unserer jetzigen Realität ist und mir damit Gänsehaut beschert hat. Die Protagonisten sind authentisch und es ist genug Platz für Entwicklung, die diese auch durchlaufen, was mich richtig begeistert hat. Einzig der „Gegner“ hat mir ein wenig gefehlt, so dass ich irgendwie keinen Angriffspunkt hatte. Doch da es sich hier um einen Einzelband handelt, wurden alle meine Fragen am Ende zufriedenstellend beantwortet und ich bin mir sicher, das war nicht das letzte Buch von Katharina Groth, das ich gelesen habe.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Ein wahrer Pageturner

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Inhalt:

„Ruby ist eine der letzten Firebloods im Reich des ewigen Eises - und eine Gejagte, denn der grausame Frostkönig sieht seine Macht durch sie bedroht. Ausgerechnet zwei Frostbloods gewähren ihr ...

Inhalt:

„Ruby ist eine der letzten Firebloods im Reich des ewigen Eises - und eine Gejagte, denn der grausame Frostkönig sieht seine Macht durch sie bedroht. Ausgerechnet zwei Frostbloods gewähren ihr Zuflucht: ein Mönch und der geheimnisvolle Arcus. Sie wollen, dass Ruby mit ihrer Feuermagie den Eisthron des Königs zerstört. Während Ruby lernt, ihre Gabe richtig einzusetzen, schmilzt auch zwischen ihr und Arcus das Eis ...“
(Quelle: https://www.ravensburger.de/produkte/buecher/jugendbuecher/fire-frost-band-1-vom-eis-beruehrt-40157/index.html)



Ruby ist eine Fireblood, darf ihre Gabe jedoch nicht ausleben, denn der Frostkönig und seine Frostbloods jagen die Feuerlinge und töten sie. Deshalb versteckt sich das Mädchen gemeinsam mit ihrer Mutter in einer einsamen Hütte. Als plötzlich jedoch Soldaten in Rubys kleinem Dorf auftauchen, wird Ruby aus ihrem ruhigen Leben gerissen und gefangen genommen.

Ausgerechnet zwei Frostbloods befreien sie aus dem Kerker und nehmen sie in einem Kloster auf. Dort soll sie ihre Gabe trainieren, um sich gemeinsam mit Arcus gegen den Frostkönig zu stellen und das Volk aus dessen grausamer Herrschaft befreien.

Doch Rubys Training mit Arcus lässt ihr inneres Feuer auf ganz neue Weise lodern … .

Meine Meinung:

Allein Cover und Klappentext haben mich richtig neugierig auf dieses Buch gemacht, doch dann durfte ich auch noch bei einer tollen Aktion des Ravensburger Buchverlages mitmachen und wurde immer gespannter auf dieses Buch.

Es ist in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil lernt man Ruby kennen, die gemeinsam mit ihrer Mutter in einer einsamen Hütte nahe einem kleinen Dorf lebt. Sie weiß von ihrer Gabe, kann diese jedoch nicht richtig kontrollieren, da sie nie gelernt hat, mit dieser umzugehen. Als eine der letzten Firebloods fehlt es dabei auch an Möglichkeiten. Trotzdem kann sie ihr Feuer nicht verleugnen. Ruby war mir sofort sympathisch. Sie hat passend zu ihrer Gabe ein sehr hitziges Temperament und echt Kampfgeist. Dieser ist anfangs nur schwach ausgeprägt, wächst aber stetig. Mir gefiel es sehr gut, dass sie anfangs noch Probleme mit ihrem Feuer hat und erst nach und nach durch verschiedene Lektionen lernt, dieses zu beherrschen. Dabei muss sie auch Rückschläge in Kauf nehmen und ist nicht sofort das Naturtalent, das alles perfekt beherrscht.

Aber noch besser als Ruby gefiel mir Arcus. Ich liebe seine ruppige Art und natürlich ist von Anfang an klar, dass mehr hinter seinem Hass gegen Firebloods steht. Ehrlich gesagt hatte ich schon eine Ahnung, was es mit ihm auf sich hat, aber mir gefällt es sehr gut, dass er erst einmal sehr geheimnisvoll bleibt und man hinter seine Fassade blicken muss, um seine wahren Beweggründe herauszufinden. Ja, er ist genau so ein männlicher Protagonist, wie ich sie gerne habe und in die man sich beim Lesen auch ein kleines bisschen verliebt.

Die Story mit den Firebloods und den Frostbloods ist im Grunde nichts Neues. Zwei Gegner, die sich gegenseitig bekriegen und doch steckt so viel mehr in dieser Geschichte. Das erfährt man jedoch erst nach und nach, was jedoch dem ganzen Buch auch etwas Würze und Spannung gab. Ich genieße es, wenn es eine Hintergrundgeschichte gibt, alte Legenden, die die Herkunft der außergewöhnlichen Gaben erklärt. So bekommt die Story auch etwas mehr Tiefgang und Substanz.

Doch die Geschichte scheint nicht nur Hintergrund zu haben, sondern sich auch zwischen den Zeilen mit wichtigen Fragen zu beschäftigen. Es geht um gut und böse, Kraft und Schwäche, um Rache und Vergebung und darum, ob es in Ordnung ist, für eine gute Sache etwas Böses zu tun. In diesem Buch ist nichts so einfach, wie es anfangs scheint. Wer hat den Krieg begonnen? Sind die Firebloods oder die Frostbloods die Bösen oder vielleicht keiner von beiden? Wieso bekriegen sich diese beiden Gruppen überhaupt und kann es eine Welt geben, in der Feuer und Eis nebeneinander existieren? Es gibt einiges, über das man während dem Lesen nachdenkt und trotzdem kann man die Geschichte einfach auch genießen.

Während Ruby im ersten Teil lernt ihre Gabe gezielter einzusetzen und dieser Teil eher ruhig ist, nimmt die Geschichte im zweiten Teil etwas an Fahrt auf und wird richtig spannend. Die Ereignisse überschlagen sich, Ruby scheint ständig in Lebensgefahr zu sein und muss sich immer wieder beweisen. Dadurch baut sich die Spannung immer weiter auf, bis sie schließlich in einem tollen Showdown gipfelt, der mich vor lauter mitfiebern echt atemlos gemacht hat. Dieser zweite Teil ist jedenfalls voller Action und Magie und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, wozu auch ein paar spannende Überraschungen beigetragen haben.

Am Ende gab es dann noch einmal einige interessante Entwicklungen und durch ein paar wenige, veränderte Details hätte es gut ein Einzelband werden können. Doch die Autorin Elly Blake schlägt am Ende noch einmal eine neue Richtung ein, die für eine Fortsetzung Platz macht und da ich die Geschichte rund um die Firebloods und die Frostbloods wirklich sehr genossen habe, freue ich mich sehr, dass es noch mehr davon geben wird.

Fazit:

Sympathische Protagonisten, die sich stetig weiterentwickeln und in denen so viel mehr steckt, als man anfangs denkt, magische Wesen, die eine interessante Hintergrundgeschichte haben und eine spannende Geschichte, die auch einige grundlegende Fragen aufwirft, machen dieses Werk zu einem wahren Pageturner. Ich habe mich regelrecht in der Geschichte verloren und sogar auf Schlaf verzichtet, um zu erfahren, wie es weitergeht, so sehr hat sie mich mitgerissen. Und obwohl ich ein Fan von Einzelbänden bin, freue ich mich hier ganz besonders, dass es noch mehr von den Firebloods und den Frostbloods geben wird.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Ich brauch unbedingt mehr von den Silberschwingen

Silberschwingen 1: Erbin des Lichts
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Inhalt:

„Thorn kann kaum atmen, ihr Körper schmerzt, ihr Rücken glüht – etwas Unerklärliches geht mit ihr vor. Und schon bald erfährt sie: Sie ist halb Mensch, halb Silberschwinge und schwebt plötzlich ...

Inhalt:

„Thorn kann kaum atmen, ihr Körper schmerzt, ihr Rücken glüht – etwas Unerklärliches geht mit ihr vor. Und schon bald erfährt sie: Sie ist halb Mensch, halb Silberschwinge und schwebt plötzlich in höchster Gefahr. Denn als Halbwesen hätte sie bereits nach ihrer Geburt getötet werden sollen. Als Lucien, der Sohn des mächtigen Clanoberhaupts der Silberschwingen, von ihrer Existenz erfährt, macht er Jagd auf sie. Thorn ist fasziniert von Lucien, denn er ist das schönste Wesen, dem Thorn jemals begegnet ist – und zugleich ihr schlimmster Feind.“
(Quelle: http://www.thienemann-esslinger.de/planet/buecher/buchdetailseite/silberschwingen-isbn-978-3-522-50577-2/)

Im Leben von Thorn könnte alles super laufen, würde sich nicht plötzlich Riley, der Anführer der Shades aus ihrer Schule für sie interessieren. Irgendwie sind ihr diese Typen unheimlich und das wird auch nicht besser, als sie sich auf einmal einbildet, dass diese Jungs Flügel hätten.

Doch was Thorn da sieht, sind keine Halluzinationen, denn Riley und seine Freunde gehören zu den Silberschwingen und eröffnen dem jungen Mädchen etwas noch Unglaublicheres: Sie selbst soll ein Halbwesen sein: Halb Mensch, halb Silberschwinge. Eigentlich dürfte es sie gar nicht geben, denn Beziehungen zwischen den Arten sind verboten und ihre Nachkommen werden sofort nach der Geburt getötet.

Der Umstand, dass Thorn lebt und sogar anfängt, sich zu verwandeln, ruft auch Lucien auf den Plan. Er ist der Sohn des Lairds, des Oberhauptes der Silberschwingen in London und dafür zuständig, alles und jeden, der sich nicht an die Regeln des Clans hält zu jagen und zu fangen.

Und Thorn steht ganz oben auf seiner Liste … .

Meine Meinung:

Von Emily Bold habe ich ja schon ein paar Bücher gelesen und jedes davon wirklich gemocht, deshalb war ich total begeistert, als ich erfuhr, dass sie jetzt ein Jugend-Fantasybuch geschrieben hat. Ich liebe dieses Genre, deswegen war „Silberschwingen“ ein absolutes Muss für mich.

Im Prolog erlebt man Thorns Verwandlung mit, weiß aber nicht genau, was bis dahin alles geschah und wer ihr geheimnisvoller Begleiter ist.

Danach springt man einen Monat in die Vergangenheit. Die Protagonistin weiß noch nichts von ihrem Erbe und ist quasi ein ganz normaler Teenager. So hat man etwas Zeit, sie kennenzulernen. Anfangs muss ich sagen, wusste ich noch nicht so recht, was ich von ihr halten soll. Meiner Meinung nach war sie etwas voreingenommen gegenüber anderen und auch ein bisschen arrogant, aber trotzdem war ich sehr gespannt darauf, wie sie sich entwickeln würde. Als sie schließlich erfährt, was hinter ihren Rückenschmerzen und ihren Halluzinationen steckt, kann sie das anfangs gar nicht glauben und lehnt erst einmal alles kategorisch ab, bis sie nicht mehr anders kann. In meinen Augen machte die Protagonistin ab da eine tolle Entwicklung durch. Sie wurde offener für anderes und andere, versuchte sich aber auch selbst Gedanken zu machen und eine Meinung zu bilden. Sie wuchs an ihren Aufgaben und ließ sich nicht einfach in eine Schiene drängen. Je länger ich las und je weiter die Geschichte fortschritt, desto besser gefiel mir Thron. Es war toll zu sehen, wie sie sich entwickelt und trotz allem ist da sogar noch Potenzial nach oben. Am Ende fand ich sie richtig klasse.

Ihr Gegenpart Lucien war von Anfang an total spannend für mich. Ich liebe ja düstere, vielschichtige Charaktere. Er ist auf jeden Fall schwer durchschaubar, auch, wenn man natürlich schon weiß, was passieren und wie er reagieren wird, fand ich ihn zu Beginn doch geheimnisvoll. Lucien scheint seine eigenen Schwierigkeiten mit dem Clan und seinem Erbe als Clanführer zu haben, genaueres erfährt man jedoch erst nach und nach und was ich da erfuhr konnte mich richtig begeistern. Trotzdem behält er in meinen Augen auch eine dunkle Seite, was ich sehr spannend finde.

Neben den Protagonisten gibt es noch ein paar nette Charaktere, wie z.B. Thorns beste Freundin Anh, von der ich gerne noch mehr erfahren hätte. Oder Riley, den Anführer der Shades, der mir mein Herz ein bisschen gestohlen hat. Sehr interessant ist sicher auch Magnus Moore, der seine ganz eigene Vergangenheit hat, Nyx, die ihre Motive und Interessen verfolgt oder Thorns leiblicher Vater, über den man bis jetzt nur wenig erfuhr. Ich denke, einige dieser Nebenfiguren bekommen sicher im Folgeband noch eine spannende Rolle.

Der Schreibstil ist, wie von Emily Bold erwartet, schön flüssig und leicht zu lesen. Besonders gut gefiel mir, dass wir sowohl Thorns, als auch Luciens Sicht bekommen, wobei die Perspektive der Protagonistin in Ich-Form erzählt wird, die von Lucien aus Sicht des allwissenden Erzählers. So kann man sich auf die jeweilige Perspektive gut einstellen, beide auseinanderhalten, bekommt aber doch hautnah beide Gefühls- und Gedankenwelten mit.

Natürlich könnte man jetzt denken, dass es sich hier um eines dieser typischen Jugendfantasybücher handelt und ja, Emily Bold baut einige dieser Klischees in ihr Buch ein: Die Protagonistin weiß nichts von ihren Fähigkeiten, er ist ihr größter Feind und doch entwickeln sich Gefühle, Gefühle, die verboten sind … und obwohl ich schon viele dieser Bücher gelesen habe, fand ich dieses doch wirklich toll. Allein die Silberschwingen sind es wert, dieses Buch zu lesen. Es ist total spannend, welche Strukturen innerhalb dieses Clans herrschen, wie er aufgebaut ist, was die Silberschwingen alles können und wie sie unter den Menschen leben. Anfangs erhält man dazu nur wenig Infos und es bleibt sehr geheimnisvoll, aber nach und nach bekommt man immer mehr Einblicke, die ich sehr genossen habe. Ich denke, im Folgeband wird das zusätzlich noch etwas vertieft. Mir gefiel diese Idee auf jeden Fall richtig gut und konnte das Buch deshalb auch voll und ganz genießen.

Selbst das Hin und Her zwischen den Protagonisten empfand ich nicht als nervig, wie das sonst in anderen Büchern dieser Art schnell der Fall ist. Im Gegenteil, ich fand, dass Emily Bold die Gradwanderung zwischen verbotenen Gefühlen, innerem Zwiespalt und trotz allem zu den Gefühlen zu stehen, ganz gut hinbekommen hat. Ich persönlich mochte die Liebesgeschichte jedenfalls sehr gerne und fiebere sicher auch weiter mit den Protagonisten mit.

Das Ende hat mich dann noch einmal richtig begeistert. Vielleicht hätte ich damit rechnen müssen, aber eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass es so enden würde. Jetzt ist jedenfalls wieder alles offen und durch ein paar Begebenheiten kann man schon ahnen, dass im Folgeband noch einmal etwas ganz Neues auf die Protagonisten zukommen wird und es in jedem Fall wieder spannend wird. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, weiterlesen zu können.

Fazit:

Obwohl Emily Bold in ihrem Jugendfantasybuch die typischen Klischees einbaut, ist es doch auch anders und besonders. Ich liebe jedenfalls die Idee der Silberschwingen und freue mich darauf, mehr über diese Art zu erfahren. Die Protagonisten konnten mich auch richtig begeistern und auch ein paar Nebencharaktere haben durchaus Potenzial eine wichtige Rolle einzunehmen. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch liest sich leicht und schnell weg.

Die Autorin Emily Bold beweist mit „Silberschwingen – Erbin des Lichts“ durchaus, dass sie es auch super versteht, in einem anderen Genre zu schreiben. Ich bin jedenfalls total begeistert und freu mich jetzt schon sehr auf mehr Geschichten über die Silberschwingen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.