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Veröffentlicht am 04.07.2021

Ich bin absolut begeistert

Die Unbeugsamen
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Inhalt:

Seit ihr Vater von einem Unbeugsamen getötet wurde, wohnen Katharina und ihre Mutter im Elendsviertel. Katharina lebt dafür, ihre kranke Mutter zu pflegen und hofft darauf, irgendwann den Tod ...

Inhalt:

Seit ihr Vater von einem Unbeugsamen getötet wurde, wohnen Katharina und ihre Mutter im Elendsviertel. Katharina lebt dafür, ihre kranke Mutter zu pflegen und hofft darauf, irgendwann den Tod ihres Vaters rächen zu können.

Als sie ihrem ärgsten Feind, einem Unbeugsamen, plötzlich unerwartet gegenübersteht, scheint diese Hoffnung wahr zu werden. Aber dann erfährt sie, dass nichts so ist, wie es ihr all die Jahre erzählt wurde und Katharina muss sich mit dem Feind verbünden, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Eine Wahrheit, die alles verändern wird … .


Meine Meinung:

Zu Beginn des Buches erleben wir, wie Katharina verzweifelt versucht, Kräuter für ihre kranke Mutter zu beschaffen. Für das Mädchen gibt es nichts Wichtigeres, als die Familie. Doch genau das bringt sie in den Zwiespalt, denn sie hat sich immer an die Gesetze der Stadt gehalten, diese machen es ihr nun aber unmöglich, sich um die kranke Mutter zu kümmern, deswegen trifft sie eine folgenschwere Entscheidung. Katharina war mir sofort sympathisch und ich konnte ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen.

Sehr schnell nimmt die Geschichte aber auch an Fahrt auf, als Katharina einem Unbeugsamen Auge in Auge gegenübersteht. Anfangs wusste ich nicht so recht, was es mit den Unbeugsamen auf sich hat. Wer sind diese? Was ist das Besondere an ihnen und wieso leben sie im Krieg mit den Städtern? Doch bald gibt die Autorin darüber Auskunft und ich muss gestehen, dass mich die Unbeugsamen sehr an die Native Americans erinnern. Sie ehren die Natur und ihre Geschöpfe, nehmen nur so viel, wie sie zum Überleben brauchen, wurden aber von den Städtern aus ihrer Heimat vertrieben, um an die Bodenschätze zu kommen. Allerdings hat Anera Adams auch noch einen Hauch Magie hinzugefügt, was den Fantasy-Anteil noch einmal etwas verstärkt. Mir gefielen die Unbeugsamen oder Matas, wie sie sich selbst nennen, sehr gut. Ihre Lebensweise faszinierte mich und ich freute mich, immer mehr über sie zu erfahren.

Auch Will, der männliche Protagonist, hat sich sehr schnell in mein Herz geschlichen. Was ich sehr interessant an ihm fand, war der Umstand, dass er nicht der Held der Matas war. Im Grunde ist er ein Halbblut und gehört damit weder zur einen Gruppierung, noch zur anderen. Tatsächlich hat er sogar ein großes Problem mit seiner Herkunft und vor allem mit seinem Vater, das sich während der Geschichte auch ein bisschen in den Vordergrund schiebt. So gibt es nicht nur ein „weltliches“ Problem, das es zu lösen gibt, sondern auch persönliche, die das Schicksal der Protagonisten noch einmal vertieft. So bekommen diese genug Raum, um sich auch selbst zu entwickeln, was Anera Adams sehr gut in ihrer Geschichte verarbeitet hat.

Die Story an sich ist eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle. Das Tempo ist von Beginn an sehr hoch und es gibt nur wenige ruhige Phase, so dass es durchweg spannend ist und man gar nicht aufhören kann zu lesen. Ständig passiert irgendetwas, Geheimnisse werden aufgedeckt, es gibt Plottwists und Überraschungen und jede Menge Emotionen. Mich hat das Buch auf jeden Fall sofort mitgerissen und ich habe mich wirklich nie gelangweilt.

Der Schreibstil ist dabei locker und trotz neuer Begriffe leicht zu lesen. Das führt zusätzlich dazu, dass man durch diese Geschichte nur so durchrauscht und viel zu schnell am Ende angekommen ist, welches die Story schön abrundet.


Fazit:

Mich hat Anera Adams mit ihrem Highfantasy-Werk „Die Unbeugsamen“ vollauf begeistert. Die Geschichte hat von Anfang an ein hohes Tempo und bleibt stets spannend. Ich erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle und konnte mich kaum noch losreißen. Das war sicher nicht das letzte Buch dieser Autorin, das ich gelesen habe.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Ein grandioses Finale

Wandler des Zwielichts (Edingaard Schattenträger-Saga 3/3)
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Inhalt:

Cassion kämpft nicht nur gegen die Macht, die Lendora seit der Prägung über ihn hat, sondern auch mit seinen Gefühlen gegenüber Kyana, die ihn verraten hat. Dadurch werden seine Schatten immer ...

Inhalt:

Cassion kämpft nicht nur gegen die Macht, die Lendora seit der Prägung über ihn hat, sondern auch mit seinen Gefühlen gegenüber Kyana, die ihn verraten hat. Dadurch werden seine Schatten immer stärker und er befürchtet, dass er in der Dunkelheit versinken wird.

Währenddessen müssen die Magier sich auf einen bevorstehenden Krieg vorbereiten. Denn Nyxora schürt weiterhin den Hass zwischen Menschen und Magiern. Nur Kyana könnte die Dunkle Göttin aufhalten, doch ist sie bereit, den Preis für diesen Sieg erneut zu bezahlen?

Meine Meinung:

Diesem Finale habe ich am allermeisten entgegen gefiebert, nachdem Band 2 mit so einem fiesen Cliffhanger geendet hat, war ich megaaufgeregt, wie denn der Konflikt zwischen Magiern und Menschen ausgehen würde und was die Zukunft für Cassion und seine Familie bereithält.

Sehr gut gefiel es mir, dass Elvira Zeißler zu Beginn ein „Was bisher geschah“ eingeschoben hat und dort die wichtigsten Ereignisse und Personen nochmal vorstellte. Ich persönlich hätte das nicht gebraucht, da ich mich sehr gut an alles erinnern konnte, aber gerade bei einem Finale finde ich das sehr hilfreich.

Die Geschichte schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an. Wir begleiten die verschiedenen Charaktere bei ihrer persönlichen Mission. So bekommen wir sowohl Kyanas Reise mit dem Kristall, als auch Cassions Kampf gegen Lendora direkt mit. Aber auch Lucas und Leenas Aufgaben und das Leben an der Magierakademie werden beleuchtet, so dass wir jederzeit wissen, was an den verschiedenen Stellen passiert und wie sich die Schlinge immer enger zieht.

Mich hat Elvira Zeißler sofort wieder in den Bann gezogen, vor allem Cassion hat es mir ja in den Vorgängerbänden schon angetan, weil er einfach nicht der typische Held ist, sondern auch mit einer dunklen Seite zu kämpfen hat. In diesem Finale wächst er deutlich über sich hinaus. Was mir aber am besten an ihm gefällt, ist, dass er nicht einmal nur an sich denkt, sondern immer an andere. Sein eigenes Schicksal scheint ihm egal zu sein, er kämpft für eine größere Sache.
Bei Kyana konnte ich dagegen nicht jede Handlung nachvollziehen. Hier muss man deutlich genauer hinschauen, um ihre Motive zu verstehen.
Am liebsten jedoch habe ich Luca und Leena begleiten muss ich gestehen. Die beiden sind mir neben Cassion besonders ans Herz gewachsen.
Aber insgesamt fand ich es einfach super, dass wir wirklich eine Rundumsicht auf alle Geschehnisse bekommen haben. Das tat auch der Spannung in keinster Weise einen Abbruch, denn trotz allem hatte man als Leser*in keine Ahnung, wie sich das Ganze entwickeln würde. Man konnte zwar wilde Spekulationen anstellen, aber ganz ehrlich hätte ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet.

Überhaupt hält Elvira Zeißler einige Überraschungen für uns parat. Manche davon hat mich tatsächlich arg mitgenommen, aber trotzdem fand ich sie gut, denn ein Krieg hat nun einmal nichts Romantisches und nicht alles entwickelt sich immer zum Guten. Auf jeden Fall hat mich die Autorin auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt. Ich habe die Luft vor Spannung angehalten, hab geschmunzelt und hatte Schmetterlinge im Bauch und dann habe ich Rotz und Wasser geheult. Tatsächlich muss ich gestehen, dass das bei mir bei Fantasybüchern eigentlich weniger der Fall ist, aber Elvira Zeißler hat mir wirklich das Herz gebrochen und trotzdem liebe ich dieses Buch.

Das Ende hat mich auch richtig begeistert. Es rundet die Saga um den Schattenträger richtig schön ab, aber trotz allem macht es mich traurig, denn ich hätte gern noch ein Wiedersehen mit Cassion gehabt und hoffe jetzt auf ein Spin Off über Cassions Schwester Gwynna, die ich auch wirklich liebgewonnen habe und der ich eine eigene Geschichte wünsche.

Fazit:

Was für ein Finale! Elvira Zeißler hält von Band 1 bis 3 konstant ein wirklich spannendes und mitreißendes Level und setzt trotz allem immer nochmal einen drauf. Ich wurde auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt und habe mich immer zwischen aufgeregt, schmunzelnd und heulend wiedergefunden. Wenn ich mich nicht schon im ersten Band heillos in diese Reihe verliebt hätte, wäre ich ihr spätestens jetzt total verfallen. Ich liebe, liebe, liebe die Schattenträger-Saga. Meine absolute Herzensreihe.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Ein schönes Buch, das Mut macht

Honigherzen
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Inhalt:

Nach einem schweren Schicksalsschlag braucht Leni dringend einen Neuanfang. Kurzerhand kauft sie einen alten, renovierungsbedürftigen Hof und zieht dort mit ihrer Tochter und ihrer Schwester ein.

Doch ...

Inhalt:

Nach einem schweren Schicksalsschlag braucht Leni dringend einen Neuanfang. Kurzerhand kauft sie einen alten, renovierungsbedürftigen Hof und zieht dort mit ihrer Tochter und ihrer Schwester ein.

Doch sie hat sich das Ganze einfacher vorgestellt, als es ist, denn das Haus weißt mehr Mängel auf, als anfangs ersichtlich und in der eingeschworenen Dorfgemeinschaft ist es schwer, Fuß zu fassen.

Zum Glück eilt ihnen der gut aussehende Henry zu Hilfe und hilft den Mondtag-Frauen, sich schließlich doch noch heimisch zu fühlen. Aber der nette Tischler ruft auch Gefühle in Leni hervor, die sie schon lange in sich verschlossen hat … .

Meine Meinung:

Das Buch beginnt tatsächlich anders, als ich dachte. Nach dem Klappentext hätte ich nicht damit gerechnet, dass es so traurig und emotional anfängt. Mich hatte die Autorin damit jedoch sofort abgeholt und ich hatte gleich Mitleid mit Leni und mochte mir gar nicht vorstellen, wie es ihr geht.

Danach springt man 6 Jahre nach vorne und erlebt, wie Leni mit dem Schicksalsschlag umgegangen und wie sie ihr Leben bis dahin gestaltet hat. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie sich die Protagonistin verhalten hat. Allerdings hätte ich mich wohl nicht getraut, so einen großen Neuanfang zu starten. Umso mehr habe ich Leni bewundert, dass sie es wagt, ihre Träume schließlich doch noch wahrzumachen.

Unterstützt wird sie dabei von ihrer Schwester Juna. Die junge Frau habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist so herzlich und offen, spontan und unkompliziert. Ich fand es toll, wie in dem Buch mit ihrer Sexualität umgegangen wird und dass sie auch Lenis Tochter gegenüber damit offen umgehen. Es ist einfach etwas ganz Natürliches und genau so sollte es auch sein. Das hat Mina Teichert meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt.

Auch das Thema ADHS bei Kindern findet in dem Buch seinen Platz. Es wird die Frage aufgeworfen, ob man mit Medikamenten arbeiten sollte oder ob es auch andere Wege gibt damit umzugehen. Leni gerät in einen ziemlichen Zwiespalt, weil sie natürlich das Beste für ihre Tochter möchte und auch mit den Reaktionen der anderen Eltern und Leuten zu kämpfen hat. Ich fand es sehr schön, dass die Autorin hier aufgezeigt hat, unter welchen Druck Eltern oftmals geraten, wenn ihre Kinder „nicht normal funktionieren“. Mina Teichert geht sehr sensibel mit diesem Thema um und bringt es so ihren Lesern näher.

Aber auch der Humor in der Geschichte gefiel mir sehr gut. So ist dieses Buch trotz sehr emotionaler Momente auch etwas zum Entspannen und einfach nur genießen, wozu sicher auch das Setting beiträgt. Ich habe den renovierungsbedürftigen Hof mit all seinen zauberhaften Plätzen, der Obstwiese, dem kleinen Wäldchen und den Heidelbeersträuchern direkt vor mir gesehen und hätte mir gut vorstellen können, den Mondtag-Frauen auch einen kleinen Besuch abzustatten. Dabei hätte ich auch gerne ein wenig von den Marmeladen und Likören probiert. Das klang alles so lecker und die Namen haben mich besonders begeistert. Also ich wäre sicher Stammkunde in dem Laden.

Die Liebesgeschichte spielt eher eine Nebenrolle, denn im Vordergrund steht ganz klar das Thema Neuanfang, seinen Traum leben und den Mut finden, um aus dem alten Trott auszubrechen. Und doch hat mir die Lovestory auch ein paar Bienen in den Bauch gezaubert. Es war schön, die Protagonisten zu beobachten, wie sie sich annähern und langsam Gefühle entwickeln. Ich finde dabei hat es genau das richtige Tempo und auch das Drama, das es in so einer Geschichte immer geben muss, hat das nötige Gewicht, ohne zu nerven.

Am Ende konnte ich das Buch mit einem guten Gefühl und einem Schmunzeln im Gesicht zuschlagen, auch, wenn es mir sichtlich schwer fiel, die Mondtag-Frauen zu verlassen.

Fazit:

Dieses Buch birgt mehr, als man zu Beginn vermutet. Schon der Start ist sehr emotional und Mina Teichert spricht dabei auch einige ernste Themen an, die sie meiner Meinung nach sehr sensibel umsetzt. Die Liebesgeschichte gefiel mir auch sehr gut, aber hier steht ganz klar, der Neuanfang im Vordergrund. Dabei spricht mir die Botschaft, dass man seine Träume leben soll, sehr aus dem Herzen. Ein wirklich honigsüßes Buch.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Highfantasy ganz nach meinem Geschmack

Halbschatten
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Inhalt:

Ein uralter Vertrag vor Ewigkeiten geschlossen, soll endlich eingelöst werden. Deshalb reist ein Gesandter des Schattenvolkes zu den Menschen und fordert vom König eine Armee für seine Schlacht ...

Inhalt:

Ein uralter Vertrag vor Ewigkeiten geschlossen, soll endlich eingelöst werden. Deshalb reist ein Gesandter des Schattenvolkes zu den Menschen und fordert vom König eine Armee für seine Schlacht gegen das Licht.

Der König weigert sich, doch er hat nicht damit gerechnet, dass im Hintergrund ein anderer die Fäden zieht und sie alle verrät. Ein Verrat, der die gesamte Welt in einen Krieg stürzen könnte…. .



Meine Meinung:

Das Buch begann für mich sehr ungewöhnlich: Wir lernen Geron kennen. Einen Menschen, der seine Frau und sein Kind verloren hat und seitdem sein Leben nicht mehr in den Griff bekommt. Er ertränkt seinen Kummer im Alkohol und hat eigentlich nur noch Kontakt zu seinem Bären. Wir blicken in menschliche Abgründe und zuerst war ich mir nicht sicher, welche Rolle Geron in der Geschichte spielen wird. Ein typischer Held ist er auf jeden Fall nicht.

Doch die Geschichte wird nicht nur aus Sicht von Geron erzählt. Marvin Herbst bedient sich vieler verschiedener Perspektiven, die seine Geschichte rund machen. Manche der Figuren begleiten wir nur sehr kurz, trotzdem verleihen sie der Story noch einmal mehr Tiefgang. Mich hat es auch gar nicht gestört, dass es so viele verschiedene Sichtweisen gibt und die Kapitel teilweise sehr kurz sind. Ich fand dadurch sehr gut in die Geschichte hinein, weil ich eine schöne Rundumsicht auf die Ereignisse bekam und die einzelnen Charaktere und ihre Handlungen auch besser nachvollziehen konnte.

Natürlich gibt es Charaktere, die mir sofort sympathisch waren und mit denen ich richtig mitgefühlt und mitgefiebert habe. Andererseits sind da auch Figuren, die ich überhaupt nicht leiden konnte. Was ich jedoch sehr schön fand: Der Autor lässt uns die Wahl. Es gibt nicht DEN Antagonisten oder DIE Heldin. Zwar dreht sich das Buch um Licht und Schatten, aber es wird nicht festgelegt, dass die Schatten automatisch die Bösen sind. Tatsächlich lässt sich das alles nicht so einfach einordnen.

Zu Beginn des Buches werden natürlich erst einmal die Figuren, wie bei einem Schachspiel in Position gebracht und ich hatte noch nicht so wirklich eine Ahnung, wohin das Ganze führen sollte. Aber ich liebe es, wenn sich die Fäden in Büchern langsam zusammenziehen. Und genau so ist es hier und man merkt förmlich, wie sich die Spannung immer weiter steigert, bis dann die Bombe platzt und man erfährt, wer auf welcher Seite kämpft und wohin die Reise führen soll. Ich fand das Buch wirklich von Anfang bis zum Ende total spannend und hatte keine Ahnung, wie die große Schlacht enden und welche Seite als Sieger hervorgehen würde. Ich habe so mitgefiebert, dass ich das Buch ab der Hälfte einfach nicht mehr weggelegt und bis tief in die Nacht hinein gelesen habe, weil ich unbedingt wissen musste, wie es endet. Dabei hielt der Autor so manche Überraschung für mich als Leserin bereit, die mich wirklich begeistern konnten.

Zwar ist das Buch als Einzelband geplant, aber Holly Shit, das kann doch nicht das Ende sein und überhaupt, ich brauche mehr davon. Ja, ich kann das Ende akzeptieren und so stehen lassen, aber es bleibt doch noch einiges offen, so dass ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Ich denke, Marvin Herbst hat sich da auf jeden Fall eine Hintertür offen gelassen.


Fazit:

Das ist ein Highfantasybuch ganz nach meinem Geschmack: Ich liebe das Tempo, die Charaktere, dass es Halbschatten gibt und alles nicht nur schwarz oder weiß ist, dass es Überraschungen und Wendungen gibt, dass es nicht die gängigen Stereotypen sind und überhaupt das ganze Buch. Deshalb wünsche ich mir (vor allem nach diesem Ende) auch unbedingt eine Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Ein wundervoller Auftakt, der definitiv Lust auf mehr macht

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume
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Inhalt:

Die Liebe zu den Blumen hat Marleene von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen. Dieser war an der Hofgärtnerei angestellt und nach seinem Tod träumt Marleene davon, in seine Fußstapfen zu treten ...

Inhalt:

Die Liebe zu den Blumen hat Marleene von ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen. Dieser war an der Hofgärtnerei angestellt und nach seinem Tod träumt Marleene davon, in seine Fußstapfen zu treten und selbst eine Gärtnerlehre dort zu beginnen.

Diese Möglichkeit ist 1891 aber einzig den Männern vorbehalten. Um ihren Traum trotzdem zu verwirklichen verkleidet sich die junge Frau kurzerhand und ergattert tatsächlich eine Lehrstelle in der geliebten Hofgärnterei.

Doch die anderen Arbeiter machen es ihr nicht leicht und als sie dann auch noch auf die Söhne des Gärtnereibesitzers trifft, wird ihr Leben schließlich gänzlich auf den Kopf gestellt.

Meine Meinung:

Schon im ersten Kapitel erlebt man, welche Liebe Marleene für Pflanzen empfindet. Nicht nur, dass sie dadurch eine besondere Verbindung zu ihrem Vater bekommt, es tut ihr auch unglaublich gut, mit Blumen zu arbeiten. Dabei fühlt sie sich vollkommen. Ich fand es wirklich schön, dass es die Autorin geschafft hat, mir diese besondere Beziehung zwischen Marleene und den Blumen schon auf den ersten Seiten zu vermitteln. Dadurch fiel mir der Einstieg ins Buch sehr leicht, auch, wenn es mich traurig gemacht hat, dass die Protagonistin ihren Vater verloren hat und sich ihr Traum, Gärtnerin zu werden nicht erfüllen will.

Obwohl die Geschichte in der dritten Person erzählt wird, ist es der Autorin zudem gelungen, mich emotional mit ihren Figuren zu verbinden. Marleene ist so ein sympathischer, herzlicher Charakter und ich konnte jederzeit nachvollziehen, was in ihr vorgeht. Doch auch ein paar andere Figuren haben mein Herz gestohlen, wie z.B. Frieda, Marleenes Cousine. Ich mochte sie sofort. Anders, als die Protagonistin greift sie nicht nach den Sternen, möchte aber trotzdem ihren Traum verwirklichen, ist aber auf ihre Art eher bodenständig. Damit hat man zwei sehr unterschiedliche, weibliche Charaktere, die aus den gesellschaftlichen Zwängen, die ihnen in ihrer Zeit auferlegt sind, das Beste machen. Aber auch die verschiedenen männlichen Rollen hat Rena Rosenthal sehr gut beschrieben und in ihren Figuren zum Leben erweckt. Ich habe mich sofort in dieser Zeit gesehen und überlegt, wie ich wohl handeln würde. Aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass die Frauen früher hartnäckig für unsere Rechte gekämpft haben und wir inzwischen frei wählen können, welchen Beruf wir erlernen wollen.

Wenn man mit dem Buch beginnt, könnte man sich tatsächlich fragen, was wohl auf all den Seiten passieren könnte. Es ist ja doch ein ganz schöner Schmöker und wir verbringen die meiste Zeit wirklich gemeinsam mit Marleene in der Gärtnerei und trotzdem war es für mich nicht auf einer Seite langweilig. Dafür passiert zu viel. Zum einen muss man natürlich immer gemeinsam mit Marleene befürchten, dass sie irgendwann auffliegt und ihr großer Traum platzt. Zum anderen gibt es neben den Protagonisten auch noch einige interessante Figuren, die noch einmal eine ganz eigene Geschichte mitbringen, die sich dann in das große Ganze einfügt. Für mich war es unglaublich spannend miterleben zu dürfen, wie sich alles entwickelt. Manche Charaktere haben mich positiv überrascht, andere eher zum Negativen, aber Überraschungen gab es einige und jede hat mich auf ihre Weise begeistert. Dabei hilft es sicher auch, dass wir in der Geschichte nicht nur bei Marleene bleiben, sondern auch die anderen Figuren teilweise begleiten dürfen. So kann man noch tiefer in das Geschehen eintauchen.

Die Liebesgeschichte hat mir auch richtig gut gefallen. Tatsächlich hätte ich anfangs mit einer anderen Besetzung gerechnet, aber je weiter man das Geschehen verfolgt, desto klarer wird es einem, wie sich das Ganze entwickeln wird. Mich hat es aber sehr begeistert, dass sich die Protagonisten erst kennenlernen und über eine gemeinsame Leidenschaft dann verlieben. Sie sind so ein schönes Paar, aber der Schluss lässt vermuten, dass es ihnen im nächsten Band nicht gerade leicht gemacht wird.

Am Ende hatte ich dann tatsächlich die Figuren so liebgewonnen und habe so sehr mitgefiebert, dass ich gar nicht wollte, dass es endet. Es passieren auch noch einmal so viele Sachen auf einmal, dass ich jetzt tatsächlich noch neugieriger darauf bin, wie es weitergeht. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf ein Wiedersehen mit Marleene und der Hofgärtnerei.

Fazit:

Dieser historische Roman hat mir wieder einmal gezeigt, warum ich dieses Genre so sehr liebe. Obwohl es ein ziemlicher Wälzer ist, war es mir auf keiner Seite langweilig, im Gegenteil, ich wurde tief in die Geschichte hineingezogen und habe richtig mit den Figuren mitgefiebert. Einige davon habe ich sogar liebgewonnen und war am Ende sehr traurig, als ich sie erst einmal verlassen musste. Zum Glück war das erst der Auftakt der Reihe, so dass ich mich schon jetzt auf ein Wiedersehen in der Hofgärtnerei freuen kann.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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