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Veröffentlicht am 27.06.2020

Ich liebe diese Geschichte

Anything for you
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Inhalt:

Maya ist Cheerleaderin, Freundin des beliebten Quaterbacks Nate und wird nach der Woodland Academy Jura studieren. Doch all diese Dinge hätte sie sich selbst nie ausgesucht. Wenn es nach ihr ginge, ...

Inhalt:

Maya ist Cheerleaderin, Freundin des beliebten Quaterbacks Nate und wird nach der Woodland Academy Jura studieren. Doch all diese Dinge hätte sie sich selbst nie ausgesucht. Wenn es nach ihr ginge, würde ihr Leben ganz anders aussehen. Vielleicht an der Seite des sensiblen Musikers Luke. Aber es geht nicht nach Maya und sie hat keine Wahl.

Genauso wenig wie Nate. Deswegen halten sie ihre Maskerade weiter aufrecht. Auf ihrem Weg verletzten sie aber viele Menschen, darunter auch Luke und Lana. Doch am meisten verletzen sie sich selbst. Plötzlich müssen sie sich eine Frage stellen: Hat man tatsächlich IMMER eine Wahl?

Meine Meinung:

Schon in den ersten beiden Bänden der Woodland Academy stößt man immer wieder auf Maya, Nate, Lana und Luke und bekommt da schon mit, dass das zwischen den vieren eine ganz besondere Geschichte ist. Deshalb war ich schon sehr gespannt, was dahinter stecken würde und freute mich schon sehr auf den dritten Band der Woodland Academy.

Die Ereignisse beginnen ein Jahr vor der Abschlussrede. Die Stipendiaten sind gerade am Internat angekommen und die Schule nimmt seit kurzem auch Tagesschüler auf. So trifft Maya auf Luke und Lana auf Nate. Schon in den ersten beiden Bänden ist klar, dass Maya und Nate nicht wirklich das Traumpaar sind, wie es eigentlich sein sollte, aber was genau dahinter steckt, das weiß man nicht und erfährt man auch erst nach und nach. Ehrlich gesagt hätte ich nie damit gerechnet, was es damit wirklich auf sich haben könnte. Natürlich bekommt man in den ersten beiden Bänden schon ein paar kleine Hinweise, aber die Geschichte ist tatsächlich so viel größer, als ich gedacht hätte. Das machte die Story richtig spannend und ich war sehr neugierig darauf, ob es den Protagonisten gelingen würde, sich aus diesen scheinbar ausweglosen Situationen zu befreien. Ich wurde dadurch jedenfalls richtig an die Seiten geklebt, weil ich unbedingt wissen musste, wie es für die vier enden würde. Dabei merkte ich gar nicht, wie schnell die Seiten verflogen, da Marcella Fracchiolla so einen schönen fließenden und locker-leichten Schreibstil hat, der perfekt zu diesem Genre passt.

Auch Allie und Leah die ersten beiden Protagonistinnen aus Teil 1 und 2 haben eine wirklich schwierige Familiensituation, aber was Maya und Nate durchmachen müssen, puh, die beiden hatten wirklich mein vollstes Mitleid. Es ist halt nicht immer alles Gold, was glänzt und hier sind die Schönen und Reichen tatsächlich mehr Schein, als Sein. Maya und Nate haben also mit wirklichen Problemen zu kämpfen und können es beide nicht gebrauchen, dass sie sich ausgerechnet jetzt verlieben. Mir gefiel es sehr gut, wie Marcella Fracchiolla hier anfangs ganz zarte Bande knüpft, die immer stärker werden. Nach und nach entwickeln sich hier echte Gefühle und ich konnte mich nicht entscheiden, welche Liebesgeschichte mir besser gefiel. Die von Maya und Luke oder die von Nate und Lana. Ich habe es beiden Pärchen auf jeden Fall gegönnt und richtig mit ihnen mitgefiebert. Das war richtig großes Gefühlskino. Bei mir hat es beim Lesen sogar selbst im Bauch gekitzelt, so sehr war ich in der Geschichte drin.

Dabei fand ich es vor allem schön zu sehen, wie unterschiedlich Maya und Nate mit der jeweiligen Situation umgehen. Beide werden von ihren Eltern zu etwas gedrängt, das sie so nicht möchten und versuchen auf ihre Art den besten Weg zu finden. Doch so unterschiedlich, wie die beiden sind, sind auch ihre Entscheidungen und diese ziehen natürlich auch wieder Kreise für alle Beteiligten. Ich fand es tatsächlich sehr interessant, zu verfolgen, wie die beiden sich aufgrund ihrer Herausforderungen entwickelten. Zwar konnte ich nicht jede Entscheidung verstehen und gutheißen, aber doch nachvollziehen.

Mit dem Ende hat mich Marcella Fracchiolla dann aber richtig überrascht und begeistert. Ich mag es jedenfalls sehr gerne, wenn Bücher anders ausgehen, als man es erwartet und hier ist das Ende absolut stimmig, aber doch auch ungewöhnlich. Das fand ich richtig gut.

Fazit:

Dieser dritte Band der Woodland Academy Reihe gefiel mir fast noch besser, als seine beiden Vorgänger, obwohl die schon richtig toll waren. Die Charaktere waren mir durch die ersten Bände schon ans Herz gewachsen und ich war sehr gespannt, was hinter all den kleinen Andeutungen stecken würde, die es in Teil 1 und 2 schon gab und machte mich auf die spannende Suche nach Antworten. Dabei fand ich es sehr interessant, wie unterschiedlich die Protagonisten mit ihrer Situation umgingen und wie sich ihre Entscheidungen auf alle weiteren Geschehnisse ausgewirkt haben. Es war eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle, die mich vollkommen mitgerissen und am Ende begeistert zurückgelassen hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Ein unglaublich schönes Buch

Wie sagt man ich liebe dich
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Inhalt:

Eigentlich hatte sich die gehörlose Maelys ihr Leben anders vorgestellt, als sie ein Kunststipendium in Paris angeboten bekam. Doch als ihre Tante erkrankt und die Mietschulden immer höher werden, ...

Inhalt:

Eigentlich hatte sich die gehörlose Maelys ihr Leben anders vorgestellt, als sie ein Kunststipendium in Paris angeboten bekam. Doch als ihre Tante erkrankt und die Mietschulden immer höher werden, bleibt ihr nichts anderes über, als ihr Talent auf dem Montmartre Touristen anzubieten.

Dort begegnet sie jedoch dem charismatischen António, der ihr prompt ein Angebot macht, das sie nicht ausschlagen kann. In Lissabon soll sie ein Porträt von seinem Großvater zeichnen.

Gemeinsam mit Valérie tritt sie diese Reise an und wandelt plötzlich auf den Spuren einer Liebesgeschichte, die nicht nur ihr Herz in Aufruhr versetzt … .

Meine Meinung:

Bücher von Claudia Winter sind seit ihren „Aprikosenküssen“ ein absolutes Muss für mich. Deshalb habe ich auch ihr neuestes Werk „Wie sagt man ich liebe dich“ sofort begonnen.

Von Maelys erfährt man ja schon ein kleines bisschen in „Die Wolkenfischerin“ und ich freute mich sehr, als ich erfuhr, dass sie einen eigenen Roman bekommen würde. Denn auch, wenn es in der Wolkenfischerin eigentlich um ihre Schwester ging, fand ich sie schon da wirklich interessant und wollte mehr über sie erfahren.

Im Prolog trifft man zunächst auf einen älteren Mann, der in Frankreich einer jungen Malerin mit einem gelben Mantel und einer Brosche begegnet, die ihn an jemanden erinnert. Schnell wird klar, dass es sich dabei wohl um Antónios Großvater und um Maelys handeln muss. Doch was wirklich dahinter steckt bleibt erst einmal geheim.

Danach findet man sich in Antónios Sicht wieder und erlebt, welch enge Beziehung er zu seinem Großvater Eduardo hat. Trotzdem ist es wohl für den jungen Mann nicht immer leicht, den Anforderungen gerecht zu werden. Ich fand António jedenfalls sehr sympathisch. Er liebt seinen Großvater und würde alles für ihn tun, selbst, wenn es noch so verrückt ist. Deshalb macht er sich auch sofort auf den Weg nach Paris und trifft dort auf Maelys. Sofort wird klar, dass zwischen den beiden eine besondere Magie besteht. Der junge Mann scheint keinerlei Berührungsängste mit der Gehörlosigkeit von Maelys zu haben, stattdessen ist er vom ersten Augenblick von ihr fasziniert. Ich fand es richtig schön, wie Claudia Winter diese erste Begegnung geschildert hat. Mit so viel Gefühl wird dem Leser sofort klar, dass es genau diese besondere Begegnungen sind, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, die in einem nachhallen und das Leben von Grund auf verändern können.

Solch eine Begegnung hatte auch Valérie vor vielen Jahren. Wir erfahren, wie Maelys Tante in Paris gelandet ist und warum sie nie geheiratet hat. In diesem Buch bekommt man nämlich nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern gleich zwei, was ich sehr schön fand, denn auch Valéries Geschichte hält so viele schöne Momente bereit, dass man sie auf keinen Fall verpassen darf.

Als Leser springt man zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, zwischen Maelys Geschichte und der von Valérie hin und her. So wird es niemals langweilig, weil man immer nur kurze Ausschnitte bekommt, die man dann nach und nach zusammensetzen muss, um die gesamte Geschichte zu erfahren. Es hat mir großen Spaß gemacht die einzelnen Puzzleteile zusammenzufügen und so immer tiefer in das Leben von Valérie einzutauchen, doch ich kann nicht wirklich sagen, welche Geschichte ich lieber gelesen habe. Dafür sind die beiden Protagonistinnen auch einfach zu unterschiedlich. Während die junge Valérie so einnehmend ist, dass sie jeden um sich herum einfach mitreißt (sogar den Leser), überzeugt Maelys ganz wie es zu ihr passt, eher mit den leisen, gefühlvollen Tönen.

Und Gefühle gibt es in diesem Roman wirklich viele und nicht nur die Liebe zwischen Mann und Frau. Wir versuchen mit Valérie ihre Träume zu leben und begleiten sie bei ihrem Versuch auf eigenen Beinen zu stehen. Mit Maelys erleben wir die Enttäuschung, wenn etwas nicht so gelingt, wie man es sich wünscht und die Frage, wohin einen die Zukunft führen wird. Mit António kämpfen wir gegen die Erwartungen, die seine Umgebung an ihn stellt und gemeinsam mit Eduardo werden wir von der Vergangenheit eingeholt. Dieses Buch ist wie eine Malerpalette voller Gefühle, bunt gemischt und manchmal kommt am Ende etwas anderes heraus, als man zu Beginn gedacht hat. Es hat großen Spaß gemacht, sich in diese Gefühlsvielfalt zu stürzen.

Doch „Wie sagt man ich liebe dich“ wäre kein Roman von Claudia Winter, wenn sie es neben ihren einzigartigen Protagonisten nicht auch schaffen würde, ihren Lesern die Liebe zu ihren Handlungsorten nahezubringen. Auch hier bekommt man dieses Mal einen Doppelpack. Zum einen findet man sich mit Valérie in Frankreich wieder, zum anderen mit Maelys in Portugal. Beide Orte werden dabei von der Autorin mit so viel Leben gefüllt und so liebevoll beschrieben, dass man sich selbst an diese versetzt fühlt. Gemeinsam mit Valérie genoss ich das Nachtleben und besucht all die Touristenorte, die man sehen muss, wenn man zum ersten Mal in Frankreich ist, während ich mich mit Maelys am Tejo wiederfand und dort die Farben in aller Ruhe bewundert habe. Ich liebe es, wenn ich in Büchern an verschiedene Orte reisen kann und diese in meinem Kopf lebendig werden. Genau das schafft Claudia Winter mit ihren Büchern jedes Mal und auch mit diesem Roman hat sie mein Fernweh wieder geweckt und mir einen Urlaub für Geist und Seele beschert. Die Rezepte, die es im Anhang gibt, waren dann noch das i-Tüpfelchen auf meiner Reise.

Sehr spannend fand ich, dass die Gehörlosigkeit von Maelys zwar thematisiert wird, aber nicht im Mittelpunkt steht. Die Autorin sensibilisiert ihre Leser zwar für dieses Thema, aber ohne es unnötig aufzubauschen. Es gehört einfach zur Protagonistin dazu, es ist Teil ihrer Welt, aber eben nur ein kleiner Teil. Das hat Claudia Winter in meinen Augen wirklich sehr schön gemacht.

Natürlich weiß man bei diesem Genre schon, wie die Geschichte enden wird, aber dieses Mal hat mich die Autorin mit Valéries Sicht wirklich überrascht, denn da ist nicht alles, wie ich gedacht habe und trotzdem passt es am Ende doch perfekt zusammen.



Fazit:

„Wie sagt man ich liebe dich“ von Claudia Winter ist ein Buch, das mich wirklich berührt hat. Ich habe mir unglaublich viele Stellen markiert, denn diese Geschichte ist wie eine Malerpalette voller Gefühle, bunt gemischt und manchmal kommt am Ende etwas anderes heraus, als man zu Beginn gedacht hat. Es hat großen Spaß gemacht, sich gemeinsam mit den Protagonisten in diese Gefühlsvielfalt zu stürzen. Denn es sind diese besonderen Begegnungen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, die in einem nachhallen und das Leben von Grund auf verändern können. Und genau so eine Begegnung ist dieses Buch.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 19.06.2020

Zum Träumen schön

Wo die Sterne tanzen
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Inhalt:

Nele steht gerade an einem Scheidepunkt in ihrer Zukunft, da muss sie zurück in ihre Vergangenheit. Ihre Oma Lotte ist gestorben und sie muss gemeinsam mit ihrer Mutter das Deichschlösschen auf ...

Inhalt:

Nele steht gerade an einem Scheidepunkt in ihrer Zukunft, da muss sie zurück in ihre Vergangenheit. Ihre Oma Lotte ist gestorben und sie muss gemeinsam mit ihrer Mutter das Deichschlösschen auf Juist ausräumen. Dort hat sie viele schöne Sommer verbracht und ihre erste große Liebe kennengelernt: Henry.

Doch eine schicksalhafte Nachricht hat alles verändert und Nele blieben nur die Erinnerungen an diesen ersten schönen Kuss, die durch eine erneute Begegnung mit Henry auf Juist wieder lebendig werden. Schnell wird Nele klar: Erst wenn sie mit der Vergangenheit Frieden geschlossen hat, ist sie bereit für die Zukunft.

Meine Meinung:

Im Prolog befinden wir uns mit Nele im Jahr 1991 und erleben, wie sie Henry auf Juist kennenlernt. Sie verbringt dort Zeit bei ihrer Oma, während der Junge dort wohnt. Schnell ist klar, dass für diese beiden eine besondere Freundschaft beginnt. Irgendwie hatte ich einfach beim Lesen das Gefühl, als wäre dieser Moment magisch, als wäre es Schicksal, dass sich die Kinder treffen und anfreunden. Katharina Herzog hat bei dieser ersten Begegnung so eine besondere Atmosphäre geschaffen, dass ich gar nicht anders konnte, als mit den beiden mitzufiebern.

Fortan begleitet man Nele durch die Jahre. Man erlebt ihren ersten Kuss mit Henry und wie aus Freundschaft mehr wird. Ich hatte direkt Schmetterlinge im Bauch, als ich das las. Hach, die erste große Liebe ist einfach etwas Besonderes. Umso trauriger war ich, als es ein ganz doofes Missverständnis gab. Ich hätte am liebsten geschrien, so nah waren mir die beiden Protagonisten schon. Die Autorin hat es geschafft, dass ich von Anfang an eine enge Beziehung zu Nele aufgebaut und mir für sie nur das Beste gewünscht habe.

Sehr schön fand ich dabei auch die Botschaft, die man aus dem Buch herauslesen kann: Greif nach den Sternen und kämpfe für Deine Träume. Nele dient dem Leser dabei als Vorbild, denn sie möchte von klein auf Musicaltänzerin werden und tut alles dafür, damit dieser Traum Wirklichkeit wird. Und schließlich schafft sie es: Sie steht als Hauptrolle auf der Bühne. Trotzdem musste sie dafür Opfer bringen und als Leserin fragte ich mich unwillkürlich, was ich bereit wäre, für meinen Traum alles aufzugeben und ob ich so stark wäre wie Nele. Denn es gehört wirklich viel Mut dazu, so einen Beruf zu wählen und sie hat es auch wirklich nicht leicht damit. Doch Nele ist eine dieser Protagonistinnen, die ich wirklich bewundere. Sie ist stark und unabhängig und geht ihren Weg. Mir persönlich gefiel es dabei besonders gut, dass Nele auch Mutter ist und damit nicht nur für sich selbst kämpfen muss, sondern auch überlegen, was das Beste für ihre Tochter ist. Als Mutter denkt man noch einmal ganz anders und ich konnte mich wirklich gut in sie hineinfühlen.

Als Leser kann man auch gut beobachten, wie sie sich entwickelt, da man sie über Jahre in der Geschichte begleiten darf, was mir richtig gut gefiel. Auch die Begegnungen, die sie dabei hat prägen sie und so lernt man viele Nebencharaktere kennen, wie z.B. Emily, die Nachbarin von Oma Lotte, die eine Tanzschule betreibt oder Jens, der später ihr bester Freund wird. Auch er kämpft für seinen Traum, lieber in einem Blumenladen zu arbeiten, statt die Metzgerei der Eltern zu übernehmen. Dieses Buch ist wirklich voller Träume und voller Figuren, die ganz unterschiedlich damit umgehen.

Und dann ist da noch die Liebesgeschichte, die immer präsent ist, aber doch nicht zu viel Raum einnimmt, denn eigentlich ist sich die Protagonistin ja über ihre Gefühle gar nicht wirklich bewusst und erkennt erst spät, wem ihr Herz wirklich gehört. Doch genau das fand ich toll, denn als Leser weiß man natürlich längst, was sie noch nicht wahrhaben will und fiebert deshalb ganz schön mit den beiden mit. Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, Nele auf ihrem Weg zu begleiten.

Fazit:

Katharina Herzog hat es geschafft, mich mit ihrem Buch „Wo die Sterne tanzen“ zum Träumen zu bringen. Nele wuchs mir sofort ans Herz und ich habe mit ihr mitgefiebert, gelitten und gefühlt und sie auf ihrem Weg begleitet. Gemeinsam mit ihr habe ich nach den Sternen gegriffen und für meine Träume gekämpft. Ein wirklich schönes Buch, das mein Herz erwärmt hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein wertvoller Beitrag

Um 180 Grad
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Inhalt:

Lennard wird dabei erwischt, wie er die Wände eines Altenheimes mit Graffiti besprüht. Um die Geldstrafe abzuarbeiten schicken ihn seine Eltern ausgerechnet in dieses Heim, um dort den alten Bewohnern ...

Inhalt:

Lennard wird dabei erwischt, wie er die Wände eines Altenheimes mit Graffiti besprüht. Um die Geldstrafe abzuarbeiten schicken ihn seine Eltern ausgerechnet in dieses Heim, um dort den alten Bewohnern vorzulesen.

Darauf hat der Jugendliche natürlich überhaupt keine Lust. Trotzdem geht er jeden Dienstag zu Frau Silberstein und liest ihr aus „Tschick“ vor.

Was wie eine lästige Pflicht beginnt, wird für Lennard zu einer Freude, als er im Altenheim der hübschen Lea begegnet. Er wünscht sich nichts mehr, als sie näher kennenzulernen.

Doch dann erfährt er, dass Frau Silberstein als Jüdin in Ausschwitz war und dort die Hölle erlebt hat. Immer häufiger erzählt sie ihm von ihren Erlebnissen und Lennard wird klar, dass die Besuche bei der alten Damen längst schon mehr sind, als nur eine Strafe … .



Meine Meinung:

Im Prolog ist man als Leser live dabei, als Lennard mit seinen Freunden die Graffiti an die Hauswand des Altenheimes, genannt Bunker, sprüht. Schnell wurde mir klar, dass der Junge einfach das macht, worauf er gerade Lust hat, ohne sich groß über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Da ist es nur natürlich, dass er auch von der Strafe seiner Eltern nicht gerade begeistert ist. Noch dazu, wo seine beiden Freunde viel glimpflicher davon kommen. Ich finde der Autorin Julia C. Werner ist es sehr gut gelungen, die Gefühle und Gedanken eines männlichen Jugendlichen darzustellen. Anders als in vielen Jugendbüchern ist Lennard nicht der Held, der sich freiwillig um die alten Menschen kümmert. Ich fand das sehr authentisch, denn welcher junge Mann hätte schon Lust im Altenheim Vorlesepate zu sein?

Trotzdem begleitet man den Jugendlichen gerne, weil man wissen möchte, was er erlebt und wie er mit den Besuchen bei Frau Silberstein umgeht. Anfangs hat Lennard sichtlich Probleme. Er weiß nicht, wie er mit den Frauen umgehen soll und die Zustände im Altenheim und die Patienten selbst schockieren ihn. Man spürt als Leser förmlich die Berührungsängste, die er zu Beginn hat und obwohl ich längst schon nicht mehr in seinem Alter bin, konnte ich mich trotzdem in ihn hineinfühlen, so gut transportiert die Autorin die Gefühle ihrer Protagonisten an die Leser.

Natürlich habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass Frau Silberstein von ihren Erfahrungen aus dem KZ berichten würde. Doch lange Zeit gibt sie nur immer kleine Hinweise, erzählt aber nie Genaueres. Vorerst liegt das Augenmerk auf den Begegnungen von Lennard und Lea. Denn wie es im Leben von Jugendlichen eben so ist, spielt das andere Geschlecht eine wichtige Rolle. Man verliebt sich zum ersten Mal und hofft, dass diese Liebe erwidert wird. Trotzdem ist die Geschichte nie langweilig, denn je öfter Lennard zu Frau Silberstein geht, desto mehr verändern ihn diese Besuche. Er fängt an, sich für die alten Menschen zu öffnen, ihnen zuzuhören und merkt, wie wichtig deren Geschichten sind. Es ist nämlich etwas ganz anderes, ob man von den Gräueltaten in einem Buch liest oder sie von einem Menschen hört, der sie wirklich erleiden musste. Mich hat mehrmals beim Lesen eine Gänsehaut überkommen. Es ist für mich nie leicht, solche Szenen zu lesen, weil es für mich immer unvorstellbar sein wird, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun können, aber eine Botschaft kommt in diesem Buch ganz klar heraus: Es ist wichtig, sich zu erinnern, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Und ja, das ist es wirklich. Deswegen sind genau solche Bücher in meinen Augen sehr wichtig. Julia C. Werner hat diesen schweren Stoff für Jugendliche zugänglich bemacht ohne sie zu schonen oder zu beschützen. Sie möchte ihnen die Augen öffnen. Trotzdem geht sie sehr behutsam mit diesem Thema um. Ich finde, sie hat genau den richtigen Ton für ein Jugendbuch getroffen.

Auch das Ende hat mich sehr berührt und bewegt. Man kann deutlich herauslesen, wie sehr die Besuche Lennard verändert haben und das zum Positiven. Allerdings sind es nur kleine Veränderungen und sie passieren so schleichend, dass wohl nicht mal er selbst es anfangs merkt. Vielleicht ist es gerade deswegen so authentisch, weil Julia C. Werner es nicht mit der Entwicklung ihrer Protagonisten übertreibt. Mich hat sie jedenfalls mit ihren Charakteren und ihrer Botschaft vollkommen überzeugt.

Fazit:

Julia C. Werner hat mit ihrem Buch „Um 180 Grad“ einen sehr wertvollen Beitrag geleistet. Sie setzt ein schwieriges Thema so um, dass es für Jugendliche zugänglich wird und sie sich in den Protagonisten hineinversetzen können. Dabei kommt die Botschaft ganz klar heraus: Gemeinsam müssen wir gegen das Vergessen kämpfen, damit so etwas Schreckliches nicht noch einmal passiert. Ein Buch, das auf jeden Fall als Lektüre in den Unterricht und in die Hand jedes Jugendlichen gehört.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Das Buch ist wie Urlaub in der Toskana

Die geheimnisvollen Gärten der Toskana
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Inhalt:

Von ihrem Freund betrogen, verliert Jessy auch noch ihren Job in einem Blumenladen. Ein Neuanfang ist jetzt genau das Richtige. Da kommt die Jobanzeige in der Toskana zur richtigen Zeit. Zwei ...

Inhalt:

Von ihrem Freund betrogen, verliert Jessy auch noch ihren Job in einem Blumenladen. Ein Neuanfang ist jetzt genau das Richtige. Da kommt die Jobanzeige in der Toskana zur richtigen Zeit. Zwei Monate Gartenarbeit in der Sonne Italiens klingt wie ein Traum für sie.

Kurzentschlossen packt sie ihre Koffer und steht kurz darauf vor der Villa von Gregorio Russo. Der ist anfangs alles andere als begeistert, hat er doch mit einem männlichen Helfer gerechnet. Doch langsam gräbt sich Jessy nicht nur durch den Garten, sondern auch in sein Herz… .

Meine Meinung:

Von Anja Saskia Beyer habe ich schon einige Bücher gelesen und war jedes Mal wieder begeistert, deswegen musste ich natürlich auch zu ihrem neuesten Werk greifen.

Gleich zu Beginn erlebt man Jessy, wie sie vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens steht. Sie scheint alles verloren zu haben: ihren Freund, ihren Job und ihr Vater hat sich auch noch von ihrer Mutter getrennt. Die junge Frau fühlt sich verloren und weiß nicht so recht, wohin mit sich selbst. Das Einzige, das sie gerade noch ein bisschen hält ist die enge Beziehung zu ihrer Mutter.

Da flattert ihr das Jobangebot ins Haus und sie beschließt spontan für zwei Monate in die Toskana zu fahren, um dort zu arbeiten. Ich habe das wirklich bewundert, weil es spontan und mutig ist. Etwas, das ich noch nie war. Umso mehr freute ich mich, dass ich gemeinsam mit Jessy dieses Wagnis eingehen konnte. Das verlieh dem Buch auch irgendwo eine gewisse Leichtigkeit, die perfekt zu einem Sommerroman passt.

Doch besonders angetan hat es mir die Landschaft. Anja Saskia Beyer beschreibt die Toskana mit all ihren Gärten und Pflanzen mit so viel Liebe und so detailreich, dass ich mich direkt verliebt habe. Mein Handy lag ständig griffbereit neben mir und ich habe sofort die Orte und Gärten gegoogelt und mir angesehen. Was hätte ich darum gegeben, tatsächlich auf den Spuren von Jessy und Gregorio zu wandeln, den Duft der Zitronen einzuatmen, den Wein und die anderen Köstlichkeiten zu schmecken und mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Dieses Buch ist wirklich wie Urlaub im Kopf. Ich konnte beim Lesen die Seele baumeln lassen und mich entspannt zurücklehnen. Sehr schön fand ich, wie immer, dass es am Ende auch Rezepte zum Nachkochen und –backen gibt, um das Urlaubsfeeling noch etwas zu erhöhen.

Die Geschichte an sich hat mir aber auch richtig gut gefallen. Jessy und Gregorio sind so ein schönes Paar und ich freute mich so, als ich las, wie die Protagonistin sich in der Toskana und in Gregorios Gegenwart immer mehr zuhause gefühlt hat. In den Gärten von Italien fand sie nicht nur ihre Leidenschaft für die Natur, die Pflanzen und Tiere, sondern entdeckte dadurch immer mehr, wer sie wirklich ist. Erst als sie sich selber gefunden hat, konnte sie sich auch wieder auf eine Beziehung einlassen, was ich sehr passend fand.

Das Familiengeheimnis spielt sich eher im Hintergrund ab, war für mich aber nochmal eine schöne Ergänzung zur Liebesgeschichte. In diesem Buch liegt das Hauptaugenmerk ganz klar auf den Gefühlen, aber auch auf dem Thema „Umweltschutz“ und „Natur erhalten“. Diese Botschaft ist gerade so aktuell wie schon lange nicht mehr und ich finde es auch sehr wichtig, dass man mehr auf die Natur achten sollte. Toll, dass Anja Saskia Beyer sich dieses Thema für ihr Buch ausgesucht hat.

Das Ende passt natürlich wieder perfekt zur Geschichte und macht dieses Buch noch einmal zu einem schönen Sommerroman, den man beim Lesen einfach nur genießen kann.

Fazit:

Anja Saskia Beyer hat es auch mit diesem Buch wieder geschafft, mich zu begeistert. Ich bekam ein schönes Stück Urlaub für den Kopf, konnte die Seele baumeln lassen und mich beim Lesen so richtig entspannen. Ein traumhaftes Setting, eine wichtige Botschaft und liebevolle Charaktere machen die Geschichte so besonders. Vielen Dank für diesen Lesegenuss.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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