Originelle, kreative Fantasy zwischen den Zeiten
Der Leuchtturm an der Schwelle der ZeitAls Joe aus dem Zug steigt, im Jahre 1898 in London, weiß er gerade noch seinen Namen und sonst nichts mehr. Alles erscheint ihm teils gut vertraut und gleichzeitig fremd.
Ein sehr spannender und neugierig ...
Als Joe aus dem Zug steigt, im Jahre 1898 in London, weiß er gerade noch seinen Namen und sonst nichts mehr. Alles erscheint ihm teils gut vertraut und gleichzeitig fremd.
Ein sehr spannender und neugierig machender Einstieg. Umso spannender, dass London nicht wirklich das London zu sein scheint, das wir kennen, sondern ein französisch durchsetztes. Die Spannung bleibt auch über das ganze Buch hinweg konstant, da die Wechsel zwischen Zeitebenen und Orten für den Leser nicht einfach nachvollziehbar sind und man sich die ganze Zeit wundert, wohin diese Reise noch führen wird.
Ich mochte das Buch beim Lesen sehr, da es gut geschrieben ist, eine interessante Idee verfolgt und von Themen handelt, die ich spannend finde (u. a. Seefahrt, Geschichte). Die Hauptpersonen mochte ich eigentlich auch alle, auch wenn ich ihre Gedanken nicht richtig nachvollziehen konnte. Der Roman ist durch die vielen Zeitebenen komplex und man kann auch schnell einmal durcheinander kommen, wo man sich gerade befindet, obwohl jedes Kapitel die Zeit und den Handlungsort angibt.
Trotzdem hat mir ein bisschen was gefehlt an dem Roman. Ohne zu viel zu verraten: Ich habe mich ein bisschen an einem (aus meiner Sicht offensichtlichen) Logikfehler im Denken der Hauptfigur gestört, was für die weitere Handlung von Bedeutung war. Auch fand ich den Schluss unbefriedigend.
Alles in allem aber ein gut zu lesender, origineller Fantasyroman, der endlich einmal nicht die immergleichen Fantasythemen aufgreift.