Profilbild von Musteplume

Musteplume

Lesejury Star
offline

Musteplume ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Musteplume über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2021

Genervt, begeistert, beklommen

Drei Kameradinnen
0

Hier bin ich total unentschlossen, wie ich dieses Buch finde.

Ich finde es nervig, da es mich als Leser, als weißen Leser angreift. Völlig unnötig, finde ich. Ich kann doch nichts dafür weiß ...

Hier bin ich total unentschlossen, wie ich dieses Buch finde.

Ich finde es nervig, da es mich als Leser, als weißen Leser angreift. Völlig unnötig, finde ich. Ich kann doch nichts dafür weiß zu sein. Und dagegen unternehmen kann ich auch nichts.

Ich finde es aber auch großartig, der Schreibstil ist frech, erfrischend. Es gibt nette Passagen über Freundschaft, es gibt viel Humor. Die drei Freundinnen sind sympathisch beschrieben, ich verbringe gerne Zeit mit ihnen.

Ich finde das Buch schrecklich, aufrüttelnd. Gibt es in Deutschland wirklich so viel Alltagsrassismus? Bestimmt. Merke ich das als Weiße? Nein...
Das macht mich betroffen.

Müssen nicht-weiße tatsächlich um ihr Leben fürchten? Warum vertrauen sie der Feuerwehr nicht? Warum springen sie lieber? Das finde ich völlig unverständlich.

Dieses Buch macht etwas mit mir. Es ist kein Wohlfühlbuch, keine Geschichte, in die man gemütlich eintaucht und wo es einem gut geht. Das Buch lässt mich ziemlich ratlos zurück. Genervt und betroffen. Und ich schäme mich ein wenig weiß zu sein, ohne jemals patriotisch, rassistisch, diskriminierend gewesen zu sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2021

Wunderbares Wohlfühlbuch

Die kleine Bücherei in der Church Lane
0

Was für ein wunderbares Wohlfühlbuch.

Das Buch ist ein Softcover und hat mich gleich durch Optik und auch Haptik überzeugt.
Es ist auf nicht glänzendem Papier gedruckt,  das ist tolle Ressourcenschonung, ...

Was für ein wunderbares Wohlfühlbuch.

Das Buch ist ein Softcover und hat mich gleich durch Optik und auch Haptik überzeugt.
Es ist auf nicht glänzendem Papier gedruckt,  das ist tolle Ressourcenschonung, schon alleine das finde ich prima.

Das Bild ist in frischen Grüntönen gehalten und beinhaltet das zentrale Element des Buches, die alte Telefonzelle auf dem Dorfplatz. Es ist sehr gelungen.

Die Geschichte um die gestresste Lehrerin, die auf das Land zieht,  dort ein wunderbares Cottage bewohnt und Freundschaften schließt, ist rundum gelungen.

Die Handlungsstränge sind stimmig, es macht Spaß zu lesen.

Das Buch ist auch nicht sehr kitschig, liefert vielmehr interessante Fakten zum Leben in England während des Zweiten Weltkriegs.

Beim Lesen hatteich das Gefühl zum Dorf dazu zu gehören, alles hautnah mitzuerleben. Ein wunderbar wohliges Gefühl.

Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2021

Beklemmend

Die Überlebenden
0

Dieses Buch musste ich zweimal direkt hintereinander lesen und beim zweiten Mal wurde es noch beklemmender.

Es ist ganz großartig geschrieben, die Charaktere sind vorzüglich herausgearbeitet ...

Dieses Buch musste ich zweimal direkt hintereinander lesen und beim zweiten Mal wurde es noch beklemmender.

Es ist ganz großartig geschrieben, die Charaktere sind vorzüglich herausgearbeitet und die Atmosphäre des Schwedischen Sommers wunderbar eingefangen.

Die Geschichte ist jedoch nicht sommerlich leicht, sondern düster und beklemmend.

Drei Brüder, die die Asche der Mutter am See verstreuen wollen. Und die Rückblende: Drei Brüder, die in einem dreckigen Haushalt in Mitten von häuslicher Gewalt und Alkoholmissbrauch aufwachsen.
Die unfassbar vernachlässigt und psychisch misshandelt werden. Die des öfteren in Lebensgefahr geraten, die Todesängste ausstehen und in keiner Weise von den Eltern bemerkt und behütet werden.
Und trotzdem eifersüchtig um die Aufmerksamkeit vor allem der Mutter buhlen.

Und dann war da noch Molly.

Ganz grausam, diese Geschichte und ganz wunderbar geschrieben, dieses Buch.
Ich hoffe so sehr, das der einzige autobiographische Anteil des Autors die Tatsache ist, dass er auch zwei Brüder hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2021

Tolle Geschichtsstunde

Das Mädchen im Nordwind
0

Ich bin sehr begeistert von diesem Roman.

Er ist zweizügig aufgebaut, spielt immer abwechselnd in der relativen Gegenwart, wo sich die sympathische Tischlerin aus Deutschland in Island eine ...

Ich bin sehr begeistert von diesem Roman.

Er ist zweizügig aufgebaut, spielt immer abwechselnd in der relativen Gegenwart, wo sich die sympathische Tischlerin aus Deutschland in Island eine Auszeit nimmt und ein Haus renoviert und in der Vergangenheit, dem Deutschland rund um Beginn des zweiten Weltkrieges. Dort spielt Luise, eine sehr junge, patente Jüdin die Hauptrolle.

Der Gegenwartsteil ist mir ein bisschen zu sehr Liebesschnulze, aber der historische Teil des Buches gleicht dieses mehr als aus.
Auch dort steht zwar eine Liebesgeschichte im Vordergrund, aber ich finde die Herausarbeitung des Zeitgeschehens großartig.
Eine wohlhabende Jüdische Familie und ihr Erleben, ihr Schicksal in einer deutschen Kleinstadt.
Dieser Teil ging mir sehr nahe, ich habe mir viele Gedanken gemacht.
Das mag ich sehr, so ein Buch das zu eigenen weiterführenden Recherchen verleitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2021

Mittelgut

Schwarzwälder Morde
0


An diesem Buch ist alles irgendwie mittelmäßig.

Die Geschichte ist mittelspannend. Sie reißt nicht mit, ist kein Pageturner. Eigentlich war mir irgendwann egal, wie es weitergeht.

Die Geschichte ...


An diesem Buch ist alles irgendwie mittelmäßig.

Die Geschichte ist mittelspannend. Sie reißt nicht mit, ist kein Pageturner. Eigentlich war mir irgendwann egal, wie es weitergeht.

Die Geschichte in der Geschichte ist mittelinteressant. Es hätte vielmehr historischer Background sein können.

Die Figuren sind mittelmäßig. Bis zum Schluss bleiben sie gesichtslos, ich bekomme kein Bild, dementsprechend sind auch sie die ganze Zeit uninteressant und belanglos.

Die Umsetzung ist auch nur mittelgelungen.
Die Idee mit den Zeitsprüngen ist nett, aber nicht gut umgesetzt.
Die Kapiteltitel sind lustig gemeint, aber kommen bei mir nicht so rüber.
Das Schwäbische ist an sich eine nette lokalkoloritische Idee, nervt mich hier aber kolossal.
Im Gegensatz zu anderen Büchern bietet das hier auch keinen Mehrwert.

Fazit: Schade, ich habe auf ein lustiges und spannendes Buch gehofft, aber meine Erwartungen wurden nur partiell erfüllt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere